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Kongo: 'Willkommen im Dreieck des Todes'

1. Oktober 2016 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Dramatische Lebensbedingungen in Kirchengemeinden – „Kirche in Not“ hilft – Von Aleksandra Szymczak


München (kath.net/KIN) „In meiner 24-jährigen Tätigkeit habe ich kaum so entsetzliche Lebensbedingungen gesehen.“ Die Erschütterung ist Christine du Coudray auch noch Wochen nach ihrem Aufenthalt in der Demokratischen Republik Kongo anzumerken. Sie leitet die Afrika-Abteilung des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“. Im August besuchte sie verschiedene katholische Gemeinden im Osten des Landes. Hier schwelt seit den neunziger Jahren ein bewaffneter Konflikt zwischen Rebellen und Regierung.

Das Land ist schwer gezeichnet, schildert du Coudray: „Ich habe die Stadt Manono besucht. Im Landeanflug bot sie einen herrlichen Anblick, die Straßen gesäumt mit Mangobäumen. Aber als wir ausgestiegen sind, befanden wir uns in einer Geisterstadt. Die Stadt ist nahezu menschenleer. Nur verlassene Ruinen.“ Dabei war Manono einst eine Wirtschaftsmetropole: Abbau und Verarbeitung von Zinn und anderen Rohstoffen gaben den Menschen Arbeit und Wohlstand. Das ist vorbei.

„Endlich sind Sie da. Keiner möchte uns besuchen“, begrüßte der Bischof von Manono, Vincent de Paul Kwanga Ndjibu, die Mitarbeiterin von „Kirche in Not“. Ein Priester brachte es noch drastischer auf den Punkt, erzählt du Coudray: „Er sagte zu mir: ,Willkommen im Dreieck des Todes.´ Die Kriegswunden und der Kampf um Rohstoffe haben die Region zu einem Armenhaus gemacht.“ Sogar Kinder seien zur Arbeit in Steinbrüchen gezwungen. „Nur so können sie sich das Geld für ihre Einschulung verdienen. Da schuften Kinder mit sechs, sieben Jahren“, schildert du Coudray.


Aber nicht nur die materiellen Nöte sind enorm. Auch das geistliche Leben der Kirchengemeinden ist vielerorts erloschen. „Als Bischof Vincent sein Amt angetreten hat, war das Bistum Manono seit über fünf Jahren ohne Leitung. Die Priester litten unsäglich an der Isolation.“ Viele hätten an ihrer Berufung gezweifelt. Einige mussten aus existenzieller Not ihre Gemeinden verlassen.

Heute hat sich die Lage etwas gebessert. Du Coudray war dabei, als zwei junge Männer zu Priestern geweiht wurden. „Das war ein Tag der Hoffnung für das ganze Bistum. Die Menschen warten so sehr auf geistliche Hilfe.“ Doch die Lebensbedingungen der Seelsorger seien nach wie vor unvorstellbar: „In einem Dorf lud mich der Priester in sein Pfarrhaus ein. Das war ein winziger Raum, vielleicht sechs Quadratmeter groß. Wohn- und Schlafbereich nochmal durch eine kleine Mauer abgetrennt. Keine sanitären Einrichtungen, kein Fenster. Wir in Europa würden so etwas nicht einmal einem Hund zumuten!“

Bald jedoch ist Besserung in Sicht: Mit Hilfe von „Kirche in Not“ wurde neben der bisherigen Behausung ein neues Pfarrhaus gebaut. Es ist fast fertig. Darin befinden sich auch eine Kapelle und Begegnungsräume für die Gemeinde. Es gebe in Manono noch viel zu tun, erklärt du Coudray: „Das Bistum ist so groß wie Niedersachsen, hat aber nur drei Fahrzeuge, das Bischofshaus ist einsturzgefährdet, es gibt nur sieben Ordensschwestern, um die karitative Arbeit vor Ort zu stemmen.“

„Kirche in Not“ hat bereits weitere Unterstützung zugesagt. Doch das wichtigste sei der menschliche Kontakt, ist du Coudray überzeugt: „Wir müssen den Christen im Kongo zeigen, dass sie nicht allein sind. Sie brauchen Fürsprecher in Europa, die auf ihre Lage aufmerksam machen. Das wollen wir zusammen mit unseren Wohltätern weiterhin tun.“

Um den notleidenden Gemeinden im Kongo beizustehen, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online unter www.spendenhut.de oder an folgendes Spendenkonto:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz-------
Bildhinweis jeweils: Kirche in Not.

Foto: Behausung für eine Familie in der Kivu-Region/Ostkongo © Kirche in Not


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