Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  9. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘

Wenn Brandstifter Biedermann spielen

6. November 2017 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wir leben in einer Zeit der verkehrten Frontstellungen: Ausgerechnet „Wir sind Kirche“ unterstützt nun den Papst! Gastbeitrag von Hubert Gindert


Frankfurt (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Die Die Augsburger Allgemeine Zeitung (AZ) brachte am 27.10.17 unter der Überschrift „Der Papst braucht Unterstützung“ ein Interview mit Christian Weisner. Im Untertitel heißt es: „Warum und wie Christian Weisner von „Wir sind Kirche“ Franziskus in seinem Reformkurs bestärken will“. Christian Weisner und die Bewegung „Wir sind Kirche“ sind seit 1995, als sie das sogenannte „Kirchenvolksbegehren“ inszenierten, keine Unbekannten.

Dass ihr „Kirchenvolksbegehren“ 1995 mit seiner Unterschriftenaktion 1,8 Mio Stimmen erreicht hat, liegt an drei Umständen: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte mit seiner Agitation für „Demokratie in der Kirche“, unter Anette Schavan als Vorkämpferin, Jahre vorher den Weg dafür geebnet. Die religiöse Unwissenheit des Großteils der Katholiken und die fehlende Bereitschaft der Bischöfe über die wahren Absichten der „Kirchenvolksbegehrer“ aufzuklären, ließ die Gläubigen ins Messer laufen. Dieses Verhalten der Bischöfe ist auch deswegen unverständlich, weil im Jahr zuvor in Österreich dieselbe Unterschriftenaktion mit einem Ergebnis von rd. 500.000 Stimmen über die Bühnen ging und alle Diözesanbischöfe von einer Gegeninitative angeschrieben und um eine Hirtenwort gebeten wurden, um die Gläubigen aufzuklären. Es geschah nichts. Ein Frau schrieb damals: „Sollen die Schafe die Hirten hüten?“ Hinzu kam die mediale Unterstützung der „Kirchenvolksbegehrer“ Selbst in lokalen und regionalen Blättern wurde ihre Botschaft ins letzte Dorf getragen und die Stellen angegeben, in denen man sich in die Unterschriftenlisten eintragen konnte.


Die fünf Hauptforderungen der „Kirchenvolksbegehrer“ lasen sich in Großbuchstaben sehr menschenfreundlich: „Aufbau einer geschwisterlichen Kirche“, „Volle Gleichberechtigung der Frauen“, „Freie Wahl zwischen zölibatärer und nichtzölibatärer Lebensform“, „Positive Bewertung der Sexualität als wichtiger Teil des von Gott geschaffenen und bejahten Menschen“, „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“. Wie immer wurden die eigentlichen Ziele im „Kleingedruckten“ angesprochen. Ziel der „Kirchenvolksbegehrer“ war eine andere Kirche. Jeder kann das im 40-seitigen Dossier von „Publik-Forum“ Nr.2 vom 26.Januar 1996 im Detail nachlesen.

Die Saat war gestreut und wirkt weiter im ZdK, in katholischen Verbänden wie im BdKJ, in den katholischen Frauenverbänden kfd und KDFB etc. Um das „Kirchenvolksbegehren“ selbst ist es ruhig geworden. Würde Christian Weisner als Sprecher des „Kirchenvolksbegehrens“ nicht immer dann, wenn Medien einen Angriff gegen die Kirche starten, aus der Mottenkiste geholt werden, wie im Interview mit der AZ, würde in dieser schnelllebigen Zeit kaum noch jemand darüber sprechen.

Es mutet schon grotesk an , wenn Christian Weisner, angesichts dessen, was die „Kirchenvolksbegehrer“ in ihrem 40-seitigen Strategiepapier über Papst und Hierarchie der katholischen Kirche geäußert haben, sich nun als Unterstützer des Papstes aufspielt und für die Unterschriftenaktion „Pro Francis Pope“ wirbt. Ein Kostprobe aus dem Strategiepapier soll das verdeutlichen:
„So wird der Gehorsam gegenüber Rom zum eigentlichen Problem für einen Dialog zwischen einem demokratisch, freiheitlich gesinnten Kirchenvolk und einer hierarchischen , diktatorisch strukturierten Kirchenführung. Der Wert dieses Kadavergehorsams muß vom Kirchenvolk öffentlich in Frage gestellt werden und gleichzeitig seine Problematik in bezug auf Dialogmöglichkeiten bewußt gemacht werden“ (S. 16).

Christian Weisner spricht im Interview ganz enthusiastisch von Papst Franziskus:
„Ich hätte nicht gedacht, dass Franziskus die negative öffentlich Wahrnehmung der katholischen Kirche in so kurzer Zeit derart ins Positive wenden könnte“. Er vergaß anzufügen, dass sich die Kirchenaustrittszahlen gegenüber früher wenig geändert haben. Weisner beschwört im Interview den „Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils“ und den „Wunsch nach Erneuerung“: „Wir versuchen, den damaligen Reformkurs am Leben zu erhalten“. Keine der konkreten Forderungen der „Kirchenvolksbegehrer“ ,die im Dossier genannt werden, lassen sich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil legitimieren. Deswegen versuchen sie auch nicht entsprechende Quellen aus dem Konzil anzugeben. Es scheint vielmehr, dass die „Kirchenvolksbegehrer“ glauben, dass ihre alten Forderungen die Ortskirche zu verändern, durch Äußerungen von Papst Franziskus zur synodalen Kirche, die den Ortskirchen größere Freiräume einräumen, nun doch reifen.

Prof. Dr. Hubert Gindert (Foto) ist der Initiator und Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken. Als Vorsitzender des Diözesanrates des Bistums Augsburg war er von 1990 bis 1994 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Seit 1996 ist Hubert Gindert Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift „Der Fels“. Siehe auch Eintrag auf kathpedia

K-TV-Interview mit Prof. Hubert Gindert


Archivfoto Prof. Gindert (c) kathpedia


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 HX7 6. November 2017 
 

Was soll das?

Deutsche Professoren stellen sich hinter ihn - und das bei deren Theologie! Wo wir denn noch z.B. die Jungfrauengeburt gelehrt? Linke Medien und Verbände bejubeln den heiligen Vater.
Muslimische Gelehrte, welche nachweislich Gewalt unterstützen, bedanken sich beim Papst, dass er den Islam verteidigt und als friedliche Religion darstellt. Man könnte die Liste fortführen ...
Um es vorsichtig zu sagen: Wenn die Gegner der Kirche dem Papst zujubeln läuft etwas aber sowas von schief !!! Wahnsinn!


7
 
 Hermann-Josef 6. November 2017 
 

Wenn die den Papst loben hat der was falsch gemacht


9
 
 agora 6. November 2017 
 

Irre und wirre Kirche

Das ist doch alles nur noch grotesk, und der jetzige Papst trägt einen großen Teil der Schuld daran.


8
 
 Herbert Klupp 6. November 2017 
 

Die bittere Realität

"Wir sind Kirche" will die Katholische Kirche nicht stärken, sondern sie abschaffen. Sie verfolgen mit den ihnen eigenen Mitteln immer noch die aus Kirchenhaß geborene Devise des Voltaire: "l'ecrasez l'infame". Subjektiv werden das viele "Aktive" gar nicht wissen ( einige Intelligente aber wohl schon) Der durchschnittliche "Reformer" der Kirche hat sich einfach überzeugen lassen, daß es gut ist, die tragenden Stützpfeiler der Reihe nach einzuschlagen. Die würden ihm und "den Menschen" nämlich im Weg stehen. Diese armen Irren ( =Irrenden )! Aber Gott spottet ihrer. Für uns bleibt die Hoffnung auf unsere Bischöfe. Seien sie noch so "verdorben" vom Zeitgeist, noch so anpasserisch und schwach, wir müssen für sie beten, damit sie erstarken in dem guten Glauben, der uns überliefert ist, damit wir sie mit der Heiligen Schrift loben können: "...dass ihr in allem an ..... den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch übergeben habe" ( 1. Kor 11 )


13
 
 Mr. Incredible 6. November 2017 
 

nicht-zölibatäre Lebensformen gesichtet!

Muahahahahhaaaaaaa! Was ist denn das? Amöben? Aliens?
Spaß beiseite.
Mein Lackmustest hat angeschlagen, aber falsch rum.
Normalerweise war der Unsinn dieser Brüder die Negativ-Bestätigung der Wahrheit. Jetzt ist's andersrum?
=> Jetzt muss sich Franziskus ECHT Gedanken machen.


6
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  3. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  4. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  5. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  6. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Für eine Kirche ohne Privilegien
  9. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche
  10. Tag der Solidarität mit verfolgten Christen in Augsburg







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  8. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  9. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  12. Der Teufel sitzt im Detail
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz