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Der Mut zur Aussaat des Reiches Gottes

31. Oktober 2017 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Mut, und keine ‚Pastoral der Konservierung’. Es gestatten, dass sich die Kraft des Heiligen Geistes entfesseln kann. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Das Senfkorn wuchs und wurde zu einem Baum“: in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der 30. Woche im Jahreskreis ging Papst Franziskus vom Tagesevangelium (Lk 13,28-21) vom Senfkorn aus. Der Papst unterstrich: um das Reich Gottes wachsen zu lassen, bedürfe es des Mutes, das Senfkorn auszusäen und den Sauerteig zu mischen. Viele Male dagegen werde einer „Pastoral der Konservierung“ der Vorzug gegeben. Sowohl das Senfkorn als auch der Sauerteig seien klein. Dennoch hätten sie in sich eine Macht, die wachse. So sei des beim Reich Gottes: die Macht komme von Innen.

Auch der heilige Paulus hebe in seinem Brief an die Römer (Röm 8,18-25) hervor, wie viele Spannungen es im Leben gebe, aber: „Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“ (V. 18). Es handle sich also „um eine Spannung zwischen Leiden und Herrlichkeit“. In diesen Spannungen liege „eine glühende Erwartung“ der „glorreichen Offenbarung des Reiches Gottes. Diese Erwartung sei nicht allein die unsrige, sondern auch die der Schöpfung, die wie wir der Hinfälligkeit unterstellt und gleichzeitig auf die Offenbarung der Kinder Gottes ausgerichtet sei. Die innere Kraft, „die uns in der Hoffung zur Fülle des Reiches Gottes bringt“, sei die Kraft des Heiligen Geistes:


„Es ist gerade die Hoffnung, die uns zur Fülle bringt, die Hoffnung, aus diesem Kerker herauszukommen, aus dieser Begrenztheit, aus dieser Knechtschaft, aus dieser Verdorbenheit, und zur Herrlichkeit zu gelangen: ein Weg der Hoffnung, Und die Hoffnung ist eine Gabe des Geistes. Es ist der Heilige Geist, der in uns ist und uns dazu bringt: zu etwas Großartigem, zu einer Befreiung, zu einer großem Herrlichkeit. Und aus diesem Grund sagt Jesus: ‚In diesem Senfkorn, in diesem kleinen Körnchen, ist eine Kraft, die ein unvorstellbares Wachstum entfesselt’“.

„In uns und in der Schöpfung“, so Franziskus, „ist eine Kraft, die entfesselt: es ist da der Heilige Geist, der uns die Hoffung schenkt“. Der Papst erklärte konkret, was es bedeute, in der Hoffnung zu leben: „es zulassen, dass diese Kräfte des Geistes uns helfen, zu wachsen, hin zur Fülle, die uns in der Herrlichkeit erwartet“. Doch wie der Sauerteig gemischt und das Senfkorn ausgesät werden müssten, denn andernfalls bleibe jene innere Kraft dort, so sei es für das Reich Gottes, das „von Innen her wächst, nicht durch Proselytismus“:

„Es wächst von Innen her, mit der Kraft des Heiligen Geistes. Und immer hatte die Kirche den Mut, zu nehmen und auszusäen, zu nehmen und zu mischen, sie hat auch Angst gehabt, dies zu tun. Und viele Male sehen wir, dass man einer Pastoral der Konservierung den Vorzug gibt und es nicht zulässt, dass das Reich wächst. Doch wir bleiben jene, die wir sind, winzig klein, dort, wir sind in Sicherheit... Und das Reich wächst nicht. Damit das Reich wachse, bedarf es des Mutes: auszusäen, den Sauerteig zu mischen“.

Es sei wahr: wenn man den Samen aussäe, verliere man ihn, und wenn man den Sauerteig mische, „mache ich mir die Hände schmutzig“, denn „immer ist da ein Verlust, wenn man das Reich Gottes aussät“:

„Wehe jenen, die das Reich Gottes verbunden mit der Illusion verkünden, sich die Hände nicht schmutzig zu machen. Solche Leute sind Museumsaufseher: sie geben den schönen Dingen den Vorzug und nicht diesem Gestus der Aussaat, damit sich die Kraft entfessle, des Mischens, damit die Kraft wachsen lasse. Das ist die Botschaft Jesu und des Paulus: diese Spannung, die von der Knechtschaft der Sünde, um es einfach zu sagen, hin zur Fülle der Herrlichkeit reicht. Und die Hoffnung ist jene, die vorwärts geht, die Hoffnung enttäuscht nicht. Denn die Hoffnung ist zu klein, die Hoffnung ist so klein wie das Senfkorn und der Sauerteig“.

Die Hoffnung „ist die niedrigste Tugend“, „die Dienerin“, doch wo Hoffnung sei, da sei der Heilige Geist, der das Reich Gottes voranbringe. Der Papst beschloss seine Betrachtungen und lud die Gläubigen ein, sich eine Frage zu stellen: „Wie steht es um meine Hoffung? Ist sie eine Illusion? Ein ‚vielleicht’? Oder glaube ich, dass dort der Heilige Geist ist? Spreche ich mit dem Heiligen Geist?“.

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Lesermeinungen

 lesa 3. November 2017 

@nurmut: Sie scheinen die Schriftworte von den Hirten nicht zu kennen, die ihre Schafe nicht vor dem Absturz schützen durch rechte Unterweisung. Ihrer sind sehr, sehr viele. Sie finden sich im Alten Testament und bei Jesus selber und sind völlig frei von beschönigenden ideoligischen Lieblingswörtern. Wer wirklich, nicht vom Schreibtisch aus in "gefälligen Gedanken" an die Ränder geht, kann unter Umständen erkennen, welche rettende Liebe der unverkürzte, katholische Glaube darstellen würde. Wenn es möglich ist, ihn zu verbalisieren "an den Rändern", das ist unterschiedlich.
Jedenfalls ist Erbarmen ist keine billige Gnade, der Katholische Glaube auch nicht.


1
 
 Chris2 2. November 2017 
 

Genau. Einfache Lösungen müssen her.

Geben wir alles unbequeme auf (10 Gebote, Kirchengebote, gotteszentrierte Liturgie usw.) und wir erreichen auf dem Papier viel mehr Menschen. Gleichzeitig führen wir aber nicht nur sie nicht zu Gott, sondern verlieren durch die grassierende Verwirrung auch viele getaufte Christen. Das Gläubigenbashing aus Rom wird immer mehr zum "geistlichen Ärgernis"...


1
 
 padre14.9. 31. Oktober 2017 

"doch wo Hoffnung sei, da sei der Heilige Geist, der das Reich Gottes voranbringe"

Bravo Papst Franziscus
unsere Theologie lehrt uns die Wahrheit, Jesus gibt uns die Wahrheit der Liebe, und der Hl. Geist treibt uns hinaus, sodass wir damit was anfangen.
Sonst sind wir wirklich Museumswärter


3
 
 Bengsch 31. Oktober 2017 
 

Egoismus

@fantus
Mit Egoismus kommt keine Seele in den Himmel - wie kommen Sie darauf?


4
 
 Stefan Fleischer 31. Oktober 2017 

@ fantus

Selbstverständlich darf die Sorge um das ewige Heil der eigenen Seele nicht zum Egoismus ausarten. Die Entschuldigung "Bin ich denn der Hüter meines Bruders?" (vgl. Gen 4,9) zieht bei Gott nicht.
Doch die Schrift ist voll von Warnungen vor einem Heilautomatismus und vor den Fallen, welche uns der Widersacher auf unserem Weg zu stellen sucht. Sicher ist es Gottes Wille, dass wir an seinem Reich auch schon hier und jetzt arbeiten. Doch das ist nur der Weg, nicht das Ziel. Wir müssen aufpassen, dass nicht auch der Herr sagen muss: „Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.“ (vgl. Mt 23,13)


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 nurmut 31. Oktober 2017 
 

Stimme zu, Fantus

Es ist wie beim Gleichnis der Hochzeit, wo die "geladenen Gäste" nicht kommen wollten.
Also hat der König seine Diener auf die Straßen gesandt, um Gute und Böse (also Schmutzige) zur Hochzeit zu holen.
An den Dienern (=Priestern) liegt es, diese zu waschen und ihnen ein sauberes Gewand anzubieten.
Will ein Gast sich nicht reinigen und kein sauberes Gewand haben, so wird der KÖNIG diesen richten, und nicht die Diener.
Es ist die Aufgabe der Hirten, an die "Ränder" zu gehen (und nicht von ihren Residenzen aus zu herrschen), so wie Jesus an die Ränder gegangen ist - sehr zum Ärger der "heiligen" Pharisäer und Schriftgelehrten.


4
 
 Federico R. 31. Oktober 2017 
 

„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh. 18.36). Jesus Christus hat uns erlöst und uns den Weg zum Himmel, zum ewigen Leben, gezeigt. Und dieser Weg war der Kreuzweg. Gelobt sei Jesus Christus. - Übrigens: Wäre doch viel angebrachter, wenn Papst Franziskus statt des etwas banal klingenden „buongiorno“ die Gläubigen auf dem Petersplatz mit diesem schönen christlichen Gruß begrüßen würde - auf Italienisch, vielleicht auch immer wieder mal in einer anderen Sprache oder gleich auf Latein.


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 agora 31. Oktober 2017 
 

@fantus

Ja wollen Sie denn Ihre Seele nicht retten, d.h. in den Himmel kommen, ganz bei Gott sein? Schrecklich.


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 fantus 31. Oktober 2017 
 

@Bengsch

Wie lange soll das mit dieser schrecklichen „Rette deine Seele“-Mentalität noch gehen. Es geht doch nicht darum, die eigene Seele in den sicheren Hafen zu bringen. Das ist Egoismus.
So etwas hat Jesus uns nicht gelehrt.
Es geht darum am Reich Gottes zu bauen, so wie Jesus es uns gelehrt und gelebt hat, die bedingungslose Liebe Gottes aufnehmen und sie in die Welt, den Mitmenschen zu leben. Das ist alles andere als einfach. Es verlangt den Mut, von dem Franziskus spricht. Es verlangt oft, das Kreuz auf sich zu nehmen und sich selber ganz zurück zu nehmen, und nicht auf sein eigenes Heil fixiert zu sein. Denn das hat Jesus gerade nicht gemacht.
Das Reich Gottes ist erst dann erreicht, wenn die LIEBE herrscht. GOTT IST DIE LIEBE.
Und Jesus hat uns den Weg dahin gezeigt.


4
 
 Bengsch 31. Oktober 2017 
 

Pastoral

Erst steht die Pastoral über der Theologie - braucht man dann Theologie noch?
Dann ist die "Pastoral der Konservierung" schlecht - soll es nur noch die Pastoral des Zeitgeistes geben?

Ich verstand unter Pastoral immer die Hilfe gläubiger Jesus liebender Hirten für die Seelen, dass sie den Ort erreichen, den Jesus gegangen ist vorzubereiten, den man früher Himmel nannte.


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