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Die Demut unseres Gottes und seiner Mutter Maria

25. März 2017 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Am 25. März gedenken wir Christen also des entscheidenden Augenblicks, den die junge jüdische Frau von Nazareth namens Maria durch ihr Jawort möglich gemacht hat. Gastbeitrag von Andreas Kuhlmann


Aachen (kath.net) Seit gut drei Jahren unterrichte ich katholische Religion an einem Gymnasium. Es ist immer wieder spannend, wenn man an diesen heutigen Feiertag angelangt und zu Beginn der Stunde bloß „25.3.“ auf die Tafel schreibt und dann folgende Frage anfügt: Was hat dieses Datum mit Weihnachten zu tun? Vermutlich würden die meisten Erwachsenen heutzutage vor einem unlösbaren Rätsel stehen und so verwundert es nicht, dass selten eine treffsichere Antwort kommt – unabhängig vom Alter der Schüler. Meist helfe ich dann „wie eine Hebamme“ nach und frage, wie lange denn normalerweise eine Schwangerschaft beim Menschen dauert. Dann gehen schon viele Lichter auf, auch wenn das Fest noch keiner so wirklich benennen kann, falls er oder sie nicht einen „katholischen Kalender“ zur Hand hat, der das Geheimnis lüftet. Ja, am 25. März feiert die Kirche die „Verkündigung des Herrn“, also die Mitteilung der frohen und weltbewegenden Botschaft Gottes durch den Erzengel Gabriel an Maria, dass sie durch den Heiligen Geist den göttlichen Sohn Jesus Christus gebären werde. Religionspädagogisch gesehen bietet es sich dann vorzüglich an, auch noch den Grund für das mittägliche Glockenläuten ausfindig zu machen, das in der ganzen Welt als Aufruf zum Angelus-Gebet gemeint ist. „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft und sie empfing vom Heiligen Geist.“ Maria ist bereit, spricht ihr Fiat – „Mir geschehe nach Deinem Wort!“ und darum betet die Kirche: „Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt.“ Heute gedenkt die Kirche feierlich der Menschwerdung Gottes! Wer hätte das gedacht? – jedenfalls zu Beginn der Religionsstunde wohl niemand. Im Hinblick auf Weihnachten – die Geburt Jesu – ist es jedoch ganz natürlich, dass dieser Gedenktag mit der höchsten liturgischen Kategorie bedacht wird, nämlich einem Hochfest. Denn ohne Zeugung keine Geburt – das gilt für Jesus genauso wie für jeden anderen Menschen, weil er wahrer Mensch wie wir sein wollte und war und ist, obgleich wir Christen ja gleichzeitig auch bekennen, dass er wahrer Gott als Zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit ist.


Heute gedenken wir Christen also des entscheidenden Augenblicks, den die junge jüdische Frau von Nazareth namens Maria durch ihr Jawort möglich gemacht hat. Man könnte sagen, ihre Zustimmung öffnete Gott das Eintrittstor in unser Erdenleben hinein. Letztendlich ist dies aber nur möglich gewesen, weil die Demut Gottes auf wunderbare Weise mit der Demut dieser zunächst unscheinbaren Frau harmonisch zusammenkam. Denn ein so großes und gewaltiges Ereignis, dass ein Gott Mensch wird durch einen Menschen (man kann aus dem Staunen eigentlich nicht herauskommen!), setzt diese schwierigste aller Tugenden bei einem Menschen, der eine so große Gnade empfangen soll, voraus. Die Lobpreisworte Marias verweisen dann auch klar auf diese Tatsache: „Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut; siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!“ Maria sieht sich so, wie wir uns alle sehen sollten: klein und unbedeutend vor Gott. In einen stolzen Menschen hätte Gott in seiner unfassbaren Demut niemals Aufnahme finden wollen und können.

Die heilige Ordensfrau und Mystikerin Maria Faustyna Kowalska (1905-1938), auf die der Barmherzigkeitssonntag zurückgeht (den ihr Jesus persönlich aufgetragen hatte zu verbreiten), drückt diese geheimnisvolle „Größe der Demut“ in ihrem berühmten Tagebuch (Nr. 1306) mit einer beeindruckenden Klarheit aus: „O Demut, du herrliche Blume, ich sehe, dass dich nur wenige Seelen besitzen. Ob deshalb, weil du so schön und zugleich schwer zu gewinnen bist? Sicher beides. Gott Selbst findet Gefallen an ihr. Über einer demütigen Seele stehen die Schleusen des Himmels offen und ein Meer von Gnaden strömt auf sie nieder. Wie schön ist eine demütige Seele, aus ihrem Herzen steigt, wie aus einem Weihrauchgefäß, lieblicher Duft auf und dringt durch die Wolken bis hin zu Gott, um Sein Heiligstes Herz zu erfreuen. Einer solchen Seele versagt Gott nichts; sie ist allmächtig, sie beeinflusst das Schicksal der ganzen Welt.“

Diese tiefgründigen Worte der hl. Maria Faustyna lassen uns besser verstehen, warum wir Christen die Gottesmutter als „allmächtige Fürsprecherin“ anrufen und erleben, warum Fatima vor 100 Jahren „das Schicksal der ganzen Welt“ ein für alle Mal beeinflusst hat und Maria weiterhin auf Gottes Wollen und Wirken Einfluss nehmen wird: weil die ganz Reine die ganz Demütige ist. Deshalb ist Maria auch Himmelskönigin geworden; Faustyna schreibt über eine solch demütige Seele weiter – wobei sie an jeden Menschen und nicht nur an Maria denkt: „Gott erhebt sie bis zu Seinem Thron. Je mehr sie sich demütigt, um so mehr neigt sich Gott herab zu ihr. Er verfolgt sie mit Seinen Gnaden und begleitet sie jederzeit mit Seiner Allmacht. Solche Seelen sind mit Gott am tiefsten verbunden.“

Und dann beendet sie ihren Tagebucheintrag im Herbst 1937 mit einer persönlichen Bitte an die Heilige Jungfrau Maria, dass wir uns sehr gut zu eigen machen können: „O Demut, verwurzele dich tief in meinem ganzen Wesen. O reinste, aber auch demütigste Jungfrau, hilf mir, tiefe Demut zu erlangen. Ich kann verstehen, weshalb es so wenige Heilige gibt – es gibt wenige Seelen, die tiefe Demut haben.“

Ganz in diesem Sinne schrieb der hl. Josefmaría als junger Priester am 7.7.1933, vier Jahre früher und nahezu im gleichen Alter wie die hl. Faustyna, in seine Tagebuchaufzeichnungen: „Der Wert der Demut ist unermeßlich. »Quia respexit humilitatem«... Nicht den Glauben und die Liebe und die unbefleckte Reinheit besingt das Jubellied unserer Mutter im Hause des Zacharias: »Denn Er hat gesehen die Demut seiner Magd, siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter«.“ (Der Weg, Nr. 598). Als er dann im Jahre 1965 in der Karwoche der Tugend der Demut eine ganze Predigt widmete, verwies er auf das Beispiel der Gottesmutter und meinte: „Ein Blick in die Heilige Schrift zeigt uns, daß die unerläßliche Voraussetzung für die Bereitschaft, auf Gott zu hören, die Demut ist. Es wohnt die Weisheit bei den Demütigen (Spr 11,2), heißt es im Buch der Sprüche. Demut bedeutet, daß wir uns so sehen, wie wir sind, ungeschminkt, wahrhaftig. Indem wir unsere Armseligkeit begreifen, öffnen wir uns der Größe Gottes, und das ist es, was unsere eigentliche Größe ausmacht. Wie gut hat Unsere Liebe Frau, die heilige Mutter Jesu, das erhabenste Geschöpf unter allen, die je waren und je sein werden, dies verstanden! Maria lobpreist die Macht des Herrn, der die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht (Lk 1,52).“ (Freunde Gottes, Nr. 96)

Je demütiger ein Mensch, umso mehr kann Gott mit ihm anfangen, umso mehr kann dieser Mensch dazu beitragen, diese Welt in eine bessere zu verwandeln. Mitten in dieser Fastenzeit könnten wir es uns zur Aufgabe machen, von Maria den Wert der Demut zu lernen und sie dafür um Hilfe zu bitten.

Dr. med. Andreas Kuhlmann ist Priester der Personalprälatur Opus Dei und in Aachen und Jülich tätig


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