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„Wer Menschen tötet, kann sich nicht auf Jesus berufen“

29. Juni 2018 in Interview, 2 Lesermeinungen
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Ein umstrittener ZDF-Beitrag zeigt fünf Beispiele, in denen aus Sicht der Macher christlich motivierter Terrorismus stattfindet. Open-Doors-Pressesprecher Ado Greve äußert sich dazu. Interview von Johannes Blöcher-Weil/pro Medienmagazin


Wetzlar (kath.net/Christliches Medienmagazin pro) Der Amokläufer Anders Breivik tötet 2011 76 Menschen. Er sah sich selbst als Christ und Kreuzritter, der gegen Islam und Marxismus kämpft. In Uganda kostet ein Bürgerkrieg der „Lords Resistance Army“ 100.000 Menschen das Leben. Ihr Anführer Joseph Kony hält sich für das Sprachrohr Gottes. Es sind zwei der fünf Beispiele eines ZDF-Videos, das im Internet unter dem Titel „Töten für Jesus: Christlich motivierter Terrorismus“ kursiert.

Autor Konstantin Flemig nennt zudem noch den Ku-Klux-Klan als fundamentalisitisch-protestantische Organisation. Außerdem spricht er von Indien, wo bewaffnete christliche Gruppen einen eigenen Staat im Norden und Nordosten des Landes fordern und vom Libanon, wo bis zum Ende des Bürgerkriegs 1990 christliche Milizen Massaker an Muslimen verübten. Aufgrund der sehr plakativen Darstellung in dem ZDF-Video hat pro bei OpenDoors nachgefragt – einer Organisation, die sich um verfolgte Christen kümmert.

Pro Medienmagazin: Herr Greve, wie sind Sie auf den Beitrag „Töten für Jesus“ aufmerksam geworden?

Ado Greve: Als Mitarbeiter im Pressebüro von Open Doors lese ich täglich relevante Beiträge zum Thema Christenverfolgung, sowohl online als auch in Printmedien. Eine Zeitung hatte zum Wochenende darüber berichtet, deshalb wurde ich auf das Video „Töten für Jesus“ von ZDF-Info aufmerksam.

Pro: Wie haben Sie reagiert?

Greve: Ich war bestürzt, als ich das Video sah. Öffentlich-rechtliche Sender sind angehalten, die demokratischen und rechtsstaatlichen Werte hochzuhalten und zu fördern. Außerdem haben sie mit Blick auf die Gesellschaft einen Bildungsauftrag. Dafür werden sie mit entsprechenden Mitteln gefördert. Sie sollen den Zuschauern ermöglichen, sich eine freie Meinung zu unterschiedlichen Themen zu bilden. Der ZDF-Beitrag verdreht jedoch die gesamte neutestamentliche Botschaft der Nächstenliebe, indem Mörder und Sektierer undifferenziert als Christen dargestellt werden. Unfassbar, dass sowas beim ZDF durchgeht.


Pro: Kritiker werden sagen, dass Christen Menschenleben auf dem Gewissen haben. Was entgegnen Sie ihnen?

Greve: Jesus hat uns ein Beispiel gegeben, wie wir handeln sollen. Er hat sein Leben hingelegt, um andere zu retten. Das ist das Wesen und der Kern des christlichen Glaubens. Wer Menschen tötet, kann sich nicht auf Jesus berufen. An vielen Stellen, wie in der Bergpredigt, stellt er sich klar gegen das Töten: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten“, und verstärkt sogar noch dieses Gebot.

Pro: Manche Zuschauer haben eine Programmbeschwerde beim ZDF eingelegt. Wurde mit dem Beitrag die Wahrheit mit Füßen getreten?

Greve: Ich frage mich, welches Ziel der Redakteur hatte. Um Wahrheit ging es ihm nicht.

Pro: Ist es möglich, ein so komplexes Thema in einem 90-Sekunden-Video behandeln?

Greve: Ein so komplexes Thema braucht eine ausgewogene Herangehensweise, dazu gehört die Darstellung unterschiedlicher Sichtweisen. Das ist sicher nicht in 90 Sekunden zu machen. Dieses Video ist ein einseitiges antichristliches Propagandavideo. Ich hinterfrage nochmals die Zielsetzung der Redakteurs und damit des ZDF.

Pro: Christen werden als Zwangsmissionare und Vergewaltiger dargestellt. Sie merken in Ihrer Arbeit immer wieder das genaue Gegenteil. Die Rechte von Christen werden mit Füßen getreten.

Greve: Das Video will provozieren. Deshalb brauchen die Aussagen im Video keinen weiteren Kommentar. Von Gegnern des christlichen Glaubens werden gerne die Kreuzzüge als Beleg für die Gewaltbereitschaft von Christen angeführt. Doch damals wie heute haben Menschen im Namen der Kirche die biblische Botschaft verdreht, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Das haben Vertreter der Kirchen jedoch deutlich verurteilt und für diese Taten stellvertretend um Vergebung gebeten, denn Zwangsmissionierung entspricht nicht dem Geist des Evangeliums und widerspricht der Lehre von Jesus. Open Doors steht verfolgten Christen in etwa 60 Ländern zur Seite. Leider erhalten wir aus etlichen dieser Länder Berichte, dass insbesondere christliche Mädchen und Frauen vergewaltigt und zu einer anderen Religion gezwungen werden. Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen, ganz gleich welches Mädchen aus welcher Religion betroffen ist.

Pro: Hat Open Doors vor, sich zu dem Video zu positionieren?

Greve: Ich denke, unsere Position wird in diesem Interview sehr deutlich. Wir sind froh zu hören, dass bereits verschiedene Personen Beschwerde beim ZDF eingereicht haben. Hoffentlich werden es noch mehr. Wir konzentrieren uns in unserer Arbeit auf die Länder, in denen Christen laut Weltverfolgungsindex am stärksten verfolgt werden. Anders als in diesen 50 Ländern haben wir in Deutschland Meinungs- und Religionsfreiheit und genügend beherzte Christen, die sich gegen eine Diskriminierung und Diffamierung des christlichen Glaubens durch Medien wehren. Geschehnisse wie das vorliegende registriert Open Doors jedoch aufmerksam. Das ZDF und die Verantwortlichen sollten dieses Video schnellstmöglich aus ihrer Mediathek nehmen und sich gemeinsam mit der Chefredaktion dafür entschuldigen.

Pro: Vielen Dank für das Gespräch.

Weiterführender kath.net-Artikel: Monika Espe: Programmbeschwerde nach ZDF-Info-Beitrag „Töten für Jesus“

Der umstrittene ZDF-Beitrag:

Christlich motivierter Terrorismus

Meist ist es islamistischer Terror, der in den Schlagzeilen landet. Doch auch das Christentum wird weltweit als Rechtfertigung für Gewalt benutzt.

"Die Inquisition" gibt es hier: ly.zdf.de/sWC/

Gepostet von ZDF info am Samstag, 9. Juni 2018

Foto Open Doors-Pressesprecher Greve: pro/Swanhild Zacharias


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Lesermeinungen

 Mariat 29. Juni 2018 

Sofort aus dem Programm nehmen!

"Das ZDF und die Verantwortlichen sollten dieses Video schnellstmöglich aus ihrer Mediathek nehmen und sich gemeinsam mit der Chefredaktion dafür entschuldigen."
Eine Provokation, die nicht als solche verstanden wird - verstanden werden kann - kann dazu führen, dass noch mehr Menschen im Namen Jesus getötet werden.

Dies ist eine Verführung zum Morden. Dann ist der Autor dieses Videos, wie alle, die es nicht aus dem Programm nehmen, mit verantwortlich.


4
 
 dulcedo 29. Juni 2018 
 

Strategie kultur-marxistischer Relativierung und Verwirrung

Bei der Verharmlosung der widernatürlichen "Ehe" für Alle
lautet der heuchlerische Slogan:

Liebe ist Liebe

Bei der Verharmlosung der vom Koran GEFORDERTEN GEWALT

realitiviert der heuchlerische Slogan:

Gewalt ist Gewalt

Unterschiede verwischen, Ungleiches, gleich machen, Unterscheidung der Geister erschweren.

(Schockierend, dass diese Relativierung auch von höchster, kirchlicher Stelle erfolgt.
Siehe Antwort im Flugzeug auf die Frage zu muslimischer Gewalt.)

Googlen und staunen!


6
 

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