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‚Facebook macht sich zum Chefredakteur der digitalen Welt’

19. Juni 2018 in Chronik, 4 Lesermeinungen
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Mark Thompson, der Geschäftsführer der New York Times warnt davor, dass Plattformen wie Facebook mit undurchsichtigen Algorithmen bestimmen, welche Nachrichten verfügbar sind.


Washington D.C. (kath.net/LSN/jg)
Der Versuch von Facebook sich zum „Chefredakteur der digitalen Welt“ zu machen, sei eine „unmittelbare Bedrohung“ für Meinungsfreiheit und Demokratie. Das sagte Mark Thompson, der Geschäftsführer der New York Times bei einer Veranstaltung des „Open Market Institute“ in Washington D.C. am 12. Juni.

Thompson bezog sich auf die Ankündigung von Facebook-Chef Mark Zuckerberg vom Mai, Nachrichtenagenturen nach ihrer Zuverlässigkeit zu reihen. Das Ergebnis dieser von Facebook mittels eines Algorithmus getroffenen Einschätzung würde beeinflussen, wie viele Facebook-Nutzer die entsprechende Nachrichtenquelle erreichen würde.


Der Vorschlag Zuckerbergs wurde von Medienvertretern, darunter auch die New York Times, postwendend abgelehnt. Zuckerberg habe die Idee als Vorteil für die New York Times dargestellt, da diese zu den vertrauenswürdigen Medien zähle. Die Zeitung halte den Vorschlag aber für beängstigend. Er zeige, dass Facebook das Wesen des Journalismus nicht verstanden habe, sagte Thompson.

„Die Demokratie hängt zum Teil vom ungebundenen Wettbewerb zwischen verschiedenen journalistischen Perspektiven und dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Wertungen und Meinungen ab“, fuhr er wörtlich fort. Die großen Medien seien häufig verlässlich, nicht selten seien es aber Außenseiter, die wichtige Beiträge liefern würden, stellte Thompson fest.

Das Vorhaben von Facebook sei „in höchstem Maß gefährlich“, weil die Auswahl der Nachrichten von einer irrtumsanfälligen Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit mitbestimmt werde, die noch dazu hinter verschlossenen Türen stattfinde. Die Bürger seien nicht in der Lage, selbst zu entscheiden welcher Nachrichtenquelle sie vertrauen wollten, kritisierte Thompson.

Er widmete den Großteil seiner Ausführungen den Manipulationen von Facebook. Die gleiche Gefahr – die „Usurpation der Aufgaben der Redakteure und der Öffentlichkeit durch eine zentrale algorithmische Steuerung“ – bestehe bei jeder digitalen Plattform, deren Prozess der Auswahl und Reihung von Nachrichten wir nicht verstehen, warnte er.

Thompson forderte die Technologieunternehmen auf, den Auswahlprozess der Algorithmen und der Redakteure aller großen Internetplattformen vollständig transparent zu machen. Gemeinsam mit den Nachrichtenagenturen könnten Prinzipien für die Auswahl und Präsentation von Nachrichten erarbeitet werden. Den Regulierungsbehörden der USA und anderer Länder empfahl er, die sozialen Netzwerke hinsichtlich Marktdominanz, Marktversagen und Marktmissbrauch zu untersuchen.


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Lesermeinungen

 Maltese 20. Juni 2018 
 

Trugschluss

Algorithmen kann man theoretisch von aussen reproduzieren, praktisch i.d.R. nicht, da man dazu die Entscheidungsparatemer (sprich die Eingabegrößen) des Algos kennen müßte um im Detail auf ein In/Out Mapping schliessen zu können. Das zentrale Problem ist, dass Facebook sich anmaßt die "Wahrheit" gepachtet zu haben; alles was nicht von ihrem "Algorithmus" gutgeheissen würde, wäre dann was? Fake News? Die Argumentation ist, dass ein Algorithmus "objektiv" sei, was grundsätzlich nicht richtig ist. Der Algorithmus trägt den Bias seines Entwicklers und der Daten auf denen er trainiert wurde, d.h. die Ergebnisse können diskriminierend, rassistisch, was auch immer, alles, nur nicht objektiv sein. Einen Redakteur kennt man; man kennt i.d.R seine politische Gesinnung und kann seine Äusserungen und seine Auswahl an Themen entsprechend interpretieren. Zuckerberg tut so als ob er durch irgendwelchen empirischen Hokus Pokus die Wahrheit hätte. Und Viele glauben ihm ...


0
 
 lenitas 20. Juni 2018 
 

Brunnenvergifter

Facebook gibt für Hass, Hetzte und Lügen viel zu viel Raum. Ein friedliches Miteinander kann es so nicht geben.


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 Henry_Cavendish 20. Juni 2018 
 

Wettbewerb?

Sorry, aber viel in der Argumentation scheint sich mir nur um die eigenen Wirtschaftsinteressen zu drehen. Das können wir auch in Deutschland sehen (auch bei den Diskussionen um die Rundfunkstaatsverträge), bei der die Verlage, welche für Jahrzehnte die Medienlandschaft bestimmten (und gut verdienten), heute quasi einen Teil vom Kuchen - der ihrem historischen Wert entspricht - haben wollen. Etwa so, als hätten die Klöster eine Entschädigung gewollt, nachdem Gutenberg den Buchdruck weiterentwickelte und zum beherrschenden Instrument machte.

Nun, ich selbst - obwohl computer-, technik-, mathematik- und internetaffin - habe kein Facebook-Konto und will mir (Überwachung!) auch keines zulegen. Ich sehe auch die Algorithmen als kritisch an.
Aber anders als bei den Entscheidungsprozessen eines Menschen - i.d.F. von Chefredakteuren - kann man einen Algorithmus von außen rekonstruieren. Wie wäre es mit der Pflicht, jeder Redakteur müsse seine Prozesse offenlegen?


1
 
 girsberg74 19. Juni 2018 
 

Friedrich Dürrenmatt: „Herkules und der Stall des Augias.“

Plattformen wie „Facebook“ geben sich zum Verdecken ihrer Machtposition als Saubermänner.
Nur, was sie tun und auszufegen vorgeben, ist nicht unbedingt das, was tatsächlich geschieht.

Bei den Eliern, die Dürrenmatt in seinem Hörspiel sprechen lässt, ist es so, dass zwar alle zutiefst von der Notwendigkeit des Ausmistens überzeugt sind, doch die Gescheiteren sich fragen, ob, wenn der Mist erst weg ist, sie am Ende auch den Oberausmister wieder los werden; mit Oberausmistern habe man nämlich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Für den Umgang mit Facebook scheint mir das Problem darin zu liegen, dass man diese Plattform, die unter Versprechungen von Sauberkeit und Korrektheit daherkommt, nicht noch mächtiger werden lässt.


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