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Der Cantus firmus: ‚Jesus Christus ist der Herr!’

29. Juni 2018 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Papst Franziskus: die apostolische Tradition. Der Teufel verhält sich wie ein falscher Liebhaber. Er will verborgen sein und nicht entdeckt werden. Die revolutionäre Kraft der Zartheit Gottes. Die Predigt im Wortlaut


Rom (kath.net) St. Peter und Paul: vor der Feier der Eucharistie am Hochfest der heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus segnete Papst Franziskus die Pallien, die dann den sechsundzwanzig neuen
Metropolitan-Erzbischöfen, die im Laufe des vergangenen Jahres ernannt worden waren, in ihren Heimatbistümern auferlegt werden.

Wie es der Tradition entspricht, waren bei der Feier eine hochrangige Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten und Vertreter aus der Politik und dem öffentlichen Leben dabei.

Bei der heiligen Messe konzelebrierten die vierzehn am Vortag kreierten neuen Kardinäle.

Die Apostolische Tradition: „ist nicht die Weitergabe von Dingen oder Worten, keine Ansammlung toter Dinge ist. Die Tradition ist der lebendige Fluss, der uns mit den Ursprüngen verbindet, der lebendige Fluss, in dem die Ursprünge stets gegenwärtig sind« (Benedikt XVI., Katechese, 26. April 2006)

„Der Gesalbte Gottes führt die Liebe und Barmherzigkeit des Vaters weiter bis zur äußersten Konsequenz. Diese barmherzige Liebe erfordert es, in alle Ecken des Lebens zu gehen, um jeden zu erreichen, auch um den Preis des ‚guten Namens’, des Komforts, der Stellung ... des Martyriums.

Angesichts dieser völlig unerwarteten Ankündigung antwortet Petrus: »Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!« (Mt 16,22), und wird prompt zum Stolperstein auf dem Weg des Messias; in der Meinung, Gottes Recht zu verteidigen, wird er unabsichtlich zu seinem Feind (Jesus nennt ihn „Satan“). Das Leben des Petrus und sein Bekenntnis betrachten heißt auch lernen, die Versuchungen zu kennen, die das Leben des Jüngers begleiten werden. Wie Petrus werden wir als Kirche immer versucht sein von diesen „Einflüsterungen“ des Bösen, die zum Stolperstein für die Sendung werden. Und ich spreche von „Einflüsterungen“, weil der Teufel heimlich verführt und dafür sorgt, dass man seine Absicht nicht erkennt, er verhält sich »wie ein falscher Liebhaber. Er will verborgen sein und nicht entdeckt werden« (Ignatius von Loyola, Geistliche Übungen, Nr. 326).“

„Nicht selten verspüren wir die Versuchung, Christen zu sein, die einen sicheren Abstand zu den Wundmalen des Herrn halten. Jesus aber berührt das menschliche Elend und lädt uns so ein, bei ihm zu sein und den leidenden Leib des Nächsten zu berühren. Das Bekennen des Glaubens mit unserem Mund und unserem Herzen erfordert es – wie Jesus es von Petrus verlangt hat –, die „Einflüsterungen“ des Bösen als solche zu erkennen. Es geht darum, jene persönlichen und gemeinschaftlichen „Tarnungen“ immer besser zu erkennen und zu entdecken, die uns vom Eigentlichen des menschlichen Dramas fernhalten, die uns daran hindern, mit dem konkreten Leben der anderen in Berührung zu kommen und schließlich auch daran, die revolutionäre Kraft der Zartheit Gottes kennenzulernen (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 270)“.“ Dadurch, dass Jesus Herrlichkeit und Kreuz nicht voneinander trennt, will er seine Jünger, seine Kirche, von hohlem triumphalem Gehabe befreien: von einem Mangel an Liebe, an Dienstbereitschaft, an Mitgefühl, von einem Mangel an Volksnähe. Er will sie von einer ungezügelten Fantasie befreien, die im Leben des gläubigen Volkes keine Wurzeln schlagen kann, oder, was noch schlimmer wäre, meint, dass der Dienst am Herrn es erfordere, die staubigen Straßen der Geschichte zu verlassen. Die Betrachtung und Nachfolge Christi verlangt hingegen, dass wir unsere Herzen öffnen für den Vater und für alle, mit denen er sich selbst gern identifiziert hat (vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte, 49), und dies in der Gewissheit, dass er sein Volk nicht verlässt.“



kath.net veröffentlicht die Predigt des Heiligen Vaters am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus:

Die vorgetragenen Lesungen lassen uns mit der apostolischen Tradition in Berührung kommen, die »nicht die Weitergabe von Dingen oder Worten, keine Ansammlung toter Dinge ist. Die Tradition ist der lebendige Fluss, der uns mit den Ursprüngen verbindet, der lebendige Fluss, in dem die Ursprünge stets gegenwärtig sind« (Benedikt XVI., Katechese, 26. April 2006) und uns die Schlüssel zum Himmelreich anbieten (vgl. Mt 16,19). Es ist die immerwährende und immer neue Tradition, die die Freude des Evangeliums belebt und erneuert und uns so erlaubt, mit unserem Mund und unseren Herzen zu bekennen: »Jesus Christus ist der Herr, zur Ehre Gottes, des Vaters« (Phil 2,11).

Das ganze Evangelium will auf die Frage antworten, die im Herzen des Volkes Israel wohnte und auch heute aus so vielen lebenshungrigen Gesichtern spricht: »Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?« (Mt 11,3). Jesus greift diese Frage auf und stellt sie seinen Jüngern: »Ihr aber, für wen haltet ihr mich?« (Mt 16,15).

Petrus ergreift das Wort und erkennt Jesus den höchst möglichen Titel zu: »Du bist der Messias« (vgl. Mt 16,16), also der Gesalbte, der Geweihte Gottes. Es ist schön zu wissen, dass es der Vater war, der diese Antwort dem Petrus eingab, der sah, wie Jesus sein Volk „salbte“. Jesus, der Gesalbte, der von Dorf zu Dorf zieht nur mit dem einen Wunsch, die zu retten und aufzurichten, die für verloren galten: Er „salbt“ die Toten (vgl. Mk 5,41-42; Lk 7,14-15), er salbt die Kranken (vgl. Mk 6,13; Joh 5,14), er salbt die Wunden (vgl. Lk 10,34), er salbt die Bußfertigen (vgl. Mt 6,17). Er salbt die Hoffnung (vgl. Lk 7,38.46; 10,34; Joh 11,2; 12,3).

In dieser Salbung konnte sich jeder Sünder, jeder Verlierer, jeder Kranke, jeder Heide – jeder da, wo er sich befand – als geliebtes Glied der Familie Gottes fühlen. Mit seinen Gesten sagte Jesus ihm auf ganz persönliche Art: Du gehörst zu mir. Wie Petrus können auch wir mit unserem Mund und unseren Herzen nicht nur das bekennen, was wir gehört haben, sondern auch die konkrete Erfahrung unseres Lebens: Durch die Salbung mit dem Heiligen sind wir auferweckt, geheilt, erneuert und mit Hoffnung erfüllt worden. Jedes Joch der Sklaverei ist dank seiner Salbung zerbrochen (vgl. Jes 10,27). Wir dürfen die Freude und Erinnerung des Wissens um unsere Erlösung nicht verlieren, jene Freude, die uns bekennen lässt: »Du bist der Sohn des lebendigen Gottes« (vgl. Mt 16,16).

Und dann ist es interessant, auf die Fortsetzung dieses Evangelienabschnitts vom Glaubensbekenntnis des Petrus zu blicken: »Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden« (Mt 16,21). Der Gesalbte Gottes führt die Liebe und Barmherzigkeit des Vaters weiter bis zur äußersten Konsequenz. Diese barmherzige Liebe erfordert es, in alle Ecken des Lebens zu gehen, um jeden zu erreichen, auch um den Preis des „guten Namens“, des Komforts, der Stellung ... des Martyriums.

Angesichts dieser völlig unerwarteten Ankündigung antwortet Petrus: »Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!« (Mt 16,22), und wird prompt zum Stolperstein auf dem Weg des Messias; in der Meinung, Gottes Recht zu verteidigen, wird er unabsichtlich zu seinem Feind (Jesus nennt ihn „Satan“). Das Leben des Petrus und sein Bekenntnis betrachten heißt auch lernen, die Versuchungen zu kennen, die das Leben des Jüngers begleiten werden. Wie Petrus werden wir als Kirche immer versucht sein von diesen „Einflüsterungen“ des Bösen, die zum Stolperstein für die Sendung werden. Und ich spreche von „Einflüsterungen“, weil der Teufel heimlich verführt und dafür sorgt, dass man seine Absicht nicht erkennt, er verhält sich »wie ein falscher Liebhaber. Er will verborgen sein und nicht entdeckt werden« (Ignatius von Loyola, Geistliche Übungen, Nr. 326).

Teilnahme an der Salbung Christi bedeutet jedoch immer auch an seiner Herrlichkeit teilzuhaben, das heißt an seinem Kreuz: Vater, verherrliche deinen Sohn ... »Vater, verherrliche deinen Namen!« (Joh 12,28). Herrlichkeit und Kreuz gehören in Jesus Christus zusammen und können nicht voneinander getrennt werden; denn wenn wir das Kreuz verlassen, auch wenn wir in den blendenden Glanz des Ruhmes eintreten, so täuschen wir uns doch, denn das wird nicht die Herrlichkeit Gottes sein, sondern die Farce des Widersachers.

Nicht selten verspüren wir die Versuchung, Christen zu sein, die einen sicheren Abstand zu den Wundmalen des Herrn halten. Jesus aber berührt das menschliche Elend und lädt uns so ein, bei ihm zu sein und den leidenden Leib des Nächsten zu berühren. Das Bekennen des Glaubens mit unserem Mund und unserem Herzen erfordert es – wie Jesus es von Petrus verlangt hat –, die „Einflüsterungen“ des Bösen als solche zu erkennen. Es geht darum, jene persönlichen und gemeinschaftlichen „Tarnungen“ immer besser zu erkennen und zu entdecken, die uns vom Eigentlichen des menschlichen Dramas fernhalten, die uns daran hindern, mit dem konkreten Leben der anderen in Berührung zu kommen und schließlich auch daran, die revolutionäre Kraft der Zartheit Gottes kennenzulernen (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 270).

Dadurch, dass Jesus Herrlichkeit und Kreuz nicht voneinander trennt, will er seine Jünger, seine Kirche, von hohlem triumphalem Gehabe befreien: von einem Mangel an Liebe, an Dienstbereitschaft, an Mitgefühl, von einem Mangel an Volksnähe. Er will sie von einer ungezügelten Fantasie befreien, die im Leben des gläubigen Volkes keine Wurzeln schlagen kann, oder, was noch schlimmer wäre, meint, dass der Dienst am Herrn es erfordere, die staubigen Straßen der Geschichte zu verlassen.

Die Betrachtung und Nachfolge Christi verlangt hingegen, dass wir unsere Herzen öffnen für den Vater und für alle, mit denen er sich selbst gern identifiziert hat (vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte, 49), und dies in der Gewissheit, dass er sein Volk nicht verlässt.

Liebe Brüder und Schwestern, auch weiterhin spricht diese Frage aus Millionen von Gesichtern: »Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?« (Mt 11,3). Bekennen wir mit unserem Mund und unseren Herzen: »Jesus Christus ist der Herr« (Phil 2,11). Das ist unser Cantus firmus, den wir jeden Tag anstimmen sollen – und zwar mit der Einfachheit, der Gewissheit und der Freude, die aus diesem Bewusstsein kommt: »Die Kirche leuchtet nicht im eigenen, sondern im Lichte Christi und entlehnt ihren Glanz von der „Sonne der Gerechtigkeit“, so dass sie sprechen kann: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20)« (Ambrosius, Hexaemeron, IV,8,32).


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