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Marx: 'Reformen sind Teil der Tradition der Kirche'

4. Juli 2017 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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DBK-Vorsitzender Marx: Mancher verbinde mit dem Begriff „Tradition“ die katholische Kirche, mit dem Begriff „Reform“ die evangelische Kirche, aber beide Begriffe gehörten zu beiden Konfessionen.


Bonn (kath.net/DBK) Für ein vertieftes Verständnis der Begriffe Tradition und Reform hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, heute (3. Juli 2017) in Bonn geworben. Bei einem Impulsvortrag anlässlich der Jahrestagung des Internationalen Rates der Christen und Juden sagte Kardinal Marx, dass mancher mit dem Begriff „Tradition“ die katholische Kirche verbinde, mit dem Begriff „Reform“ die evangelische Kirche – doch gehörten beide Begriffe zu beiden Konfessionen. „Die Polemik der Reformationszeit und die Apologetik der vergangenen fünf Jahrhunderte bieten auf katholischer ebenso wie auch evangelischer Seite reiches Anschauungsmaterial für diese Entgegensetzung von Tradition und Reform“, so Kardinal Marx. Dabei sei die Geschichte des Gottesvolkes immer eine Geschichte des Aufbruchs: „Sie erinnert uns in der Gegenwart an das, was vielleicht vergessen wurde. Gerade deshalb sind Tradition und Reform Aussagen, die für die Kirchen gleichermaßen gelten wie für andere gesellschaftliche Gruppen.“


Wer sich mit Tradition und Reform befasse, müsse dabei auch die anderen Religionen in den Blick nehmen. Das habe sich für die katholische Kirche in ihrer Auseinandersetzung mit dem Judentum gezeigt. Durch das Zweite Vatikanische Konzil sei der Dialog positiv aufgebrochen. Ohne den Bezug zum Wort Gottes gebe es keine akzeptable Grundlage für einen Dialog zwischen den Religionen. Kardinal Marx fügte hinzu: „Eine Glaubensgemeinschaft, die nicht kritisch mit ihrer eigenen Geschichte umgeht, ist dialogunfähig.“

Kardinal Marx unterstrich die jüdisch-christliche Tradition, in der Glaube als Weg verstanden werde. „Es ist der geschichtsmächtige Gott, der eingreift in die Welt und ein Volk findet. Die Offenbarung Gottes ist daher nichts anderes als die Kommunikation Gottes mit seinem Volk. Wir haben heute den Auftrag – als Christen und Juden – das Zeugnis der Offenbarung lebendig zu halten. Dabei müssen wir uns vergegenwärtigen: Die Kirche schafft Tradition, die Heilige Schrift ist Teil der Tradition.“ Die katholische Kirche habe daher ihr Verständnis von Tradition im vergangenen Jahrhundert theologisch weiterentwickelt und auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu bestimmt. Sie sehe Tradition als einen dynamischen Prozess oder biblisch gesprochen als Glaubensweg in der Geschichte. Kardinal Marx betonte: „Glaube ist vor allem eine bestimmte Lebenspraxis, ist Weggemeinschaft mit Gott. Diesen Weg mit Gott geht man nicht allein, sondern in der Gemeinschaft mit anderen, eben als Volk Gottes.“

In seinem Impulsvortrag erinnerte Kardinal Marx an konkrete Schritte der Verknüpfung von Tradition und Reform. Die Frage nach der verbindlichen Tradition könne nur in einem Prozess kirchlicher Kommunikation geklärt werden. Denn wie die Schrift seien auch die Dokumente der Tradition nicht eindeutig und bedürften der Auslegung. Kardinal Marx nannte die jüngsten Bischofssynoden zur Ehe- und Familienpastoral als instruktive Beispiele für die kirchliche Suche nach der verbindlichen Tradition. Bei einem solchen kirchlichen Kommunikationsprozess, wie er sich in den Bischofssynoden verdichtet habe, komme dem Amt die Aufgabe zu, die Einheit der Kirche zu wahren und zu fördern.

Die Auseinandersetzung mit Tradition und Reform sei immer ein kommunikativer Prozess. „Wir müssen uns gegenseitig erklären, wie wir den Weg verstehen. Dann kann Dialog gelingen“, so Kardinal Marx. Für ihn sei das Wort des hl. Augustinus prägend, der geschrieben hat: „Wer liebt, bricht auf.“ Das sei ein Weg für Juden und Christen, immer wieder neu zum gemeinsamen Suchen aufzubrechen. „Reformen sind Teil der Tradition der Kirche. Die katholische Kirche ist beides: eine Kirche der Tradition und eine Kirche der Reform. Sie will und muss eine Kirche der Reform sein, weil sie eine Kirche der Tradition ist“, so Kardinal Marx.

Pressefoto: Reinhard Kardinal Marx


Foto (c) Erzbistum München und Freising


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Lesermeinungen

 Waldi 4. Juli 2017 
 

Man ist immer wieder neu...

zum Suchen aufgebrochen. Aber weil sich die kath. Kirche von tiefen Einsichten gewachsener Traditionen und von über Jahrhunderte erkannte und von unzähligen Heiligen Frauen und Männern bezeugte Glaubenswahrheiten losgelöst hat, wird diese Suche nie zum Ziel führen! In zweitausend Jahren Kirchengeschichte müsste die kath. Kirche eigentlich tiefere und beständigere Erkenntnisse über ihr Wesen und ihren Auftrag gewonnen haben, als sie in Zukunft durch Bischofssynoden zu erwarten hofft! Auch die modernsten Umbauversuche der Liturgiegestaltung in allen Varianten seit über 50 Jahren, die Handkommunion und der Volksaltar mit dem Priester als Moderator, haben verhindern können, dass immer mehr Gläubige älteren Jahrgangs sich von der Kirche abgewendet haben und die Jugend erst gar nicht den Weg zur Kirche gefunden hat.


4
 
  4. Juli 2017 
 

Augustinus

Die Dialektik von Kardinal Marx ist die eines Ungläubigen,der sich versucht zu verteidigen.Es ist anmaßend zu sagen--
oder zu meinen die Reformen der Menschen
überhöhten die Tradition der Kirche, die Christus gegründet hat.Wir Menschen
können nur versuchen zu verstehen.
Christus aber sagte :"Ich bin gekommen,
um das Gesetz zu vollenden"---Ich er-
gänze: Aus der Vollmacht Gottes!
Papst Benedict XVI. hat die Traditionen
der Kirche sozusagen in die Moderne transportiert , indem er uns das Evangelium, Augustinus,die Heiligen, die
Apostel auslegte und so unsere Liebe zu
Gott ,die ewige Liebe neu erschloss!
Von den Synoden der Vergangenen Monate
halte ich nicht sehr viel,weil sie eher
ein Politikum sein sollten statt wirklicher Erkenntnis.Zur Vernunft muß
eben immer noch der tiefe Glauben
kommen. Das haben auch die Afrikanischen
Bischöfe erkannt und waren Opposition
in einem Theologischem Sinne.Theologie soll
weniger ein Zeichen der Intelligenz sein
als der Betrachtung Gottes!


5
 
 bernhard_k 4. Juli 2017 
 

Nie konkret - alles unklar

"... immer wieder neu zum gemeinsamen Suchen aufzubrechen."

Bricht man nicht auf, um zu finden?? Das ist Wortakrobatik, die irgendwie modern, smart, weise und vielsagend klingt, aber letztlich doch nur vernebelt!


7
 
 Ferber Thomas 4. Juli 2017 
 

Häh?

Was hat der Kardinal gesagt? Ich nix verstehen - Du mir erklären!

Wen interessiert es noch was uns Kardinal Marx sagen will. Mich schon lange nicht mehr.


5
 
 girsberg74 4. Juli 2017 
 

Was wollte seine Eminenz wirklich voranbringen?

Mir schwant, ich brauche persönliche Nachhilfe.
Doch Bitte nur zum Nachdenken - ohne Impuls, denn ein Impuls (Masse x Geschwindigkeit) wirft mich vielleicht aus der Bahn.


4
 
 Waldi 4. Juli 2017 
 

Wenn man diesen Satz von Kardinal Marx...

"Bei einem solchen kirchlichen Kommunikationsprozess, wie er sich in den Bischofssynoden verdichtet habe, komme dem Amt die Aufgabe zu, die Einheit der Kirche zu wahren und zu fördern", ...mit der inneren Zerrissenheit der kath. Kirche, mit den uneinheitlichen Auslegungen der Glaubenslehre durch diverse Bischofskonferenzen, vergleicht, dann fragt man sich, ob der Klerus jede Beziehung zur Realität verloren hat! Alle Kirchenkrisen durch die Jahrhunderte, die der kath. Kirche von Außen aufgezwungen wurden, hat sie blendend gemeistert, nur der Krise, die sie sich seit dem II. Vatikanischen Konzil und der Liturgiereform selbst eingebrockt hat, steht sie machtlos gegenüber! Ich habe längst begriffen: Nicht durch die Hinwendung zu den Bischofssynoden, sondern durch die Abwendung von ihnen konnte ich meinen kath. Glauben bewahren! Wann wurde die Einheit der kath. Kirche seit 50 Jahren gewahrt und gefördert? Noch nie zuvor war die Glaubensverwirrung so bedrohlich angewachsen wie heute!


10
 
 PBaldauf 4. Juli 2017 
 

Als er einen Kommentar von Bischof Marx las…

Der Glaube lässt sich nicht ver-BUCH-en:
„Die BIBEL – Teil der Tradition“
„Aufbruch zum Gemeinsam-Suchen“
− Soweit versteh ich’s, halbwegs, schon −

Für Kirche gilt durchaus als Norm:
„Tradition“ gehört zu „Reform“
Ob man nun links, ob rechts abbog:
Glaube ist „Weg“, so gelingt „Dialog“

Mag sich mein Hirn auch noch verbiegen:
Ich glaub, es muss am Wetter liegen
Es ist zu warm, zu schwül, es drückt
Sodass ein „Durchblick“ mir kaum glückt

„Wer liebt, bricht auf““ – sprach Augustin
− Sehr schön! Mich zieht’s zum Rheine hin
Dort bin ich, auf der Brücke Steg,
Ganz sicherlich auch „auf dem Weg“
Und geb mich, mit der Kellnerin,
− „Ein Weizen!“ − Dialogen hin
Die Gartenwirtschaft: Tradition!
Und die „Reform“? Die folgt dann schon…


3
 
 Philosophus 4. Juli 2017 
 

Reform

reformare - einen ursprünglichen Zustand wiederherstellen! Was in der Kirche NIE da war, kann auch von niemandem eingeführt werden. Das kann dann auch keine Reform sein! Die Tradition der Kirche kann durch keine Reform verändert werden!


7
 
 SpatzInDerHand 4. Juli 2017 

Sie haben vergessen zu erwähnen, werter Herr Kardinal Marx,

dass auch Tradition Teil der Reformen der Kirche ist!

DON'T FORGET!


7
 
 tuennes 4. Juli 2017 
 

Blöd nur, dass die Einheit oft lediglich nur dadurch gewahrt wird indem man Worthülsen verwendet, die dann jeder so auslegen kann, wie er mag. In Wahrheit aber ist man in der Sache an sich völlig zerstritten. Das nennt man dann Auslegung und legt selbstredend das heraus, was man slebst bewusst verschleiert in Kirchentexte hereingelegt hat.
Ach nein, wie geschickt!
Wenn man sich aber von dem tieferen Sinn der in der Tradition steckt entfernt, liegt man auf jeden Fall falsch.
Kommunion für geschieden/wiederverheiratete hölt, dass Sakrament der Ehe aus.
(Die sog Homo-Ehe hölt die EHE aus. Das Argument, wir nehmen ja nichts weg, sondrn fügen etwas hinzu, zieht nicht, denn dadurch verändere ich den Sinn.)


12
 

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