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ITI-Literaturtagung über Werfel, Ricoeur und Maimionides

22. Mai 2017 in Kultur, keine Lesermeinung
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Rektor Geusau eröffnete Tagung des Internationalen Theologischen Instituts in Trumau mit Verweis auf eindrucksvolle Darstellung des Heiligen anhand der Generationenfolge des Musa Dagh, beschrieben von Franz Werfel in dessen gleichnamigem Roman


Wien (kath.net/KAP) Die Themen des Heiligen, des staunenden Menschen und der "gelebten Berufung" standen im Mittelpunkt der "Ersten Literaturtagung auf Schloss Trumau" am Wochenende. Veranstalter waren das von Kardinal Christoph Schönborn (Großkanzler) und Christiaan Alting von Geusau (Rektor) geleitete ITI (Internationales Theologisches Institut/Hochschule für katholische Theologie) in Trumau (NÖ), gemeinsam mit dem katholischen Privatgymnasium "Schola Thomas Morus" in Baden und Trumau (Standort ab Herbst 2017).

Eröffnet wurde die Tagung mit einem Impuls von Rektor Geusau, der auf die eindrucksvolle Darstellung des Heiligen anhand der Generationenfolge des Musa Dagh, beschrieben von Franz Werfel in dessen gleichnamigem Roman, hinwies. Tagungs-Initiatorin Christine Wiesmüller - sie unterrichtet am Morus-Gymnasium Literatur - verabschiedete im Anschluss Geusau zu einer Konferenzreise in die USA, bei der auch Kardinal Schönborn und Kirchenführer aus Nahost referieren werden.


Der Heiligenkreuzer Theologe Domincus Trojahn wies bei der ITI-Tagung auf die Lebensaufgabe des Suchens nach dem "Logos" hin. Der "Logos" (Das "Wort", aber in der Bedeutung von "Sinn") sei ein dem Menschen entsprechendes Wissen. Aufgabe des Sprechers - oder Dichters - sei es, dieses Wissen in einer Weise zu sagen, dass es wiederum dem Menschen verständlich ist.

Der an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in der Landeshauptstadt St. Pölten lehrende Thomas Stark erläuterte den Grund des Nachwirkens einer lange in der Vergangenheit zurückliegenden Erzählung. Diesbezüglich sei das Werk des französischen Philosophen Paul Ricoeur maßgeblich. Ricoeur spreche von der "Refiguration" einer Geschichte - ihrer Wirkung auf gelebtes Leben, etwa indem ein "Prototyp gelingenden Lebens" in ihr behandelt werde.

Der ITI-Dekan, Judaist und Theologe Bernhard Dolna betonte den zentralen Stellenwert der Dimension des "Erhabenen" (hebräisch Ramut bzw. Ram) in der rabbinischen Theologie und zeigte die Spur dieses Denkens bei Dichtern wie William Wordsworth, William Shakespeare, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Hölderlin auf.

Dolna ging auch auf das Werk des mittelalterlichen spanisch-jüdischen Philosophen Moses Maimonides ein. Dieser habe sich u.a. in 30 Kapiteln mit dem Islam auseinandergesetzt, und die Analyse sei weiterhin aktuell.

Es zeige sich, dass die Frage nach der Möglichkeit eines aufgeklärten Islam bereits damals negativ beantwortet worden sei. Denn der liberale Flügel um die islamischen Philosophen Avicenna und Averroes, die die Versöhnung von Vernunft und Offenbarung angestrebt hätten, habe sich nicht durchsetzen können, so Dolna. Maimonides habe gemutmaßt, dass die Hardliner, "und zwar mit Recht", eine in der Folge mögliche Selbstauflösung des Islam fürchteten.

Dolna interpretierte die folgenreiche Verengung mit der Häresie-Theorie des großen russischen Denkers Wladimir Solowjew. Dieser habe hervorgehoben, dass jeder christlichen Häresie - und als solche müsse auch der Islam gesehen werden - eine Wahrheit zugrunde liegt. Von dieser Wahrheit lebe die Häresie, aber ihr Irrtum liege darin, dass sie diese Wahrheit, die nur gemeinsam mit anderen Wahrheiten Wahrheit ist, verabsolutiere und daraus ein den Menschen total dominierendes System baue, das Kultur, Lebensstil und Verhalten präge. Im Falle des Islam sei dieses prägende absolute "Eine" die völlige Abhängigkeit des Menschen vom Willen des richtenden und immerzu Neues schaffenden Weltherrschers Allah.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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