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Schönborn: "Das Kreuz gehört in den öffentlichen Raum"

19. März 2018 in Österreich, 3 Lesermeinungen
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Kardinal in ORF-"Pressestunde" besorgt über zunehmenden Nationalismus und Politik der Abschottung in einigen europäischen Ländern


Wien (kath.net/KAP) Das Kreuz gehört für Kardinal Christoph Schönborn eindeutig in den öffentlichen Raum. Freilich dürfe es nicht als Zeichen der Abgrenzung missverstanden oder gar missbraucht werden. "Das Kreuz darf nicht gegen andere verwendet werden", es sei vielmehr ein "Rettungszeichen", ein "Zeichen der Einladung, ein Angebot ohne Zwang", so Schönborn wörtlich in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag.

Der zunehmende Nationalismus und eine anti-europäische Politik der Abschottung in einigen europäischen Ländern machten ihm Sorge, räumte der Kardinal weiter ein. Er hoffe sehr, dass diese Entwicklung nicht auch in Österreich überhand nehme. Es gelte diesbezüglich "wachsam zu sein, aber nicht ängstlich", plädierte der Kardinal für einen seriösen demokratischen Diskurs.

Auf den Islam angesprochen zeigte Schönborn Verständnis für jene Menschen, die Angst hätten. Er berichtete von einem Gespräch mit dem Großmufti von Bosnien, den er vor kurzem anlässlich des Besuchs der österreichischen Bischöfe in Sarajewo getroffen hatte. Auch Großmuft Kavazovic habe große Besorgnis vor radikalen Tendenzen im Islam geäußert. Zugleich habe er sich überzeugt gezeigt, dass der moderate Islam bosnischer Art sehr wohl europatauglich sei. Notwendig sei wohl eine Allianz all jener Kräfte, die für einen toleranten Islam stehen, so Schönborn unter Verweis auf etliche innerislamisch Befürworter dieser Forderung.


Zum viel diskutierten Kopftuch meinte der Kardinal, entscheidend sei die Wahlfreiheit. Es dürfe kein Zwang ausgeübt werden. Auch wenn es in jeder Religion bestimmte Regeln gibt, sei letztlich stets der Repekt vor der Freiheit jedes Einzelnen entscheidend.

Angesprochen auf die vielen hundert Muslime (meist Flüchtlinge), die jedes Jahr zum Christentum konvertieren, bekräftigte Schönborn, dass es sich dabei um seriöse Lebens- und Glaubensentscheidungen handle und die Menschen nicht nur versuchten, Asyl zu bekommen. Die Taufvorbereitung sei sehr intensiv und dauere mindestens ein Jahr und zum anderen würden die Menschen sich damit auch einem hohen Risiko aussetzen. Es sei innerhalb der islamischen Gemeinschaft - im Westen wie in mehrheitlich muslimischen Ländern - nach wie vor gefährlich, zu einer anderen Religion zu wechseln. Er wolle deshalb einmal mehr an die religiös Verantwortlichen im Islam appellieren, die Religionsfreiheit anzuerkennen und umzusetzen.

Christliche Werte weiterhin gefragt

Auf die gut 50.0000 jährlichen Kirchenaustritte angesprochen, verwies der Kardinal auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, wonach alle größeren etablierten Institutionen mit Skepsis zu kämpfen hätten. Zugleich zeigten Umfragen, dass immerhin noch 80 Prozent der Österreicher wollten, dass Österreich ein christliches Land bleibt.

Und Österreich sei auch nach wie vor von christlichen Werten geprägt, zeigte sich Schönborn überzeugt. Er untermauerte dies mit der Feststellung, dass in diesem Winter kein einziger Obdachloser erfroren sei. Das sei u.a. etwa auch auf Initiativen wie das Caritas-Kältetelefon aber auch auf die spontane Hilfe von Privatpersonen zurückzuführen. Viele wollten demnach vielleicht nicht viel mit der Kirche zu tun haben, "aber Christen wollen sie schon sein", so die Interpretation des Wiener Erzbischofs.

Ein weiterer hoffnungsvoller Aspekt: Zwischen 5.000 und 6.000 Érwachsene würden sich jedes Jahr taufen lassen. Ein besonderes belebendes Element für die Kirche in Österreich seien zudem auch die vielen orientalischen und orthodoxen Christen, die in den vergangenen Jahren zugezogen seien, ergänzte Schönborn.

Papst Franziskus bezeichnete der Wiener Erzbischof als "Geschenk Gottes". Sein Grundmotto bzw. sein Appell an die Christen sei: "Nicht richten, sondern aufrichten." Institutionelle Reformen in der katholischen Kirche seien sicher notwendig, so Schönborn, entscheidend sei aber eine "Herzensreform".

Die Kirche und der "Anschluss"

Zum "Anschluss" 1938 und die Rolle des damaligen Wiener Erzbischofs Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) bekräftigte Schönborn einmal mehr, dass Innitzer bald seine öffentliche Zustimmung zum "Anschluss" bereut habe. Und er habe in Folge auch Widerstand geleistet. Schönborn verwies etwa auf das Rosenkranzfest am 7. Oktober 1938 im Stephansdom. Damals habe Innitzer den 9.000 Jugendliche zugerufen: "Einer ist euer Führer, euer Führer ist Christus." 1940 habe er die kirchliche Hilfsstelle für Juden, vor allem für "nichtarische Katholiken", im Erzbischöfliche Palais eingerichtet. Man dürfe Kardinal Innitzer nicht auf seine anfängliche Zustimmung reduzieren, so Schönborn.

Gegen türkischen EU-Beitritt

Auf die Türkei angesprochen, sprach sich der Kardinal gegen einen EU-Beitritt in der gegenwärtigen Sitution aus. Es sei schon genug damit zu tun, halbwegs gut miteinander auszukommen. Anders verhalte es sich mit Bosnien-Herzegowina. Hier würden die österreichischen Bischöfe einen EU-Beitritt unterstützen und darin eine Chance sehen, dass das früher recht gute Miteinander von verschiedenen Völkern und Religionen in Bosnien-Herzegowina künftig wieder besser gelingen kann.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Kardinal Schönborn (c) Erzdiözese Wien


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Lesermeinungen

 goegy 19. März 2018 
 

Dem Kardinal möchte man ins "Gästebuch" schreiben: Abschottung NEIN. Eigene Identität JA!


3
 
 st.michael 19. März 2018 
 

Sehr richtig Herr Kardinal

Bitte schicken Sie Ihre Gedanken an Ihre deutschsprachigen Amtskollegen, die beim Besuch in Israel politisch korrekt die Kreuze abnahmen bzw. versteckten.


7
 
 7.Oktober1571 19. März 2018 
 

Das Zeichen

des Kreuzes begegnet uns bei jedem Gottesdienst, es bildet einen wichtigen Bestandteil der Liturgie. Keine Kirche, kein Altar, kein Sakrament, kein Heilsmittel ist möglich ohne Kreuzzeichen. In ihm wird getauft, gefirmt, losgesprochen, gesühnt, geweiht, geräuchert, gesegnet, mit ihm beginnt der Priester tagtäglich das heilige Opfer und die gesamte katholische Christenheit ihre Gebete. Von der Zeit des Kaisers Konstantin an, der mit dem Kreuz und durch das heilige Kreuzzeichen die Welt eroberte, war es zur eigentlichen Fahne des Christentums geworden. Sogar die christliche Erde, Berg und Tal sollten ihm öffentlich die Ehre geben, weshalb das Kreuz auf den Höhen und in den Schluchten, in Feld und Wald, Weg und Steg, in Palast und Hütte errichtet wurde. „Im Kreuz ist Heil,“ so rufen uns diese einsamen Prediger zu, „im Kreuz ist Trost und Freude!“ Wer das Kreuz abhängt, opfert unsere christlichen Wurzeln und nimmt vielen die Möglichkeit der Bekehrung.


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