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Die evangelischen Kirchen verpassten eine große Chance

22. September 2016 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Zum „Marsch für das Leben“ in Berlin. Kommentar von Helmut Matthies (idea)


Berlin (kath.net/idea) Am 16. September stellten die evangelische und die katholische Volkskirche in Deutschland ein „Gemeinsames Wort“ zum Reformationsjubiläum 2017 vor. Als „fast revolutionär“ bezeichnete der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wie tief beide Seiten mittlerweile doch verbunden seien. Aber schon einen Tag später zeigte sich: Wenn es konkret wird, ist es mit der Ökumene nicht weit her. Ausgerechnet beim 5. Gebot („Du sollst nicht töten“) schaffte man keinen Schulterschluss. Jedes Jahr gibt es eine zentrale Demonstration für das Lebensrecht aller Menschen am Anfang und Ende ihres irdischen Daseins: den „Marsch für das Leben“. Ein Schweigemarsch in Berlin gegen Euthanasie, vor allem aber gegen die Abtreibung, der jedes Jahr nach offiziellen Angaben rund 100.000 Kinder zum Opfer fallen.

Was wäre das für ein Zeichen!

Seit dem Ende der DDR gibt es in ganz Deutschland kein größeres Unrecht. Wer, wenn nicht die Kirchen, müsste hier die Stimme erheben? Welch ein aufsehenerregendes Zeichen wäre es, wenn die EKD, die katholische und orthodoxe Kirche sowie die vielen Freikirchen gemeinsam bekennen würden: „Wir sind bereit, Schwangeren in jeder Hinsicht zu helfen, wir vermitteln unerwünschte Kinder gerne zur Adoption, aber wir sind aufgrund unseres christlichen Glaubens verpflichtet, jede Tötung eines Geschöpfes abzulehnen.“ Viele der 13 Verbände, die dem Bundesverband Lebensrecht als Veranstalter des „Marsches für das Leben“ angehören, tun genau dies.


Katholiken und Evangelikale wirken zusammen

Der ranghöchste deutsche Katholik, Kardinal Marx, stellte sich hinter den Marsch. Der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, nicht. Der (katholische) Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, redete auf der Kundgebung zu Beginn des Marsches, der (katholische) Bischof Rudolf Voderholzer leitete den abschließenden ökumenischen Gottesdienst, in dem der evangelikale Theologe Werner Neuer predigte. Die Spitze der evangelischen Hauptstadtkirche lehnte dagegen den Marsch rundweg ab. Kein landeskirchlicher Leiter war anwesend, kein Repräsentant der Freikirchen, außer Ekkehard Vetter, Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden. Nur die Deutsche Evangelische Allianz ist mit Generalsekretär Hartmut Steeb bei allen „Märschen“ präsent.

Drei mutige evangelische Bischöfe und ein freikirchlicher Präses

Immerhin haben drei evangelische Bischöfe ermutigende Grußworte geschrieben: Carsten Rentzing (Sachsen), Frank O. July (Württemberg) und Hans-Jürgen Abromeit (Pommern) – von den zahlreichen Freikirchen nur der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting. Danke! Man hätte sich sonst auf dem Marsch als Evangelischer zu sehr geschämt angesichts der klaren katholischen Position. Dabei sind evangelische Bischöfe nicht etwa keusch gegenüber Demonstrationen. Als es gegen rechts ging, sind mehrere mitmarschiert. Und während die Antiabtreibungsdemo in Berlin stattfand, sprach der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh auf der Großdemonstration gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA in Stuttgart.

Die Protestanten verpassen einen Trend

Abgesehen vom Auftrag von Jesus Christus, sich um die Schwächsten der Schwachen zu kümmern – und das sind nun mal die ungeborenen Kinder –, sollten die evangelischen Kirchen wie die evangelikalen Verbände auch aufpassen, dass sie nicht einen neuen Trend verpassen: Etwa 60 % der Teilnehmer am Marsch in diesem Jahr waren laut Veranstalter unter 25. Sogar die atheistische „tageszeitung“ (taz) schrieb von „auffällig vielen jüngeren und weiblichen Personen“. Hier wächst möglicherweise eine neue Generation von Christen heran, die sich nicht vorwerfen lassen möchte, sich nur für das Lebensrecht von Walen, Robben und Kröten eingesetzt zu haben.

PS: Schließlich: Ein großes Lob für die Polizei. Ohne sie wäre der Marsch an vielen Stellen von hasserfüllten Linksradikalen überrannt worden. Die Atheisten schmähten Jesus und zogen ständig mit einer Pappfigur umher, die eine sich selbst befriedigende Maria darstellen sollte.

Der Autor, Helmut Matthies, ist Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar).

Berliner Erzbischof Heiner Koch, Ansprache beim Marsch für das Leben 2016


Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer - Ansprache beim Marsch für das Leben


Weihbischof Dominikus Schwaderlapp - Marsch für das Leben 2016


EWTN Reporter - Weihbischof Florian Wörner - Marsch für das Leben 2016


Foto oben: Marsch für das Leben 2016 (c) Rudolf Gehrig


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Lesermeinungen

 Chris2 22. September 2016 
 

Sehr gut, besonders die letzten beiden Abschnitte

Die "Schwächsten der Schwachen [...] sind nun mal die ungeborenen Kinder". Traurig, dass man Polizeischutz benötigt, um dies sagen zu können...


4
 
 goegy 22. September 2016 
 

Dies erstaunt nicht. Der Protestantismus hat sich immer nach den "main-stream" Tendenzen gerichtet.
Immer hat man geschaut, woher der Wind weht. Heute sind die Massen gegen den "antiquierten" Lebensschutz. Dieser behindert Frauenemanzipation und Selbstverwirklichung.

Der Protestantismus sprang immer auf den anscheinend richtigen Zug ; zu den Zeiten des Extrem-Nationalismus unter Bismarck, beim Säbelrasseln unter Wilhelm II und ganz besonders im III.Reich, wo man sogar Kirchen für des Führers Festivitäten zur Verfügung stellte.
Ökumenische Solidarität gab's da nie und wird es wohl nie geben. Man will einfach bei der Mehrheit, bei den Gewinnern, mit dabei sein!


6
 
 SpatzInDerHand 22. September 2016 

Meine volle Zustimmung! Ich warte so dringend auf den EKD-Schulterschluss im Lebensschutz!!

Aber was mich tröstet und mir Hoffnung gibt, sind jene evangelischen/freievangelischen Christen, die sich mit uns gemeinsam zum christlichen Tötungsverbot bekennen. In der Regel enstammen sie dem Umfeld der Evangelischen Allianz, mti der ich die Ökumene eh viel leichter finde, denn das sind erkennbare, wertvolle Christen!


7
 

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