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Das Wesen des Propheten

17. April 2018 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: der Prophet setzt für die Wahrheit seine Haut aufs Spiel und vermag um sein Volk zu weinen. Der ständig kritische Richter ist kein Prophet. Die Kirche braucht Propheten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Ihr Halsstarrigen, unbeschnitten an Herzen und Ohren!. Immerzu widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist, eure Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt“ (Apg 7,51-52). Dies war die Anklage des Protomärtyrers gegenüber dem Volk, den Schriftgelehrten und den Ältesten, die ihn vor Gericht gestellt hatten.

Ihr Herz, so Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der dritten Woche im Osterkreis, sei verschlossen gewesen, sie hätten ihn nicht anhören wollen. Gleichzeitig hätten sie die Geschichte Israels vergessen.

Wie die vorangegangenen Propheten von ihren Vätern verfolgt worden seien, so hätten sich nun die Schriftgelehrten und Ältesten alle zusammen voller Wut im Herzen auf Stephanus gestürzt, sie „ trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn“. „Wenn ein Prophet“, so der Papst, „zur Wahrheit kommt und das Herz anrührt, dann öffnet sich das Herz entweder oder es wird härter, und die Wut, die Verfolgung entfesseln sich“.


Die unbequeme Wahrheit: viele Male sei es nicht angenehm, sie zu hören, und Franziskus unterstrich: „die Propheten haben immer diese Probleme der Verfolgung gehabt, da sie die Wahrheit sagten“:

„Nun, was ist für mich der Test, dass ein Prophet die Wahrheit sagt, wenn er stark spricht? Wenn dieser Prophet nicht nur zu sprechen vermag, sondern auch fähig ist, um sein Volk zu weinen, das die Wahrheit aufgegeben hat. Und einerseits tadelt Jesus mit diesen harten Worten. ‚Böse und treulose Generation’, sagt er zum Beispiel. Andererseits weinte er um Jerusalem. Das ist der Test. Ein wahrer Prophet ist einer, der um sein Volk zu weinen vermag und auch fähig ist, die starken Dinge zu sagen, wenn er sie sagen muss. Er ist nicht lau. Immer ist er so: direkt“.

Der wahre Prophet aber sei kein „Unglücksprophet“, der wahre Prophet „ist ein Prophet der Hoffnung“:

„Türen öffnen, die Wurzeln heilen, die Zugehörigkeit zum Volk Gottes wiedererstellen, um vorwärtszugehen. Nicht weil er ein berufsmäßiger Tadler ist... Nein, er ist ein Mann der Hoffnung. Er tadelt, wenn es notwendig ist, und macht die Türen weit auf, mit dem Blick auf den Horizont der Hoffnung. Doch wenn der wahre Prophet seine Aufgabe gut zu verrichten weiß, dann setzt er seine Haut aufs Spiel“.

So sei es Stephanus geschehen, der vor den Augen des Saulus gestorben sei, um der Wahrheit gegenüber konsequent zu sein. Der Papst zitierte hierzu ein Wort der ersten Kirchenväter: „das Blut der Märtyrer ist der Same der Christen“ (Tertullian, Augustinus):

„Die Kirche braucht die Propheten. Ich sage noch mehr: es ist notwendig für sie, dass wir alle Propheten sind. Keine Kritiker, das ist was anderes. Das eine ist der stets kritische Richter, dem nichts gefällt, dem gar nichts gefällt: ‚Nein, das ist nicht in Ordnung, das ist nicht in Ordnung, das ist nicht in Ordnung, das geht nicht. Das muss so sein...’. Das ist kein Prophet. Der Prophet ist der, der betet, der auf Gott blickt, der auf sein Volk blickt, der Schmerz verspürt, wenn das Volk Fehler macht, der weint – der fähig ist, um sein Volk zu weinen –, der sich jedoch auch gut aufs Spiel setzt, um die Wahrheit zu sagen“.

„Der Kirche“, so Franziskus abschließend, „möge es nicht an diesem Dienst der Prophetie mangeln, um immer weiterzugehen“.

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Lesermeinungen

 Rosenzweig 18. April 2018 

DANKE - gleich mal Ihnen werter @ Kreuz..

-
für Ihr freundl. Einlenken, da Sie nun schreiben aus Ihrer Erkenntnis “der Mitte”:
“...können Franziskus`Predigten ja weiterhin -wie bisher- tgl. übersetzt werden”!

DANKE– da nämlich, so freue ich mich dankbar- diese tägl. Pp.Franzk. Worte zugleich immer Bezug auf das tägl. Aktuelle(!) Evgl. bzw.Tages-Lesg. nehmen! –

Jedoch DAS- (entsprd. Ihrer Anregung?) – nur 1 mal in der Woche..?-
Da fehlt für mich, viel. auch für manch` anderen lb. User hier- etwas AKTUELL Entscheidendes!

Und- werter@ Kreuz- evtl. in späterer Buchform zusammengetragen..- wäre für mich der tägl. Impuls verständl. weise “verjährt”!-

Bei dieser Gelegenheit hier auch einmal ganz besonderen DANK an
Herrn Armin Schwibach für seine tägl. präzisen Zusammenfassungen der Papst Predigten–
die mal spürbar “AN!sprechend” oder “AUF!rufend” wie auch mitunter weniger verständlich für mich nachvollziehbar sind– aber NIE beleidigend!

So freundl. verbunden..


2
 
 kreuz 18. April 2018 

s.g. M.I.

mit dem Älterwerden geht es (b. mir zumindest) vom jugendlichen "alles oder nichts" in die Mitte.
mir würde ja zB 1x die Woche genügen, um das schon mal zu beantworten.
unbesehen davon können Franziskus`Predigten ja weiterhin -wie bisher- tgl. übersetzt werden und -zB- einmal in Buchform veröffentlicht.
Grüße


4
 
 Senfkorn7 18. April 2018 
 

Die Schlange im Garten Eden

Die Schlange im Garten Eden
hat mit freundlichen und hinterlistigen Worten Eva zu Fall gebracht. Das sollte man sich bewusst machen.

Wenn man viele Irrgänger und Irelehrer in der Kirche hat muss man die Wahrheit zur Rettung der Seelen verkünden. Berechtigte Kritik, besser Klarstellung der Wahrheit, Aufzeigen von Unwahrheit ist leider oft angebracht. Niemand hat Gottes Gebote aufzuheben und kann dies nur zum eigenen und zu fremden Schaden tun.

"Wenn ein Guter zum Bösen schweigt arbeitet er in Wirklichkeit mit dem Bösen zusammen!"

Geistliche Werke der Barmherzigkeit:
die Unwissenden lehren
die Zweifelnden beraten
die Trauernden trösten
die Sünder zurechtweisen
den Beleidigern gerne verzeihen
die Lästigen geduldig ertragen
für die Lebenden und Verstorbenen beten


6
 
 Senfkorn7 18. April 2018 
 

Eine eigene Definition eines Propheten?

Was ist besser?
Sachlich gerechtfertigte Kritik oder
hinterlistige Kritik, verpackt in süsse Worte?

GEHT ES HIER DARUM SEINE KRITIKER AN DEN PRANGER ZU STELLEN UND MENSCHEN EINZUSCHÜCHTERN, DAMKT SIE NICHTS SAGEN, WEIL SIE SONST KEINE "WAHREN" PROOHETEN NACH DER DEFINITION VON PAPST FRANZISKUS WÄREN?

Es ist gut, dass ich mir normalerweise seine Predigten nicht mehr durchlese.

Er schießt doch immer mal wieder gegen die der Kirche Treuen als Rigorose, Pelagianer, Nicht-Propheten.

Wer ein Prophet ist entscheide immer noch Gott und wer ein falscher Prophet ist ebenso.

Wer in der Bibel nach falschen Propheten (und Irrlehrern) sucht wird schnell fündig. Vor denen sollte man warnen. Am Ende der Endzeit wird übrigens ein falscher Prophet gestürzt und in den Abgrund der Hölle geworfen. Wer mag damit wohl gemeint sein? Muss wohl ein Christ sein, der falsches verkündet, oder?


4
 
 Mysterium Ineffabile 17. April 2018 

@Kreuz

Wir könnten ja mal eine kath.net-Umfrage veranstalten: wer will die Santa-Marta-Predigten noch? Jung Jahre sind ja eine lange Zeit... Zweifellos ist es wichtig, diesen (auch skurrilen) Aspekt eines Pontifikats zu dokumentieren, für die Zukunft. Und ich persönlich halte es für wichtig, für sehr wichtig, diesen Aspekt zu kennen.

Dennoch wäre es interessant: wie viele denken ebenso? Sollte man das lassen? Soll man weitermachen? Um nicht von dieser Wirklichkeit (die ja in viele offizielle Texte Eingang gefunden hat) ausgeschlossen zu bleiben? Nur ein Beispiel: wer Santa Marta kennt, für den war Gaudete et exsultate nichts neues....


7
 
 Rosenzweig 17. April 2018 

“Der Prophet ist der, der betet, der auf Gott blickt..

-
der auf sein Volk blickt, der Schmerz verspürt, wenn das Volk Fehler macht, der weint– der fähig ist, um sein Volk zu weinen(...)“

Für mich sind diese Predigtworte von
Pp. Franziskus wie eine kl. Fundgrube–
in der auch ich mich wiederfinden kann und zugleich aufgerufen bin!

Wie auch der folgende Satz:
„Wenn ein Prophet zur Wahrheit kommt und das Herz anrührt, dann öffnet sich das Herz entweder-
oder es wird härter, und die Wut, die Verfolgung entfesseln sich“.
-
In wie weit trage ich dazu bei, im guten Sinn der Öffnung– oder der Verhärtung..?

In diesem ehrlichem Innehalten verbunden..


3
 
 lakota 17. April 2018 
 

@Kreuz

kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen, gerade auch zum letzten Satz! :-)
Ein herzliches Vergelts Gott für die Weiterleitung zum Volto Santo, das ich letztes Jahr in Mannopello sehen durfte und dazu passend eines meiner Lieblingslieder. "Ich will Dich lieben meine Stärke..." welch wunderbares Lied und welch ein Text, im Vergleich zu den "neuen" Liedern im jetzigen Gotteslob.


6
 
 kreuz 17. April 2018 

das ist..

..pathologisch:

„Die Kirche braucht die Propheten. Ich sage noch mehr: es ist notwendig für sie, dass wir alle Propheten sind. Keine Kritiker, das ist was anderes."

vorgestern: alle werden heilig. jetzt: alle werden Propheten.

und falsch: Brandmüller, Cafarra, Meisner SIND (für mich) Propheten. UND Kritiker.

ernstgemeinte Frage an kath.net: muß jede Predigt von Franziskus gedruckt werden?

5 Jahre Zuckerbrot & Peitsche, langsam werd`ich zum Masochist :-) (ich les sie alle..)

www.kathtube.com/player.php?id=17262


12
 
 Laus Deo 17. April 2018 

Der wahre Prophet verkündet aber immer die Wahrheit

Ich sehe das anders: Nein, das ist nicht in Ordnung, das ist nicht in Ordnung, das ist nicht in Ordnung, das geht nicht. Das muss so sein...’. Das ist kein Prophet.

Die Propheten haben immer die Irrlehren verurteilt und wenn innerhalb der Kirche die Lehre so ausgelegt wird, dass es eine Häresie sein kann, braucht es Kardinäle wie die Dubia Kardinäle und Bischöfe wie WB Athanasius welche auch ihre Stimme kritisch erheben. In meinen Augen sind das die wahren Propheten.


13
 

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