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Es gibt nur einen Meister, nur einen Gott!

8. August 2018 in Jugend, 5 Lesermeinungen
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Wen der Teufel nicht halten kann, den treibt er an. Der Faule, wie der Getriebene, beide sind himmelweit von einem Leben in Fülle entfernt und der Widersacher lacht sich eins. - Die Jugendkolumne von Lucia Kirchgasser


Salzburg (kath.net)
Gestern Abend war wieder einer dieser Momente.. Einer dieser mir nur zu bekannten Momente der Entscheidung: Vernunft gegen „aber es wäre doch so schön..“. Es war im Grunde eine Kleinigkeit, aber dahinter steht ein Muster, dass sämtliche Bereiche meines Lebens prägt.

Gestern war einer dieser Abende, an dem ich genau weiß, dass ich am nächsten Tag arbeiten muss. Ich weiß, dass der kommende Tag herausfordernd und anstrengend wird. Ich weiß, dass ich genug Schlaf brauche, wenn ich alles, was kommt, gut meistern und danach nicht komplett am Ende und zu nichts mehr fähig sein will. Ich weiß, dass ich vernünftig sein muss, weil ich langfristig nicht so durchhalten werde. Ich weiß, dass da eine klare Grenze ist, die ich nicht mehr länger überschreiten soll.

Aber zusätzlich weiß ich an diesem Abend auch, dass es ein herrlich lauer Sommerabend ist, dass die Stimmung gerade so nett ist, dass da gerade Freunde sind, die ich sonst nie sehe, dass da ein Mann ist, den ich liebe, dass ich Angst habe, etwas zu verpassen, dass das trotzige Kind in mir sagt „Aber die anderen dürfen doch auch noch..“ Und natürlich bleibe ich.


An einem Morgen wie heute weiß ich, dass ich diese Unvernünftigkeit von gestern jetzt tagelang mit mir herumschleppen darf.. Und gut, ihr könnt euch jetzt denken „Oh Mann.. Was für ein Drama, sie ist einmal nicht früh genug ins Bett gekommen.. Ich mach das ständig und funktioniere ja auch..“

Und es stimmt! Wir funktionieren! Ich bin herrlich gut darin zu funktionieren! Einfach weitermachen, sich nichts anmerken lassen.. Dein Körper schreit – hör einfach nicht hin. Einfach machen, einfach funktionieren.

In letzter Zeit erschrecke ich oft über mich selbst, wie sehr ich meinen Körper, mich selbst, missbrauche und im Stich lasse! Da ist ein Bedürfnis – dafür ist jetzt keine Zeit.. Da ist ein ungutes Gefühl – lächle es einfach weg.. Da überschreitet jemand meine Grenze – einfach so tun, als wär nichts. Und.. und. Und.. Die Liste ist endlos!

Wenn ich an das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich ich selbst“ denke, bin ich zutiefst erschüttert! Verlange ich von anderen dasselbe, wie von mir?!
Vielleicht nicht mit Worten, aber ich lebe es ihnen vor..
Es ist wirklich so: Wen der Teufel nicht halten kann, den treibt er an. So oder so, die Frucht ist Selbstzerstörung. Der Faule, wie der Getriebene, beide sind himmelweit von einem Leben in Fülle entfernt und der Widersacher lacht sich eins.

Wie in allem geht es um das gute Maß zwischen zwei Extremen. Na toll, das Wort „Maߓ allein führt bei mir schon zu einem Gefühl der Überforderung.

Aber dabei möchte ich nicht stehen bleiben! Ja, ich mache Fehler. Und ja, ich bin scheinbar unendlich langsam, wenn es darum geht, dazuzulernen. Ich brauche eine Lektion nicht einmal, sondern gleich ein paar hundertmal. Da kann man schon mal kurz einen kleinen Verzweiflungsanfall bekommen.. Aber was mich tröstet, ist zu wissen, dass Gott so geduldig ist. Er schaut mir dabei zu, wie ich taumelnd und tollpatschig meinen Weg gehe, wie ein kleines Kind bei seinen ersten Schritten. Er sieht den Fall schon kommen. Es überrascht ihn überhaupt nicht. Und er ist da. Er fängt mich auf. Erklärt es mir wieder und wieder. Er heilt, was zerbricht. Er tröstet und spricht mir Mut zu. Und ich steh wieder auf.

Ich versuche es wieder. Gott sei Dank, hat das Jahr 365 Tage voller Chancen, die nur darauf warten, genützt zu werden!

Gott geht mit mir gerade den abenteuerlichen Weg, mich selbst, mein „gelobtes Land“ kennenzulernen und zu erforschen. Er zeigt mir meine eigenen und fremde Grenzen auf und lernt mir, diese zu stärken, zu schützen und zu respektieren. Er nimmt mir die Angst und hindert mich daran, Mauern im Herzen aufzubauen.

Gott lehrt mich, für mich selbst einzustehen und mir selbst den Wert zu geben, den er mir von jeher zugedacht hat. Er zeigt mir, wie Liebe überhaupt geht.

Er gibt mich nicht auf, also gebe ich nicht auf! Ich bin kein Versager, sondern ein Lernender, ein Jünger! Ich muss nicht verzweifeln, weil ich immer noch kein Meister bin! Das ist ja gar nicht meine Berufung.. Es gibt nur einen Meister, nur einen Gott! Ich darf ganz beruhigt einfach Mensch sein. Hallelujah!


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Lesermeinungen

 Rosenzweig 9. August 2018 

Danke - liebe Lucia für diesen schönen Beitrag!

-
Sie schreiben so wunderbar offen und lebendig, dass man Jeden- Ihrer Momente Mit-empfindend Sie gerne begleitet und ich in meinen schon reichgefüllten Lebensjahren nur bestätigen kann:

“...immer beginn ich von Neuem- immer fall ich zurück! Ist es- weil Du HERR willst sagen- das ist ein Spiel Deiner Liebe!”
(Fokulare- meine Jgd.Zeit)

Und werter @Diadochus hat es treffend zusammengefasst:
unser GUTE Wille zählt– GOTT gibt uns niemals auf!

In dieser dankbaren Zuversicht Sie herzl. grüßen..


4
 
 Diadochus 9. August 2018 
 

Abtötung

Wir müssen keine Meister sein und wir werden auch nie welche werden. Wir alle sind mit der Sünde Adams behaftet. Wir leben in der Verbannung. Wir sind Wanderer in der Wüste hin zu einem hehren erhabenen Ziel. Dieses hehre Ziel, das Jesus Christus ist, sollte aller Mühe wert sein, bzw. die eine oder andere Abtötung. Auch wenn uns dabei hin und wieder "tollpatschig" zumute ist, so brauchen wir da nicht zu verzweifeln. Der Hl. Geist wird uns führen. Das richtige Maß werden wir dann auf eine wundersame Fügung entdecken lernen. Allein der gute Wille zählt. Das andere gibt sich dann. Das geschieht bei jedem auf seine je eigene Weise. Sei getrost Lucia, Gott giebt Dich nicht auf. Schön, dass Du so offen bist. Gottes Stärke offenbart sich besonders in der Schwäche.


4
 
 mirjamvonabelin 8. August 2018 
 

Lucia Kirchgasser hat mir aus der Seele geschrieben

Es geht nicht um Sühne, natürlich müssen wir sühnen und aufopfern aber in diesem Fall ist das rechte Maß gemeint.
Ja, das rechte Maß erfordert Disziplin in Allem.
Von Luzia war das nur EIN Beispiel.
Pater Jörg Müller hat das ähnlich gesagt; wenn der Widersacher nicht zu Sünde verführen kann, versucht er es mit Übertreibung.

Ja, das rechte Maß....

Es gibt ein Sprichwort: "wenns am schönsten ist, soll man aufhören"...."wenns am besten schmeckt, soll man aufhören"....

Versuchen sie es @Laus Deo.... es ist viel schwieriger als weiterzumachen wenn man müde ist....


4
 
 gebsy 8. August 2018 

Geduld Gottes erkennen

und dafür dankbar zu sein, ist bereits wieder ein Geschenk aus der liebenden Hand Gottes.
Meinem Beichtvater habe ich schon öfters gestanden, dass mir mit mir der Geduldsfaden schon längst gerissen wäre.
David - Petrus - Augustinus und unzählige im Himmel Vollendete durften ihre Sünden er- und bekennen; sie schöpften aus der Dankbarkeit unendliche Kraft ...


2
 
 Laus Deo 8. August 2018 

Man kann aber auch wenig schlaf aufopfern

Es kommt immer auf die Haltung an. Bin ich eingeladen und gehe obwohl ich Müde bin, dann ist das ein Opfer. Gerade mit kleinen Kinder bin ich oft gezwungen Opfer zu bringen, dass heisst ich bin Müde schlafe aber nicht weil ich was mit den Kindern mache. Gehe ich in eine Sühnenacht, dann schadet das vielleicht dem Körper bringt aber Sühne. Gerade in den Heiligen erkennen wir das schön. Der Teufel kann auch uns manipulieren und uns einreden, wir zerstören uns selber, brauchen mal Zeit für uns. Sind wir aber ehrlich, in den Ferien gerade wenn wir Zeit für uns haben, sind wir am weitesten von Gott entfernt. Jesus selber hat uns das vorgelebt, dass man Opfer bringen muss, viele Heiligen haben nicht mehr als 3-4 Std geschlafen. Es kommt immer darauf an, warum man das tut. Und heute sind alle gestresst oder sagen, sie seien einem Burnout nahe, warum gab es das früher nicht. Meine Mutter hat 10mal härter gearbeitet als ich, aber von ihr hörte ich das nie. Sühne fordert Maria in Fatima


3
 

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