Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  9. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  13. Der Teufel sitzt im Detail
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

„Mir scheint es nicht sinnvoll, das Gottesbild weich zu spülen“

12. Dezember 2017 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mainzer Bischof Kohlgraf nimmt in Diskussion über Vaterunser-Bitte Stellung und plädiert dafür, das Gebet so wie bisher zu belassen – „Jesus selbst wird der Ruf nach dem scheinbar abwesenden Gott am Kreuz auch nicht erspart“


Mainz (kath.net) Dass „besorgte oder interessierte Gläubigen“ auch in seiner Umgebung über eine mögliche Neuformulierung der Vaterunserbitte „Führe uns nicht in Versuchung“ diskutieren und die Diskussion längst die theologische Fachwelt verlassen hat, nahm der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zum Anlass für eine Stellungnahme auf Facebook. Kohlgraf reagierte, nachdem sich zuerst der kath.net hat berichtetRegensburger Bischof Rudolf Voderholzer, dann kath.net hat berichtetPapst Franziskus zu der in französischen Übersetzungen neu eingeführten Änderung der Bitte geäußert hatten.

Es führe „kein Weg an der Feststellung vorbei, dass die deutsche Übersetzung dem griechischen Urtext im Matthäus- und Lukasevangelium“ entspreche. Auch seien „frühere Versuche, die griechische Version ins Aramäische, der Sprache Jesu zurück zu übersetzen“, „nicht eindeutig gelungen“, deswegen nehme man „den griechischen Text als das Gebet Jesu“.


Dabei gehe es bei der sechsten Vaterunserbitte „nicht um kleine Versuchungen, sondern um die Situation einer Grundentscheidung für oder gegen Gott“, erläuterte Kohlgraf. „Im Alten Testament erleben Abraham, das Volk Israel oder auch Hiob solche Versuchungen, in denen alles auf dem Spiel steht. Wer vermutet, dass dieser Gedanke im Neuen Testament keine Rolle spiele, irrt. Denn Jesus selbst erlebt, dass der Geist ihn in die Wüste führt, wo er dann die Versuchungen durch den Teufel erfährt. Der Geist selbst also führt Jesus in die Situation, sich für oder gegen den Vater entscheiden zu müssen (Vgl. Mt 4,1-11). Eine entsprechende Situation wiederholt sich vor seinem Leiden im Garten Gethsemani (Mt 26,36-46). Für Jesus stellt sich die Versuchung, am kommenden Leiden zu verzweifeln, davon zu laufen, oder die erlebte Abwesenheit Gottes auszuhalten und das Leiden anzunehmen.“ Der Mainzer Bischof betonte eigens, dass Gott „offenbar nicht nur ‚lieb‘“ sei, sondern dass „in seinem Ratschluss uns Menschen“ „vieles“ verborgen bleibe.

Kohlgraf erklärte weiter, dass Menschen „in solche existenziellen Prüfungssituationen“ kämen, in denen sie vor „der grundlegenden Frage“ stünden, ob sie Gott vertrauten oder sich von ihm lossagten. Dabei lasse die Bibel die Möglichkeit zumindest zu, „dass Gott Menschen eine solche Situation nicht erspart, ja sogar herbeiführt. Und tatsächlich entspricht das der Lebenswirklichkeit. Gott ist für viele Menschen eine Frage, sie erleben den Glauben geprüft und unsicher angesichts von Leid und Tod. Man tut ihnen keinen Gefallen, wenn man ihren Schrei, ihre Klage, ihre Wut, die sie gegebenenfalls formulieren, nicht ernst nimmt, indem man die dunklen und unverständlichen Seiten Gottes ausblendet. Jesus selbst wird der Ruf nach dem scheinbar abwesenden Gott am Kreuz auch nicht erspart.“

Deshalb bete man in der sechsten Vaterunserbitte, „dass Gott eine solche Situation weder herbeiführt noch zulässt, er möge uns vielmehr vom Bösen erretten. Mir scheint es nicht sinnvoll, das Gottesbild weich zu spülen und alles wegzustreichen, was ich nicht verstehe. Allein, dass über ein Gebet so diskutiert wird wie derzeit, spricht dafür, die Übersetzung zu belassen.“

„Und führe uns nicht in Versuchung“ –
Zu einer aktuellen Diskussion über die 6. Vater-unser-Bitte
In den vergangenen...

Posted by Bischof Peter Kohlgraf on Sonntag, 10. Dezember 2017

Archivfoto Bischof Kohlgraf


Archivfoto Bischof Kohlgraf © Bistum Mainz / Blum


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rozario 12. Dezember 2017 
 

Felix Moguntia!


2
 
 Hibiskus 12. Dezember 2017 
 

Danke Bischof Kohlgraf!


2
 
 lesa 12. Dezember 2017 

Gesunde Lehre

Danke, Excellenz! Ein kraftvolles, hilfreiches Hirtenwort. Da lebt der "gesunde Glaube", wie Paulus ihn von Timotheus gewünscht hat!


10
 
 Stefan Fleischer 12. Dezember 2017 

"das Gottesbild weich zu spülen"

Dieser Tendenz unserer heutigen Welt, bis hinein in die hohe Theologie, muss ganz energisch Widerstand geleistet werden. "Vergelt's Gott!" Exellenz.


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Theologie

  1. US-Theologe: Es ist nicht katholisch, wenn man ständig das Lehramt kritisiere
  2. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  3. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  4. Roma locuta causa finita
  5. Es reicht
  6. Liebe kann wachsen
  7. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  8. Das Mahl des Lammes
  9. Etatismus, Globalismus, Ökologismus: die Ideologien, die den Menschen töten
  10. Kardinal Zens Beitrag zur Konzils-Debatte: Wirken Gottes in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  8. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  9. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  10. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  11. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  12. Taylor sei mit Euch
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz