Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  13. Der Teufel sitzt im Detail
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

Lebensqualität vor Gewinnoptimierung - Für den freien Sonntag!

10. Februar 2017 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eine völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten, Tag und Nacht, Sonn- und Feiertag, ist sicher nicht zielführend. Gastkommentar der Wiener Landtagsabgeordneten Gudrun Kugler


Wien (kath.net) In Wien diskutiert man die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Tourismuszonen sind in einer Stadt wie Wien sicherlich sinnvoll, wenn sich alle Beteiligten dafür aussprechen. „Die Unternehmerinnen und Unternehmer sollen selbst entscheiden können, ob und wann sie ihr Geschäft aufmachen“, so ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel, „In allen Bundesländern gibt es Tourismuszonen mit der Möglichkeit der Sonntagsöffnung – außer in Wien. Wien will aber Weltstadt sein und ist Ziel vieler (Wochenend)-Touristen.“

Prinzipiell hat Österreich Liberalisierungen dringend nötig. Die Lohnnebenkosten sind so hoch, dass Arbeitsplätze vernichtet oder gar nicht erst geschaffen werden. Eine völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten, Tag und Nacht, Sonn- und Feiertag, ist allerdings sicher nicht zielführend. Denn Arbeitnehmerschutzbestimmungen sowie gemeinsame freie Tage sind eine Errungenschaft für die Menschen und Gesellschaft.

Warum ist der freie Sonntag unverzichtbar? Das sagt die Allianz für den freien Sonntag Österreich:

- Der Sonntag gibt der Woche den Rhythmus. Ohne freien Sonntag wird das Leben takt-los.

- Der Sonntag ist ein Feiertag. Menschen brauchen auch Zeit zum Feiern, denn Feste stiften Sinn und Gemeinschaft.


- Der freie Sonntag ist gesund, Menschen sind seit Jahrtausenden an den Sieben-Tage-Rhythmus gewöhnt.

- Der freie Sonntag gilt für alle. Sonntagsarbeit muss Ausnahme bleiben und darf nicht zur Regel werden.

- Der Sonntag ist Familien- und Beziehungstag. Zunehmende Arbeitsbelastung und flexible Arbeitszeiten machen diesen Tag besonders wichtig. Gemeinsame Freizeit ist ein tief empfundenes Bedürfnis insbesondere von Familien. Auch für die Angestellten im Handel soll gelten: Gemeinschaft statt Kundschaft.

- Der arbeitsfreie Sonntag ist selbstbestimmte Zeit und bremst den Trend, dass immer mehr Lebenszeit zu Arbeits- und Konsumzeit wird.

- Der freie Sonntag garantiert planbare freie Zeit für sich oder mit anderen (Ehrenamt). Diese Zeit muss nicht jedes Mal neu ausgehandelt oder erkämpft werden.

Gegen die vollständige Sonntagsöffnung im Verkauf sprechen unter anderen folgende Argumente:

- Sonntagsöffnungszeiten gehen verstärkt zu Lasten von Alleinerziehenden

- In der ganzen Debatte gibt es kaum Überlegungen, wie denn qualitätsvolle Kinderbetreuung an einem Sonntag zu gewährleisten wäre. Selbst in großen Städten wäre diese eine Herausforderung, die sicherlich meist von Familien selbst gelöst werden müsste.

- Die große Mehrheit der kleinen Gewerbetreibenden (EPUs und KMUs) sind gegen die Sonntagsöffnung.

- Lebensqualität vor Gewinnoptimierung: Gemeinsame Freizeit ist mehr als die Summe von einzelnen Freizeiten. Der Mensch ist ein Gesellschafts- und Gemeinschaftswesen, das auch aus einer gemeinsamen Freizeit enorme Gewinne für die eigene Rekreation ziehen kann.

- Die zunehmende Vereinzelung und Individualisierung der Gesellschaft führt zu mehr Vereinsamung.

- Es geht nicht nur um die Geschäfte. Wenn am Sonntag geöffnet wird, bedeutet das auch Sonntagsarbeit im Bereich Produktion von kurzlebigen bzw. frischen Gütern, im Liefer- und Transportverkehr, sowie Polizei und Zivilkräfte.

- Sonntagsöffnung in Tourismuszonen ist eine Sonntagsöffnung für alle auf Raten. Geschäftsschädigend ist die Sonntagsschließung insbesondere erst dann, wenn in der Nachbarstraße aufgrund einer etwaigen Tourismuszone geöffnet ist.

Zeit für gemeinsame Familienaktivitäten, für Freundschaften oder einfach einmal für sich selbst zu haben, ist Basis für eine menschenfreundliche Gesellschaft und sozialen Zusammenhalt. Schützen wir den Sonntag!

Dr. Gudrun Kugler (Foto), MMF, ist Magister des Rechts und Master der Theologischen Studien und promovierte im Internationalen Strafrecht. Gudrun Kugler betreibt unter anderem die katholische Heiratsvermittlung kathTreff und das Dokumentationsarchiv der Intoleranz gegen Christen in Europa. Außerdem ist sie Lehrbeauftragte am Internationalen Theologischen Institut für Studien zu Ehe und Familie und hat zahlreiche Bücher herausgegeben. Seit November 2015 ist Gudrun Kugler Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin. Sie gehört der ÖVP an.

ERF: Dr. Gudrun Kugler im Interview: Christ und Politik - geht das?



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SCHLEGL 11. Februar 2017 
 

ÖVP Wien

In der ganzen Angelegenheit habe ich auch eine Petition unterschrieben (online) und bekam eine nichtssagende Antwort von einem Computer.
Daraufhin habe ich dem ÖVP Chef von Wien, an die auf seiner Website angegebene E-Mail-Adresse geschrieben, schon vor einer Woche!
ANTWORT: NULL!
Das sagt alles über den Zustand der ÖVP und zwar nicht nur in Wien! Außenminister Figl und Bundeskanzler Julius Raab drehen sich wohl im Grabe um.
Die beiden haben den Rosenkranzsühnkreuzzug mit Pater Petrus unterstützt, die ÖVP unterstützt die Geschäftemacher und schon vorher die Zerstörer des kirchlichen gebotenen Feiertags 8. Dezember!Msgr.Franz Schlegl


2
 
 Philip B 10. Februar 2017 
 

....

In den USA sind die Ladenöffnungszeiten und die Arbeitszeitgesetze so absurd liberalisiert, dass man sich oft zwischen Gottesdienst und Arbeit entscheiden muss; ich kenne Leute, die Samstags und Sonntags zwölf Stunden Schichten von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr fahren müssen... Das dient weder Gott noch dem Menschen.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sonntag

  1. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  2. Breite Phalanx gegen offene Geschäfte am Sonntag
  3. Der Sonntag - Der Tag des Herrn
  4. "Sunday for future"
  5. Italiens Regierung will Sonntagsöffnungen verbieten
  6. Schottischer Erzbischof erinnert an Sonntagspflicht
  7. Den Tag des Herrn heiligen
  8. Warnung vor schleichender Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags
  9. Sonntagspflicht, Eucharistie und gültige Messe
  10. Deutschland: Gewerkschaft ruft zu Einkaufsverzicht an Heiligabend auf







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz