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Katholischer Kulturschock

12. Oktober 2016 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
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Ich bin wie fast jeder evangelikale Amerikaner mit einer antikatholischen Einstellung groß geworden. Doch dann lösten die „Nachfolge Christi“ (Thomas a Kempis) und das Gebetshaus Augsburg einiges aus. Gastbeitrag von Jeremy Hammond


Augsburg (kath.net/Blog „Er.hört“) Ich hoffe, dass meine katholischen Freunde mir diesen Blogtitel vergeben, aber besser könnte man meine Erfahrungen im letzten Jahr nicht beschreiben. Ich bin im positiven Sinne schockiert und bewegt von dem, was ich von meinen katholischen Brüdern und Schwestern gelernt habe.

Ich bin wie fast jeder evangelikale Amerikaner mit einer antikatholischen Einstellung groß geworden. Ganz ähnlich wie Nathanael aus der Bibel habe ich gesagt: ‚Was kann denn Gutes aus der katholischen Kirche kommen?‘ Das habe ich über viele Jahre tatsächlich geglaubt – heute schäme ich mich für meinen Stolz und meine Vorurteile. Ich war extrem skeptisch allem katholischem gegenüber, mein Elternhaus und der theologische Einfluss, dem ich ausgesetzt war, haben meine Einstellung nur bestätigt. Ich möchte hier aber keine theologische Auseinandersetzung anstoßen, sondern einfach nur davon erzählen, was im vergangenen Jahr in meinem Herzen passiert ist.

Meinen ersten katholischen Kulturschock habe ich erlebt, als ich über das Buch ‚Nachfolge Christi‘ von Thomas a Kempis gestolpert bin, als ich das Leben von Vincent van Gogh studiert habe, der selbst sehr geprägt war von dieser Schrift. Thomas a Kempis, ein katholischer Mönch, verfasste die ‚Nachfolge Christi‘ im Jahr 1418 und das Andachtsbuch wurde schnell ein weltweiter Bestseller. Ich selbst war tief bewegt von der praktischen Theologie und den Wahrheiten, die ich beim Lesen erkannt habe.

Aber das war alles nichts im Vergleich, was mich beim Gebetshaus Augsburg erwartete. Mir war natürlich bewusst, dass das Gebetshaus überkonfessionell arbeitet und von einem katholischen Theologen, Dr. Johannes Hartl, gegründet wurde. Ich habe allerdings nicht erwartet, dass mich der tiefe Glaube meiner katholischen Geschwister so tief berühren würde. Schon so oft hat mich die glasklare biblische Aussage der Lehren von Johannes Hartl tief getroffen. Was für eine Leidenschaft und Klarheit für Jesus!


Einen weiteren ‚Schock‘ erlebte ich, als ich erfuhr, dass mein Schichtleiter für die Morgenschicht im Gebetsraum niemand anderes war als ein katholischer Theologe aus Wien. Wien – die Stadt, in der ich mit meiner hochmütigen Einstellungen Katholiken gegenüber aufwuchs! Gott hat definitiv Humor. Ich bin so berührt von der Aufrichtigkeit meines Schichtleiters und seinem tiefen Glauben. Mit seinen jungen Jahren hat er schon mehrere Anbetungslieder geschrieben, die in ganz Deutschland gesungen werden.

Doch es geht noch weiter. Viele unserer finanziellen Unterstützer sind hingegebene Katholiken. Unsere Familie wurde in den letzten Monaten zwei Mal von katholischen Familien gesegnet, die uns in ihrem Zuhause einen Urlaub ermöglichten. Und man lernt Menschen nochmal ganz anders kennen, wenn man deren Bücherregale sieht. Da standen John Piper, C.S. Lewis und Pete Greig neben Cantalamessa und Papst Benedikt. Sehr inspirierend!

Fast jeder aus meiner Morgenschicht im Gebetshaus hat einen katholischen Glaubenshintergrund. Wenn ich ihre Zeugnisse höre, kann ich es kaum fassen und bin mit echter Freude erfüllt. Ich liebe den christuszentrierten überkonfessionellen Geist im Gebetshaus. Nur an Orten wie diesen kann es passieren, dass ein evangelikaler Amerikaner von einem katholischen Priester zum Kaffee eingeladen wird und sich ein offenes, authentisches Gespräch über den Glauben entwickelt. So eine Erfahrung wünsche ich jedem Christen. Wenn du an so einem Austausch interessiert bist, dann ist es möglich das Gebetshaus jederzeit zu besuchen oder du nimmst an der großen Gebetshauskonferenz teil, der MEHR, die wieder im Januar 2017 stattfinden wird. 8000 Gläubige aus allen Denominationen werden in Augsburg zusammenkommen.

Ich empfinde tiefe Demut, wenn ich den Glauben meiner katholischen Geschwister sehe. Alle meine Vorurteile und mein Unwissen haben sich als haltlos erwiesen und ich bin beschämt darüber, wie ich einst geurteilt habe. Vor ein paar Wochen habe ich meinen Schichtleiter gefragt, ob ich ihn als Vertreter für alle Katholiken aus Wien um Vergebung für meinen Stolz bitten kann. Es war für mich ein sehr bedeutender Moment, als er mir Vergebung zusprach.

Natürlich ist mir noch vieles aus der katholischen Tradition fremd. Begriffe wie Medjogorje, eucharistische Anbetung, Heiligsprechung ergeben für mich (noch) keinen Sinn. Wem es ähnlich geht, empfehle ich an dieser Stelle das Buch ‚Katholisch als Fremdsprache‘ von Johannes Hartl.

Dieser Kulturschock, wie die meisten, hat sich als gesund und horizont-erweiternd erwiesen.

kath.net Buchtipp
Katholisch als Fremdsprache - Einander verstehen, gemeinsam vorwärts gehen.
Von Dr. Johannes Hartl und Leo Tanner
160 Seiten
2015, Weg Verlag
ISBN 9783909085958
Preis: 14,90 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

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Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

5 Jahre ununterbrochenes Gebet im Gebetshaus Augsburg - Gründer Hartl: ´Es braucht Orte, die Schulen des Gebetes sind!´


Foto (c) Jeremy Hammond


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Lesermeinungen

 Sandorn 17. Oktober 2016 

Perspektive oder Kulturschock

Unsere Erfahrungen haben immer den Hut der persönlichen Perspektive. Welche Wahrnehmung ist subjektiv, und welche ist objektiv?
Das volle Bild hat nur Gott und seinen "Kulturschock" vermögen wir gar nicht zu ermessen. Die Höhe (Zahl und Schwere) unserer Sünden, die Tiefe und Weite des Unglaubens bzw. Glaubensabfalls würde jeden von uns zu Tode schocken.

Ein wertvolles Zeugnis! Vergelt's Gott.


0
 
  13. Oktober 2016 
 

das sagt viel


1
 
 Pater Pio 13. Oktober 2016 
 

Danke,Jeremy

Danke,lieber Jeremy,für Dein wunderbares Zeugnis!Das hat mich sehr bewegt.Thomas von Kempen ist genial,kann man jedem Empfehlen!Als "glühender" katholischer Christ denke ich auch immer,sooo "schlimm" sind wir Katholiken doch gar nicht...Ja,der gemeinsame Glaube an Jesus hat familisierende Wirkung.Ob katholisch,evangelikal oder orthodox,wir sind doch die Familie des Vaters im Himmel!Der unglaublich große Schatz der katholischen "Welt" ist dermaßen herrlich-je mehr man ihn "hebt", umso größer wird er.Ja,das Gebetshaus Augsburg ist Super!
Bekannt ist auch der amerikanische Theologe Scott Hahn,der als Presbyterianer zur katholischen Kirche fand,seine Bücher sind auch sehr zu empfehlen.


2
 
 nazareth 12. Oktober 2016 
 

DANKE!

Lieber Bruder! Ich bin Katholikin, zwar nicht voreingenommen geprägt gegenüber evangelikalen Christen, dazu sind Katholiken zuwenig im Gespräch über den christlichen Glauben...,aber doch geschockt von einigen Begegnungen mit freikirchlichen Geschwistern, in denen mir gesagt wurde, dass mein Papst der Antichrist ist,... habe ich dann persönlich Freunde kennengelernt aus den Freikirchen, die mich das Glauben lehrten. Bibelfest, im Alltag konsequent lebend, die Gemeinschaft stark pflegend..., habe ich als Katholikin im gelobten Land Tirol, das Eldorado der Traditionskatholiken, auch einen heilsamen Kulturschock im Sinne von Christentum alive bekommen! Danke für Deine Demut und Offenheit! Verbunden im Glauben an den einen Herrn viiiel Segen!


1
 
 723Mac 12. Oktober 2016 
 

Katholischer Gebetsschock gibt es auch in München

mitten in der Innenstadt, in einem Hinterhof, in der unscheinbaren Herzogspitalkirche wird die längste ununterbrochene Anbetung des Allerheiligsten in Deutschland von den Münchner Servitinnen -ununterbrochen seit 1721*- gehalten
(*im 2.WK hat man die Anbetung samt der gnadenreichen Figur der schmerzhaften Gottesmutter in die Maria-Theresia-Klinik am Bavariaring verlegt)

Jeder, der sich an der gesamten Anbetungszeit von bereits 295 Jahren beteiligen möchte, ist täglich zu einer Anbetung von wenigstens 30 min eingeladen
Es ist Schock aber es ist auch Stille und Begegnung des eucharistischen Herren in der Anwesentheit Seiner Mutter, Mutter der Kirche - 295 Jahre. Tag und Nacht, Werktag und Feiertag
Schock Nr 2- die Herzogspitalkirche ist der Hlg. Elisabeth geweiht. Jeder der den Herren und Seine Mutter im Gebet im Haus der Heiligen Elisabeth treffen möchte ist herzlichst eingeladen
Schock Nr. 3 - täglich um 16.15 Uhr wird von Jung und Alt Rosenkranz vor dem Allerheiligsten gebetet,


2
 
 SpatzInDerHand 12. Oktober 2016 

@Nummer 10: Hochmut ist mir allerdings bei uns Kathos

auch schon bis zum Überdruss begegnet...


3
 
 Nummer 10 12. Oktober 2016 

Auch andere Initiativen und Personen tragen zum Abbau von Hochmut bei Evangelikalen bei ;)

Jeder Christ - ob katholisch/ evangelisch/ evangelikal oder sonstwie - ist wie jeder Mensch hinsichtlich aller Untugenden gefährdet, sind wir ehrlich (also demütig): Hochmut und Selbstgerechtigkeit ist immer eine Gefahr ;) Niemand sollte sich als einen "besseren" Christen betrachten!


3
 
 Rolando 12. Oktober 2016 
 

Viele haben Probleme,

nicht mit der katholischen Kirche, sondern mit dem, was sie fälschlicherweise für katholisch halten.


6
 
 Hortensie 12. Oktober 2016 

Danke!

Was für ein berührendes Zeugnis! Danke!
Und danke an das Gebetshaus Augsburg das den Geist Christi immer MEHR verbreitet.


7
 
 SpatzInDerHand 12. Oktober 2016 

soooo bewegend!! Ganz großes Zeugnis!!!

Ich schätze und liebe übrigens umgekehrt auch die evangelikalen Christen unter meinen Freunden sehr :)


10
 
 bücherwurm 12. Oktober 2016 

Danke, queenbix. Das wollte ich eigentlich noch vor dem Onlinegehen korrigieren,

aber dann kamen 1000 Dinge auf einmal...


8
 
 queenbix 12. Oktober 2016 

Kleine Begriffserklärung:

Ganz unten, "Mechiguri" - das ist vermutlich die Lautschrift für "Medjugorje", denn so ähnlich sprechen Amerikaner es aus ;-)
Habe auch ein paar Momente gebraucht, um das Rätsel zu knacken :-)


12
 

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