Das Ende des kulturellen Katholizismus in Irland2. Juni 2018 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Der irische Katholizismus sei stark mit der nationalen Identität der Bevölkerung verbunden gewesen, mit der sie sich von den ungeliebten Briten abgegrenzt habe. Mit dem entspannteren Verhältnis zu Großbritannien hat auch der Glaube nachgelassen.
Dublin (kath.net/jg) Die Volksabstimmung über die Legalisierung der Abtreibung in Irland habe gezeigt, dass der katholische Glaube in Irland erodiert und die ehemals große und mächtige Kirche des Landes nur mehr ein Schatten ihrer ehemaligen Größe sei. Das schreibt der US-amerikanische Priester Dwight Longenecker in einem Artikel für seine Internetseite (siehe Link am Ende des Artikels). Ein Grund für den Rückgang des Einflusses des katholischen Glaubens in Irland könne in dessen enger Verbindung mit der nationalen Identität in früheren Zeiten bestehen. Als Irland Teil des Vereinigten Königreiches war, gehörte der Katholizismus zur irischen Identität, mit der sich die Iren von den ungeliebten Briten abgrenzten. Longenecker bezeichnet dies als kulturellen Katholizismus
Als sich das Verhältnis zu Großbritannien entspannte, ließ auch das starke irische Nationalbewusstsein nach und mit ihm auch das katholische Bewusstsein. In Verbindung mit schlechter Katechese, einer Kultur der Privilegien und Macht unter Klerikern, finanzieller und moralischer Korruption sei es kein Wunder, dass der irische Katholizismus nachgelassen habe, schreibt Longenecker. Das Verschwinden des kulturellen Katholizismus sei gleichzeitig eine Chance. Die Kirche werde kleiner sein, aber lebendiger und sich auf das wahrhaft Katholische besinnen, hofft Longenecker. Link zum Artikel von Fr. Dwight Longenecker (englisch):
dwightlongenecker.com/ireland-and-the-end-of-cultural-catholicism/
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Lesermeinungen | Stock 4. Juni 2018 | | | @trueman Ihrer kurzen, aber umfassenden Deutung kann ich nur zustimmen! | 0
| | | trueman 2. Juni 2018 | | | Von wegen kulturelle Identität und Abgrenzung von den Briten - so wie auch bei uns ist der Grund im Glaubensabfall der Menschen zu sehen, der eng mit dem Verfall des Klerus zu sehen ist. Wie das Volk Israel sich ein goldenes Kalb gemacht hat und es anbetete, so tanzen wir heute um unsere eigenen goldenen Kälber herum und der Klerus spielt mit, damit er kein schlechtes Image bekommt und seine Ruhe hat. Anstatt die Menschen zu warnen und Widerstand zu leisten, spielen viel zu viele mit, insbesondere die Bischöfe, denen das Wächteramt übertragen wurde. In Irland war der Wurm schon lange auch im Klerus eingekehrt und das ist das Resultat, wen wundert's? Die Folge der Sünde ist der Tod, das gilt heute genau noch so wie vor langer Zeit. So wie der Hirte, so die Herde...leider. | 7
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