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Syrischer Patriarch Ignatius Aphrem lobt Nahostpolitik Orbans

28. Februar 2017 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Ungarische Regierung will bedrängte christliche Gemeinschaften unterstützen - Lob für neuen Vizestaatssekretär, der für Maßnahmen zugunsten verfolgter Christen zuständig ist - Auch Lob für Assad


Wien-Budapest (kath.net/KAP) Der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. hat in der Vorwoche Ungarn besucht. Er traf sich unter anderem mit Primaskardinal Peter Erdö und wurde von Ministerpräsident Viktor Orban empfangen. Bei dem Treffen wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der die ungarische Regierung jährlich mit je einer Million Euro sowohl die syrisch-orthodoxe Kirche als auch die syrisch-katholische Kirche unterstützt. Ignatius Aphrem hielt auch einen Vortrag an der katholischen Pazmany-Universität und würdigte die ungarische Politik für die Christen im Nahen Osten.

Wie die Stiftung "Pro Oriente" am Montag berichtete, habe der Patriarch seinen ungarischen Gesprächspartnern eindringlich die Situation der Christen im Nahen Osten geschildert. Insbesondere ging er auf die Verfolgung der Christen durch die islamistischen Kräfte ein. Auch in Flüchtlingslagern in Europa komme es immer wieder zu Fällen von Mobbing gegen christliche Flüchtlinge aus Syrien, berichtete er.

Ausdrücklich dankte er Orban für die Ernennung des neuen Vizestaatssekretärs Tamas Török im Oktober des Vorjahrs; Török soll sich der Situation der verfolgten Christen annehmen. Orban erklärte gegenüber dem Patriarchen die Bereitschaft, christlichen Studenten aus dem Nahen Osten und Nordafrika bei der Erzielung von Studienabschlüssen behilflich zu sein.

Es war nicht die erste Begegnung des syrisch-orthodoxen Patriarchen mit Viktor Orban. Mar Ignatius Aphrem II. hatte im August des Vorjahrs bei der 7. Konferenz des "International Catholic Legislators Network" (ICLN) in Frascati bei Rom die dramatische Situation der orientalischen Christen dargelegt. An der ICLN-Konferenz nahm auch Kardinal Christoph Schönborn teil.


Das "International Catholic Legislators Network" wurde 2010 begründet, um die Förderung christlicher Werte im politischen Bereich zu fördern. Gründer ist der Präsident des "International Theological Institute" (ITI) in Trumau (Niederösterreich), Christiaan Alting von Geusau; ihm standen Kardinal Schönborn und Lord David Alton, Mitglied des britischen Oberhauses und seit Jahrzehnten an vorderster Linie für die verfolgten Christen und für den Schutz des ungeborenen Lebens engagiert, zur Seite.

In einem Interview mit der Samstagausgabe der Wiener Tageszeitung "Die Presse" stellte Mar Ignatius Aphrem II. bei aller Vorsicht gegenüber Zahlenangaben fest, dass es "vielleicht bald keine Christen mehr in der nahöstlichen Region geben wird", wenn es so weitergehe wie bisher. Der seit 2011 andauernde syrische Bürgerkrieg habe auch tausende Christen das Leben gekostet bzw. seien sie schwer verletzt worden. Die eigentliche Tragödie sei aber die Massenflucht als Folge des Krieges.

"Die Presse" zitierte den Patriarchen: "Wir sind sowohl für die Terroristen des Islamischen Staates als auch für die angeblichen Rebellen in doppelter Hinsicht Feinde. In beiden Fällen handelt es sich um islamistische Extremisten. Für sie sind wir Christen Ungläubige. Aber sie verfolgen uns auch deswegen, weil sie uns für Verbündete der Regierung halten."

Den Christen sei von der Regierung nie Schlechtes widerfahren, stellte der syrisch-orthodoxe Patriarch fest. Aber natürlich gebe es in Syrien vieles, was dringend verbesserungswürdig sei. Syrien brauche mehr Demokratie. Alle Gruppen der Bevölkerung müssten repräsentiert sein.

"Westen bleibt leider stumm und untätig"

In dem "Presse"-Interview stellte Mar Ignatius Aphrem II. fest, es würden Milliarden von Euro für jene ausgegeben, die aus dem Land fliehen, aber nicht für jene, die im Land selbst vertrieben und notleidend sind. Diese Menschen kämen dann notgedrungen nach Europa. Der Westen bleibe leider "stumm und untätig" angesichts der Vernichtung der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten. Ungarn verfolge mit der Errichtung des Vizestaatssekretariats genau die richtige Politik, um zumindest zu versuchen, die christlichen Gemeinden im Nahen Osten zu retten, so der Patriarch.

Vizestaatssekretär Tamas Török hatte zum Jahreswechsel in einem Interview mit der "Budapester Zeitung" betont, dass es in Ungarn als moralische Pflicht angesehen werde, einer Gemeinschaft wie den orientalischen Christen zu helfen, mit der "wir uns seelenverwandt fühlen". Ministerpräsident Orban und Minister Zoltan Balog seien in Frascati erschüttert gewesen über die Schilderungen von Mar Ignatius Aphrem II. und anderer führender Kirchenvertreter. In der Folge sei es zur Gründung des Vizestaatssekretariats gekommen.

Aufgabe des Vizestaatssekretariats sei es, die bisher schon laufenden humanitären Hilfsaktionen für die orientalischen Christen noch besser zu koordinieren. Außerdem werde ein Stipendienprogramm gestartet, in dessen Rahmen in den kommenden zwei Jahren 250 verfolgte christliche Jugendliche aus dem Nahen Osten in Ungarn empfangen werden. Ganz wichtig sei auch die Sensibilisierung der Weltöffentlichkeit im Hinblick auf die aktuelle Christenverfolgung. Zu diesem Zweck solle jährlich in Budapest ein Weltkongress unter Mitwirkung von internationalen Experten und von Repräsentanten der orientalischen Kirchen abgehalten werden.

Auch werde es alljährlich in mehreren Sprachen ein Jahrbuch zur Situation der verfolgten Christen geben, so Török: "Wir möchten, dass Budapest beim Schutz von verfolgten Christen zu einem maßgeblichen internationalen Zentrum wird."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Max Emanuel 1. März 2017 

Syrien stabilisieren!

Zurecht verweist der syrisch-orthodoxe Patriarch darauf, daß es unter Assad Religionsfreiheit und keine Verfolgung von Christen gab.
Zweifellos ist Syrien nach uneren westeuropäischen Maßstäben ein "Regime". Alle anderen nordafrikanischen Staaten, sowie die im Nahen und Mittleren Osten ebenso. Unter all diesen "Regiemen" war das in Syrien vor dem Krieg aber wohl eines der moderatesten. Ein Parlament mit einer (wenn auch unbedeutenden) Opposition, Fauenrechte, Religionsfreiheit und eine beschränkte Pressefreiheit. Keine Sharia-Rechtssprechung. Warum der Westen, der türkische Despot Erdogan und Saudi-Arabien unbedingt Assad stürtzen wollen und islamistische Rebellengruppen akltiv unterstützen ist mir bis heute unbegreiflich.
Unsere Medien machen munter mit: sie sprechen vom "Regime" oder "Diktator" Assad und gleichzeitig vom Saudischen "Königshaus" wie vom belgischen. In Saudi-Arabien gibt es kein Parlament, keine Religionsfreiheit, keine Frauenrechte.
Tolle Freunde unterstützen wir!


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 Wulfila 1. März 2017 

@JDK

Wie können Sie den demokratisch gewählten Orban mit dem Diktator Assad vergleichen? Gilt für Sie auch, daß derjenige ein Bösewicht ist, der nicht links-liberal ist?
Und die Menschenrechte der Christen werden doch gerade nicht von Assad verletzt, sondern von seinen islamistischen Feinden. Daher gilt, daß der Bürgerkrieg erst einmal gewonnen werden muß, damit die christlichen Gemeinden wiederaufgebaut werden können.


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 JDK 28. Februar 2017 
 

Was soll das?

Sowohl Orban wie auch, noch viel massiver, Assad, verletzen die Menschenrechte am laufenden Band. Es ist doch gerade wichtig, jetzt die Menschenrechte der verfolgten Christen einzufordern. Dafür sind Orban und Assad die denkbar schlechtesten Partner!


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