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"Wenn Vertuschung scheitert"

12. September 2018 in Chronik, 12 Lesermeinungen
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2010 wurde bekannt, dass der damalige Bischof von Brügge jahrelang seinen Neffen missbraucht hatte. Kardinal Danneels wollte den Vorfall vertuschen, wie ein geheim mitgeschnittenes Gespräch beweist


Brüssel (kath.net)
2010 wurde bekannt, dass der damals noch amtierende Bischof von Brügge, Roger Vangheluwe, jahrelang seinen Neffen missbraucht hatte. Am 23. April 2010 bot Vangheluwe Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt an, den dieser eine Stunde später (!) annahm. Am selben Tag meinte der damals bereits emeritierte Erzbischof von Mechelen-Brüssel und ehemalige Primas von Belgien, Godfried Kardinal Danneels (Archivfoto): "Es hat von meiner Seite noch nicht einmal den Anschein eines Versuches gegeben, die Angelegenheit zu vertuschen oder den Mantel der Geheimhaltung darüber zu breiten."


Vor dem Rücktritt gab es ein Gespräch zwischen dem Opfer, seiner Familie und Kardinal Danneels. Am 28. August 2010 publizierte die belgische Zeitung "De Standaard" die Mitschrift dieses Gespräches. Dies wurde heimlich aufgenommen, es dokumentiert, mit welcher Perfidie Kardinal Danneels damals versuchte, die Tat seines Amtsbruders zu vertuschen und das Opfer zum Schweigen zu bringen.

Mark Vangheluwe, das Opfer, hat 2017 das Buch "Brief an den Papst" veröffentlicht. Darin schildert er seine jahrelangen Versuche, den Onkel dazu zu bringen, seine Schuld einzugestehen und Verantwortung zu übernehmen. Am Ende dieser Entwicklung stand das Gespräch vom April 2010. Roger Vangheluwe wurde dabei in die Enge getrieben. Nun setzte er auf Danneels, der für ihn wohl einen letzten Versuch starten sollte, für ihn die Kohlen aus dem Feuer zu holen.

Benjamin Leven hat auf seinem Blog die Gesprächsabschrift aus dem Flämischen übersetzt und mit Kommentaren versehen, lesen Sie selbst (siehe Link unten). Leven war von 2013 bis 2015 Chefredakteur der Zeitschriften „Gottesdienst“ und „praxis gottesdienst“ in Trier (beide im Herder Verlag erschienen) und ist seit Oktober 2015 Redakteur der Herder Korrespondenz in Berlin, seit Februar 2017 in Rom.

Lesetipp: Link zum Blog von Benjamin Leven: „Wenn Vertuschung scheitert“


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Lesermeinungen

 JBE 14. September 2018 
 

Na Danke*

...und so einer gehörte zu den wichtigsten "Papstmachern" (was es ja theoretisch gar nicht geben dürfte)Das Resultat ist mehr als offensichtlich*


2
 
 Kurti 13. September 2018 
 

@Lady Stonebrooke

Ja, freilich waren die beiden Vorgänger von Papst Franziskus nicht immer konsequent, wenn auch Papst Benedikt rund 800 Priester abgesetzt hatte. Bei den Bischöfen hätte man manchen gar nicht ernennen sollen wie Kasper, Lehmann und manch anderen. Martini hat man sogar zum Kardinal gemacht ebenso wie Bergoglio, der ein sehr miserables Zeugnis schon von Pater Kolvenbach um 1990 herum bekam, er sei charakterlich ungeeignet als Bischof, weil er fluche (macht er immer noch) und weil er hinterhältig sei. Das aber kennen wir ja inzwischen aus Rom von ihm. Papst Joh.Paul II. hätte manchen nicht zum Bischof machen dürfen und das gilt auch von Papst Benedikt, der auch in einem Fall von einem Nuntius gewarnt wurde, den einen Priester zum Bischof oder gar Kardinal zu ernennen. Ich meine es war einer aus Belgien, aber man kann das ja nachlesen, wo es war.


6
 
 Kostadinov 13. September 2018 

Danneels ist der leibhaftige Beweis...

dass Señor Bergoglio keine Glaubwürdigkeit in Missbrauchsfragen für sich reklamieren kann. Den hätte er als erste Amtshandlung durch die Schweizer Garde von der Loggia runterverhaften lassen müssen. (ich zweifle übrigens die Wahl nicht an, aber dem Papst Glaubwürdigkeit absprechen zu müssen, schreibt sich sehr schwer)


5
 
 griasdigott 13. September 2018 

Gesprächstaktik

@Bernhard Joseph

Ja, was man da zu lesen bekommt, ist schwer erträglich.

Aber mal ehrlich gesagt, es kommt mir so bekannt vor. Beschwichtigen, verdrehen, Thema umlenken...

Gesprächs-FÜHRUNG und Manipulationstechniken scheint mir schon ein Themenschwerpunkt im heutigen "Theologiestudium" zu sein.

Für mich jedenfalls ein Grund, seltenst das Gespräch mit einem Priester zu suchen. Die meisten hören nicht mal zu bzw erfassen, was man sagt oder wollen halt einfach in ein andere Richtung lenken.

Es hat mich fast verwundert, dass die Vorposter über den Gesprächsablauf so konsterniert waren.

Danke für Ihre freundliche Antwort auf meinen Post gestern @Bernhard Joseph.
Ich denke aber, bei den Freikirchen ist es im Gegensatz zu den Protestanten besser. Da zählt noch die Bibel.


5
 
 Guingamp 12. September 2018 
 

Dieses Protokoll ist ein Protokoll der Schande

Wenn man sich da vor Augen hält, daß Danneels mit einem Opfer spricht, dessen Verzweiflung man bereits aus dieser bloßen Mitschrift herauslesen kann, wird einem einfach nur schlecht. Das ist nicht nur ein Verrat an dem Gebot der Nächstenliebe; das ist ein Verstoß gegen die elementarsten (sic!) Formen der Mitmenschlichkeit. Es ist wirklich schaurig, wer in unserer Kirche an den Schalthebeln der Macht sitzt. Ich bin mit meinem (irdischen) Latein schon lange am Ende; keine menschliche Reform wird diesen Augiasstall ausmisten können. "Am Ende wird Mein Unbeflecktes Herz triumphieren!", hat Maria den Seherkindern von Fatima gesagt -- darauf vertraue ich.


14
 
 Lady Stonebrooke 12. September 2018 
 

Es sieht allerdings so aus, als ob Papst Benedikt auch etwas gewusst hat - sonst hätte er den Rücktritt ja nicht so schnell angenommen. Warum hat er nicht vorher gehandelt? Da helfen auch keine eingeklammerten Ausrufezeichen.
Ich ärgere mich sehr über Papst Franziskus, aber trotzdem finde ich bei aller Wertschätzung für seine Vorgänger, dass sie auch nicht immer sehr konsequent waren, leider. Zumindest aus meiner - zugegeben eingeschränkter - Sicht.


5
 
 goegy 12. September 2018 
 

Für unsere Kirche gibt es derzeit viel Grund, sich zu schämen. Die Leute in meinem Bekanntenkreis haben im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Geistlichen kennen gelernt: Herzensgute, hoch intelligente, fast heilige Menschen; aber auch solche die eindeutig am falschen Platz waren, autoritäre Besserwisser, ohne Charisma und Empathie, sogar richtige Nieten.
Niemand von uns aber hat je einen Priester getroffen, der dem Negativbild entspricht, wie dies nun medial präsentiert wird.
"Wer den Schaden hat, kriegt auch den Spott" heisst ein alter Bauernspruch.
Spot und Häme kommen nun aus allen Himmelsrichtungen, nicht zu letzt auch aus den Schwesterkirchen.
Dieser Seite sei vermehrte Zurückhaltung empfohlen.
Als sich hier Frauen unter dem Slogan "church-too" zusammen taten und Vorfälle - allerdings meist im Hetero-Bereich - thematisierten, wurde diesen schnell ein Maulkorb verpasst.
Gut an der dramatischen Situation bei uns ist, dass nun alles auf den Tisch kommt, ohne Maulkorb.


5
 
 amor crucificada 12. September 2018 
 

Zum Thema Danneels

Googeln Sie mal "Bischofsring Danneels" Der Gedanke, der sich da aufdrängt ist absolut widerwärtig.


10
 
 Palmsonntag 12. September 2018 
 

Lieber Hadrianus Antonius

bitte kommentieren Sie weiter / wieder!
Gerade in Belgien und nicht nur dort kennen Sie sich sehr gut aus. Ihre Wissensbereicherung (und das in erfrischender direkter Sprache - keine Wattebäuschchen-Verklausulierungen) hilft zumindest mir, die Dinge besser einordnen zu können. Ihre Beiträge beugen m.E. auch der Gefahr einer "bewußten Geschichtsverfälschung" vor.


21
 
 Bernhard Joseph 12. September 2018 
 

Es ist noch viel schlimmer als gedacht - ein Albtraum

Vielen Dank an die kath.net Redaktion für den Link. Was man da zu lesen bekommt ist wirklich schwer erträglich.

Und solche Gestalten haben dann im Konklave das Zepter geführt?!

Der Schmutz in unserer Kirche ist so groß, das man es nur schwer ertragen kann.


25
 
 Aegidius 12. September 2018 
 

Das ist sehr gut, daß kath.net hier die Verstrickung des Teams F. in den Homosex- und Vertuschungssumpf noch einmal zum Abschreiben für die Öffentlichkeit zusammenfaßt und zugänglich macht.


23
 
 wedlerg 12. September 2018 
 

Der Fall Belgien muss tatsächlich aufgearbeitet werden

Kardinal Danneels ist derjenige, der den Niedergang der Belgischen Kirche zu verantworten hat. Der Vertuschungsfall Vangheluwe ist der dreisteste, aber nicht der einzige Fall.

Das Ausbreiten von Homoorgien in Belgischen Seminaren ist wie ein Fluch durch dieses einst so gläubige Land gelodert. Bis zu 25% der Seminaristen waren praktizierende Homosexuelle übelster Prägung.

Daneels hat all das als progressiv und gut gedeckt und befördert. Er hat die Gläubigen aus den Kirchen gedrängt und eine Art weltliche Sozialkirche liberalster Prägung installiert.

Benedikt hat Daneels durch Erzbischof André-Joseph Léonard ersetzt, der aufräumen sollte und wollte. Das hat Franziksus schleunigst durch die Wahl DeKezels rückgängig gemacht.

Und nicht vergessen: Erzbischof André-Joseph Léonard wurde sofort in die Mühlen des Missbrauchsskandals gezogen, um beseitigt zu werden - damit da System weitergehen konnte. Aufarbeitung muss immer wahrhaftig sein - sonst macht sie keinen Sinn.


26
 

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