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Papst: Erosion des katholischen Glaubens in Deutschland

20. November 2016 in Deutschland, 20 Lesermeinungen
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VOR EINEM JAHR! Papst Franziskus mahnte am 20.11.2015 beim Ad-Limina-Besuch der DBK ein breites Spektrum an: Vom Lebensschutz bis zum „Sentire cum ecclesia“ theologischer Hochschullehrer, vom Wert der Beichte bis zum Profil karitativer Einrichtungen


Vatikan-Bonn (kath.net/DBK) Am 20.11.2015 gab Papst Franziskus den deutschen Bischöfen beim Ad-limina-Besuch seine Bestandsaufnahme des deutschen Katholizismus schriftlich in die Hand. kath.net dokumentiert die Ausführungen von S. H. Papst Franziskus bei der aus Anlass des Ad-limina-Besuchs gewährten Audienz für die deutschen Bischöfe in Rom, 20. November 2015 gemäß Aussendung der Deutschen Bischofskonferenz erneut in voller Länge:

Liebe Mitbrüder,
es ist mir eine Freude, Euch aus Anlass Eures Ad-limina-Besuchs hier im Vatikan begrüßen zu können. Die Wallfahrt an die Gräber der Apostel ist ein bedeutender Augenblick im Leben eines jeden Bischofs. Sie stellt eine Erneuerung des Bandes mit der universalen Kirche dar, die durch Raum und Zeit als das pilgernde Volk Gottes voranschreitet, indem sie das Glaubenserbe treu durch die Jahrhunderte und zu allen Völkern trägt. Herzlich danke ich dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx für seine freundlichen Grußworte. Zugleich möchte ich Euch meinen Dank aussprechen, dass Ihr meinen Petrusdienst durch Euer Gebet und Euer Wirken in den Teilkirchen mittragt. Ich danke besonders auch für die große Unterstützung, die die Kirche in Deutschland durch ihre vielen Hilfsorganisationen für die Menschen in aller Welt leistet.

Wir leben augenblicklich in einer außergewöhnlichen Zeitstunde. Hunderttausende von Flüchtlingen sind nach Europa gekommen oder sind unterwegs auf der Suche nach Schutz vor Krieg und Verfolgung. Die christlichen Kirchen und viele einzelne Bürger Eures Landes leisten einen enormen Einsatz, um diese Menschen aufzunehmen und ihnen Beistand und menschliche Nähe zu geben. Im Geiste Christi wollen wir uns immer wieder den Herausforderungen durch die große Zahl der Hilfesuchenden stellen. Gleichzeitig unterstützen wir alle humanitären Initiativen, um die Lebenssituation in den Ursprungsländern wieder erträglicher zu machen.

Die katholischen Gemeinden in Deutschland unterscheiden sich deutlich zwischen Ost und West, aber auch zwischen Nord und Süd. Überall engagiert sich die Kirche professionell im sozial-caritativen Bereich und ist auch im Schulwesen überaus aktiv. Es ist darauf zu achten, dass in diesen Einrichtungen das katholische Profil gewahrt bleibt. So sind sie ein nicht zu unterschätzender positiver Faktor für den Aufbau einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Auf der anderen Seite ist aber gerade in traditionell katholischen Gebieten ein sehr starker Rückgang des sonntäglichen Gottesdienstbesuchs und des sakramentalen Lebens zu verzeichnen. Wo in den Sechziger Jahren noch weiträumig fast jeder zweite Gläubige regelmäßig sonntags zu Heiligen Messe ging, sind es heute vielfach weniger als 10 Prozent. Die Sakramente werden immer weniger in Anspruch genommen. Die Beichte ist vielfach verschwunden. Immer weniger Katholiken lassen sich firmen oder gehen das Sakrament der Ehe ein. Die Zahl der Berufungen für den Dienst des Priesters und für das gottgeweihte Leben haben drastisch abgenommen. Angesichts dieser Tatsachen ist wirklich von einer Erosion des katholischen Glaubens in Deutschland zu sprechen.


Was können wir dagegen tun? Zunächst einmal gilt es, die lähmende Resignation zu überwinden. Sicherlich ist es nicht möglich, aus dem Strandgut „der guten alten Zeit“ etwas zu rekonstruieren, was gestern war. Wir können uns aber durchaus vom Leben der ersten Christen inspirieren lassen. Denken wir nur an Priska und Aquila, die treuen Mitarbeiter des heiligen Paulus. Als Ehepaar verkündeten sie mit überzeugenden Worten (vgl. Apg 18,26), vor allem aber mit ihrem Leben, dass die Wahrheit, die auf der Liebe Christi zu seiner Kirche gründet, wirklich glaubwürdig ist. Sie öffneten ihr Haus für die Verkündigung und schöpften aus dem Wort Gottes Kraft für ihre Mission. Das Beispiel dieser „Ehrenamtlichen“ mag uns zu denken geben angesichts einer Tendenz zu fortschreitender Institutionalisierung der Kirche. Es werden immer neue Strukturen geschaffen, für die eigentlich die Gläubigen fehlen. Es handelt sich um eine Art neuer Pelagianismus, der dazu führt, unser Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den perfekten Apparat. Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert aber das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen (vgl. Evangelii gaudium, 32). Die Kirche ist kein geschlossenes System, das ständig um die gleichen Fragen und Rätsel kreist. Die Kirche ist lebendig, sie stellt sich den Menschen vor Ort, sie kann in Unruhe versetzen und anregen. Sie hat ein Gesicht, das nicht starr ist. Sie ist ein Leib, der sich bewegt, wächst und Empfindungen hat. Und der gehört Jesus Christus.

Das Gebot der Stunde ist die pastorale Neuausrichtung, also „dafür zu sorgen, dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen in eine ständige Haltung des ‚Aufbruchs‘ versetzt und so die positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet“ (vgl. Evangelii gaudium, 27). Sicher, die Rahmenbedingungen sind dafür in der heutigen Gesellschaft nicht unbedingt günstig. Es herrscht eine gewisse Weltlichkeit vor. Die Weltlichkeit verformt die Seelen, sie erstickt das Bewusstsein für die Wirklichkeit.

Ein verweltlichter Mensch lebt in einer Welt, die er selbst geschaffen hat. Er umgibt sich gleichsam mit abgedunkelten Scheiben, um nicht nach außen zu sehen. Es ist schwer, solche Menschen zu erreichen. Auf der anderen Seite sagt uns unser Glaube, dass Gott der immer zuerst Handelnde ist. Diese Gewissheit führt uns zunächst ins Gebet. Wir beten für alle Männer und Frauen in unserer Stadt, in unserer Diözese, und wir beten auch für uns selbst, dass Gott einen Lichtstrahl seiner Liebe schicke und durch die abgedunkelten Scheiben hindurch die Herzen anrühre, damit sie seine Botschaft verstehen. Wir müssen bei den Menschen sein mit der Glut derer, die als erste das Evangelium in sich aufgenommen haben. Und „jedes Mal, wenn wir versuchen, zur Quelle zurückzukehren und die ursprüngliche Frische des Evangeliums wiederzugewinnen, tauchen neue Wege, kreative Methoden, andere Ausdrucksformen, aussagekräftigere Zeichen und Worte reich an neuer Bedeutung für die Welt von heute auf. In der Tat, jedes echte missionarische Handeln ist immer ‚neu‘“ (Evangelii gaudium, 11). Auf diese Weise können sich alternative Wege und Formen von Katechese ergeben, die den jungen Menschen und den Familien helfen, den allgemeinen Glauben der Kirche authentisch und froh wiederzuentdecken.

In diesem Zusammenhang der neuen Evangelisierung ist es unerlässlich, dass der Bischof seine Aufgabe als Lehrer des Glaubens, des in der lebendigen Gemeinschaft der universalen Kirche überlieferten und gelebten Glaubens, in den vielfältigen Bereichen seines Hirtendienstes gewissenhaft wahrnimmt. Wie ein treusorgender Vater wird der Bischof die theologischen Fakultäten begleiten und den Lehrenden helfen, die kirchliche Tragweite ihrer Sendung im Auge zu behalten. Die Treue zur Kirche und zum Lehramt widerspricht nicht der akademischen Freiheit, sie erfordert jedoch eine Haltung der Dienstbereitschaft gegenüber den Gaben Gottes. Das sentire cum Ecclesia muss besonders diejenigen auszeichnen, welche die jungen Generationen ausbilden und formen. Die Präsenz der katholischen Fakultäten an den staatlichen Bildungseinrichtungen ist zudem eine Chance, um den Dialog mit der Gesellschaft voranzubringen. Nutzt auch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt mit ihrer katholischen Fakultät und den verschiedenen wissenschaftlichen Fachbereichen. Als einzige Katholische Universität in Ihrem Land ist diese Einrichtung von großem Wert für ganz Deutschland und ein entsprechender Einsatz der gesamten Bischofskonferenz wäre daher wünschenswert, um ihre überregionale Bedeutung zu stärken und den interdisziplinären Austausch über Fragen der Gegenwart und der Zukunft im Geist des Evangeliums zu fördern.

Wenn wir ferner einen Blick auf die Pfarrgemeinden werfen, die Gemeinschaft, in der der Glaube am meisten erfahrbar und gelebt wird, so muss dem Bischof in besonderer Weise das sakramentale Leben am Herzen liegen. Hier seien nur zwei Punkte hervorgehoben: die Beichte und die Eucharistie. Das bevorstehende Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit bietet die Gelegenheit, das Sakrament der Buße und der Versöhnung wieder neu zu entdecken. Die Beichte ist der Ort, wo einem Gottes Vergebung und Barmherzigkeit geschenkt wird. In der Beichte beginnt die Umwandlung des einzelnen Gläubigen und die Reform der Kirche. Ich vertraue darauf, dass im kommenden Heiligen Jahr und darüber hinaus dieses für die geistliche Erneuerung so wichtige Sakrament in den Pastoralplänen der Diözesen und Pfarreien mehr Berücksichtigung findet. Desgleichen ist es notwendig, die innere Verbindung von Eucharistie und Priestertum stets klar sichtbar zu machen. Pastoralpläne, die den geweihten Priestern nicht die gebührende Bedeutung in ihrem Dienst des Leitens, Lehrens und Heiligens im Zusammenhang mit dem Aufbau der Kirche und dem sakramentalen Leben beimessen, sind der Erfahrung nach zum Scheitern verurteilt. Die wertvolle Mithilfe von Laienchristen im Leben der Gemeinden, vor allem dort, wo geistliche Berufungen schmerzlich fehlen, darf nicht zum Ersatz des priesterlichen Dienstes werden oder ihn sogar als optional erscheinen lassen. Ohne Priester gibt es keine Eucharistie. Die Berufungspastoral beginnt mit der Sehnsucht nach dem Priester im Herzen der Gläubigen. Ein nicht hoch genug zu einschätzender Auftrag des Bischofs ist schließlich der Eintritt für das Leben. Die Kirche darf nie müde werden, Anwältin des Lebens zu sein und darf keine Abstriche darin machen, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod uneingeschränkt zu schützen ist. Wir können hier keine Kompromisse eingehen, ohne nicht selbst mitschuldig zu werden an der leider weitverbreiteten Kultur des Wegwerfens. Wie groß sind die Wunden, die unserer Gesellschaft durch die Aussonderung und das „Wegwerfen“ der Schwächsten und Wehrlosesten – des ungeborenen Lebens wie der Alten und Kranken – geschlagen werden! Wir alle sind Leidtragende davon.

Liebe Mitbrüder, ich wünsche Euch, dass die Begegnungen, die Ihr mit der Römischen Kurie in diesen Tagen hattet, Euch den Weg mit Euren Teilkirchen in den nächsten Jahren erhellen und Euch helfen, immer besser Euren schönen geistlichen und seelsorglichen Auftrag wahrzunehmen. So könnt Ihr mit Freude und Zuversicht Eure geschätzte und unverzichtbare Mitarbeit an der Sendung der universalen Kirche leisten. Ich bitte Euch weiterhin um Euer Gebet, dass ich mit Gottes Hilfe meinen Petrusdienst ausüben kann, und ebenso empfehle ich Euch der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, der Apostel Petrus und Paulus sowie der Seligen und Heiligen Eures Landes. Von Herzen erteile ich Euch und den Gläubigen Eurer Diözesen den Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 20. November 2015



Archivfoto (c) kath.net/Paul Badde


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Lesermeinungen

 Helena_WW 19. November 2016 
 

Wer,welcher Orden war maßgeblich beteiligt Erosion in Folge von Verwirrung/Glaubenverdunklung

da Glaubensinhalte, Katechesen über die Enzykliken und wesentliche Aussagen zu Glaubenfragen von JPII nicht vermittelt wurden, indem was ein Mitforist einmal zutreffend als Soziologenkirche beschrieben hat. Vielmehr wurden ernsthaft fragende und suchende gläubige Christen von einer "Frankfurter Schule" politisierten "Soziologenkirche" noch beschimpft. Leider muss ich feststellen und es macht mich sehr traurig das sagen zu müssen, aber das was aktuell an Aussagen von Papst Franziskus unter den Gläubigen für Verwirrung sorgt, die Christenbeleidigende sonderbare Rhetorik, das ist für mich nur ein trauriges Deja Vu, Sozialistischem Gerede aus der Frankfurter Schule entsprungen.
Zum Glück war anderer Zugang zum Christlichen Glauben, wegen räumlicher Distanz weil am Rande des Bistums.


3
 
 Bernhard Joseph 18. November 2016 
 

Na ja,

Mittlerweile muss man wohl schon von einer Erosion des katholischen Glaubens in Rom sprechen!


14
 
 Helena_WW 18. November 2016 
 

60'erNostalgiker oder ad Deum, qui laetificat iuventutem meam?

Gute alte 60'er Zeiten?, Nostalgiker, verstockt? von gestern? oder hatten diese Menschen, in schwerer Zeit und tiefer Not,in Bedrängnis und Leid unter der NS Diktatur im Aufbruch und christlicher Erneuerung nach Überwinden der schrecklichen NS Dikatur, im entbehrungsreichen Wiederauf einen tiefen und festen Glauben entwickelt trotz schwerer Schicksale und Prüfungen und an uns jüngere weitergegeben. Warum wurde das in 68'er Manier schlecht und kaputt gemacht?
Da gibt es die von 68'er Mainstream, SexDrugsandRockandRoll verführten, betrogenen, missbrauchten, entwurzelten.
Da gibts die tiefe feste Glaubensfreude der ältern, durch den christlichen Aufbrauch nach 45, durch die Missions- und Nachkriegsjugendarbeit und die tiefe Glaubenfreude der jüngeren durch diese älteren.
Wovon können wir lernen für heutige Erneuerung und welche Irrwege sollten wir meiden?


10
 
 bücherwurm 18. November 2016 

@christ2 und @wandersmann: Zur "Gültigkeit" der Papstermahnung:

Gehen Sie mal auf den Link unten, der wird Sie auf die Seite der Deutschen Bischofskonferenz führen. Dort finden Sie die Ansprache von Kard. Marx bei dieser Gelegenheit. Ganz unten finden Sie die pdf.Datei mit der Papstermahnung. Die DBK mag Gründe haben, die Papstmahnung nur als .pdf auf ihre Seite zu setzen. Aber NIRGENDS finden Sie irgendeine Einschränkung der "Gültigkeit".

Diese Papstworte sind ein ganz offizieller Akt - das kann man drehen und wenden wie man will.

www.dbk.de/presse/details/?suchbegriff=limina&presseid=2977&cHash=7b17c2809149ee8053be140fa0cd47b9


6
 
 ThomasR 18. November 2016 
 

seit der Königsteiner Erklärung

wird die päpstliche Lehre kaum bzw nur brüchig in Deutschland umgesetzt. Man nimmt die Anweisungen und Bitten des Papstes nur zur Kenntnis (Einheitsübersetzung von DBK wird auch stets gesichert, eine vollständige Umsetzung des Inhaltes nie verfolgt und oft ausdiskutiert).
Kirche ist eindeutig auf dem Petrus gebaut und die Gläubigen möchten auch eine Kirche, die auf dem Petrus gebaut ist. Eine nicht nur formal sondern auch inhaltlich auf Petrus gebaute Kirchen ist für die Gläubigen auch attraktiv.
In dieser Kirche erkennen Sie auch das Wirken Jesu.
Neben Kirchensteuererhebung ist Abstand von Petrus eine der Hauptursachen für Mehrzahl der Kirchenaustritte.


10
 
 Chris2 18. November 2016 
 

Ich weiß nicht, was schlimmer wäre

@HFischer Wenn der Papst die Rede - wie Sie sagen - gar nicht gehalten hat (und warum? Wissen Sie noch, wo Sie das gelesen haben?), oder, dass auch diese Ermahnung - wie schon die Benedikts XVI. in Freiburg - schlicht ignoriert wurde ("Wir verstehen gar nicht, was er uns mit 'Entweltlichung' sagen will")...


10
 
 Fisch7 18. November 2016 
 

Zerfall weltweit

Den Glaubensabfall gibt es weltweit, schaut mal hier, ich habe das nicht fassen können, wie schlimm die heiligen Messen gefeiert werden:

https://www.youtube.com/watch?v=kfkrqxIJtow

Hier ein Zitat von Pater Pio:

Unerschütterlich an der Tradition festhalten, an den Lehren der Kirche seit ihren Ursprüngen: das ist die einzige Garantie für eine Zukunft voll der Hoffnung in das Gute. Nicht so ist es aber in unseren Tagen, in denen größte „Finsternis“ herrscht wegen dieser ständigen Suche nach „Neuem“ und „Anderem“…

Aussage an eine geistige Tochter:

„Nicht vergessen, meine Tochter, Standfestigkeit und Beharrlichkeit im Glauben unserer Väter“ und wiederholte noch einmal mit Nachdruck: „Im Glauben unserer Väter!“

Pater Pio hat die hl. Messen "Im Glauben unserer Väter" gefeiert.


5
 
 SpatzInDerHand 18. November 2016 

@wandersmann: Eine schriftliche Papstaussage wird nicht dadurch ungültig,

dass sie nur schriftlich verteilt wurde und nicht mündlich gehalten. Das macht Franziskus häufiger. Diese klaren Ermahnungen des Papstes stehen offiziell auf der Vatikan-Homepage und auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz, sie sind also VOLL GÜLTIG!

Und der Papst hat das nicht selbst geschrieben? Gut möglich! Aber er hat es sozusagen "ratifiziert". Ein bei Päpsten und Bischöfen völlig übliches Verfahren! Was meinen denn SIE, wieviele Predigten und Papiere auch unserer inländischen Bischöfe von Fachexperten verfasst wurden. Übrigens haben auch die Politiker ihre Redenschreiber und nachher gelten doch sie selbst als die Verantwortlichen.

Wenn Sie dieser päpstlichen Generalermahnung widersprechen wollen, können Sie das natürlich gern tun - aber bitte mit stichhaltigeren Argumenten!


7
 
 HFischer 17. November 2016 

Schwieriges Unterfangen

Es ist aber auch ein schwieriges Unterfangen, vor dem die deutschen Bischöfe stehen, denn ein Großteil der deutschen Katholiken hat einen stark erodierten Glauben. Predigen die Bischöfe nun das Evangelium, wie es uns in der Heiligen Schrift überliefert ist, so stellen sie sich gegen den Zeitgeist und ecken somit an. Schwimmen sie jedoch mit dem Zeitgeist, so werden sie als beliebig angesehen, und der Glaube erodiert nur weiter. Biedern sie sich an, straft man sie mit Desinteresse, ecken sie an, so treten aus Protest nur noch mehr Menschen aus den Landeskirchen aus.

In diesem Dilemma können die deutschen Bischöfe nur verlieren.


3
 
 wandersmann 17. November 2016 
 

Wohl nicht vom Papst selber verfasst

Die Rede wurde nicht persönlich vom Papst (bzw. nur teilweise) verfasst, sondern vielleicht von Kardinal Müller.

http://liturgicalnotes.blogspot.de/2015/11/the-german-church.html

http://wdtprs.com/blog/2015/11/pope-francis-to-german-bishops-your-church-is-a-mess-fix-it-and-go-to-confession/

-----
Außerdem hatte ich vor ca. einem Jahr irgendwo gelesen - WENN ich das recht erinnere - dass der Papst die Rede gar nicht so gehalten hat, sondern sie nur als Zettel ausgeteilt hat.

Die Stimmung zwischen Papst und deutschen Bischöfen sei vielmehr bestens gewesen.


6
 
 Adamo 17. November 2016 
 

Der Wojtyla-Papst

hat in seiner Amtszeit die deutschen Bischöfe und Kardinäle schon richtig eingeschätzt, indem er sagte: "Geh mir weg mit den Deutschen!"


16
 
 Elster 17. November 2016 

Hoheiten in der Kirche - ?

Eben Suche in Kirche A nach einer hl.Messe. Die Auskunft, dass es in A keine Abendmesse gibt, erteilt mir ein gerade dort anwesender Priester. Kurzes Gespräch über die Sehnsucht nach Einheit aus gegebenem Anlass auch nach Einheit in der Liturgie. Die Zerrissenheit, das Zerfallen in zahreiche separate Vereine konkurierender Seilschaften u Abspaltungen innerhalb der katholischen Kirche kennt und bedauert auch er doch stellt dann die Frage: "Und wer hat die Deutungshoheit z.B. d Liturgie?" - Das sind also jeweils wir? Ich oder du? 1000 x ich? aha.
"Hl. Messe" ? in Kirche B dann doch noch gefunden. "Schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner Kirche...." Das bringt der Priester u.a. hier auch nicht mehr über d Lippen."Glaube d Kirche"? weg damit. Gebet darum auch hier lieber nach Deutung "ich" bzw."er".
Doch wohin sollen Menschen gehen, die dennoch auf d Glauben d Kirche, ihren Urheber u sein Werk d Erlösung f alle Menschen bauen wollen u es durch ihn zu erbitten suchen?


8
 
 Cejazar 17. November 2016 
 

Der Fisch stinkt vom Kopf an

Das hat man jüngst bei den Besuch der Bischöfe auf dem Tempelberg gesehen. Appeasement ist wichtiger als ein Glaubenszeugnis...

Von daher wundert einem nichts mehr.

Da dieser Besuch ja unter der Überschrift "ökumenische Pilgerreise" stand, frag ich mich sowieso, warum ein Besuch des Tempelberges absolut notwendig war - oder ob man auch hätte darauf verzichten können.


20
 
 Kleine Blume 17. November 2016 
 

Kirche im Kleinen

Vielleicht weil manches in der dt. Kirche einen traurig stimmt, bin ich über mein kleines alltägliches Umfeld froh:

Wenn möglich, bemühe ich mich täglich um die hl. Messe, persönliche Gebete, ggf. Rosenkranz, und mind. einmal im Monat um die Beichte - damit die Beziehung zu Gott stimmt.

Besonders freue ich dabei mich über Freunde, die ich nach der hl. Messe vor der Kirche treffe, mit denen man ganz natürlich über den Glauben, aber auch über Alltägliches, sprechen kann. Die Gemeinschaft im Glauben macht vieles leichter. Und es arbeiten erstaunlich viele von ihnen ehrenamtlich und unentgeltlich mit (Mesnern, Kirchenputz u.v.m.), damit es auch werktags in unseren kleineren Kirchen bzw. Kapellen noch eine hl. Messe geben kann! Dafür bin ich sehr dankbar! :-)


16
 
 ThomasR 17. November 2016 
 

Pastoris dabo vobis von Papst Wojtyla eher nicht umgesetzt

bzw kaum jemand (vieleicht bis auf Pater Wallner) fühlt sich zuständig um es umzusetzen, eher in die Vergessenheit geraten
Redemptionis sacarmentum (auch Papst Wojtyla) auch eher nicht umgesetzt (ich sehe es auf jeden Fall auf der Ebene der Pfarrereien als nicht umgesetzt, Ausnahme wieder z.B. Heiligenkreuz)
Sacramentum caritatis von Papst Benedikt eher verschwiegen und auch eher nicht umgesetzt
Warum auf einmal sollte die Lehre von Papst Franziskus umgesetzt werden?
Auch hier von einer vollständigen Umsetzung eher kaum eine Spur- man hilft zwar Bedürftigen, aber sie bilden nicht die Mitte der Kirche und die Mitte der Seelesorge (Orientierung auf Christus in den Bedürftigen z.B. in den schwangeren Frauen -Lebensschutz!-ist ein Tabu)
Es ist oft einfacher die Kirchengelder in die teure Büroimmobilien, in die Gästehäuser in Rom bzw in nicht notwendige Sanierungen"zu investieren" als Frauenhausplätze für schwangere Frauen einzurichten unddort soziale und spirituelle Hilfe anbieten


17
 
 chiarajohanna 17. November 2016 
 

Ist die deutsche Kirche krank?

Benedikt sprach von der Entweltlichung und dem Ablegen der Privilegien.
Franziskus warnt vor einem neuen Pelagianismus.

Die Kirche ist ein beweglicher Leib,
der lebendig ist + nicht unbeweglich, wie ihr festes Gemäuer aus Stein.

Franziskus warnt vor der Gefahr,
sich in Strukturen + Verwaltungen
zu verlieren!


6
 
 lakota 17. November 2016 
 

Ich hatte schon vergessen, wie gut, wie richtig und treffend das Dokument vom Ad-Limina-Besuch ist. Papst Franziskus hat da wirklich alles angesprochen, was wichtig ist. Leider haben unsere Bischöfe gar nicht darauf reagiert und ich kann nicht sehen, daß irgendetwas davon umgesetzt wird, im Gegenteil. Aber warum auch - wir sind ja keine Filiale von Rom.


12
 
 wedlerg 17. November 2016 
 

Kardinal Lehmann schlägt vor, Diakone zu Priester zu weihen

Die dt. Amtskirche ist von Spaltern und Politikern durchsetzt, die die Glaubensverkündigung als sekundär erachten. Wie anders lässt es sich sonst erklären, dass Kardinal Lehmann die "Freiheit der Orstkirchen" dazu nutzen will, verheiratete Diakone zu Priestern zu weihen, wie er dieser Tage in Freiburg verlautbaren lies.

Solche Leute sind Politiker, die die Kirche protestantisieren und damit erledigen wollen und keine Priester.


34
 
 Helena_WW 17. November 2016 
 

Warum werden dann die Christen beschimpft, die sich schon auf den Weg gemacht haben?

Neuer Aufbruch ja, aber bitte nicht mit den "guten alten Zeiten" Methoden aus den 1970'er/1980'er Jahren, wo manches in Gesellschaft und leider z.t. auch in Kirche auf Jugendfang ging in 68'er Rüpelmanier. Das Ergebnis sieht man ja.


15
 
 SpatzInDerHand 17. November 2016 

Um ehrlich zu sein: ich habe nicht den Eindruck,

dass unsere Bischöfe und das Diözesanpersonal auf diese Grundsatzkritik gehört hätten. Oder dass sie auch nur darauf hätten hören wollen! :(

Die wichtige, richtige, wertvolle Kritik unseres Papstes an unserer Kirche in Deutschland ist völlig wirkungslos verpufft. Kein Hahn hat danach gekräht!


24
 

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