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Rätsel um toten Abtbischof: Ägyptens Staatsanwaltschaft ermittelt

4. August 2018 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Renommierter Bischof des Makarios-Klosters, Epiphanios, offenbar ermordet - Nach ersten Autopsieergebnissen gehen Ärzte davon aus, dass dem Geistlichen ein Schlag mit einem spitzen Gegenstand auf den Kopf traf.


Kairo (kath.net/ KAP)
Mit der Befragung der Mönche und Mitarbeiter des koptisch-orthodoxen Makarios-Klosters im Wadi al-Natrun hat die ägyptische Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen im Fall des am Sonntag tot aufgefundenen Abtes, Bischof Epiphanios, fortgesetzt. Nach ersten Autopsieergebnissen gehen die Ärzte davon aus, dass den Geistlichen ein Schlag mit einem spitzen Gegenstand auf den Kopf traf, berichtete die Online-Zeiting "Egypt Independent" am Dienstag.

Die Staatsanwaltschaft ordnete demnach die Auswertung der Überwachungskameras auf dem Klostergelände an. Offizielle Stellungnahmen der ägyptischen Behörden zur Todesursache gab es bislang nicht.

Die Trauerfeier für den 64-jährigen Geistlichen fand laut Bericht am Dienstagmittag statt. Die Beisetzung soll später im Kloster erfolgen.

Der 1954 in Tanta geborene Epiphanios trat 1984 dem Makarios-Kloster bei, dem er seit 2013 als Abt vorstand. Am Sonntagmorgen wurde er im Kloster in einer Blutlache liegend tot aufgefunden. Vermutlich befand sich der Abt auf dem Weg von seiner Zelle zum Morgengebet in der Kirche, als ihn ein Schlag auf den Kopf traf.

Weit über Ägypten hinaus geachtet

Im Gespräch mit dem koptischen TV-Sender CTV sagte der Geistliche Anba Schenuda aus dem St. Makarios-Kloster, alle Szenarien seien möglich. Auf ägyptischen Websites war sofort von einem "terroristischen Akt" die Rede, Schenuda sagte aber, die Mönche würden einen solchen Hintergrund der Bluttat ausschließen, "auf jeden Fall beten wir für den oder die Täter, auch wenn wir nicht wissen, wer es war".


Im Kloster gebe es kein integriertes System von Überwachungskameras, berichtete Schenuda, nur an einzelnen exponierten Punkten seien Kameras installiert. Daher könne man sich von der Auswertung dieser Aufnahmen nicht zuviel erwarten.

Für das Kloster sei die Ermordung des allseits beliebten Bischofs und Abtes unfassbar, sagte der Mönch: "So etwas hat es in der Geschichte unserer Kirche noch nie gegeben, dass ein Bischof auf diese Weise sterben muss. Wir leben hier in Frieden, Einfachheit und Schweigen. Wir haben nie ein vergleichbares Ereignis erlebt".

Bischof Epiphanios hatte als Schüler des berühmten Mönchs und Erneuerers von St. Makarios, Matta al-Maskin (Matthäus der Arme), weit über Ägypten hinaus große Bedeutung. Er betreute u.a. die berühmte Bibliothek des Klosters, in der sich Manuskripte von außerordentlichem literarischen und historischen Wert in verschiedenen Sprachen befinden. Der Bischof war als theologischer Wissenschaftler weltweit hoch angesehen. U. a. brachte er eine direkt aus dem griechischen Text übersetzte arabische Fassung des Buches Genesis, des ersten Buchs der Heiligen Schrift, heraus, er publizierte aber auch die arabische Fassung der Basilius-Liturgie. Derzeit sind mehrere, von ihm herausgegebene und bearbeitete Werke im Druck: Eine arabische Fassung des Buches Exodus und der Klassiker der monastischen Literatur "Bustan al Rubaan" (Der Garten der Mönche).

Die Beteiligung an regionalen und internationalen Symposien über koptische Studien war Bischof Epiphanios ein Herzensanliegen. Zuletzt hatte er Anfang Juli an dem Symposion "Die Kopten in der Moderne" teilgenommen, das von der Theologischen Universität in Melbourne veranstaltet wurde. Bei diesem Symposion referierte er über das "einmalige Erbe" von P. Matta al-Maskin für das christliche Leben und die theologische Wissenschaft.

Papst-Patriarch Tawadros II. würdigte Anba Epiphanios in seinem Nachruf als "wahren Mönch", dessen Leben von "Sanftmut und Demut" geprägt war, aber auch als Wissenschaftler, dessen umfassende Kenntnisse eine Fülle von Entdeckungen und Veröffentlichungen in verschiedenen Bereichen kirchlicher Studien hervorbrachten.

Verbindung mit Österreich

In Österreich war Prof. Dietmar W. Winkler, u.a. Ordinarius für Patristik und Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät Salzburg, Vorsitzender der Salzburger "Pro Oriente"-Sektion und Mitglied der offiziellen Kommission für den theologischen Dialog zwischen römisch-katholischer Kirche und der orientalisch-orthodoxen Kirchenfamilie, besonders mit Bischof Epiphanios verbunden, der seit heuer auch Mitglied der von Winkler geleiteten "Pro Oriente"-"Commission for Ecumenical Encounter between the Catholic Church and the Oriental Orthodox Churches" war.

Wörtlich sagte Prof. Winkler im Gespräch mit dem "Pro Oriente"-Informationsdienst: "Bei uns ist Anba Epiphanios als ökumenisch offener, theologisch weitsichtiger, zugleich tief in seiner koptischen Spiritualität verwurzelter Bischof eine Hoffnung für den Dialog gewesen.". Es sei ein "Zeichen besonderer Wertschätzung" gewesen, dass Papst-Patriarch Tawadros II. gerade Anba Epiphanios in die "Pro Oriente"-Kommission entsandte. Bischof Epiphanios habe auch schon zuvor seine freundschaftliche Verbundenheit mit "Pro Oriente" unter Beweis gestellt. So empfing er im Oktober 2016 Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze einer "Pro Oriente"-Delegation im Kloster St. Makarios.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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