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Schönborn bei Gebetsfrühstück: Keine Trennung "wir" und "andere"

29. Mai 2018 in Österreich, 7 Lesermeinungen
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Zweite nationale Gebetsveranstaltung im österreichischen Parlament mit Politikern aus fünf Parteien und Vertretern von zehn christlichen Konfessionen und drei Religionen


Wien (kath.net/KAP/red) Die Trennung zwischen "uns und den anderen" ist eine große Gefahr, der Verantwortungsträger in Politik und Religion nicht erliegen dürfen: Das betonte Kardinal Christoph Schönborn beim Nationalen Parlamentarischen Gebetsfrühstück, das am Dienstagmorgen zum zweiten Mal in Wien stattgefunden hat. Es sei eine "Urversuchung aller Religionen", zwischen den Angehörigen des eigenen Glaubens und anderen zu unterscheiden. Christen müssten zwar mit Unverständnis und sogar Verfolgung rechnen, so der Wiener Erzbischof in seiner kurzen Auslegung einer Stelle aus dem Markusevangelium. Aber die gegenwärtige Christenverfolgung in vielen Ländern solle Christen auch an jene Zeit erinnern, wo sie selbst andere wegen deren Glauben verfolgt haben.

An dem nationalen Gebetsfrühstück, zu dem 40 Politiker aus fünf Parteien eingeladen hatten und rund 200 Personen des öffentlichen Lebens kamen, beteiligten sich Vertreter aus zehn christlichen Konfessionen, drei Religionen und 25 Ländern, darunter neben Kardinal Schönborn auch der Apostolische Nuntius Stephan Zurbriggen, Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka, Metropolit Arsenios Kardamakis und der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic. Glaube und Religion spiele für den einzelnen Menschen sowie für die Gesellschaft im Ganzen eine wichtige und positive Rolle, so die Auffassung der Organisatoren, die bei dem Treffen besonders die überparteiliche und interkonfessionelle Zusammenarbeit hervorhoben.

Eröffnet wurde das von den Abgeordneten Gudrun Kugler und Christian Ragger moderierte Gebetsfrühstück mit einem Gebet von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Die Veranstaltung zeige, "dass Religion ein starker Bestandteil des gesellschaftlichen Leben ist und das persönliche Leben prägt", denn "nicht alles liege in Menschenhand", sagte er. Das Prinzip Liebe - ein zentraler Wert der Religionen - sei auch für das Wirken des Politikers wichtig, der bereit sein müsse, etwas zu geben. Liebe bedeute auch, etwas in Demut zu empfangen und dieses zu teilen. "Liebe ist geben, nehmen und teilen", so der Parlamentspräsident.


Eine der Initiatorinnen, die Abgeordnete Gudrun Kugler erklärt das Wesen des Gebetsfrühstücks mit folgenden Worten: „Beim Gebetsfrühstück geht es um Brückenbauen über Parteigrenzen hinweg: Raum für Freundschaft und agendafreies Miteinander. Dies trägt zu einem respektvolleren Umgang im politischen Alltag und bei Nationalratssitzungen bei“. „Die Botschaft des Christentums ist zeitlos und von hoher Bedeutung – auch für die Politik. Denn: der Segen Gottes kann nie schaden.“

"Glaube überbrückt Fraktionsgrenzen"

Von positiven Erfahrungen eines alle Fraktionen umfassenden Gebetskreises im ungarischen Parlament berichtete in einem Impulsvortrag Zoltan Balog. Glaube nehme die "Einsamkeit des Politikers", überbrücke Fraktionsgrenzen und helfe auch, nach einer Spitzenposition wieder zu gehen, so der seit zwölf Tagen nicht mehr in Amt befindliche Minister für Humanressourcen. Balog erwähnte auch die bisher 950 Häuser, die die ungarische Regierung in einem christlichen Dorf nahe Erbil (Irak) erbaut hat. Der erste Weg der Rückkehrer führe stets auf den Friedhof, um die vom IS zerstörten Gräber ihrer christlichen Ahnen wieder aufzubauen, so der Ex-Minister. "Der Glaube macht deutlich, dass wir Ahnen haben, und dass am Anfang unseres Glaubens Jesus ist."

Doraja Eberle von der Hilfsorganisation "Bauern helfen Bauern" bezeichnete es als ihre Mission, "Nächstenliebe authentisch und glaubhaft zu leben". Dies erfordere ein "Hinausbewegen aus der Komfortzone". Mutter Teresa habe ihr gesagt: "Du musst lernen, im Leben zu geben, bis es wehtut", so die Sozialpionierin, die ebenfalls von humanitären Häuserbauten berichtete: 1.291 Gebäude hat ihre Organisation in den vergangenen 26 Jahren in Bosnien errichtet. In der Politik sei es wichtig, "teamfähig und demütig zu sein, eine Vision zu teilen und immer daran denken, dass man mit den anvertrauten Mitteln verantwortungsvoll umgeht", so die frühere Salzburger Landesrätin.

In einem weiteren Impulsvortrag rief der Schauspieler Peter Matic zum Gebet für die Volksvertreter und ihren Einsatz für den Frieden zu beten - sowie dazu, keine Angst vor dem Kontakt mit Gott zu haben. "Fürchtet euch nicht steht 366 Mal in der Bibel", erinnerte der Synchronsprecher von Ben Kingsley. Ihm selbst sei das Danken und Bitten im täglichen Gebet sehr wichtig, auch dass es dem Tag Struktur verleihe.

Josef Höchtl (VP) als einer der Organisatoren des Gebetsfrühstücks berichtete davon, wie er 1981 den Initiator des "National Prayer Breakfast" in den USA kennengelernt und diese Tradition nach Österreich gebracht hatte. Im Zentrum dieser Veranstaltung stehe eine "Erinnerung an das, was Jesus uns gegeben hat"- eine "Botschaft, die Kraft gibt, Hirn und Herz öffnet" und zu einer Umsetzung auffordere, so der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler, der der "Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung" seit 1990 als Präsident vorsteht. Auch Andreas Karlsböck (FP) hat das Gebetstreffen nach Österreich gebracht - wobei die beiden Kreise aus VP und FP erst später zusammenkamen.

Gebetsfrühstücke gibt es seit über 60 Jahren in den USA, wo seit Dwight Eisenhower alle Präsidenten teilgenommen haben. Auch in etlichen nationalen Parlamenten - u.a. in Berlin, Washington, Brüssel, Kiew und Jerusalem - bildeten sich in jüngerer Vergangenheit ähnliche Traditionen; ein internationales Netzwerk von Politikern, Wirtschaftstreibenden und Personen des öffentlichen Lebens habe sich dadurch gebildet, hieß es vorab in der Einladung, und weiter: "Wir sind Teil dieser weltweiten Familie von Menschen, welche die Verantwortung vor Gott und den Menschen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wahrnehmen - überparteilich und interkonfessionell."

Im Parlament in Wien gibt es seit 1981 regelmäßige kleinere Treffen von Abgeordneten zum Austausch und Gebet, an denen seit 2016 alle Fraktionen vertreten sind. Im Vorjahr fand das erste nationale Gebetsfrühstück im Parlament in Wien statt - mit Erfolg und "überaus positivem Echo", weshalb man nun die Wiederholung gewagt habe, erklärten die Organisatoren der Veranstaltung, zu denen neben Höchtl und Karlsböck auch die Nationalrätin Gudrun Kugler und der Ökonom Friedrich Schipper zählen.

Gebetsveranstaltung im österreichischen Parlament - Mitte: Nationalratspräsident Sobotka, sowie Moderatoren Ragger und Kugler


Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 phillip 31. Mai 2018 
 

Kardinal Schönborn und der Widerspruch

Seine Eminenz sagt: "Es sei eine "Urversuchung aller Religionen", zwischen den Angehörigen des eigenen Glaubens und anderen zu unterscheiden" und gleich darauf "Christen müssten zwar mit Unverständnis und sogar Verfolgung rechnen". Geschätzt Eminenz, Christen würden sich Verfolgung und Ermordung ersparen, wenn sie Ihre Empfehlung beherzigen würden und umsetzten; Ich schätze mal, dass Sie dabei die Göttliche Offenbarung und die Lehre Christi nicht im Blick haben! Sind auch Sie schon vom Gift einer "Einen Welt Religion, im freimaurerischen Sinn in der alle Menschen übereinstimmen, beeinträchtigt? Ich hoffe und bete inständig nicht!


2
 
 Herr Lehmann 31. Mai 2018 

geistig umnachtet

Wer glaubt, Christen und Muslime glauben an einen Gott, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.


3
 
 Einsiedlerin 29. Mai 2018 
 

Liebe

@Michael F.: völlig richtig! Liebe wie es im christlichen Sinn verstanden wird, ist nach meiner Erfahrung dem Islam z.B. fremd.


5
 
 elisabetta 29. Mai 2018 
 

Kurzfassung der Aussge von Kardinal Schönborn:

Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb! Jeder liebt den anderen nach seiner Fasson und unser aller "lieber Gott" ist damit voll zufrieden, er liebt uns alle ja angeblich so wie wir sind.


5
 
 Michael F. 29. Mai 2018 
 

Kontext beachten - Liebe überall zentral?

Finde Schönborns Aussage auch nicht perfekt, aber dieser Situation, in der Menschen über Grenzen hinweg zusammenkommen, wohl angemessen.
Wobei Unterscheidung schon wichtig ist, denn stimmt die Aussage: "Das Prinzip Liebe - ein zentraler Wert der Religionen".
Wirklich so zentral z.B. im Buddhismus, wo es doch eher um Auflösung (von Bindungen) geht? Steht das nicht letztlich im Gegensatz zu unserem Gott, der sich freiwillig, eben aus Liebe, für ewig ans Menschengeschlecht bindet (Fleisch geworden)? Ist christl. Verständnis von Liebe nicht viel tiefer als nicht-christl.? Ist eine buddh./islam./weltl. Ehe mit einer christl. wirklich vergleichbar, in der Mann und Frau sich aus freien Stücken bis zum Ende unauflösbar aneinander binden?


8
 
 Uwe Lay 29. Mai 2018 
 

Bonifatius fürchterlicher Irrtum

"Liebe Germanen, ihr glaubt an Wotan, Odin und....ich an den Gott Jesu Christi. Das macht nichts, denn jede Religion ist gleich wahr, in jeder wird Gott nur unter anderem Namen angerufen...und darum lade ich euch zum gemeinsamen Mittagessen ein, wo dann auch jeder nach seiner Fasson beten kann.- Wie schrecklich und friedensgefährdend sind doch die. die meinen, nur ihre Religion wäre wahr!"
So hätte der Germanenmissionar Bonfatius gesprochen. hätte er diesen Kardinal schon zum Berater gehabt!
Bedauerlicheweise hat schon Jesus Christus,wie Stanley völlig richtig feststellt, schon so intolerant gelehrt. Ob man ihn nicht deshalb einfach exkommunizieren sollte!
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot


13
 
 Stanley 29. Mai 2018 
 

Es gibt eine wahre Religion unter vielen falschen!

Es sei eine "Urversuchung aller Religionen", zwischen den Angehörigen des eigenen Glaubens und anderen zu unterscheiden. (Zitat aus dem Artikel)

Das muss ich entschieden zurückweisen.
Gott selbst hat diese Unterscheidung im 1. der zehn Gebote schon getroffen:
"Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten befreit hat. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."

Erst durch den Mensch gewordenen göttlichen Logos (Jesus Christus) haben wir erfahren, dass der eine, wahre, ewige Gott dreifaltig ist.
Dennoch gibt es nicht drei Götter, sondern nur einen einzigen.
Außer dem einen dreifaltigen Gott gibt es keinen Gott.

Der göttliche Logos (Jesus Christus) ist die 2. göttliche Person der Hl. Dreifaltigkeit des einen und einzigen Gottes.

Er hat selbst die eine und wahre und einzige Religion gestiftet: die christlich-universale (katholische), welche alle Völker, Nationen und Stämme umfasst.

Nur durch diese Religion werden uns alle Gnadenmittel Gottes angeboten, derer wir bedürfen.


13
 

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