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Die hässliche Sünde der Trägheit des Herzens

28. März 2017 in Aktuelles, 20 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Die Trägheit des Herzens – eine Sünde, die lähmt, die uns zu Lahmen werden lässt. Der Glaube an Jesus: ‚Steh auf, nimm dein Leben, egal wie es ist: schön, hässlich, wie es ist, nimm es und geh weiter’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Acedia vero est quaedam tristitia, qua homo redditur tardus ad spirituales actus propter corporalem laborem (Die Trägheit des Geistes ist eine gewisse Trauer, wodurch der Mensch wegen körperlicher Arbeit oder Ähnlichem aufgehalten wird in der Geistestätigkeit“; Thomas von Aquin, Sum. theol. I 63 2 ad 2).

Das Evangelium vom Lahmen, den Jesus am Teich Betesda heilt (Joh 5,1-16), stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der vierten Woche der Fastenzeit: „In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war“ (V. 2-5). Es habe geheißen, so der Papst, dass, wenn ein Engel herabkomme und die Wasser aufwallen lasse, der erste, der dann hinein steige, geheilt werde. Als Jesus diesen Mann sehe, frage er ihn: „Willst du gesund werden?“ (V. 6):

„Es ist schön, Jesus sagt immer zu uns: ‚Willst du gesund werden? Willst du glücklich sein? Willst du dein Leben verbessern? Willst du vom Heiligen Geist erfüllt sein? Willst du gesund werden?’, jenes Wort Jesu... Alle anderen, die dort waren, Kranke, Blinde, Lahme, Verkrüppelte, hätten gesagt: ‚Ja, Herr, ja!’. Doch dieser merkwürdige Mann antwortete Jesus: ‚Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein’. Die Antwort ist eine Klage: ‚Schau her, Herr, wie hässlich, wie ungerecht ist das Leben mit mir gewesen. Alle anderen können gehen und gesund werden, und ich, der ich es seit achtunddreißig Jahren versuche..., aber...’“.


Dieser Mann sei wie der entlang der Wasserläufe gepflanzte Baum gewesen, von dem in Psalm 1 die Rede sei („Er ist wie ein Baum, / der an Wasserbächen gepflanzt ist, / der zur rechten Zeit seine Frucht bringt / und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, / wird ihm gut gelingen“), doch „er hatte trockene Wurzeln“ und jene Wurzeln „reichten nicht bis ans Wasser, er konnte die Gesundheit nicht aus dem Wasser schöpfen“:

„Das versteht man aus der Haltung, aus den Klagen und auch aus dem Versuch, die Schuld immer anderen zu geben: ‚Es sind doch die anderen, die vor mir hingehen, ich bin ein armer Kerl, der hier seit achtunddreißig Jahren liegt...’. Das ist eine hässliche Sünde, die Sünde der Faulheit, der Trägheit des Herzens (Acedia). Dieser Mann war nicht so sehr durch seine Lähmung krank als vielmehr durch die Trägheit, was schlimmer ist, als ein laues Herz zu haben, noch schlimmer. Es ist ein Leben, aber warum leben und keine Lust haben, voranzugehen, keine Lust haben, etwas im Leben zu tun, die Erinnerung an die Freude verloren haben. Dieser Mann kannte die Freude nicht einmal dem Namen nach, er hatte sie verloren. Das ist die Sünde. Das ist eine hässliche Krankheit: ‚Aber das ist doch bequem für mich so, ich habe mich daran gewöhnt... Aber das Leben war ungerecht mit mir...’. Und man sieht da den Groll, die Verbitterung jenes Herzens“.

Jesus tadle ihn nicht, sondern er sage zu ihm: „Steh auf, nimm deine Bahre und geh!“ (V. 8). Der Lahme werde gesund, doch da Sabbat gewesen sei, sagten ihm die Gesetzeslehrer, dass er seine Bahre nicht tragen dürfe, und sie fragten ihn, wer ihn an diesem Tag geheilt habe: „Er verstößt gegen das Gesetz, jener Mann ist nicht von Gott“. Der Lahme, merkte Franziskus an, habe Jesus nicht einmal gedankt, er habe ihn nicht einmal nach seinem Namen gefragt: „Er ist mit jener Trägheit des Herzens, mit jener Acedia aufgestanden“, die „einen leben lässt, weil der Sauerstoff gratis ist“. Sie lasse „immer mit dem Blick auf die anderen leben, die glücklicher sind als ich“, und man sei in der Traurigkeit, man vergesse die Freude. „Die Trägheit des Herzens“, so der Papst „ist eine Sünde, die lähmt, die uns zu Lahmen werden lässt. Sie lässt nicht gehen. Auch heute blickt der Herr auf einen jeden von uns, wir alle haben Sünden, wir alle sind Sünder, doch während er auf diese Sünden blickt, sagt er zu uns: ‚Steht auf!’“:

„Heute sagt der Herr zu einem jeden von uns: ‚Steh auf, nimm dein Leben, egal wie es ist: schön, hässlich, wie es ist, nimm es und geh weiter. Hab keine Angst, geh weiter mit deiner Bahre!’ – ‚Aber Herr, sie ist nicht das neueste Modell...’. Du aber: geht voran! Mit jener vielleicht hässlichen Bahre, aber geh voran! Es ist dein Leben, es ist deine Freude. ‚Willst du gesund werden?’, die erste Frage, die der Herr heute an uns richtet. ‚Ja, Herr’ – ‚Steh auf’. Und im Eröffnungsvers zu Beginn der Messe war da der so schöne Anfang: ‚Ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser!’ – das Wasser ist umsonst, dafür ist nichts zu zahlen: ‚Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kommt und trinkt voll Freude!’. Und wenn wir zum Herrn sagen: ‚Ja, ich will gesund werden. Ja, Herr, hilf mir, ich will aufstehen’, dann werden wir wissen, wie die Freude des Heils ist“.

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Lesermeinungen

 Silvaner 4. April 2017 
 

Trägheit des Herzens?

Er war lahm, konnte nicht mehr laufen - somit auch, nach 38 Jahren Lahmheit, kaum noch denken. Denn wie Gott uns gesagt hat, werden Gedanken wachsen, wenn der Acker bearbeitet wird: können wir diese Arbeit nicht mehr ausführen, sind wir auf Hilfe angewiesen. Eine Zuwendung kann da schon ausreichen, um den Prozess wieder in Gang zu bringen. Vielleicht hat der Genesende Jesus gedankt - mit einem Blick, mit einem Lächeln.... Nicht gedankt haben es IHM die, die ihre rechtlichen Vorstellungen von "darf" - "darf nicht" im Kopf pflegten, weil sie bestimmen wollten, wann, was, wie, wo wachsen soll. Und was es kosten muss.


0
 
 Damiana 31. März 2017 
 

Hörendes Herz

Der Papst ermuntert uns in dieser kurzen Predigt, Jesu wie ein Kind entgegenzutreten: vgl "Jesus, erbarme dich meiner...ut videam" . Der Blinde hat es erfaßt! Bittet, und es wird euch gegeben. Der Lahme beklagt sich erst mal über sein Los. Da hilft ihm Jesus, das Wesentliche zu erkennen. Und dann heilt er ihn. Die Auslegung unseres Papstes hat bei mir einen Aha Effekt, eine Ermutigung ausgelöst. Es bleibt das Problem, das Geheimnis des Leidens. Einige sind dabei vom Glauben abgefallen, bei anderen wird der Glaube vertieft, sie erfahren eine tiefe Tröstung und Hilfe aus dem Glauben, Gott trägt ja am meisten an dem Leid. Diese Letzteren erscheinen mir wie Lavendelblüten, die wunderbar duften, wenn sie gedrückt werden. UnsereAufgabe ist, den Leidenden beizustehen, die bestmögliche menschliche Hilfe geben und Gott um seine unendliche Barmherzigheit anzuflehen.


1
 
 quovadis 29. März 2017 
 

Was immer er macht,

es passt manchen nie:
Immer wieder wird dem Papst vorgeworfen, er betone immer nur die Barmherzigkeit und spreche kaum über Verpflichtungen. Tut er das, dass wirft man ihm wieder Härte vor und Unverständnis für die Mitmenschen.
Lieber Gott, hilf bitte dem Papst - und seinen Kritikern!


2
 
 Rosenzweig 29. März 2017 

Freude schenken..

Liebe Frau @Herbstlicht-
ich möchte Ihnen noch "fix" DANKEN- falls Sie hier noch lesen werden...?
Ich freu mich über Ihre feine Art – die ganz gewiss aus Ihrem Herzen spricht..-
wie Sie auch hier DIE! Priester – die nicht so die Predigt-Gabe haben - ergänzend in Ihrem “mitfühlenden” DANKEN erwähnen! Ist so wertvoll..!
Und DANKE für Ihr liebes Info – auch ich – Rosenzweig- bin weibl. Geschlechts. So froh verbunden...!


2
 
 Herbstlicht 29. März 2017 
 

@Henry_Cavendish

Auf den ersten Blick betrachtet scheint es so, als haben Sie recht mit Ihrer Vermutung, es ginge mir nur um "Strecke und Geschwindigkeit/ körperliche Leistungsfähigkeit."
Doch mir ging es vielmehr um die innere Haltung der Gleichgültigkeit der einen dem anderen gegenüber.
Eine wachsende Gleichgültigkeit erkenne ich auch immer mehr innerhalb unserer Gesellschaft.
Aber Sie haben schon recht. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, geht es Ihnen darum zu zeigen, dass man sich öffnen muss, um zu empfangen.
Und das ist wahr - nur geöffnete Hände (und offene Herzen) können entgegennehmen.
entgegennehmen.


3
 
 maska 29. März 2017 
 

Wichtige Worte

des Papstes. Hier geht es nicht um Krankheit, sondern um sie Hoffnung. Und wer aufmerksam bis zum Ende liest, der weiss es....
Für die, die das eigene Leben und Los schmerzt, ein Blick auf die hl. Lidwin, Patronin der Kranken.....


2
 
 Herbstlicht 29. März 2017 
 

@Rosenzweig

Sie empfinden ähnlich wie ich, was die Qualität und Länge einer Predigt betrifft. Das freut mich!
Ich möchte aber auch jenen Priestern danken, denen die Gabe gut predigen zu können, nicht gegeben ist. Diese machen dieses Defizit vielleicht über eine gute Fürsorge für seine ihm anvertrauten Gläubigen wett.
Kleine Info für Sie, Rosenzweig:
Herbstlicht ist weiblichen Geschlechts.


2
 
 lakota 29. März 2017 
 

@Schlegl

"Er beneidete sozusagen denjenigen, der vor ihm ans Wasser gelangte." Lieber Monsignore, vielleicht bin ich noch nicht selbstlos und heilig genug, aber wenn ich andere flott vor mir her eilen sehe, beneide ich sie auch oft, trotzdem ich mir bewußt bin, daß es andere gibt, denen es noch schlechter geht. Wobei ich unter "beneiden" nicht verstehe, daß ich es anderen nicht gönne, das wäre hässlich, aber ich wäre schon gern ach mal an ihrer Stelle :-)


6
 
 Henry_Cavendish 29. März 2017 
 

@Herbstlicht: Wenn Sie erlauben, ...

... vielleicht habe ich verstanden, worum es dabei gehen könnte.
Ihre Annahme beruht rein auf Strecke und Geschwindigkeit/ körperlicher Leistungsfähigkeit. Sie gehen davon aus, dass das Wettrennen quasi mit der Bekanntmachung beginnt.
Aber genau das ist der Denkfehler. Sie können, sagen wir, mit 99 Agnostikern wie mir im Lazarett liegen. Nehmen wir sogar an, jeder und jede von uns ist schneller als Sie. Jetzt kommt der hundertste Heiler und verspricht das Obige/ die Heilung.
Es spielt keine Rolle, wie schnell Sie sind, wenn Sie dem Heiler nur glauben. Denn wir, die 99 anderen, machen uns nicht sofort auf den Weg, viele gar nicht mehr.
Würde ich mich auf den Weg machen, wenn jemand sowas verkündet? Nein, weil ich sowas nicht glaube.
In gewisser Weise ist das Ihr Problem: Letztlich leben Sie gedanklich fast vollständig nach denselben Gedankenkonstrukten wie ich. Nur am Ende erhoffen Sie sich mehr wegen Ihres Leids.


2
 
 Rosenzweig 29. März 2017 

Eine gute Predigt ist etwas ganz Wunderbares..

Ganz recht- hier möchte auch ich Ihnen werte(r)@Herbstlicht ebenfalls ZU!stimmen + wie Sie schreiben, auch ich guten Predigten gerne viel länger zuhören würde..! Ja, mir ergeht es dann (..schon in Sühnenacht-Predigten + ähnl.Gottesdiensten– auch schon in Exerzitien!)– dass ich gar nicht die Zeit wahrnehme..!
Schön auch – wie Sie spürbar feinfühlig die “Seltenheit” solcher Predigten erklären..!
DANKE + so verbunden...


4
 
 Christa.marga 28. März 2017 
 

@lakota

...ich schließe mich Ihnen mit meiner Arthrose an. Dazu noch körperliche und seelische Schmerzen über Jahrzehnte.
Da hilft die Predigt des Papstes nicht dabei, sondern macht alles nur noch viel schlimmer.
Da hilft nur noch professionelle Hilfe von Menschen, die mir Zuwendung schenken in meiner Krankheit.


6
 
 Vermeer 28. März 2017 

Entweltlichung statt Therapie

Das Spekulieren auf die Undankbarkeit und Trägheit des Herzens ist in diesem Evangelium unwesentlich. Wesentlich ist die wahre Barmherzigkeit Jesu, der gerade ihn, den 38 Jahre Leidenden, auswählt. Dieses Mitgefühl ist die treibende Kraft der Nachfolge Christi, nicht die kognitive Entscheidungsmotivation, nicht mehr träge zu sein. Das findet sich in jedem Fit-for-live-Ratgeber. Dieses aus unergründlicher Tiefe barmherzig auswählen des Leidenden ohne wenn und aber ist die Herrlichkeit des Evangeliums.


11
 
 Herbstlicht 28. März 2017 
 

@SCHLEGL

Sehr geehrter Monsignore, nur noch ganz kurz zum Abschluss -
Es ist tatsächlich so, dass ich guten Predigten oftmals gerne viel länger zuhören würde.
Ich glaube, viele Priester haben Furcht, die Aufmerksamkeit der Zuhörer könnte leiden oder sie wollen sie zeitlich nicht zu lange beanspruchen.
Manchmal beklagten früher die Messbesucher die Länge der Messfeier, hatten aber kein Problem damit, hinterher noch lange Zeit auf dem Kirchplatz zu plaudern oder (die Männer) zum Frühschoppen zu gehen.

Eine gute Predigt ist etwas ganz Wunderbares und manchmal viel zu Seltenes, ob kurz gehalten oder eher lang.

Einen herzlichen Gruß an Sie!


9
 
 SCHLEGL 28. März 2017 
 

@Herbstlicht

Und das alles in einer Kurzpredigt von 5-7 min? Ich nehme an, Sie haben noch niemals in einer Kirche eine Ansprache gehalten.Wollte man da alle Wünsche zufrieden stellen, dauert die Predigt garantiert 30-40 min und dann sind wieder alle unzufrieden, weil das viel zu lang ist. Die Moral von der Geschichte: Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann!Msgr. Franz Schlegl


6
 
 Herbstlicht 28. März 2017 
 

@Theodor69

Die jahrzehntelange Erfahrung, aus Gründen der eigenen Hilflosigkeit und Bewegungslosigkeit auf Hilfe der anderen angewiesen zu sein, die dann entgegen aller Hoffnung aber nicht erfolgt, ist sicher bitter.
Diejenigen, die gehen konnten, waren dem Gelähmten immer voraus. Sie dachten nicht daran, ihm Hilfe anzubieten und mit zum Wasser zu nehmen.
Auch dies in der Predigt zu thematisieren wäre mit Sicherheit auch nicht verkehrt gewesen.


7
 
 SCHLEGL 28. März 2017 
 

@lakota /Herbstlicht

Bei diesem Evangelium geht es nicht in erster Linie um eine Reportage, sondern es hat, wie viele Stellen bei Johannes, einen "doppelten Boden". Jesus hat einige Gelähmte geheilt, aber längst nicht alle. Der Betreffende war in sich selbst gefangen, er bedauerte nur sich selbst, sah nicht das Leid der anderen. Er beneidete sozusagen denjenigen, der vor ihm ans Wasser gelangte.
Übrigens, nur nebenbei, ist aufgrund der Angaben des Johannesevangeliums der Portikus (Säulenhalle) des Teiches Bethesda ausgegraben worden.
Auch das Leiden kann Menschen verbittern lassen, sodass sie sich in sich selbst einschließen, mit Gott und der Welt hadern. Natürlich ist das dann auch ein Hindernis für ein spirituelles Leben aus dem Glauben.Msgr.Franz Schlegl


10
 
 Kurti 28. März 2017 
 

Der Papst macht oft eigenartige um nicht zu sagen

eigenwillige Bibelexegesen. Der Lahme kannte doch die Geschichte, daß er um geheilt zu werden, wenn das Wasser sich bewegt, schnell in den See gelangen musste und hat Jesus, den er ja nicht kannte, eben diese berichtete Antworte gegeben. Andere Bibelauslegen kommen zu ganz anderen Aussagen. Daß der Mann sich beim Herrn hätrte bedanken sollen für seine Heilung, ist keine Frage.


6
 
 lakota 28. März 2017 
 

Also ich verstehe die Kritik von Papst Franziskus an dem Kranken nicht. Da sind viele Kranke, und nur der ERSTE wird geheilt, wenn der Engel kommt und das Wasser aufwallen läßt. Ich fürchte, ich mit meiner Arthrose hätte da auch schlechte Karten und nicht weil ich zu faul wäre, sondern weil es sicher einige gäbe, die schneller am Teich wären. Und nach 38 Jahren würde ich vielleicht auch resignieren und wer hier sagt, das sei eine Sünde hat vermutlich noch nie jahrelang Schmerzen ertragen müssen.


11
 
 Theodor69 28. März 2017 
 

@Herbstlicht

Dass etwas "verständlich" und "menschlich nachvollziehbar" ist, rechtferigt nichts. Die meisten meiner Sünden kann ich auf diese Weise rechtfertigen...


3
 
 Herbstlicht 28. März 2017 
 

Papst Franziskus:
"Steh auf, nimm dein Leben, egal wie es ist: schön, hässlich, wie es ist, nimm es und geh weiter."
Das sind wirklich gute Worte.
Unser Leben, auch wenn es schwer ist und sich kompliziert gestaltet, annehmen und es im Vertrauen auf Gott und seinen Beistand akzeptieren.
Dass Papst Franziskus den Kranken tadelt, der sich darüber beklagt, dass er nicht selbst zum Wasser gelangen könne, finde ich allerdings schade.
Ist diese Bitterkeit nicht verständlich und menschlich nachvollziehbar?


9
 

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