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Jesuit Zollner rät Müller zu Aussprache mit Regensburger Opfern

21. Juli 2017 in Aktuelles, 34 Lesermeinungen
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Kinderschutzbeauftragter: Wichtig, sich "der Sicht des anderen, seiner Wut, seinem Ärger, aber auch seinen Tränen und seiner Verletztheit auszusetzen" - Kardinal Müller bekräftigt Null-Toleranz-Linie


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Kardinal Gerhard Ludwig Müller sollte mit den ehemaligen Domspatzen sprechen, die Gewalt und Missbrauch erlitten haben. Diese Auffassung hat der Missbrauchsexperte und vatikanische Kinderschutzbeauftragte, Jesuitenpater Hans Zollner, im Gespräch mit Radio Vatikan (Miitwoch) geäußert. Als der Missbrauchsskandal in dem weltberühmten Knabenchor 2010 bekannt geworden war, hatte Müller - der damalige Regensburger Bischof - eine Aufarbeitung auf den Weg gebracht. Opfervertreter hatten in der Folgezeit jedoch beklagt, nicht angehört worden zu sein und erfolglos um Gespräche mit Müller gebeten.

Die Erfahrung mit Missbrauchsopfern lehre ihn, führte Pater Zollner im Interview mit Radio Vatikan aus, dass das Gespräch mit Verantwortungsträgern eine heilende Wirkung habe, von der viel Gutes ausgehe: "Die Betroffenen von Missbrauch wünschen in erster Linie, dass sie angehört werden. Das ist das Allererste und Allerwichtigste, und für manche auch so wichtig, dass sie darüber hinaus andere Dinge wie Therapien oder Entschädigungszahlungen für sich selbst gar nicht wirklich als eine entscheidende Geste ansehen - sondern es dabei belassen, wenn sie wirklich einmal angehört werden. Das ist etwas, was ich jedem Bischof oder Provinzial bei den Fortbildungen, die ich immer wieder halte, sage und sehr ans Herz lege."

Man müsse sich der Sicht des anderen, seiner Wut, seinem Ärger, aber auch seinen Tränen und seiner Verletztheit aussetzen, meinte Pater Zollner. "Da kann dann manchmal auch so viel Gutes geschehen, dass Wege zu einer Heilung sich wenigstens auftun - was dann weiter geschieht, das liegt nicht in unserer Macht."


Es sei erschütternd, festzustellen, wie systemisch und systematisch der körperliche und sexuelle Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen etabliert gewesen sei, nahm Pater Zollner Bezug auf den Bericht des Anwalts Michael Weber, der am Dienstag seinen Abschlussbericht zur Aufarbeitung eines der größten Missbrauchsskandale in Deutschland überhaupt vorgestellt hatte.

Er selbst stamme aus Regensburg, berichtete Zollner. Indirekt habe er als Jugendlicher den Druck gespürt, unter dem die Kinder bei den Domspatzen gestanden seien: "Der Chor war damals, als ich selbst aufgewachsen bin, sicherlich das Aushängeschild der Stadt und der Region. Darauf wurde sehr viel Wert gelegt, und es verschaffte hohes Ansehen, wenn jemand in diesen Chor und in diese Schule gehen konnte, vor allem in den Ersten Chor. Ich habe das selbst erlebt, weil ich Klassenkameraden hatte, die nach der Volksschule zu den Domspatzen gegangen sind. Ich habe gespürt, wie stark sie dem Druck ausgesetzt waren, vom Dritten in den Zweiten und dann in den Ersten Chor zu kommen."

Der Erste Chor, den Georg Ratzinger geleitet hatte, sei der Reise-Chor gewesen und habe Schallplatten und CDs produziert. Zollner wörtlich: "Da wurde so ein Druck aufgebaut, der sich entladen hat, wenn auch nur das Kleinste schief ging. Das Elitedenken, der Korpsgeist, der dort vorhanden war - das ist doch sehr übersteigert gewesen und hatte, wie man das heute sagen würde, sicherlich pathologische Elemente."

Die Einstellung ungeeigneten pädagogischen Personals, Abhängigkeitsverhältnisse und mangelnde staatliche Kontrolle, aber auch das Ausbleiben von Anzeigen durch Eltern, die von den Zuständen gewusst haben müssen, habe es möglich gemacht, dass der Missbrauch so lange ungeahndet geblieben ist. Doch Zurücklehnen in der Überzeugung, all dies sei heute nicht mehr möglich, gehe nicht.

Laut dem Kinderschutzbeauftragen seien in Deutschland an Missbrauchs- und Misshandlungsfällen allein 2016 12.000 Fälle angezeigt worden. Hinter jedem der so genannten Fälle stehe ein oder stünden mehrere Menschen, wobei "unglaubliches Leid geschieht - und zwar sowohl in Institutionen als auch im familiären Umfeld. Und da muss die Gesellschaft als Ganze auch den Willen haben, sich mit diesen Schicksalen wirklich auseinanderzusetzen."

Die Diözese Regensburg leiste seiner Einschätzung nach gute Arbeit bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in ihren eigenen Reihen und nehme damit auch in Deutschland sicherlich eine Vorreiterrolle ein, betonte der Fachmann. Auch die Kirche in Deutschland als Ganzes habe mit der Einrichtung von Präventionsbeauftragten, der Schulung von Personal und der Erstellung strenger Leitlinien schon viel getan. Anderes bleibe aber auch noch zu tun, unterstricht der Jesuit weiter. Weiterhin müssten aber Personen geschult und Strukturen verändert werden. "Dazu müssen wir vor allem auch schauen, dass das, was gesagt und geschrieben wird, in den Gesetzen, den Normen und Leitlinien, tatsächlich auch umgesetzt wird und nicht nur auf dem Papier bleibt."

Müller: Empfinde Scham und leide mit

In der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag) sagte Kardinal Müller, er empfinde "Scham für das, was in der Kirche passiert ist". "Als Kirchenmann ist das Leid der Opfer, ihrer Familien und Gemeinden auch mein Leid", so Müller.

Zugleich bekräftigte er seine Null-Toleranz-Linie: Missbrauch sei das "schwerste Vergehen" und die Kirche nicht "irgendeine weltliche Institution". Nur durch Unvoreingenommenheit und Gerechtigkeit könne die Kirche "den körperlichen und spirituellen Schaden, den die Opfer erlitten, heilen, soweit das möglich ist", so Müller. Er habe immer daran geglaubt, "dass Barmherzigkeit in der Kirche nicht ohne wahre Gerechtigkeit möglich ist". Dies gelte auch mit Blick auf die Arbeit der vatikanischen Glaubenskongregation, die auch für die innerkirchliche Strafverfolgung schwerwiegender Delikte wie Kindesmissbrauch zuständig ist. Für ihn habe bei jedem Prozess bis zum Ende die Unschuldsvermutung gegolten, "doch gleichzeitig habe ich nie einem Opfer das Wort verweigert". Müller stand bis Anfang Juli fünf Jahre an der Spitze der Behörde.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Konrad Georg 28. Juli 2017 
 

Spekulieren

auf Entschädigung?


0
 
 Bernhard Joseph 27. Juli 2017 
 

@alle

Bitte einmal im Kommentarbereich des Artikels "Domspatzen-Bericht entlastet Georg Ratzinger" nachlesen, was der ehemalige Chorsolist und langjährige Chorschüler Kreilinger über Georg Ratzinger schreibt! (http://www.kath.net/news/60345)


Danach wird sich der ein oder andere doch hoffentlich etwas zurückhalten in der Vorverurteilung von Georg Ratzinger.


1
 
 Bernhard Joseph 27. Juli 2017 
 

@ulrichmoskopp - Ich schrieb es schon an anderer Stelle hier im Forum

Die von Ihnen zitierte Behauptung eines ehemaligen Schülers, er sei vom Direktor M. vor den Augen Georg Ratzingers so an den Haaren gezogen worden, dass er über(!) dem Boden schwebte(!), erscheint doch sehr dubios, um nicht zu sagen offensichtlich erfunden, denn man kann keinen Mensch an den Haaren vom Boden abheben, das geht schlicht nicht.

Dann behauptet der Schüler weiter, er sei vom Direktor dann in rasender Wut ein Dutzend(!) Mal geprügelt worden, bis dieser völlig erschöpft(!) von ihm abgelassen habe.

Ein kräftiger Erwachsene schlägt in angeblich rasender Wut dutzend mal auf einen Schüler ein und dieser muss danach nicht klinisch behandelt werden? Der Direktor soll doch sogar körperlich völlig erschöpft gewesen sein!

Ich sage es mal ganz offen heraus; solchen Aussage traue ich keinen Zentimeter, da steckt eine Absicht dahinter und die ist alles andere als lauter. Gerade wer so offenkundig zu dick aufträgt, zeigt, dass er die Wahrheit bewusst vefälschen will.


1
 
 Helena_WW 24. Juli 2017 
 

@Alpenglühen es war als Ergänzung ihres Post gemeint

was sie, @Alpenglühen bezogen auf Missbrauch an Jesuiteneinrichtungen bereits in vorangegangenen Posts aufgeführt hatten. Das von mir erwähnte war auch schon zusätzlich zu dem dargelegten, seinerzeit in versch. voneinander unabhängigen Quellen, auch von Betroffenen berichtet und in Medien zugänglich. Somit ist Jesuitenaufklärern auch bereits bekannt was ich meine. Ich habe das jetzt bewusst etwas vage als Rücksicht auf Betroffene beschrieben, um hier nicht aufreisserische Darstellung seinerzeitiger Medienberichterstattung verlinken zu müssen.
Aber gleichzeitig muss hier die Auswirkung solcher "Pädagogik" betrachtet über den Einzelvorfall an einer Jesuiteneinrichtung in der Vergangenheit hinaus in eine auch heute breitangelegte Übergriffigkeit mittlerweile staatlich legitimiert auf Kinder und Jugendliche durch LSBT.


1
 
 Alpenglühen 24. Juli 2017 

@Helena_WW

Tut mir leid, aber ich sehe mich außerstande, Ihren an mich gerichteten Post für mich zu „übersetzen“, so daß ich Ihre anscheinend vorhandenen Fragen erkennen bzw. nachvollziehen könnte.
Das wenige, was mir einzelne Worte sagen, ist, daß ich! auf jeden Fall der falsche Adressat bin. Ich bin weder Jesuit, noch habe ich jemals in einer Einrichtung von Jesuiten gearbeitet. Und die tiefgründigen Kenntnisse in Soziologie u. Erziehungswissenschaften, die, soweit für mich erkennbar, Ihr Post erfordern, habe ich auch nicht. Ich habe nie eine Universität oder Hochschule zu Studienzwecken betreten.
Richten Sie Ihre Frage doch an P. Mertes SJ, der seit 2011 in St. Blasien, Schwarzwald Kollegsdirektor ist. Er hat sicherlich die erforderliche Qualifikation.
Die Email-Adresse ist von der Internetseite des Kollegs.
[email protected]


1
 
  24. Juli 2017 
 

Hauen und Stechen

Auf einen Menschen, der am Boden liegt, tritt man nicht noch ein! Dass ich das einmal einem Jesuiten ans Herz legen muss, hätte ich mir vor kurzer Zeit noch nicht vorstellen können. Ich empfehle prinzipiell Matthaeus 7:3 zu lesen oder was Sokrates riet, nämlich das Gesagte zunächst durch die Siebe :Wahrheit, Güte und Notwendigkeit(!!!!) zu geben. Jetzt lassen sie einmal alle den armen Kardinal Müller in Ruhe und zur Ruhe kommen.


1
 
 Helena_WW 22. Juli 2017 
 

@Alpenglühen zu Jesuitenerziehungseinricht Missbrauch und Indoktrierung?

Was sollte, wie in Zusammenhang mit dem Jesutenmissbrauch an Schutzbefohlenen berichtet wurde, die blasphemische Mutter Gottes Darstellung bei einem Kreuzweg, die auf Jungen indoktrierend wirken musste, verächtlich machend der Mutter Gottes im speziellen, das Frauenbild der Jungen im allgemeinen verstörend negativ beeinflussend und damit auch das Bild der natürlichen Familie, Vater, Mutter und ihre Kinder negativ beeinflussend.
Wie sollten die heranwachsenden Jungen u.a. auch durch diese blasphemische Mutter Gottes Darstellung und abwertend entwürdigende Frauendarstellung konditioniert werden?
Wie ist das im Zusammenhang zu bewerten, dass die sexuellen Missbrauchstäter selbst männlich sich an Jungen vergriffen haben, also die Täter somit homosexuell + pädo/epokriminell waren.


2
 
 Alpenglühen 22. Juli 2017 

@ergo-oetken, So unsäglich das im Abschlußbericht beschriebene

Leid auch ist – das ist keine Berechtigung, daß Sie, ich, wir oder gar der Jesuit Zollner Ludwig Kard. Müller direkt od. indirekt für diese Vorfälle verantwortlich machen. Zollner schon gar nicht, s. Art. 53586, 29897, 26849, 25409, 44529. Kard. Müller hat 2010, als die ersten Opfer sich meldeten, sofort alles in die Wege geleitet, um die Vorfälle untersuchen zu lassen u. aufzuklären. U. zwar nach damaligem! Wissensstand. Mit hellseherischen! Fähigkeiten hätte es bestimmt nicht erst Einzelfallprüfungen gegeben, sondern wäre sofort umfassend geprüft worden. Ab 2012 war Kard. Müller nicht mehr Bf. von Regensburg.
Ihm mit dem Wissenstand von heute u. dem Gelernten der letzten Jahre, Vorwürfe zu machen u. Entschuldigungen einzufordern, ist unredlich.
Im übrigen: Am Jesuitenkolleg in Bonn gab es im Mai `17 erneut einen Mißbrauchsfall durch einen angestellten Lehrer.
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/bonn-offenbar-neuer-fall-von-missbrauch-an-jesuitenschule-aloisiuskolleg-aid-1.6801562


5
 
 ergo-oetken 22. Juli 2017 
 

An alle, die sich hier an der Diskussion beteiligen:

Lesen Sie bitte den Abschlussbericht. Er ist im Netz eingestellt.


6
 
 myschkin 21. Juli 2017 
 

Was mir bislang über den Herrn Kardinal

zu Kenntnis gelangte, lässt mich vermuten, dass er Mittel und Wege finden wird oder bereits gefunden hat, um mit denjenigen, die gelitten haben, in Kontakt zu kommen. Einem Mann wie ihm, muss niemand auf die Sprünge helfen.


10
 
 Montfort 21. Juli 2017 

Ein paar Anregungen für P. Hans Zollner

1. P. Zollner sollte - bevor er Kard. Müller solches rät - sich bei den Mißbrauchsopfern von Jesuiten (letzte 50 J.) entschuldigen, ihnen zuhören ...

2. Er könnte Papst Franziskus dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, sich "der Sicht des anderen, seiner Wut, seinem Ärger, aber auch seinen Tränen und seiner Verletztheit auszusetzen", damit Papst Franziskus sich auch den durch ihn selbst Marginalisierten zuwendet: den entlassenen Mitarbeitern der Glaubenskongregation, dem abgesetzten Präfekten der Glaubenskongregation, den Dubia-Kardinälen (Kard. Meisner kann er ja als Fürsprecher für diesen Dialog anrufen), den unliebsamen Kurienkardinälen, den "zu glaubenstreuen" Katholiken, die sich noch immer nach den Aussagen des bisher eindeutigen Lehramts richten, ...

3. Er könnte mit Papst Franziskus besprechen, wann es vom "ordentlichen Lehramt" der Kirche klare "Beurteilungen" in Übereinstimmung mit der Tradition braucht - und dass "Lehramtstreue" nicht vorschnell zu "verurteilen" sind.


9
 
 Stefan Fleischer 21. Juli 2017 

@ ulrichmoskopp

Vergelt's Gott!
Ich hoffe, ich habe selber wieder etwas gelernt in dieser ganzen Geschichte. Ich habe mir daraufhin noch folgendes notiert:
"Wenn wir uns in einer Auseinandersetzung wieder einmal gegenseitig unser Versagen, unsere Fehler und unsere Sünden an den Kopf werfen, dann wäre es sinnvoll kurz inne zu halten um uns bewusst zu werden, dass sich hier wieder einmal die Realität der Erbschuld zeigt. Wir wollen sein wie Gott. Wir wollen über all unsere Mitmenschen richten können, ohne selber einen allwissenden, allmächtigen und gerechten Richter über uns zu haben. Wir wollen alle anderen zur Verantwortung ziehen, uns selber vor niemandem zu verantworten haben. Wir wollen eine bessere Welt schaffen , ohne selber besser werden zu müssen."
In der Liebe unseres Herrn und Erlösers verbunden
Stefan Fleischer


9
 
 hortensius 21. Juli 2017 
 

Ist P. Zollner nur schlecht informiert ?

Weiß P. Zollner nicht besser Bescheid oder will er den Fall dazu benutzen, um gegen Kardinal Müller vorzugehen? Das scheint mir in jedem Fall völlig unangemessen.


7
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

@Stefan Fleischer

Jetzt sprechen Sie mir wieder aus dem Herzen, Danke für diese Meditation. Ihr Ulrich Moskopp


5
 
 mabedor 21. Juli 2017 
 

noch ne kleine Extraportion

Mir macht´s ganz den Anschein, man möchte hier auf dem Rücken der Opfer Kardinal Müller nochmal extra demütigen. Mehr nicht. Dies ist nur meine Vermutung. Reines Bauchgefühl. Mit dem liegt man allerdings nicht immer falsch…


11
 
 Stefan Fleischer 21. Juli 2017 

Was ich mir noch überlegt habe

Liegt das Problem in diesem Fall (und in sehr vielen anderen auch) nicht darin, dass wir nicht sehen, nicht akzeptieren wollen, dass es das Böse in der Welt gibt, in der Gesellschaft, in den Menschen, bei meinen Gegnern wie bei meinen Freunden, ja sogar in mir selber. So aber können wir nicht erkennen und dann akzeptieren, dass gegen das Böse überall und in all seinen Formen nur ein Kraut gewachsen ist, nämlich das Kreuz, die Erlösung." Lasst Euch mit Gott versöhnen" mahnt uns Paulus. Einen anderen Weg zu einer friedlicheren und gerechteren Welt gibt es nicht. „Wenn wir nicht mit dem Kreuz Christi zu den Menschen kommen, sind wir keine Jünger des Herrn!“ sagte einmal Papst Franziskus. Schade, dass wir alle das so gerne vergessen.


8
 
 girsberg74 21. Juli 2017 
 

Das Problem nach Zollner

Hans Zollner SJ ist seiner Stellung nach vom Fach, fragt sich nur, wofür genau.
Fragwürdig ist der öffentlich an Müller gegebene Rat, dass er sich „der Sicht des anderen, seiner Wut, seinem Ärger, aber auch seinen Tränen und seiner Verletztheit“ aussetzen soll.

Frage: Kann Kardinal Müller als damaliger Herr des Verfahren das leisten, da er alle Punkte des Verfahrens, auch die Rechte der Beschuldigten, im Blick haben musste.

Hans Zollner SJ scheint hier vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen, denn Kardinal Müller passt auch nicht in sein Schema von Täter und Opfer..

Wenn Zollners Rat mehr sein soll als Rhetorik und als „sich auch mal zu melden“ – er war bislang nicht bekannt, dann hätte er aus seinem Fach und seiner Stellung heraus sich mit Kardinal Müller beraten mögen. So bleibt bei mir der schale Nachgeschmack, dass es darum geht, einen Namen ohne persönliches Risiko ins Gespräch zu bringen oder war das die Absicht der Redakteure von Radio Vatikan?


10
 
 Wiederkunft 21. Juli 2017 
 

Ulrichmoskop

Nein ich habe den Bericht nicht gelesen. Ich wollte nur aufzeigen, dass früher eine aufs Hinterteil eine völlig normale Erziehungsmethode war. Bin aber der Meinung, dass man Kinder gewalt frei erziehen kann und soll! Mich stört nur, dass manche versuchen für jede Ohrfeige damals, Geld heraus zu schlagen. Wie schlimm es bei den Domspatzen war, kann und will ich gar nicht kommentieren. Ich brauche da mein Gewissen nicht zu erforschen, da ich nicht anwesend war und ich deshalb nichts dazu zu sagen habe!


8
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

Ps

Und wo wir schon bei so tollen Fragen wie der Ihren sind, stelle ich Ihnen, als katholischer Lehrer am Gymnasium einmal die schlichte Frage: Wollen Sie den Teufel durch den Belzebub relativieren?


6
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

@Helena_WW

Nein, finde ich nicht in Ordnung. Was dachten denn Sie? Nochmals, die Gerechtigkeit Gottes findet ihren Weg, ob es sich um Katholiken- oder Kinderbasher handelt.


8
 
 Helena_WW 21. Juli 2017 
 

@ulrichmosskopp : Es hat aber schon generalisierendes Katholikenbashing gegeben wg Vorfälle

ich habe es selbst als Schülerin erlebt, dass ich mit meinen katholischen Eltern quasi wegen diverser Sünden der Katholischen Kirche in Kollektiv und Sippenhaftung genommen wurde, weil ich in der katholischen Jugendarbeit engagiert war, weil ich mein katholisches Elternhaus nicht verleugnet habe, weil wir katholische Priester im Familienfreundeskreis hatten. Finden sie es ok @ulrichmoskopp, wenn so ein eifriger politideologischer Lehrer generalisierend urteilt und quasi selbst Lynchjustiz betreibt und einen entsprechend anredet und vor der Schulklasse vorführt und das nicht nur einmal.


9
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

@Wiederkunft und @viele hier im Forum, das ich so schätze

Sorry, aber nachdem ich die unten angebenen Seiten gelesen habe, komme ich zu dem Befund, dass das, was Sie da sehr schnell als "die Kirche im Dorf lassen," konotieren, genau damit nichts zu tun hat. Wenn Sie das gelesen hätten und weiter so schrieben, müsste ich mir um Sie Sorgen machen. Einige sollten sich jetzt fragen und sagen: Die Wahrheit kämpft und wirkte an allen Seiten. Lesen Sie und erkennen Sie, dass hier tatsächlich Dinge zu bedenken sind, die jahrelang unter den Tisch gekehrt und totgeschwiegen wurden. Oder wollen Sie alle , die hier zitiert sind, pauschal als Kirchenhetzer abtun? Jeder, der hier voreilig ein reines Katholikenbashing vermutet, sollte sehr vorsichtig sein und einmal sein Gewissen prüfen.


7
 
 Wiederkunft 21. Juli 2017 
 

Seien wir mal ehrlich!

Also sexueller Missbrauch ist wirklich abscheulich, wo immer er geschieht. Aber körperliche Gewalt in der Erziehung, war früher ganz normal. Ich bin in den 70- iger Jahren in einer öffentlicher Schule gewesen. Da hat es schon ein paar Hiebe mit den Stock auf das Hinterteil für schlimmen Jungs vom Lehrer gegeben. Da wurde so mancher bei den Haaren gezogen, oder bekam eine heftige Ohrfeige. Die Kinder erzählten solche Zwischenfälle zu Hause nicht, denn da hätte es höchstens noch eine drauf gegeben. Aber bitte lassen wir die Kirche im Dorf. Unsere Generation, hat sich trotzdem zu gesunden, arbeitswilligen und höflichen Menschen entwickelt. Wir brauchten keine Drogen und Suchtmittel, hatten eine weit schönere Kindheit, als die orientierungslosen heutigen Kinder. Ich bin gegen Gewalt an Kindern, denn es geht auch anders, aber jetzt so zu tun als war früher alles Hölle, ist Unsinn. Übrigens, auch bei den Wiener Sängerknaben, gab es Druck!


7
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

@Montfort, @Stefan Fleischer

S.379 im Bericht! Anbei der link auf den Bericht. Auch S. 212-218 ist zu nennen. Das ist nicht in Ordnung!

uw-recht.org/fileadmin/user_upload/Abschlussbericht_Domspatzen.pdf


6
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

@Montfort

ich schreibe ja weiter: " Wenn da ein Pünktchen Wahrheit drann ist, was hier aus dem gerade veröffentlichten Bericht zitiert wurde" und denke die Unzuverlässigkeit einer solchen Zeugenaussage mit bedacht zu haben- allein, Sie steht im Raum und sie ungeprüft als Verleumdung zu beurteilen, steht zzt keinem zu.


6
 
  21. Juli 2017 
 

Vatikanisches Nachtreten gegen Müller

Als Bischof von Regensburg hat Kardinal Müller die Aufarbeitung von gewalttätigen Übergriffen in die Wege geleitet, mit denen er persönlich nichts zu tun hatte.
Da nunmehr Bischof Vorderholzer für das Bistum zuständig ist, also auch für die Opfer, übergeht der Jesuitenpater geflissentlich.

Soll Kardinal Müller unbedingt noch in ein schlechtes Licht gerückt werden und von der unrühmliche Art seiner Entlassung ablenken?


9
 
 Alpenglühen 21. Juli 2017 

Regensburg - eines der größten Mißbrauchsskandale in Deutschland?

Jeder Fall von sexuellem Mißbrauch und körperlicher Mißhandlung ist ein Fall zu viel! Das kann nicht oft genug betont werden!
Aber „Mißbrauch“ u. „Mißhandlung“ stehen für 2 verschiedene, schlimme Fehlverhalten. Gerade deshalb frage ich mich: Warum sagt Zollner für Regensburg zu beidem „Mißbrauch“? U. versteigt sich noch darin, Regensburg als „eines der größten Mißbrauchsskandale in D“ zu bezeichnen? Um vom Jesuitenorden abzulenken? Allein in Bonn 60 Fälle sexuellen! Mißbrauchs. In Berlin offiziell 50 bis 60 Fälle, ebenfalls sexuellen! Mißbrauchs, inoffiziell vermutlich über 100. Er sollte erst mal vor der eigenen Türe kehren, bevor er einem anderen Ratschläge erteilt. Oder ist das eine Strategie, Kardinal Müller vollständig „abzuschießen?“

Art. 53586, 29897, 26849, 25409, 44529


8
 
 Montfort 21. Juli 2017 

@ulrichmoskopp - Wenn Sie solches zitieren, ...

... müssen Sie aber schon die Quelle angeben! Sind diese Schilderungen Teil des Abschlussberichtes oder - möglicherweise wahre - Behauptungen einer Person in einem privat verfassten Buch?

Dass nicht jede Aussage eines Menschen - egal ob Opfer oder Täter - der Wahrheit entspricht, sondern immer auch dem eigenen "Nutzen" dienlich verbogen oder gar falsch sein kann, damit ist gerade auch auf diesem Gebiet zu rechnen.


7
 
 Pilgrim_Pilger 21. Juli 2017 
 

Es bleiben viele Fragen nach dem warum?

Jesuit Zollner meint vermutlich das eine Aussprache mit Regensburger Opfern, welchen eigentlich, allen 547 die im Bericht genannt werden? Also auch dennen die körperliche Gewalt erinnern die Aufmerksamkeit geschenkt bekommen die sie erwarten und eingefordern?

Kardinal Müller war nicht Täter viele Täter sind verstorben, warum wurde diese Straftat nicht unverzüglich zur Anzeige bebracht.
"[Der Direktor] schleifte [..] mich an den Haaren zu seinem Esstisch zurück und hob mich an den Haaren hoch, dass ich über dem Boden schwebte. Anschließend schlug er mich wie besessen, wo immer er mich treffen konnte, bis er nach wohl einem Dutzend Schlägen erschöpft aufhörte."

Dieses Verhalten war immer strafbar es gab auch viele Zeugen?

Der Täter wäre mit Sicherheit verurteilt und bestraft worden, wäre er öfter derartig aufgefallen hätten die Aufsichtgremien der Schulen und vor allenen anderen haben diese versagt, reagieren müssen. Anderen wäre vieles erspart geblieben. Warum nicht?


8
 
 Ehrmann 21. Juli 2017 

Der Schaden durch Vertrauensverlust allen Vertrauenspersonen gegenüber ist nicht zu verachten

und hatte (hat?!) System-zuerst waren es die Familien (Mißbrauch der Kinder meist durch Zweitverbindungen, was nicht erwähnt wurde),nachdem die freie Sexualerziehung propagiert worden war später Lehrer, dann kirchliche Einrichtungen.


1
 
 Herbstlicht 21. Juli 2017 
 

@ulrichmoskopp

Ihre Schilderung der Prügelszene schockiert mich.
Was muss so eine Behandlung in einer kindlichen bzw. jugendlichen Seele anrichten?
Neben dem zu erleidenden körperlichen Schmerz bedeutet es ja auch eine schlimme Demütigung.
Auch die Reaktion von R. ist schockierend. Ich hoffe sehr und gehe sicher davon aus, dass er sie heute bereut.
Wir tun manchmal Dinge, die wir im Nachhinein selbst nicht mehr verstehen und schon gar nicht gutheißen können.


6
 
 Helena_WW 21. Juli 2017 
 

Und aktueller Opfer sexuelle Gewalt durch entgrenzte BKMerkel-PapstFranziskusSJ Politik?

Wann werden die überhaupt wahrgenommen?


8
 
 Vermeer 21. Juli 2017 

@Stefan Fleischer Teil2

Wenn da ein Pünktchen Wahrheit drann ist, was hier aus dem gerade veröffentlichten Bericht zitiert wurde, hat die Kirche sehr wohl ein weiteres Problem. "Denn es rührt an das Grundsetzliche unseres Berhalten zum Schwächeren. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."Wilhelm Busch


8
 
 Stefan Fleischer 21. Juli 2017 

Wieder eine Diskussion

in welcher sexueller Missbrauch und körperliche Züchtigung nicht sauber auseinander gehalten werden. So aber lässt sich das Problem kaum sauber aufarbeiten.
Im Übrigen: 12'000 Missbrauch und Misshandlungsfälle allein in einem Jahr stehen rund 500 Fällen, verteilt auf viele Jahre, gegenüber. Über die ersten spricht man kaum. Die letzteren wurden zur Staatsaffäre hochstilisiert.
Und, wenn wir das immer noch weitherum existierende Problem in all seinen Formen wirklich angehen wollen, so sollten wir zuerst einmal eine Sünde wieder eine Sünde nennen, was es auch immer sei, und wo und durch wen sie geschieht. Dass dabei die Frage der Schuld in jedem Einzelfall beurteilt werden muss, sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein.


13
 

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