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Kurienkardinal Müller: Missbrauch nicht systematisch vertuscht

27. Februar 2017 in Weltkirche, 24 Lesermeinungen
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Müller in "La Repubblica"-Interview: "Könnte in einigen Fällen aus Ahnungslosigkeit geschehen seien, aber nicht systematisch"


Rom (kath.net/KAP) Aus Sicht von Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller gibt es in der katholischen Kirche keine systematische Vertuschung von Missbrauchsfällen. "Die Kirche verdeckt auf jeden Fall nichts", sagte er im Interview der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" (Sonntag). Es könne in einigen Fällen aus Ahnungslosigkeit geschehen sein, "aber nicht systematisch", so der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation. "Die Kirche arbeitet, im Gegensatz zu vielen anderen Institutionen, wirklich für Null-Toleranz."


Wenn Bischöfe oder Priester von Missbrauch durch Geistliche hörten, sollten sie diese zur Selbstanzeige verpflichten, so Müller. Sie sollten ebenso das Gespräch mit Betroffenen und Angehörigen suchen, damit diese Anzeige erstatteten. "Das ist der einzige Weg, damit sich solche Fälle nicht wiederholen." Zudem müssten die Taten auch kirchenrechtlich verfolgt werden. Dabei gibt es laut Müller bei solchen Vergehen keine Strafnachlässe; auch nach Jahren könnten noch harte Urteile gefällt werden. "Sexueller Missbrauch von Kindern ist eine Straftat, ein Verbrechen und auch eine schwere Sünde", betonte der deutsche Kardinal.

Inzwischen hätten die meisten Bischofskonferenzen Leitlinien zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche erarbeitet. Dass Priester mit "Problemen dieser Art" geweiht würden, lasse sich dennoch nicht völlig ausschließen. Es sei nicht möglich, ins Innere von Menschen zu blicken, wenn diese nicht aufrichtig und gesprächsbereit seien, so Müller. Einigen Experten zufolge würden sich manche Täter auch erst im Moment des Vergehens ihrer Tat bewusst. Deshalb ist es aus Sicht des Kurienkardinals sowohl in der Zivilgesellschaft als auch im religiösen Bereich nicht einfach, sexuellem Missbrauch vorzubeugen.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto (c) Sciliani/Gennari/SIR



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Lesermeinungen

 ergo-oetken 4. März 2017 
 

@Ehrmann, wer muss das Verbrechen beichten, der Täter oder....

..sein Opfer?

Viele Menschen verdrängen die sexuellen Traumata, die sie in der Kindheit erlebt haben. Entsprechend sieht dann ihr Sexualleben aus, was auch Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Umgang mit Sexualität hat. Es gibt zudem einen ganzen Strauß an somatischen und psychosomatischen Krankheiten, die das Ergebnis unbehandelter Kindheitstraumata sind. Das alles ist vermeidbar, wenn man miteinander spricht und sich der Betroffene in fundierte Behandlung begibt. Zwei Fachgesellschaften bilden ihre Mitglieder aus und führen Therapeutenlisten (die DeGPT und EMDRIA).

VG
Angelika Oetken


1
 
 Ehrmann 1. März 2017 

@Hadrianus Antonius: danke für Ihre Ausführungen - aber...

Aber meine Frage geht in eine andere Richtung: der Pönitent wird sich wahrscjeinlich nicht sofort an den zuständigen Pönitentiar, sondern möglicherweise an einen anderen Geistlichen wenden, er nicht spezeill ausgebildet ist - aber schließlich ist auch der Pöitentiar an des Beichtgeheimnis gebunden (!), und in diesem Fall bleibt auch ihm doch nur das Zureden, die Verweigerung der Lossprechung - aber doch nicht die Möglichkeit einer Anzeige, einer Weitereitung des in der Beichte erworbenen Wissens !!! Die ganz spezielle Schwierigkeit ist, wenn weitere Personen akut bedroht sind und keine Bereitschaft besteht, z.B. sich behandeln zu lassen. Der Beichtvater wird dann wahrscheinlich wegen Vertuschung angeklagt werden.Ich denke aber, das Beichtgeheimnis ist ein unverzichtbar hohes Gut, weswegen schon viele Priester ihr Leben riskiert und gelassen haben - man spricht kaum mehr davon, aber ich denke, daß das sehr wichtig ist.


1
 
 Ehrmann 1. März 2017 

@ergo-oetken : ich möchte sehr warnen!!

Ihre Vorstellung, daß es für die eigene Entwicklung vorteilhaft wäre, mit dem späteren Partner über sexuelle Traumata der Kindheit zu sprechen, ist eher dazu geeignet, das eheliche Sexualleben zu zerstören. Nicht viele Partner können mit der Vorstellung leben, mit einem Mann zu verkehren, der derartig mißbraucht worden ist. Die Verarbeitung, wenn nötig, ist mit einer Person des Vertrauens im Sinne eines Priester in der Beichte oder eines christlich eingestellten Therapeuten sinnvoll. Eine Ehe aber soll positiv auf die gemeinsame Zukunft ausgerichtet sein.


1
 
 chiarajohanna 28. Februar 2017 
 

Text: "Das Priester mit Problemen dieser Art geweiht würden" ...

lasse sich nicht aussschließen.
Wenn diese nicht AUFRICHTIG sind ...

PS:
Was will ich in der Kirche,
wenn ich selbst die Voraussetzungen
im eigenem CHARAKTER nicht mitbringe?

Tut mir leid, vielleicht bin ich naiv aber EHRLICH SEIN vor den Menschen, heißt im Hintergrund auch
ehrlich sein vor Gott.

Ich bin doch nicht 2-geteilt !


1
 
 chiarajohanna 27. Februar 2017 
 

@hortensius - Ich möchte Ihrer Meinung nicht zustimmen,denn

wenn hier wirklich von vornherein
eine "Absicht" vorliegen sollte,
dann würde ich doch meinen Weg
in die, für mich, richtige Richtung leiten + zum Psychiater gehen,
anstatt für + in der Kirche tätig
werden zu wollen.

Mit dieser Krankheit unbehandelt
durch das Lebens zu gehen, gefährdet außer mir + meiner Seele auch Andere.

Gerade in Vorzeige-Berufen,
wie in der Kirche, sollte das Gewissen aktiv mit dem Theologen mitleben
und wach bleiben.

Gerade weil die Krankheit abartig ist, brauche ich zur Korrektur dringend
fremde + therapeutische Hilfe,
in Form von Aufarbeitung des eigenen Lebens.

Vielleicht haben diese Menschen
selbst mal Missbrauch erlebt +
den aus dem Bewusstsein verdrängt.
Bei einer solchen Abart ist
die eigene Verdrängung gefährlich, denn die eigenen Erlebnisse könnten plötzlich wieder hochkommen,
ähnlich einem Ball, den man versucht unter Wasser zu drücken.

Daher brauch es, für all das,
was einen Menschen ausmachen kann einen therapeutischen Gesprächsraum!


0
 
 ergo-oetken 27. Februar 2017 
 

Umgang mit eigenen Traumatisierungen

negative Erfahrungen mit Sexualität in Kindheit, Jugend und jungem Erwachsenenalter sind weit verbreitet. Ich möchte sogar die These wagen, dass ihre Verarbeitung in unserer Kultur einen wichtigen Reifeschritt darstellt. Leider vollziehen viele Menschen den nicht und verharren in dem Zustand der Marginalisierung und Verdrängung. Werden Sie durch Berichterstattungen oder den Kontakt mit Opfern mit dem Thema konfrontiert, reagieren sie auf die von ihnen beschriebene Weise. – Scheinbar – unempathisch, abwehrend, desinteressiert. Dahinter verbirgt sich sehr oft Überforderung. So kommt es, dass Menschen, die über Jahrzehnte in intimer Gemeinschaft leben, einander nicht von den sexuellen Übergriffen erzählen, die sie jeweils in ihrer Kindheit erlebt haben. Sie halten sich so aus, wie sie sind, entwickeln sich in der Hinsicht aber nicht weiter.


0
 
 ergo-oetken 27. Februar 2017 
 

Kultur der Leugnung und Vertuschung

@ Joh v Kreuz,

hier hat sich tatsächlich in den letzten Jahrzehnten eine Menge verändert. Gerade der "Missbrauchstsunami" der die Opfer- und Tätermythen konterkarierte, hat viel dazu beigetragen. Verbreitete, aber nicht zu den Moralvorstellungen passende Phänomene zu tabuisieren, hat ja auch einen sozial stabilisierenden Effekt. Das darf man nicht vergessen. Unsere Gesellschaft idealisiert die Familie und romantisiert das Sexuelle. Kindesmissbrauch bildet da eine Art "Kollateralschaden".


0
 
 ergo-oetken 27. Februar 2017 
 

Glaubhaftigkeit der Aussage des mutmaßlichen Opfers versus Glaubwürdigkeit des Beschuldigten

@ Joh v Kreuz,

für Ersteres gibt es gerichtsgutachterliche Kriterien, die allerdings der dringenden Überarbeitung harren. Die Glaubwürdigkeit der Person des Beschuldigten wird allerdings viel zu selten geprüft. Dabei gibt es gerade zu den typischen Merkmalen und Verhaltensweisen von MissbrauchstäterInnen eine Menge Fachwissen.


0
 
 Hadrianus Antonius 27. Februar 2017 
 

@Ehrmann Eine interessante Frage!

Für solche schwere Sünden sind in der Regel besonders qualifizierte Beichtväter zuständig- im Bistum der Großpönitentiar.
Der pädopile Bischof von Brügge Roger vanGheluwe hat sehr elegant einen Professor des brüggener Großseminars zu Großpönitentiär des Bistums Brügge gemacht: Frans Lefevre (+), interessanterweise Chefherausgeber der Religionsbücherserie Roeach, mit extrem pädophilisierenden Abbildungen in dem Band Roeach3.
Alles seit 1995 gut bekannt, auch bei de Kongr. f.d. Glaubenslehre (die bekamen sehr viel Post...)
Unterstützung f.d. Kampf gg. diese Gülle bei Msgr. Joseph Clemens, Kard. J. Ratzinger und vielen anderen.
Der Fall Dejaegher (Baker Lake/Igloolik- bistum Churchill-Hudson Bay) auch sehr gut bekannt bei Kard. Marc Ouellet.


1
 
 ergo-oetken 27. Februar 2017 
 

@Joh v Kreuz, ich möchte mich Ihrem Dank an alle, die sich...

... für Schutz und Hilfe einsetzen anschließen.
Zu Ihren Thesen:

1) Die Kultur des "Victim blaming" lässt eine Offenbarung zu unpassender Zeit einem psychosozialen Selbstmord gleich kommen. Sich als Missbrauchsopfer zu erkennen zu geben, womöglich den Namen des Täters bzw. der Täterin zu nennen, muss man sich buchstäblich leisten können. Familiär, beruflich, sozial, finanziell. Den meisten Menschen ist das erst jenseits der Lebensmitte möglich, darum sprechen sie erst dann über das, was man ihnen Jahrzehnte früher angetan hatte.


0
 
 chiarajohanna 27. Februar 2017 
 

@hortensius - Ich möchte Ihrer Meinung nicht zustimmen,


0
 
 ergo-oetken 27. Februar 2017 
 

Staatsanwaltliche Ermittlungen müssen alles umfassen

Es wäre doch merkwürdig, wenn die Regensburger Ermittler ausgerechnet im Bistum keine Akten eingesehen hätte. Immerhin geht es um ein Tötungsdelikt. Bei Christian F. fand man so genannte „Kinderpornografie“ auf dem Rechner, auf dem der Missbrauch eines seiner Opfer dargestellt ist. Die Hinweise darauf, dass F. sowohl bei diesem, als auch bei seiner Patientin Betäubungsmittel einsetzte, um den Missbrauch begehen zu können, sind deutlich. Unter Sexualstraftätern ist der Einsatz von so genannten „KO-Tropfen“ verbreitet. Falsch dosiert können sie zum Tode führen. Kindesmissbrauch mag man marginalsieren können. Bei Mord wird das niemandem mehr gelingen. Auch Kirchenfunktionären nicht.

Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden


2
 
 wedlerg 27. Februar 2017 
 

@Reik: vorsicht Fake News!

Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Meldung über die Durchsuchung von Bischof Müllers Büro eine Falschmeldung war, die WISKI in den dt. Medien gehypt hat. Prof Grabmaier aus Regensburg musste seine übereilten Anschuldigen gegen Müller kleinlaut zurückziehen.

Die Glaubenskongregation ist der Garant für objektive Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs und damit auch Franziskus ein Dorn im Auge.

Franziskus ist sicher gegen Missbrauch, aber viele seiner Schützlinge und Freunde haben in Missbrauchsfällen falsch bis kriminell gehandelt und wurden dennoch von ihm im Pontifikat gestütz, z.T. gegen die Glaubenskongration und deren objektive Standards! https://www.lifesitenews.com/opinion/six-cases-where-the-sexual-abuse-scandal-touches-pope-francis?utm_content=buffer17027&utm_medium=social&utm_source=+lifesitenews%2Bfacebook&utm_campaign=buffer


2
 
 A.Reik 27. Februar 2017 

Man weiß,

dass man in Rom - gerade in Anbetracht der jüngsten australischen Untersuchungskommission - über die Wortmeldung von Em. Müller nicht glücklich ist.
@ sttn: Da liegen Sie richtig. Als Bischof von Regensburg hatte er sogar die Staatsanwaltschaft im Haus, die Akten beschlagnahmt hat wegen Verdunkelungsgefahr.


2
 
 Ehrmann 27. Februar 2017 

Wie ist das mit dem Beichtgeheimnis??

Ich habe manchmal den Eindruck, daß Priester der Vertuschung angeklagt werden, die möglicherweise in der Beichte des Täters von einer Tat erfuhren. Da bleibt ihm doch nur das Zureden. Verweigerung der Lossprechung, wenn er sich nicht selbst anzeigt?? Das wäre wohl nicht im Sinn der Papst Franziskus geforderten Barmherzigkeit gegenüber Pönitenten.Ich meine, daß es mehr solcher Fälle gibt als man denkt.


1
 
 sttn 27. Februar 2017 
 

Natürlich wurde vertuscht! Massiv sogar.

Kardinal Müller müsste es besser wissen und das erst sein Nachfolger in Regensburg dazu beiträgt das viele Fällen nachgegangen wird, lässt seine Aussagen in einem anderen, für ihn nicht gerade vorteilhaften Licht erscheinen.

Ein prinzipielles Vertuschen gab es nicht, aber sehr wohl war man in nahezu allen kirchlichen Einrichtungen versucht alles unter den Teppich zu kehren - wie übrigens auch außerhalb der Kirche. Egal wo, überall wurde und wird vertuscht. Makaber gesagt: das macht jeder. Aber das macht es nicht besser. Wir Christen sollten hier weiter sein.


7
 
 hortensius 27. Februar 2017 
 

Unterwanderung des Priesterstandes

Ich fürchte, dass manche Menschen, die zu einem widernatürlichem Sexualverhalten neigen, die Kirche absichtlich unterwandern, um ihr schaden zu können.


9
 
 Kostadinov 27. Februar 2017 

in Brüssel systematisch...

ist nicht sogar Familien-Experte Kardinal Danneels mit verstecktem Tonband erwischt worden, als er einem Opfer empfahl, zu schweigen?
http://www.onepeterfive.com/will-new-papal-instruction-clerical-sex-abuse-target-danneels-barros


3
 
 Joh v Kreuz 27. Februar 2017 
 

extrem vielschichtiges Problem Teil 3

Dem Herrn Kardinal kann ich in seiner Verurteilung dieser abscheulichen Untaten nur zustimmen. Leider gab es wohl aber doch in manchen kirchlichen Institutionen Vertuschung aus Angst ums Renommee, Pseudobarmherzigkeit dem Täter gegenüber, Scham aus vermeintlicher/ wirklicher struktureller Mitverantwortung oder gar bloßer Unlust. Ja, auch der Täter hat Fürsorge und Hilfe verdient, aber zuerst kommt der Schutz der Opfer und die Verhinderung neuer, dann die weltliche Strafe, dann die kirchenrechtliche!!! Erst danach ist es einem reuigen Täter auch erst möglich, Vergebung, Heilung, eine neue Chance zu finden.

Zuvorderst möchte ich aber mein Mitgefühl für die Opfer und ihre Lieben ausdrücken. Ich bete dafür, daß sie Hilfe erfahren, ihre Seele nicht verhärtet und mit Gottes Hilfe heil wird.
Mein aufrichtiger Dank gilt allen, die für und in Aufklärung, Opferschutz und -hilfe arbeiten; unter oft schwierigen Bedingungen.
Möge Tätern Heilung wiederfahren.
Möge Gott neue Opfer verhindern!


4
 
 Joh v Kreuz 27. Februar 2017 
 

extrem vielschichtiges Problem Teil 2

(4) Betroffene Institutionen/ Gruppen fürchten sich- leider nicht zu unrecht- vor Generalverdacht und Diffamierung. Auch eventuelle eigene Verantwortung (Leitung, Strukturen,...) ängstigt. Andererseits besteht die reale Gefahr einer Blockwarts- und Mißtrauensatmosphäre. Und nicht zuletzt wird oft aus Unwillen und des Ansehen willen vertuscht.
(5) Viele Leute sind einfach ahnungslos, emotional nicht fähig mit einem Opfer irgendwie umzugehen, schützen sich davor, sind abgestumpft oder geben gar dem Opfer eine Schuld!

All dies macht die Aufklärung und Bestrafung solcher Untaten schwierig; und die ehemaligen Opfer ein zweites Mal zu solchen.
All das dauert auch leider lange und läßt oft weitere Menschen durch den Täter zu Opfern werden.
!: Wenn ich hier von 'Tätern' schreibe, sind dabei die leider auch vielen weiblichen miteingeschlossen, auch wenn man Frauen soetwas nicht zutrauen mag.


3
 
 Joh v Kreuz 27. Februar 2017 
 

extrem vielschichtiges Problem Teil 1

Zuerst muß man m.E. hierbei die enormen Erschwernisse der Mißbrauchsaufklärung sehen:
(1) Die Opfer sind oft so schwer seelisch verletzt, daß sie, um überleben zu können, das Geschehene verdrängen müssen! Zudem schämen sie sich oft massiv und geben sich eine Mitschuld. Daher offenbaren sie sich oft erst nach Jahren, oft lange nach der gültigen Verjährungsfrist. Das wird dann von diesbzgl. Uninformierten oder Empathiekrüppeln oft als Einbildung oder Aufmerksamkeitsgeheische der "immer schon schwierigen Person" abgetan; es wird aus Angst um die eigene "heile" Welt verleugnet oder gar bekämpft- oft im direkten persönlichen Umfeld der Opfer.
(2) Auf der anderen Seite muß die Unschuldsvermutung beachtet werden, um üble Nachrede o.ä. zu vermeiden, und äußerst selten gibt es Beweise für die Tat außer der Opferaussage.
(3) Die Sensibilität bzgl dieser Verbrechen hat leider erst in neuerer Zeit parallel zum Eingeständnis ihrer großen Verbreitung in der sog. Mitte der Gesellschaft zugenommen.


4
 
 Theodor69 27. Februar 2017 
 

Naja

Der Vatikan hat sicher nicht - so meine Überzeugung - systematisch vertuscht, aber in einigen Klöstern, wo über Jahrzehnte mehrere Mönche Missbräuche begangen haben, wurde sicherlich systematisch vertuscht - anders lässt sich das nicht erklären. Es wird immer Priester und Ordensleute geben, die das Potential haben zu missbrauchen; das wird man nur schwer ändern können, aber das Umfeld muss ganz anders reagieren und solche (Verdachts)fälle sofort an die zuständige Stelle weiterleiten.


3
 
 Ulrich Motte 27. Februar 2017 
 

Im Sinne der vom Herrn

Kardinal so erfreulich geforderten Transparenz solle er den Vorwurf der systematischen Vertuschung mit denen öffentlich erörtern, die ihn erheben. Sonst wird er den Vorwurf der Vertuschung der Vertuschung widerlegen müssen. Wenn er seine Ansicht überzeugend begründen kann, wird er ja von einer solchen Debatte nur gewinnen können.


1
 
 Stefan Fleischer 27. Februar 2017 

Missbrauchfälle vertuschen

Das geschah (und geschieht hoffentlich nicht mehr) oft auch aus falsch verstandener Barmherzigkeit - was beweisst, dass es sogar für die Barmherzigkeit Grenzen gibt.


9
 

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