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Peter Seewald über seine Interviews mit Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.

6. Juli 2018 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Gerade Peter Seewalds Interviewbüchern mit Ratzinger ist es zu verdanken, dass noch vor dessen Papstwahl auch immer mehr kirchenferne Menschen begannen, sich mit Ratzingers Denken und seinen Ansichten über Glaube, Kirche und Welt auseinanderzusetzen.


Regensburg (kath.net/pbr) Nicht viele Menschen sind Joseph Ratzinger beziehungsweise Papst Benedikt XVI. so nahe gekommen wie er: Der Buchautor und Journalist Peter Seewald führte mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation und späterem Papst von 1996 bis 2016 vier längere Gespräche, die schließlich als Interviewbücher unter den Titeln „Salz der Erde“ (1996), „Gott und die Welt“ (2000), „Licht der Welt“ (2010) und „Letzte Gespräche“ (2016) veröffentlicht wurden und zu internationalen Bestsellern avancierten. Seewald veröffentlichte außerdem kurz nach Kardinal Ratzingers Wahl zum Papst eine Biographie („Benedikt XVI. Ein Portrait aus der Nähe“, 2005) und gab in Zusammenarbeit mit dem Bistum Passau im vergangenen Jahr einen Bildband über Benedikt XVI. („Benedikt XVI. Der deutsche Papst“) heraus.

Gerade Peter Seewalds Interviewbüchern mit Joseph Ratzinger ist es zu verdanken, dass noch vor dessen Papstwahl auch immer mehr kirchenferne Menschen begannen, sich mit Ratzingers Denken und seinen Ansichten über Glaube, Kirche und Welt auseinanderzusetzen - und er gar eine Zeitlang als Lektüre-Geheimtipp unter Intellektuellen galt. Auch auf Seewald selbst verfehlten die Gespräche mit Joseph Ratzinger nicht ihre Wirkung: Denn er fand hierdurch zur katholischen Kirche zurück, der er sich zeitweise entfremdet hatte.

Hierüber gab er am Mittwochabend in der Aula des Regensburger Priesterseminars St. Wolfgang dem Journalisten Karl Birkenseer (Passauer Neue Presse) und einem interessierten Publikum freimütig - und mit einer gehörigen Prise Humor - Auskunft. Anlass war die Vorstellung von Band 13 der Gesammelten Schriften Joseph Ratzingers, in dem nahezu alle relevanten Interviews mit Joseph Ratzinger bis zu dessen Papstwahl 2005 enthalten sind. Eingeladen hatte das Institut Papst Benedikt XVI., das seit 2009 von Regensburg aus die Gesammelten Schriften Joseph Ratzingers in dessen Auftrag herausgibt.


Peter Seewald: Interview-Bücher mit Joseph Ratzinger sind „ein kleines Wunder“

Wenn er Anfang der 1990er Jahre gewusst hätte, so Peter Seewald im Gespräch mit Karl Birkenseer, dass er einmal zum Haupt-Interviewpartner von Benedikt XVI. avancieren würde, dann wäre er wohl sehr schnell entmutigt gewesen. Denn als anfänglich kirchen- und auch Ratzinger-skeptischer Journalist war er über einen langen Zeitraum zutiefst unsicher, ob ein Gespräch zwischen einem sich selbst als „waschechten 68er“ bezeichnenden Autoren und Publizisten mit dem zum damaligen Zeitpunkt in weiten Teilen der Öffentlichkeit als „Panzerkardinal“ und „Großinquisitor“ verschrieenen Glaubenspräfekten und Kardinal überhaupt gelingen könne. Ein halbes Jahr, so Seewald, habe er sich 1996 auf die Gespräche zu „Salz der Erde“ vorbereitet, immer auch ein mögliches Scheitern der Gespräche im Blick habend und so manchen Störfeuern von Verlags- und Kirchenseite ausgesetzt. Jedes einzelne der insgesamt vier Interviewbücher mit Joseph Ratzinger entstand unter nicht einfachen Bedingungen – es sei jedes Mal ein kleines Wunder gewesen, so Seewald, dass am Ende die Bücher das Licht der Welt erblickt hätten. „Hier war ganz eindeutig immer wieder der Heilige Geist mit am Werk“, glaubt Peter Seewald.

Überhaupt gab Peter Seewald den zahlreich erschienen Zuhörern im Regensburger Priesterseminar interessante - und erfrischend ehrliche - Details über das Entstehen der mit Joseph Ratzinger geführten Interviews preis: Wie beispielsweise, dass kurz vor Erscheinen des ersten Interviewbandes „Salz der Erde“ weder der Verlag noch die Autoren selbst an einen wirklichen Erfolg geglaubt hätten und deshalb zunächst eine eher kleinere Auflage in Höhe von 5.000 Stück in Auftrag gegeben wurde – eine unerwartet positive Kritik im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sorgte jedoch schließlich für einen regelrechten Ansturm auf das Interviewbuch. Oder dem Umstand, dass Seewald im Rahmen der Gespräche zu „Licht der Welt“ im Jahr 2010 lediglich sechs Stunden Interviewzeit mit Papst Benedikt XVI. eingeräumt wurde – und er sich so gezwungen sah, länger ausformulierte Fragen als üblich zu stellen, damit die anvisierte Seitenzahl des Buch erreicht werden konnte. Außerdem wusste Peter Seewald zu berichten, dass er und Ratzinger während ihrer Gespräche oftmals in Bayerische verfielen - und somit bei der Abschrift der Interview-Tonbänder eine "Rückübersetzung" ins Hochdeutsche manchmal dringend notwendig war.

Biographie über Benedikt XVI. in Arbeit – Matthias Schweighöfer wird sie verfilmen

Aber auch über den Menschen Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. äußerte sich Seewald ausführlich: Von dessen aus Seewalds Sicht „heiligmäßiger Persönlichkeit“ bis hin zu seiner tiefen Gläubigkeit, hohen Intelligenz und liebenswürdigen Freundlichkeit. Für Peter Seewald ist Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. „ein Weisheitslehrer für unsere Zeit“ und ein künftiger Kirchenlehrer, dessen Werk und Denken noch unzählige Generationen von Menschen beeinflussen werde.

Weitere Interviewbände mit Papst Benedikt XVI. werde es nicht mehr geben, so Seewald. Trotzdem wird Joseph Ratzinger ihn auch in Zukunft nicht loslassen: Denn für das Frühjahr 219 hofft er, seinem Verlag das Manuskript für eine von ihm verfasste große Joseph-Ratzinger-Biographie überreichen zu können – der Schauspieler Matthias Schweighöfer habe sich bereits die Filmrechte daran gesichert.


Buchtipp: Die großen Interviews mit Joseph Ratzinger - Gesammelte Schriften Band 13 (1-3)

In Band 13 von ´Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften´ 1-3 werden die großen Interviewbücher vereint, mit denen Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. als Präfekt der Glaubenskongregation sowie später als Papst das Gespräch mit der Zeit suchte und auf drängende Fragen der Menschen über den Glauben, die Kirche und das Leben aus dem Glauben antwortete. Die Einblicke in das Denken sind ein Dialog mit jedem einzelnen Leser und führen zugleich zu einem tieferen Verständnis der Theologie der Gegenwart und der Situation der Kirche und der Gesellschaft im 21. Jahrhundert.

In den Teilbänden 1 und 2 von Band 13 der Gesammelten Schriften sind die mit Peter Seewald entstandenen Ratzinger-Interviewbände „Salz der Erde“ (1996), „Gott und die Welt“ (2000) und „Licht der Welt“ (2010) erstmals als Einheit verfügbar. In einem dritten Teilband sind Interviews mit der internationalen Presse aus über vier Jahrzehnten dokumentiert. Der vierte und finale Gesprächsband von Benedikt und Seewald, „Letzte Gespräche“ (2016), wird zu einem späteren Zeitpunkt in Band 15 der Gesammelten Schriften („Autobiographische Schriften“) veröffentlicht.

Bistum Regensburg- Vom Papst-Interviewer zum selbst interviewten Gesprächspartner: Karl Birkenseer (Passauer Neue Presse) im Dialog mit Peter Seewald


Auch der Papstbruder und frühere Domkapellmeister Georg Ratzinger sowie Weihbischof Josef Graf erschienen zur Buchpräsentation


Die Teilbände von Band 13 der Gesammelten Schriften Joseph Ratzingers



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Lesermeinungen

 lesa 8. Juli 2018 

Salz der Erde

@Einsiedlierin: Salz der Erde einer aufgeschlossenen Nachbarin (Nichtkirchgängerin) geschenkt. Sie ist damit überglücklich und hat drei Viertel des Buches unterstrichen. Die Bücher sind ein unbezahlbarer Schatz. Eine Aussaat. Das ganze Spektrum
an Fragen zum Glauben in unserer Zeit klar und einleuchtend (buchstäblich) beantwortet.


1
 
 Einsiedlerin 7. Juli 2018 
 

Panzerkardinal

Ja, unter dieser Bezeichnung war mir Joseph Ratzinger damals auch bekannt. Neugierig geworden, was er selbst zu sagen hatte, kaufte ich mir "Glaube Wahrheit Toleranz" und "Der Geist der Liturgie" und war völlig überrascht, wie viel ich von seinen Büchern profitierte. Dann folgte "Gott und die Welt" und viele weitere Bücher. Ausgerechnet "Salz der Erde" ist mir bis heute unbekannt.


2
 
 Ad Verbum Tuum 7. Juli 2018 

Andere Reihenfolge.

Panzerkardinal - so kannte ich es auch. Und dann kam die BILD-Zeitung mit "Wir sind Papst" - und ich fragte mich, was jetzt plötzlich mit diesem Ratzinger so anders sein soll ... Auf der Suche nach der Antwort stieß ich zufällig als erstes auf "Salz der Erde" und damit begann mein Weg vom Gewohnheitschristen zu Christus.
Mein Herz ist voll des Dankes - auch an Peter Seewald für seine Türöffner-Interviews.
Und dass Papst BXVI dereinst zum Kirchenlehrer erklärt wird - das kann gar nicht anders sein.
Er lehrte mich die Vereinbarkeit von Glaube & Vernunft, Glaube & Herz und die notwendige einfache Demut vor Gott.
Welche Freude!


8
 
 lakota 6. Juli 2018 
 

@Walahfrid Strabo

So ähnlich war es bei mir auch. Ich war zwar schon etwas älter, aber in meinem Umfeld wurde oft über Kardinal Ratzinger geschimpft: altmodisch, rückständig, Panzerkardinal. Dann habe ich "Salz der Erde" gelesen und war begeistert. Es war mein erstes Buch von ihm und weitere folgten. Natürlich habe ich mich dann riesig gefreut, als er zum Papst gewählt wurde - und ich wurde nie enttäuscht. Peter Seewald sei gedankt für seine Bücher!


12
 
 Walahfrid Strabo 6. Juli 2018 

Salz der Erde...

...war für mich ein sehr prägendes Buch. Ich habe es mit 18, 19 Jahren gelesen, ein Alter, wo der Glaube als junger Erwachsener, der nun allein in "die Welt hinausgeht", oft unwichtig wird und in den Hintergrund tritt, und man als nun nicht mehr von den Eltern "gezwungener" Kirchgänger von Gleichaltrigen belächelt bis verspottet wird.

Für mich war es mit ein Weg, den Glauben in das Erwachsenenalter hineinzutragen und zu vertiefen und zudem der Beginn einer großen Verehrung für Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. An dieser Stelle einmal vielen herzlichen Dank dafür, lieber Herr Seewald :-)


12
 
 Hesychast 6. Juli 2018 
 

Doctor Ecclesiae

Für mich war und ist Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. mit vielen seiner Bücher, auch mit Seewalds Interview-Büchern, die ich gelesen, ja geradezu verschlungen habe, DER maßgebliche Doctor Ecclesiae geworden. Und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn er nach seinem dereinstigen Heimgang möglichst schnell offiziell zum KIRCHENLEHRER ernannt würde. Ähnlich wie seinerzeit unmittelbar nach dem Tod Johannes Pauls II. der Ruf "Santo subito" laut wurde, werde ich - wenn ich dann noch lebe - zur gegebenen Zeit meine Stimme für "Subito Doctor Ecclesiae" erheben.


11
 

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