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Kolumbien braucht die Teilnahme aller für die Hoffnung der Zukunft

7. September 2017 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
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Erste Ansprache von Papst Franziskus in Kolumbien: vergessen wir nicht, dass die Ungleichverteilung der Einkünfte die Wurzel der sozialen Übel ist. Es gilt nicht das Gesetz des Stärkeren, sondern die Stärke des von allen gebilligten Gesetzes VIDEO


Rom (kath.net) Erste Etappe der zwanzigsten Auslandsreise von Papst Franziskus. Auf dem Paradeplatz „Plaza de Armas“ im Präsidentenpalast „Casa de Nariño“ in Bogotá begegnete der Papst Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens.

„Diese Begegnung gibt mir Gelegenheit, meine Hochachtung für die Anstrengungen zum Ausdruck zu bringen, die in den letzten Jahrzehnten gemacht wurden, um der bewaffneten Gewalt ein Ende zu bereiten und Wege der Versöhnung zu finden. Im letzten Jahr ist man gewiss in besonderer Weise vorangekommen; die gemachten Schritte haben Hoffnung wachsen lassen in der Überzeugung, dass die Suche nach dem Frieden eine immer offene Sache ist, eine Aufgabe, die keine Ruhepause zulässt und den Einsatz aller erfordert. Diese Arbeit verlangt von uns, in der Anstrengung nicht nachzulassen, die Einheit der Nation aufzubauen. Sie trägt uns auf, trotz der Hindernisse, der Unterschiede und der verschiedenen Ansätze bezüglich der Art und Weise, ein friedliches Zusammenleben zu erlangen, weiter darum zu ringen, dass eine »Kultur der Begegnung« gefördert wird. Diese verlangt, dass der Mensch, seine höchste Würde und die Achtung des Gemeinwohls ins Zentrum allen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Handelns gestellt werden. Möge diese Anstrengung uns von der Versuchung fernhalten, nach Vergeltung und bloß kurzfristigen Sonderinteressen zu streben. Je schwerer der Weg ist, der zum Frieden und zur Verständigung führt, umso mehr Beharrlichkeit müssen wir einsetzen, um den anderen anzuerkennen, die Wunden zu heilen, Brücken zu bauen, Beziehungen zu knüpfen und einander zu helfen (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 67).“

„In der Verschiedenheit liegt der Reichtum. Ich denke an die erste Reise von Petrus Claver von Cartagena nach Bogotá mit der Durchquerung des Río Magdalena: Sein Staunen ist das unsere. Damals wie heute haftet unser Blick auf den verschiedenen Ethnien und Bewohnern der entferntesten Gebiete, den Campesinos. Wir schauen auf die Schwächsten, auf diejenigen, die ausgebeutet und geschunden werden, jene, die keine Stimme haben, weil man sie ihnen geraubt oder nicht gegeben bzw. nicht zuerkannt hat. Wir richten den Blick auch auf die Frau, ihren Beitrag, ihr Talent, ihr Muttersein mit den zahlreichen Aufgaben. Kolumbien braucht die Teilnahme aller, um sich mit Hoffnung der Zukunft zu öffnen.“

„ Insbesondere der heilige Respekt vor dem menschlichen Leben, vor allem dem schwächsten und wehrlosen, ist ein Eckstein für den Aufbau einer gewaltfreien Gesellschaft. Überdies müssen wir die gesellschaftliche Bedeutung der Familie hervorheben, wie sie von Gott als Frucht der Liebe der Ehegatten ersonnen ist, der »Ort, wo man lernt, in der Verschiedenheit zusammenzuleben und anderen zu gehören« (ebd., 66). Und bitte hören Sie auf die Armen und die Leidenden! Schauen Sie sie an und lassen Sie sich in jedem Moment von ihren von Schmerz zerfurchten Gesichtern und ihren flehenden Händen anfragen. An ihnen lernt man wirklich Lektionen des Lebens der Menschlichkeit und der Würde. Denn die in Ketten schmachten, verstehen ja die Worte dessen, der am Kreuze starb, wie es in Ihrer Nationalhymne heißt.“


„Es ist viel Zeit mit Hass und Rache vergangen... Die Einsamkeit, immer in Konfrontation zu leben, währt schon Jahrzehnte und riecht alt wie hundert Jahre. Wir wollen nicht, dass irgendeine Form der Gewalt jemals mehr ein Leben einschränke oder auslösche. Ich wollte selbst hierher kommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht allein sind und dass wir viele sind, die Sie bei diesem Schritt begleiten. Diese Reise will ein Anreiz für Sie sein, ein Beitrag, der jedem den Weg hin zur Versöhnung und zum Frieden ein wenig ebnet.“


kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens auf dem Paradeplatz „Plaza de Armas“ im Präsidentenpalast „Casa de Nariño“:

Herr Präsident,
verehrte Mitglieder der Regierung der Republik und des Diplomatischen Corps,
sehr geehrte Verantwortungsträger und Vertreter des öffentlichen Lebens,
meine Damen und Herren,

herzlich grüße ich den Präsidenten Kolumbiens, Herrn Dr. Juan Manuel Santos, und danke ihm für seine liebenswürdige Einladung, dieses Land in einem besonders bedeutsamen Moment seiner Geschichte zu besuchen. Ich grüße die Mitglieder der Regierung der Republik und des Diplomatischen Corps. Und Sie, verehrte Vertreter des öffentlichen Lebens, bitte ich, dem ganzen kolumbianischen Volk meine herzlichen Grüße auszurichten, gleich in diesen ersten Augenblicken meiner Apostolischen Reise.

Mit meinem Besuch in Kolumbien folge ich den Spuren meiner Vorgänger, des seligen Paul VI. und des heiligen Johannes Paul II. Wie sie, bewegt mich das Verlangen, mit meinen kolumbianischen Brüdern und Schwestern das Geschenk des Glaubens zu teilen, der so stark in diesen Regionen verwurzelt ist, wie auch die Hoffnung, die im Herzen aller schlägt. Nur so, mit Glauben und Hoffnung, können die zahlreichen Schwierigkeiten auf dem Weg überwunden und ein Land aufgebaut werden, dass Heimat und Zuhause für alle Kolumbianer ist.

Kolumbien ist ein in vieler Hinsicht gesegnetes Land. Seine üppige Natur erlaubt nicht nur die Bewunderung seiner Schönheit, sondern lädt auch zu Umsicht und Respekt hinsichtlich seiner Biodiversität ein. Kolumbien steht an zweiter Stelle in der Welt, was die Biodiversität betrifft. Und wenn man es durchstreift, kann man kosten und sehen, wie gut der Herr ist (vgl. Ps 34,9), der euch eine so immense Vielfalt an Flora und Fauna geschenkt hat in seinen Regenwäldern und in den Trockengebieten, im Chocó, an den Cali-Klippen oder in Gebirgszügen wie denen von Macarena und an vielen anderen Orten. Gleichfalls überschwänglich ist seine Kultur; und was das Wichtigste ist, dass Kolumbien reich an der menschlichen Wärme seiner Bevölkerung ist, Männer und Frauen mit einem gastfreundlichen und gutherzigen Geist; standhafte und mutige Menschen, wenn es darum geht, Hindernisse zu überwinden.

Diese Begegnung gibt mir Gelegenheit, meine Hochachtung für die Anstrengungen zum Ausdruck zu bringen, die in den letzten Jahrzehnten gemacht wurden, um der bewaffneten Gewalt ein Ende zu bereiten und Wege der Versöhnung zu finden. Im letzten Jahr ist man gewiss in besonderer Weise vorangekommen; die gemachten Schritte haben Hoffnung wachsen lassen in der Überzeugung, dass die Suche nach dem Frieden eine immer offene Sache ist, eine Aufgabe, die keine Ruhepause zulässt und den Einsatz aller erfordert. Diese Arbeit verlangt von uns, in der Anstrengung nicht nachzulassen, die Einheit der Nation aufzubauen. Sie trägt uns auf, trotz der Hindernisse, der Unterschiede und der verschiedenen Ansätze bezüglich der Art und Weise, ein friedliches Zusammenleben zu erlangen, weiter darum zu ringen, dass eine »Kultur der Begegnung« gefördert wird. Diese verlangt, dass der Mensch, seine höchste Würde und die Achtung des Gemeinwohls ins Zentrum allen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Handelns gestellt werden. Möge diese Anstrengung uns von der Versuchung fernhalten, nach Vergeltung und bloß kurzfristigen Sonderinteressen zu streben. Je schwerer der Weg ist, der zum Frieden und zur Verständigung führt, umso mehr Beharrlichkeit müssen wir einsetzen, um den anderen anzuerkennen, die Wunden zu heilen, Brücken zu bauen, Beziehungen zu knüpfen und einander zu helfen (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 67).

Der Wahlspruch dieses Landes lautet: »Freiheit und Ordnung«. Diesen beiden Worte enthalten eine ganze Lehre. Die Bürgerinnen und Bürger müssen in ihrer Freiheit geachtet und durch eine stabile Ordnung geschützt werden. Es gilt nicht das Gesetz des Stärkeren, sondern die Stärke des von allen gebilligten Gesetzes, welche das friedliche Zusammenleben leitet. Man braucht gerechte Gesetze, die diese Harmonie garantieren können und die Konflikte überwinden helfen, die dieses Land jahrzehntelang zerrissen haben. Diese Gesetze erwachsen nicht aus der praktischen Erfordernis, die Gesellschaft zu ordnen, sondern aus dem Anliegen, die strukturellen Ursachen für die Armut zu beseitigen, die Ausschließung und Gewalt erzeugen. Nur so wird man von einer Krankheit genesen, die die Gesellschaft anfällig und unwürdig macht und sie immer an die Schwelle neuer Krisen führt. Vergessen wir nicht, dass die Ungleichverteilung der Einkünfte die Wurzel der sozialen Übel ist (vgl. ebd, 202).

In dieser Weise ermutige ich Sie, den Blick auf all jene zu richten, die heute von der Gesellschaft ausgeschlossen und an den Rand gedrängt werden, jene, die für die Mehrheit nicht zählen und zurückgesetzt sowie in die Ecke gedrängt werden. Wir alle sind nötig, um die Gesellschaft zu schaffen und zu formen. Das macht man nicht nur mit einigen, die „reines Blut“ haben, sondern mit allen. Und hierin wurzelt die Größe und die Schönheit eines Landes, dass in ihm alle in Betracht kommen und alle wichtig sind. In der Verschiedenheit liegt der Reichtum. Ich denke an die erste Reise von Petrus Claver von Cartagena nach Bogotá mit der Durchquerung des Río Magdalena: Sein Staunen ist das unsere. Damals wie heute haftet unser Blick auf den verschiedenen Ethnien und Bewohnern der entferntesten Gebiete, den Campesinos. Wir schauen auf die Schwächsten, auf diejenigen, die ausgebeutet und geschunden werden, jene, die keine Stimme haben, weil man sie ihnen geraubt oder nicht gegeben bzw. nicht zuerkannt hat. Wir richten den Blick auch auf die Frau, ihren Beitrag, ihr Talent, ihr Muttersein mit den zahlreichen Aufgaben. Kolumbien braucht die Teilnahme aller, um sich mit Hoffnung der Zukunft zu öffnen.

In Treue zu ihrer Sendung engagiert sich die Kirche für den Frieden, die Gerechtigkeit und das Gemeinwohl. Sie ist sich bewusst, dass die Prinzipien des Evangeliums eine bedeutsame Dimension des sozialen Gefüges Kolumbiens darstellen und daher viel zum Wachstum des Landes beitragen können. Insbesondere der heilige Respekt vor dem menschlichen Leben, vor allem dem schwächsten und wehrlosen, ist ein Eckstein für den Aufbau einer gewaltfreien Gesellschaft. Überdies müssen wir die gesellschaftliche Bedeutung der Familie hervorheben, wie sie von Gott als Frucht der Liebe der Ehegatten ersonnen ist, der »Ort, wo man lernt, in der Verschiedenheit zusammenzuleben und anderen zu gehören« (ebd., 66). Und bitte hören Sie auf die Armen und die Leidenden! Schauen Sie sie an und lassen Sie sich in jedem Moment von ihren von Schmerz zerfurchten Gesichtern und ihren flehenden Händen anfragen. An ihnen lernt man wirklich Lektionen des Lebens der Menschlichkeit und der Würde. Denn die in Ketten schmachten, verstehen ja die Worte dessen, der am Kreuze starb, wie es in Ihrer Nationalhymne heißt.

Meine Damen und Herren, Sie haben eine schöne und edle Mission vor sich, die zugleich eine schwierige Aufgabe ist. Im Herzen eines jeden Kolumbianers klingen die Worte des großen Landsmanns Gabriel García Márquez nach: »Und dennoch ist angesichts von Unterdrückung, Plünderung und Verlassenheit unsere Antwort – das Leben. Weder Sintfluten noch Seuchen, weder Hungersnöte noch Umstürze, nicht einmal die ewigen, Jahrhunderte und Aberjahrhunderte dauernden Kriege vermochten die beharrlichen Vorzüge des Lebens gegenüber dem Tod zu verringern. Ein Vorzug, der sich verstärkt und beschleunigt. « Sie ist also möglich, fährt Gabo fort: »Die neue und mitreißende Utopie eines Lebens, bei dem niemand – bis zur Art des Todes – über einen anderen entscheiden darf, eines Lebens, in dem Liebe wirklich wahr und Glück möglich ist und in dem die zu hundert Jahren Einsamkeit verurteilten Sippen endlich und für immer eine zweite Chance auf Erden bekommen« (Rede anlässlich der Verleihung des Nobelpreises 1982).

Es ist viel Zeit mit Hass und Rache vergangen... Die Einsamkeit, immer in Konfrontation zu leben, währt schon Jahrzehnte und riecht alt wie hundert Jahre. Wir wollen nicht, dass irgendeine Form der Gewalt jemals mehr ein Leben einschränke oder auslösche. Ich wollte selbst hierher kommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht allein sind und dass wir viele sind, die Sie bei diesem Schritt begleiten. Diese Reise will ein Anreiz für Sie sein, ein Beitrag, der jedem den Weg hin zur Versöhnung und zum Frieden ein wenig ebnet.

Sie sind in meine Gebete hineingenommen. Ich bete für Sie und für die Gegenwart und Zukunft Kolumbiens.





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Lesermeinungen

 wedlerg 9. September 2017 
 

@benef: Haben Sie Jesus verstanden?

Botschaft der Bergpredigt ist nicht die Welt "menschlicher" zu machen, wie sie fälschlich meinen, sondern Gott zu den Menschen zu bringen: die Welt göttlicher zu machen (zum Reich Gottes zu führen!) und die Menschen zu Heil zu bringen.

Das Liebesgebot ist aus Joh 13 (nicht aus der Bergpredigt) und ihm geht der Verherrlichung des Menschensohnes voraus:"Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht" Das Liebesgebot ist nie vom Gebot der Gottesliebe bzw. zum Gottes Sohn zu trennen.

Die Bergpredigt ist schon gar keine Barmherzigkeitsrede für die Welt, sondern eine Rede vom göttlichen Heil der Menschen, durch Bekämpfen der Sünde und Erfüllen von Gottes Willen (nur so lieben wir Gott und können seine Barmherzigkeit leben) einfordert: "Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein..."


1
 
 Stefan Fleischer 8. September 2017 

PS:

Auf der Seite www.aphorismen.de fand sich jüngst ein Spruch von Stefan Orac, der gut ausdrückt, was ich meine:
"Schlechtes Teamwork ist, wenn aus einer ToDo-Liste eine ›Tu-Du-Liste‹ wird."


0
 
 Stefan Fleischer 8. September 2017 

@ benef

Also ich verstehe die Bergpredigt nicht als Aufruf zum Kampf gegen andere, sondern als Aufruf an jeden Einzelnen, umzukehren von seinem eigenen Fehlverhalten, von seinen eigenen Sünden. Mit Anklagen und Kampfandrohungen etc. werden wir kaum je einen "Sünder" zur Umkehr bewegen, mit unserem eigenen Vorbild schon viel eher.


5
 
 SCHLEGL 8. September 2017 
 

@Stefan Fleischer

Wenn Sie die Texte der Bergpredigt lesen, finden Sie dort den Satz: "Selig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heissen!" Genau das macht der Papst jetzt in Kolumbien.Lesen Sie was Papst Johannes XXIII in seiner berühmten Enzyklika "Pacem in terris" geschrieben hat.
Noch ein Beispiel: wenn ich sage, die Wurzel allen Übels in Indien/Bangladesch usw. sei der Mangel an Wasser,oder unsauberes Trinkwasser,das jährlich Millionen Opfer fordert,ist diese Aussage richtig!Wenn jemand sagt das Hauptübel in manchen Ländern sei die Jugendarbeitslosigkeit,die zu erhöhter Kriminalität führe,ist das richtig, unbeschadet der Tatsache, dass "sündhafte Strukturen und Menschen" das verantworten müssen.Eine Welt ohne Sünde wird es niemals geben,das ist die Utopie von Sekten,wir können nur Etappensiege anstreben.
Die Welt ist ein Missionsgebiet, in dem wir behutsam unsere Schritte setzen müssen.Joh.Paul II sagte einmal, viele wüssten mit dem Begriff Sünde nichts mehr anzufangen.Msgr.F.Schlegl


4
 
 benef 8. September 2017 
 

@Stefan Fleischer @SCHLEGL

"Aufgabe der Kirche ist nicht der Kampf gegen die Bösen, sondern der Kampf gegen die Sünde"
Dieser Satz zeigt deutlich, dass Sie Jesus nicht im Geringsten verstanden haben. Lesen Sie bitte einmal genau die Bergpredigt und einen seiner wichtigsten Sätze: Liebet einander, so wie ich euch geliebt habe.
Es ist Aufgabe der Kirche die Liebe und Barmherzigkeit Gottes in die Welt zu lehren und zu leben, damit sie menschlicher wird, denn nur so kann das Reich Gottes entstehen.

Hier möchte ich Msgr. SCHLEGL ausdrücklich zuzustimmen, dass es beschämend ist, wie der Papst in die Nähe von Kommunisten gerückt wird.


8
 
 Stefan Fleischer 8. September 2017 

@ SCHLEGL

"Lesen Sie genauer!" Oder dann: "Das war nicht so gemeint", oder gar: "Das habe ich nicht so gesagt."
Wenn ich mit modernen Theologen diskutiere erlebe ich das laufend. Vieles wird so gesagt, dass man es sowohl so wie auch anders verstehen kann, dass man dem Sprechenden nichts Falsches nachweisen kann, auch wenn das Gesagte dann ganz falsch bei den Menschen ankommt. Und anderes wird nicht gesagt, obwohl es genauso wichtig wäre.
Im Übrigen bin ich überzeugt: Aufgabe der Kirche ist nicht der Kampf gegen die Bösen, sondern der Kampf gegen die Sünde, in jedem Menschen, ob arm oder reich, ob fromm oder gottlos, und immer zuerst in mir selber. Nur so entsteht eine bessere Welt.


8
 
 SCHLEGL 7. September 2017 
 

@ Stefan Fleischer

Bitte lesen Sie GENAUER! Der Papst sprach von der Wurzel der sozialen Übel!!
Vergleichen Sie das mit "Populorum progressio" v. Papst Paul VI. u."Laborem exercens" v.Joh.Paul II.! Die Seitenhiebe auf den Papst sind beschämend!Msgr.Franz Schlegl


7
 
 Kurti 7. September 2017 
 

@Stefan Fleischer ...Der Papst denkt so.

Papst Franziskus sagte vor einiger Zeit, das größte Übel auf der Welt sei die Jugendarbeitslosigkeit,ein ander Mal hat er ein anderes Problem als das größte Übel angesehen.Ergo:Der Papst denkt oft nur irdisch und nicht geistlich,was übrigens auch anhand manch anderer seiner Aussagen zum Ausdruck kommt.Als Stellvertreter Christi müsste er doch darauf hinweisen,daß die SÜNDE das größte Übel auf der Welt ist,aus der die meisten anderen Übel hervorgehen. Wir müssen das im Einzelnen nicht mal mit Beispielen unterlegen,denn jeder denkende Mensch,kann das doch schon im Alltag oft sehen. Wo die Sünde gemieden wird oder von Gott sich jemand die Sünde vergeben lässt, wird sein Leben anders. Menschen können sich mit Gottes Gnade leichter versöhnen und unnützen Streit und Haß lassen.Das ist doch DER WEG, auf den gerade der Papst ganz deutlich hinweisen müßte,Paulus sagt:Lasset euch versöhnen mit Gott 2.Kor.5,20.Mittels der Gnade Gottes wird uns oft auch Hilfe bei irdischen Problemen zuteil.


6
 
 Mysterium Ineffabile 7. September 2017 

Tja, Herr Fleischer,

Hoffnung enttäuscht, würde ich sagen. Und: wenn Sie genau hinsehen, werden Sie bemerken, dass es sich um keine "Zusammenfassung" handelt, sondern um O-Text


3
 
 wedlerg 7. September 2017 
 

Stefan Fleischer: geht mir genauso

Beim Lesen der Rede frage ich mich immer, was der Unterschied zu Sarah Wagenknecht ist.

Die Zitate aus Evangelium Gaudii sind ebenso schwach, wie die Rede selber. Das Zitat "Vergessen wir nicht, dass die Ungleichverteilung der Einkünfte die Wurzel der sozialen Übel ist" ist absolut pervers, nimmt man ihn für bare Münze. Natürlich ist der Unterschied der materiellen Güter in Südamerika sehr bitter und z.T. auch ungerecht - aber so simpel kann ein Papst das einfach nicht formulieren. Man kehre mal um: Zur Ausrottung der sozialen Übel muss man die Einkünfte gleichmachen - und wir sind 1:1 bei Marx, Lenin und von Stalin nicht mehr weit entfern.

Dererlei hat Jesus nie gelehrt.


5
 
 Stefan Fleischer 7. September 2017 

die Wurzel der sozialen Übel

„dass die Ungleichverteilung der Einkünfte die Wurzel der sozialen Übel ist.“
Ich habe die ganze Rede nicht gelesen. Dieser Satz der Zusammenfassung nahm mir die Lust dazu. Bisher habe ich immer geglaubt, dass die Sünde die Wurzel aller Übel sei, also auch der sozialen. Bisher habe ich geglaubt, dass die rechte Einstellung zu Geld und Macht entscheiden sei für eine gerechtere und friedlicher Welt, nicht eine Nivellierung von Einkommen und Vermögen. (Entsprechende Versuche sind noch immer gescheitert und werden immer scheitern!) Immer noch tönt mir das Wort des Herrn in den Ohren : „(Mk 14,7) „Denn die Armen habt ihr immer bei euch.“ Deshalb glaube ich, unsere Botschaft muss sein: (Jes 31,6) „Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, / zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt.“
So hoffe ich denn, dass die Zusammenfassung einen falschen Eindruck von der Stossrichtung unseres Heiligen Vaters ergibt.


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