Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Ist Jesus ein Liberaler?

11. Februar 2017 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ob dieses Evangelium am Sontag auch in deutschen Kathedralen verlesen wird? Ob diejenigen, die verlesen, das verlesene wirklich ernst meinen? Kommentar von Wilhelm Imkamp, Maria Vesperbild.


Ziemetshausen (kath.net)
6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A, Evangelium Mt 5, 17-37
Ist Jesus ein Liberaler?

Alles, was sich irgendwie mit Reform verbinden lässt, hört sich schon viel angenehmer an, von der Gesundheits- bis zur Bundeswehr-, Steuer- und Bildungsreform, dabei denkt man an Verbesserung und Abschaffung, bzw. Verminderung von Belastungen. Und liberal wollen wir alle sein, niemanden diskriminieren, alle integrieren, Reform und Liberalismus sind so strahlende Begriffe, dass man sie auch gerne auf Jesus (gegen Gesetzesfrömmigkeit) und die Kirche die „ewigen“ Reformevergreens, z.B. Ehe, Lebensschutz, Zölibat, usw. anwenden möchte.

Die „liberale Reformkirche“ als Aufbruch in ein goldenes Zeitalter wahrer Menschlichkeit. Da kommt das heutige Evangelium doch etwas ungelegen, jedenfalls hört es sich so gar nicht liberal an und statt Reformen ist eher von Verschärfung die Rede! Wie damit umgehen? Am besten mit dem Jesus Buch unseres hl. Vaters, Papst Benedikt XVI. Dieses Buch ist in weiten Teilen ein bewegender, behutsamer Dialog mit dem jüdischen Gelehrten Jacob Neusner. Der nämlich hat mit seinem Buch „Ein Rabbi spricht mit Jesus“ die Frage nach dem eigentlich „neuen“ der Botschaft Jesu gestellt.


„War Jesus in Wirklichkeit ein liberaler Rabbi – ein Vorläufer des christlichen Liberalismus?“ fragt der Papst und bei der Beantwortung dieser Frage ist eben Jakob Neusner eine große Hilfe, „er schiebt diese Art von Auslegung überraschend schnell beiseite“ und kommt zu dem Ergebnis: „Jesus war kein rabbinischer Reformator, der den Menschen das Leben „leichter“ machen wollte“, zitiert er den tief gläubigen Juden. Das Neue der Botschaft Jesu ist Jesus selbst: „Die Zentralität des Ich Jesu in seiner Botschaft, die allem eine neue Richtung gibt“.

Das ist genau das, was uns im heutigen Tagesevangelium mit voller Wucht trifft: „Den Alten ist gesagt worden – ich aber sage Euch. Das Ich Jesu tritt mit einem Rang hervor, den sich kein Gesetzeslehrer erlauben darf“. Tatsächlich ist das heutige Evangelium „Überschrift und Auslegungsschlüssel ein uns immer wieder überraschendes Wort, das die Treue Gottes zu sich selbst und die Treue Jesu zum Glauben Israels unmissverständlich klar hinstellt“.

Hier geht es nicht um Reformschwärmerei, „es geht nicht um Aufhebung, sondern um Erfüllung, und diese Erfüllung verlangt ein Mehr, nicht ein Weniger an Gerechtigkeit“. Dieses mehr ist Jesus selbst „als das Wort Gottes in Person“. Damit ist die Wende zu Universalisierung des Gottesvolkes Kraft derer nun Israel die Weite der Völker der Welt umspannen kann“, gegeben.

Damit ist aber auch eine Verinnerlichung verbunden, denn Jesus nimmt die von den Propheten weiter entwickelte innere Dynamik der Tora selbst auf, Jesus stellt den „reinen Gotteswillen“ vor. Hier wird keine konkrete Sozialordnung ausgearbeitet „wohl aber werden soziale Ordnungen grundlegende Maßstäbe vorgestellt“.

Der heutige Evangeliumstext darf nicht „zum Erschrecken über die Schatten, welche er in der Kirchengeschichte geworfen hat“ (Ulrich Lutz), führen. Gerade wenn man mit diesem Text polemisch die kirchliche Sexualmoral beginnen lässt (Drewerman) wird man doch dankbar zugeben müssen: M.E. steht keine kirchenrechtliche Lösung der MT so nahe wie die katholische“ (Ulrich Lutz). Gerade hier leuchtet das Wirken des hl. Geistes in der lebendigen Überlieferung auf.

Richtige und notwendige geschichtliche Entwicklungen brauchen einen festen Grund und den bietet das heutige Tagesevangelium. Hier steht Jesus „weder als Rebell, noch als Liberaler vor uns, sondern als der prophetische Interpret der Tora, der sie nicht aufhebt, sondern erfüllt, und sie gerade erfüllt, in dem er der geschichtlich handelnden Vernunft den Raum ihrer Verantwortung zuweist“.

Der Dialog des Papstes mit dem jüdischen Gelehrten lässt im heutigen Tagesevangelium das Neue der Botschaft Jesu in erfüllender Kontinuität mit dem Wort Gottes im Alten Testament aufleuchten! Die innere „Dynamik“ des Wortes, das Jesus selbst ist, lässt sich nur in der Gemeinschaft der Kirche richtig und konsequent leben – ohne Abstriche und Verzerrungen der zeitgeistigen Hektik eines liberalen „Reformbetriebes“!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Pharao 14. Februar 2017 
 

Jesus erlaubt Ehescheidung

Was bedeutet im drittletzten Absatz die Abk. "MT"? Moraltheologie? Es hätte mal jemand korrekturlesen sollen!

Zum Thema: Wie ernst nehmen wir eigentlich die Aussage Jesu im o.g. Evangelium, daß Scheidung erlaubt ist, wenn "ein Fall von Unzucht vorliegt"? Diese in Mt 5,32 genannte Ausnahme vom Scheidungsverbot wird meist verschwiegen. Sie würde manches verändern....


1
 
 Stefan Fleischer 11. Februar 2017 

Vielleicht könnte man sagen:

Gott ist keinesfalls rigide gegenüber dem Sünder, aber sehr, sehr streng, wenn es um den Grundsatz, den eigentlichen Sinn der Gebote geht, und - nach meiner Einschätzung - auch sehr hart dort, wo man versucht, den Wortlaut des Gesetzes zu missbrauchen um den Sinn aushebeln zu können. Und das nicht nur dort, wo man damit diesen Sinn für andere verschärft, sondern auch und gerade dort (so wie ich den Text verstehe) wo man damit versucht diesen Sinn zum eigenen Vorteil aufzuweichen. Oder wie einer einmal geschrieben hat: „Gott verzeiht gerne jedem, der ihn um Verzeihung bittet. Aber er akzeptiert keine faulen Ausreden:.


15
 
 Herbstlicht 11. Februar 2017 
 

wie umgehen?

"Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein."
Und weiter:
"Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich." (Mt 5,19)
Wir dürfen wirklich gespannt sein, was in der morgigen Predigt darüber gesagt wird. Vielleicht findet sich ja ein kleines Türchen, durch das die Worte Jesu hinausgeleitet werden.

Sosehr wir alle auf die Barmherzigkeit Gottes hoffen und sie auch dringend nötig haben, sosehr setzen wir doch auch auf Gottes Gerechtigkeit.


16
 
 Bernhard Joseph 11. Februar 2017 
 

Wer hören kann, der höre!

Wie leider so oft, werden viele ihre Ohren wieder verschlossen halten, weil sie nicht hören wollen, was ihnen Jesus Christus im Evangelium sagt.


15
 
 gebsy 11. Februar 2017 

Vergelt's Gott!

"Damit ist die Wende zur Universalisierung des Gottesvolkes Kraft derer nun Israel die Weite der Völker der Welt umspannen kann, gegeben".
Unglaubliche Klarheit - warum so unverstanden?


12
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Jesus Christus

  1. 1.167 Beichten in 65 Stunden
  2. Jesus first! - 'Gott kann nur bis 1 zählen'
  3. "Jesus ist der gute Hirt - nicht ich"
  4. Kardinal in Fastenpredigt an Kurie: Konzentriert euch auf Jesus
  5. Jesus. Eine Weltgeschichte
  6. Die göttliche Dreifaltigkeit nämlich nimmt in uns Wohnstatt am Tag der Taufe
  7. Man kann auch sagen, dass niemand außer Christus in den Himmel aufsteigt
  8. Englischer Priester: Jesus, nicht der NHS, ist Herzstück des Landes
  9. Johannes erzählt: Das Lamm Gottes
  10. Viele Gebetsaufrufe, aber kaum Aufrufe zur Umkehr







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz