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| Nimm endlich teil!21. August 2017 in Buchtipp, 1 Lesermeinung "Teilhabe beginnt immer erst, wenn ich mich von meiner Familie verabschiede, mein Kind aus den Händen gebe, in die Erwerbswelt eintauche und den häuslichen Kosmos verlasse" - Leseprobe 3 aus der Neuerscheinung Muttertier von Birgit Kelle Köln (kath.net) «Frauen wollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf partnerschaftlich aufteilen. Unsere Familienpolitik hilft Frauen, ihre Potenziale zu entfalten. Frauenquoten helfen dabei, die tradierten Rollenstereotype zu durchbrechen, die strukturelle Diskriminierung zu beseitigen, damit schaffen wir Gerechtigkeit und Partnerschaftlichkeit für alle.» Das Gerede um die gesellschaftliche Teilhabe hat über die Jahre nichts an Attraktivität eingebüßt. Der Grund ist einfach. Die Teilhabe an der Gesellschaft ist in diesem Diskurs immer nur außerhalb der Familie möglich. Familie und vor allem Mutterschaft findet in diesem Weltbild irgendwo abseits vom gesellschaftlichen Leben statt. Teilhabe beginnt qua Definition immer erst, wenn ich mich von meiner Familie verabschiede, mein Kind aus den Händen gebe, in die Erwerbswelt eintauche und den häuslichen Kosmos verlasse. Nirgendwo wird das vernichtende Urteil über die Relevanz familiärer und häuslicher Arbeit sichtbarer als in dieser Formulierung. Du bist zu Hause? Dann nimmst du nicht teil. Und so ziehen wir zwar die nächste Generation groß, nehmen aber leider, leider an der Gesellschaft nicht teil. Wir arbeiten ehrenamtlich, aber schade, Mädchen, leider keine Teilhabe. Du verdienst kein Geld? Armes Ding. Schau, dass du da endlich rauskommst und teilnimmst! Also, zieh endlich los ins pralle Leben der Arbeitswelt, in die echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, zur Reaktivierung weiblicher Gehirnzellen und natürlich zur Teilhabe am Steuerkreislauf, am Sexualleben und am Konsum. Denn merke: Als «Nur»-Mutter, die Kinder großzieht, bist du per definitionem raus aus dem Spiel. Nimmst nicht teil. Schuld an der weiblichen Misere fehlender Teilhabe trägt aus dieser Perspektive natürlich einerseits das Kind, das die Zeit und Aufmerksamkeit der Mutter einfordert. Und dazu natürlich auch der weiße Heteromann, der sie böswilligerweise schwängerte, nur um seine Gene zu streuen. Uns anschließend dann aber einredet, es sei unsere Aufgabe, uns um die Brut zu kümmern, wo sie schon mal da ist, und damit clevererweise nicht nur alle unsere anderen Ambitionen auf höhere akademische Weihen oder gar Konkurrenz im Keim erstickt. Willkommen in den Fängen des Patriarchats, der strukturellen Diskriminierung. Bingo! Grob zusammengefasst ist das die Argumentationskette gegen gelebte Mutterschaft, wie sie sich von Simone de Beauvoir über Betty Friedan, die gute Alice Schwarzer, Élisabeth Badinter, Lieselotte Ahnert, Jutta Allmendinger, Bascha Mika und bis heute in der Rhetorik frauenbewegter Politikerinnen hält. Die Nuancen liegen bloß im Detail, in manchen Begründungen. Aber im Grunde ist die Mutterschaft als feministisches Problem voll erkannt. Mein Gott, wie müssen all diese Frauen mit ihrer eigenen Biologie gehadert haben, dass ihnen die Natürlichkeit einer Mutter-Kind-Beziehung ein derartiger Dorn im Auge war. «Biologistin!» ist entsprechend bis heute das Schimpfwort Nummer eins, wenn man die eigene Gebärfähigkeit nicht zum Problem, sondern als Bereicherung der eigenen Weiblichkeit definiert. Man könnte jede Einzelne dieser Damen für sich als irrelevant erklären, zöge sich dieses Bestreben, einen Keil in die Mutter-Kind-Bindung zu treiben, nicht wie ein roter Faden durch die Geschichte der feministischen Befreiungsbewegung. Zuerst wollte man uns von den Männern befreien, dann von unseren Kindern. Damit wären alle Bindungen gekappt. Die moderne Frau ist autonom. Und einsam. kath.net-Lesetipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: Link zum kathShop Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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