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Bilderraten mit DBK und EKD

27. Oktober 2016 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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Am besten wäre es gewesen, die Information, um wen es sich in der verwirrenden Videosequenz des katholisch wirkenden Mannes beim evangelischen Abendmahl handelt, wäre vom DBK-Portal direkt mitgeliefert worden. kath.net-Kommentar von Peter Winnemölle


Bonn (kath.net/pw) Es war schon eine phantastische Sache, diese gemeinsame Pilgerfahrt von Vertretern der DBK und der EKD. Sie wurde allseits in höchsten Tönen gelobt und man verstieg sich sogar zu der Vorstellung, die Kirche in Deutschland sei Vorreiter in der Ökumene. Ob man das in Rom beim Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen ebenso sieht, sei einmal dahingestellt.

Wesentliche ökumenische Impulse, wie z.B. die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, wurde zwischen Rom und dem Lutherischen Weltbund ausgehandelt. Aus Deutschland gab es da eher weniger in diese Richtung. Auch die Begegnungen mit den Ostkirchen oder den christlichen Orientalen sind in Deutschland nicht ganz so häufig und intensiv wie in Rom oder wie man sie von Rom aus betreibt. Man beschränkt sich in Deutschland doch eher auf gemeinsame Zeichen und auf einen gut gepflegten Populismus, um medienkompatibel zu bleiben. Die mutige inhaltliche Auseinandersetzung findet allenfalls hinter verschlossenen Türen statt.

Den katholischen Bischöfen und ihren protestantischen Kollegen sei der schöne Trip nach Jerusalem gegönnt. Viele Bilder, die man von der Reise sah, waren in der Tat sehr eindrucksvoll. Es sei allen Teilnehmern auch gerne geglaubt, dass die Pilgerfahrt große geistliche Bedeutung für sie hatte. Man muss sich als Christ schon sehr anstrengen, will man im Heiligen Land keine geistlichen Erfahrungen machen. So weit, so gut.

Die mediale Wahrnehmung dieser Reise war durchaus von leicht überzogenem Optimismus getragen. Das verwundert nicht, schön Bilder bringen Journalisten zum Schwärmen. Katholische Bischöfe mit Soutane und evangelische Bischöfe in ihrer Amtstracht gemeinsam an den heiligen Stätten, wer gerät da nicht ins Schwärmen.


Ein Tröpfchen Wermut im Wein mag durchaus die Trennung am „Tisch des Herrn“ gewesen sein, wie man lesen und hören konnte. Es nützt alle noch so positive Sicht auf ein ökumenisches Miteinander nichts, wenn man sich nicht sehr schlicht klarmacht, dass zwischen EKD in ihrer gesamten Vielfalt und katholischer Kirche grundsätzlich unterschiedliche Ansichten über Amt und Sakrament bestehen. Mag es noch so schmerzhaft sein, der Schmerz nicht weg, wenn man versucht die Sache zu unterlaufen oder auch nur kleinzureden. Es nützt auch wenig zu glauben, man könne den Glauben zwischen den Konfessionen aushandeln. So sind Begegnungen von Vertretern der Kirche mit Vertretern andere christlicher Gemeinschaften nur dann wirklich fruchtbar, wenn sie in der Wahrheit bleiben. Wie Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011 beim ökumenischen Gottesdienst im Augustinerkloster in Erfurt betonte: „[...]der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile. Ein selbstgemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken und aushandeln. Er ist die Grundlage, auf der wir leben. Nicht durch Abwägung von Vor- und Nachteilen, sondern nur durch tieferes Hineindenken und Hineinleben in den Glauben wächst Einheit.“

Vor diesem Hintergrund darf es dann einfach nicht verwundern, dass verwirrende Informationen den aufmerksamen Betrachter verstören. Da zeigte ein Video in einer Szene einen Mann in Paramenten, der in einem evangelischen Gottesdienst das Abendmahl empfing. Gleichzeitig war aber begleitend ein katholischer Bischof zu hören, der den Grund für die Trennung erklärte. Das Video selbst gab keine weiteren Informationen dazu und ein unbedarfter Zuschauer könnte auf den Gedanken kommen, es handele sich hier um einen katholischen Priester, der das evangelische Abendmahl empfängt. Für Katholiken ist der Empfang des evangelischen Abendmahls nicht erlaubt. Insofern ist es denkbar unwahrscheinlich, dass sich ein solcher Vorfall ausgerechnet auf einer Reise mit Kardinal Marx ereignet. Dieser hatte in seiner Zeit den Theologieprofessor Hasenhüttl wegen ähnlicher Vorfälle als Priester suspendiert. So ist also eine Interkommunion sehr wenig wahrscheinlich. So war eine Nachfrage die einzig richtige Entscheidung, um den Sachverhalt aufklären zu können. An der Quelle findet sich das klare Wasser.

Die leider etwas süffisante Reaktion des Pressesprechers der DBK auf diese Nachfrage von kath.net war in der Sache allerdings wenig hilfreich. Die Informationen, ob es sich möglicherweise um einen hochkirchlichen evangelischen Geistlichen handelt, wäre schon recht nützlich gewesen. In Kreisen hochkirchlicher Lutheraner ist das Tragen von Paramenten zumindest nicht völlig unüblich. Nun bleibt es leider bei Spekulationen über plausible oder weniger plausible Möglichkeiten. Das ist natürlich unbefriedigend, soll aber niemandes Freude über die gelungene Reise nach Jerusalem trüben.

Etwas getrübt ist natürlich mal wieder die Stimmung, denn statt vernünftig berichten zu können, muss man mitteilen, dass man keine gescheite Auskunft bekommen hat. Schade!

Am allerbesten wäre es natürlich gewesen, die Information, um wen es sich in der verwirrenden Videosequenz handelt, wäre direkt mitgeliefert worden. Doch offensichtlich kann man auch von Journalisten in kirchlichen Diensten nicht mehr erwarten, ein Verständnis dafür aufzubringen, welche Information nötig sein könnte, um Verwirrung zu vermeiden. Wer vielleicht schon permanent von der Interkommunion träumt, ohne die Tiefe der Problematik ausleuchten zu können, sieht möglicherweise das Problem gar nicht mehr. Auch das ist schade und führt langfristig zwingend zu Enttäuschungen. Etwas mehr Realitätssinn wäre hilfreich.

Ökumene, das muss man wohl sagen, ist und bleibt – auch für Journalisten – ein schweres Feld. Es hilft nur äußerste Präzision, um das Komplizierte auch sachgerecht für die Berichterstattung zu vereinfachen. Gefühle, Sehnsüchte oder Animositäten

Das Video zur Dokumentation, die kritisierte Stelle findet sich ab Min 2,23:


Foto oben: Screenshot zur Dokumentation aus dem angesprochenen Video (c) DBK/katholisch.de



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Lesermeinungen

 Guardian 28. Oktober 2016 

Bingo @Padre Giovanni :-)

Gleiche Albe (sogar mit gelben Kreuz am Arm) + Stola bei anderem Anlass:

http://c7.alamy.com/comp/CT6RHM/lutheran-minister-dr-mitri-raheb-with-baptised-girl-and-her-aunt-in-CT6RHM.jpg


0
 
 nopre 27. Oktober 2016 
 

Halbe Wahrheit

Meine Verwirrung allein begründet nicht eine Bringschuld beim Anderen. Ich muss darüber hinaus erklären, dass *es* Verwirrung stiftet.

Also "ich bin verwirrt, weil da keine Info stand, dass es kein katholischer Priester ist" reicht überhaupt nicht aus. Es müsste erst gezeigt werden, dass da etwas ist, was in sich verwirrend ist.


0
 
 GustavAdolf 27. Oktober 2016 
 

Der schwarze Talar ist eigentlich nicht lutherisch, sondern hat preußisch calvinistische Tradition!

@Padre Giovanni
Ich empfehle Dir hier folgenden Link:

http://www.elcjhl.org/elcjhl-ministries/pastors/

...da sieht man auch Pfr. Dr. Mitri Raheb aus Betlehem.
Von den luth. Pfarrern weltweit trägt die große Mehrheit röm. Kragen, Albe und Stola und oder Kasel/Meßgewandt etc., so auch die luth. Pfarrer im Heiligen Land Priesterkragen, Stola, etc. und nicht den schwarzen Talar wie in Deutschland.
Tipp: Auf facebook
https://www.facebook.com/elcjhl sieht man auch den Jerusalemer luth. Bischof Younan (derzeit amtierender Präsident d. Luth. Weltbundes LWB) mit Bischofsstab u. Bischofsmütze wie ein röm.-kath. Bischof!!
Auch beim Treffen im schwedischen Lund werden nächsten Montag 31.10. vermutlich viele evangelische Geistliche optisch eher "katholisch" aussehen...


0
 
 Gandalf 27. Oktober 2016 

Im übrigen - nur als Nachtrag..

1.) kath.net hat darüber berichtet, weil das gläubige Katholiken an uns herangetragen haben. Ansonsten hätten wir das Video nicht einmal gesehen. Wer schaut sich schon solche Videos an ;-)
2.) Eine Bringschuld und Infoschuld besteht hier immer beim Veranstalter dh. der DBK, nicht bei kath.net. ist eigentliche ziemlich logisch, nur so mancher Troll kapiert dies halt nicht. Naja, ist halt eine schwierige Materie ;-)


2
 
 Padre Giovanni 27. Oktober 2016 
 

Habe eben gelesen, dass der besagte Geistliche der lutherische Pfarrer Dr. Mitri Rahib gewesen sein soll. Aber warum kann das der DBK-Sprecher nicht einfach sagen?


4
 
 Padre Giovanni 27. Oktober 2016 
 

Wer war der Geistliche? Einfache Frage - Schwierige Antwort

Dass ein katholischer Priester in Anwesenheit der DBK das evangelische Abendmahl empfängt, halte ich für unwahrscheinlich bzw. scheint es sich sogar um eine "Konzelebration" zu handeln. Der Geistliche scheint ein hochkirchlicher Lutheraner, Anglikaner oder Altkatholik zu sein. Zwischen diesen christlichen Konfessionen besteht meines Wissens "eucharistische Gastfreundschaft" betrifft und sogar auch die Möglichkeit zur Interzelebration. Der Geistliche trägt (wenn man genau hinschaut) auch eine Art Pektorale, wie es bei gewöhnlichen katholischen Priestern nicht üblich ist.
Trotzdem bleibt die Frage, warum die DBK zwar das Bild verbreitet, aber trotzig die Aufklärung verweigert. Warum kann man nicht sagen: Das war ein Anglikaner oder Altkatholik etc. oder man kannte den Geistlichen nicht oder auch: Es war ein Irrtum, wenn er Katholik gewesen sein sollte. Alles andere dient nur der Verwirrung oder will der DBK-Sprecher einfach nur provozieren?


3
 
 antony 27. Oktober 2016 

Die Reaktion des DBK-Sprechers auf die kath.net-Anfrage war eine ziemliche Frechheit:

Da stellt die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der DBK auf die hauseigene Homepage in Video, in dem ein Geistlicher im typisch-katholischen Outfit (auch wenn manche Protestanten sich ähnlich kleiden) von einem evangelischen Geistlichen das Abendmahl empfängt.

Ich unterstelle: Die Szene wurde bewusst ausgewählt. Der Zuschauer wird neugierig gemacht, das Interesse geweckt.

Dann antwortet Herr Kopp: „Es bleibt bemerkenswert, wofür sich kath.net in der medialen Begleitung dieser starken geistlichen Reise interessiert“.

Erst der Öffentlichkeit die Bilder unter die Nase halten. Dann sagen "Schon komisch, wofür ihr euch interessiert!"

Wozu stellt die DBK die Bilder denn auf die Homepage? Damit alle beschämt weg gucken?


9
 

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