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| Wenn Brandstifter Biedermann spielen6. November 2017 in Kommentar, 5 Lesermeinungen Wir leben in einer Zeit der verkehrten Frontstellungen: Ausgerechnet Wir sind Kirche unterstützt nun den Papst! Gastbeitrag von Hubert Gindert Frankfurt (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Die Die Augsburger Allgemeine Zeitung (AZ) brachte am 27.10.17 unter der Überschrift Der Papst braucht Unterstützung ein Interview mit Christian Weisner. Im Untertitel heißt es: Warum und wie Christian Weisner von Wir sind Kirche Franziskus in seinem Reformkurs bestärken will. Christian Weisner und die Bewegung Wir sind Kirche sind seit 1995, als sie das sogenannte Kirchenvolksbegehren inszenierten, keine Unbekannten. Dass ihr Kirchenvolksbegehren 1995 mit seiner Unterschriftenaktion 1,8 Mio Stimmen erreicht hat, liegt an drei Umständen: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte mit seiner Agitation für Demokratie in der Kirche, unter Anette Schavan als Vorkämpferin, Jahre vorher den Weg dafür geebnet. Die religiöse Unwissenheit des Großteils der Katholiken und die fehlende Bereitschaft der Bischöfe über die wahren Absichten der Kirchenvolksbegehrer aufzuklären, ließ die Gläubigen ins Messer laufen. Dieses Verhalten der Bischöfe ist auch deswegen unverständlich, weil im Jahr zuvor in Österreich dieselbe Unterschriftenaktion mit einem Ergebnis von rd. 500.000 Stimmen über die Bühnen ging und alle Diözesanbischöfe von einer Gegeninitative angeschrieben und um eine Hirtenwort gebeten wurden, um die Gläubigen aufzuklären. Es geschah nichts. Ein Frau schrieb damals: Sollen die Schafe die Hirten hüten? Hinzu kam die mediale Unterstützung der Kirchenvolksbegehrer Selbst in lokalen und regionalen Blättern wurde ihre Botschaft ins letzte Dorf getragen und die Stellen angegeben, in denen man sich in die Unterschriftenlisten eintragen konnte. Die fünf Hauptforderungen der Kirchenvolksbegehrer lasen sich in Großbuchstaben sehr menschenfreundlich: Aufbau einer geschwisterlichen Kirche, Volle Gleichberechtigung der Frauen, Freie Wahl zwischen zölibatärer und nichtzölibatärer Lebensform, Positive Bewertung der Sexualität als wichtiger Teil des von Gott geschaffenen und bejahten Menschen, Frohbotschaft statt Drohbotschaft. Wie immer wurden die eigentlichen Ziele im Kleingedruckten angesprochen. Ziel der Kirchenvolksbegehrer war eine andere Kirche. Jeder kann das im 40-seitigen Dossier von Publik-Forum Nr.2 vom 26.Januar 1996 im Detail nachlesen. Die Saat war gestreut und wirkt weiter im ZdK, in katholischen Verbänden wie im BdKJ, in den katholischen Frauenverbänden kfd und KDFB etc. Um das Kirchenvolksbegehren selbst ist es ruhig geworden. Würde Christian Weisner als Sprecher des Kirchenvolksbegehrens nicht immer dann, wenn Medien einen Angriff gegen die Kirche starten, aus der Mottenkiste geholt werden, wie im Interview mit der AZ, würde in dieser schnelllebigen Zeit kaum noch jemand darüber sprechen. Es mutet schon grotesk an , wenn Christian Weisner, angesichts dessen, was die Kirchenvolksbegehrer in ihrem 40-seitigen Strategiepapier über Papst und Hierarchie der katholischen Kirche geäußert haben, sich nun als Unterstützer des Papstes aufspielt und für die Unterschriftenaktion Pro Francis Pope wirbt. Ein Kostprobe aus dem Strategiepapier soll das verdeutlichen: Christian Weisner spricht im Interview ganz enthusiastisch von Papst Franziskus: Prof. Dr. Hubert Gindert (Foto) ist der Initiator und Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken. Als Vorsitzender des Diözesanrates des Bistums Augsburg war er von 1990 bis 1994 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Seit 1996 ist Hubert Gindert Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift Der Fels. Siehe auch Eintrag auf kathpedia K-TV-Interview mit Prof. Hubert Gindert Archivfoto Prof. Gindert (c) kathpedia Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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