Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Heimat teilen - Barmherzigkeit leben

24. September 2016 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Kirche begeht heute den „Sonntag der Völker“, früher auch „Ausländersonntag“ genannt. Predigt zum Sonntagsevangelium von Prof. Josef Spindelböck.


St. Pölten (kath.net/ www. St Josef.at) 26. Sonntag im Jahreskreis C (25.09.2016)
L1: Am 6,1a.4-7; L2: 1 Tim 6,11-16; Ev: Lk 16,19-31

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die Kirche begeht heute den „Sonntag der Völker“, früher auch „Ausländersonntag“ genannt. Das Motto lautet diesmal: „Heimat teilen – Barmherzigkeit leben!“ Durch den enormen Zustrom von Flüchtlingen und Migranten hat dieser Tag eine besondere Aktualität gewonnen.

„Rund 500.000 Katholiken mit Migrationshintergrund leben nach Angaben der Wiener Nationaldirektion der katholischen fremdsprachigen Seelsorge in Österreich. Zehntausende davon sind erst in den vergangenen Jahren zugezogen. Die katholische Kirche bietet diesen Menschen Seelsorge in rund 30 Sprachen an. Insgesamt sind rund 80 Priester und viele weitere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter um die Seelsorge an christlichen Migranten bemüht. Etwa zwei Drittel dieser Gläubigen, von denen viele inzwischen bereits österreichische Staatsbürger sind, leben in Wien und Umgebung, ein Drittel teilt sich auf die anderen Bundesländer auf.“ (Kathpress)

Die Kirche Christi ist universal, völkerübergreifend, eben katholisch. Sie heißt insofern alle Menschen aller Völker willkommen, denn die Berufung zur Kindschaft Gottes ergeht durch Jesus Christus an alle Menschen.


Es ist wichtig, allen Menschen möglichst ohne Vorurteile und gleichsam auf Augenhöhe zu begegnen. Nicht nur Touristen und zahlende Gäste sollen in Österreich willkommen sein, sondern auch Menschen, die wegen des Verlustes ihrer Wohnung und ihres Besitzes sowie aufgrund von Bedrohung für ihr Leben in unserem Land eine vorübergehende oder dauernde Aufnahme suchen.

Die Pfarre Mühldorf-Niederranna freut sich, einer Familie aus Syrien in den letzten Monaten eine gute Aufnahme gewährt zu haben, sodass sie nun bald auf eigene Füße gestellt ihr Leben organisieren können und mit den ihnen eigenen Gaben schließlich auch etwas Gutes für ihr Gastland Österreich beitragen können.

Denn Menschen aus fremden Ländern, und auch da wo sie in Not sind und unsere Hilfe brauchen, sind keineswegs nur eine Belastung, sondern auch eine Bereicherung. In jedem Menschen gilt es das Bild Christi zu entdecken. Unser christlicher Glaube bewährt sich in Taten der Liebe.

Hat das Gleichnis des heutigen Evangeliums, wo es um den reichen Prasser und den armen Lazarus geht, auch etwas mit diesen Fragen und Problemen zu tun?

Der reiche Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete (vgl. Lk 16,19), und dabei bewusst den Armen ignorierte, der vor seiner Türe saß (vgl. 16,20–22), kann uns zum Nachdenken anregen. Jesus erzählt dieses Gleichnis, damit sich die Menschen ihrer Verantwortung füreinander neu bewusstwerden. Das irdische Leben ist nicht das einzige, und dann das Grab ist nicht die Endstation; wir sind unterwegs zu einem höheren und letzten Ziel, da uns Gott in seine ewige Gemeinschaft der Liebe und des Lebens beruft.

Die Worte Jesu im Gleichnis sind ernst: Wer sich einzig und allein auf das Irdische und das materielle Wohlergehen ausrichtet und dabei den Bruder oder die Schwester in Not vergisst, der riskiert sein ewiges Heil.

Der nunmehr emeritierte Papst Benedikt XVI. hat in seiner Enzyklika über die christliche Hoffnung „Spe salvi“ vom 30. November 2007 passende Worte gefunden: „Jesus hat uns zur Warnung im Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus (Lk 16, 19–31) das Bild einer solchen von Übermut und Üppigkeit zerstörten Seele gezeigt, die selbst einen unüberbrückbaren Graben zwischen sich und dem Armen geschaffen hat: den Graben der Verschlossenheit in den materiellen Genuss hinein, den Graben der Vergessenheit des anderen, der Unfähigkeit zu lieben, die nun zum brennenden und nicht mehr zu heilenden Durst wird.“ (Nr. 44)

Nicht der Reichtum als solcher ist also schlecht, sondern die Frage ist: Wie gehen wir mit Wohlstand und Reichtum um? Es ist eine alte menschliche Erfahrung, dass jene, welche zu teilen bereit sind, nicht zu kurz kommen. Sie gewinnen an menschlichen Werten dazu, und ihr Herz erfüllt sich mit Freude. Der Segen Gottes zeigt sich auch darin, dass ihnen das Lebensnotwendige nicht fehlen wird. Unrecht Gut hingegen – so sagt es schon ein altes Sprichwort – gedeiht nicht gut!

Angesichts von fremder Not sind wir als Christen zu Verständnis und wohlwollender Anteilnahme aufgerufen. Für jene, welche über die Möglichkeiten verfügen, dieser Not wenigstens ein Stück weit abzuhelfen, kann dies sogar zu einer moralischen Pflicht werden.

Vergessen wir insbesondere die wegen ihres Glaubens verfolgten und bedrängten Christen nicht. Ihnen gegenüber soll unsere besondere Verbundenheit zum Ausdruck kommen!

Möge uns die Fürbitte der Gottesmutter Maria und aller Heiligen des Himmels begleiten! Amen.

Link zu allen Beiträgen des St. Pöltner Moraltheologen Prof. Spindelböck auf kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Flüchtlinge

  1. Christlicher Konvertit Chia Rabiei darf in Deutschland bleiben
  2. Abschiebung: Erzbischof Lackner mahnt zu Menschlichkeit und Dialog
  3. Hat Kardinal Marx für EKD-Flüchtlingsschiff einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt?
  4. Zahl der Migranten übers Mittelmeer erheblich gestiegen
  5. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  6. "Fehler von 2015 dürfen nicht wiederholt werden"
  7. Wegen Kritik an Flüchtlingspolitik wurden Krippenfiguren gestohlen
  8. So retten, „dass Rettung nicht automatisch Einwanderung bedeutet“
  9. Theologe: "Die Kirche kann barmherzig sein, der Staat darf das nicht"
  10. "Wir wollen unschuldig sein"







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz