Vatikan bestätigt Ermittlungen beim Chor der Sixtina17. September 2018 in Chronik, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Nach Veruntreuungsvorwürfen werden die Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten des Chores überprüft
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Gegen den Verwaltungsdirektor sowie den Leiter des Chores der Sixtinischen Kapelle im Vatikan wird derzeit ermittelt. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Vatikan am späten Mittwochabend. Papst Franziskus habe "vor einigen Monaten Ermittlungen zu Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten des Chores angeordnet". Diese seien noch im Gange, hieß es.
Den Medienberichten zufolge wird Verwaltungsdirektor Michelangelo Nardella beschuldigt, Gelder aus Konzerteinnahmen des Chores auf ein italienisches Konto eingezahlt zu haben. Es gehe um die Straftatbestände Geldwäsche, schwerer Betrug und Veruntreuung. Aus dem von Nardella eröffneten Konto für Konzerteinnahmen seien persönliche Ausgaben bestritten worden. Bereits Anfang Juli war Nardella suspendiert worden. Seine Anwältin hatte damals bestritten, dass gegen ihren Mandanten Untersuchungen liefen. Die bald darauf jedoch eröffneten Ermittlungen dauerten noch an, so der Vatikan. Außerdem gebe es derzeit eine Visitation des Chores, berichtet Vatican Insider. Die Eltern einiger Sängerknaben hätten sich über den rüden Umgangston des Chorleiters beschwert. Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Alle Rechte vorbehalten
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Lesermeinungen | Stefan Fleischer 18. September 2018 | | | @ Herbstlicht Da habe ich mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt. Es ist natürlich nicht so, dass Gott alles unter den Teppich kehrt. Aber das Schlagwort von der grenzen- und bedingungslosen Barmherzigkeit Gottes verführt leider viele Menschen dazu, an so etwas wie einen Automatismus der Verzeihung Gottes, als eine Pflicht Gottes uns gegenüber alles zu verzeihen, zu glauben, auch wenn sie nicht die geringste Absicht haben, umzukehren. Für viele gibt es gar keine Sünde mehr. Alles ist nur menschliches Versagen oder dann "Lebensrealität". Doch wo es nichts zu vergeben gibt, da kann selbst Gott nicht verzeihen. Da perlt seine Barmherzigkeit an uns Menschen ab wie das Wasser an der Ente. | 4
| | | Herbstlicht 18. September 2018 | | | @Stefan Fleischer Ich denke, nicht Gott "kehrt alles unter den Teppich", sondern wir, seine Kinder.
Und die kirchliche Obrigkeit, die politischen Eliten, die gesellschaftlich Einflussreichen, die an Geld reichen und die vielen anderen Schichten, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Und auch die Medien tun das ihrige dazu, in diesem Sinne zu agieren.
Und auch wir sind natürlich nicht ohne Schuld. | 2
| | | Stefan Fleischer 18. September 2018 | | | @ doda Richtig.
"Korruption der Lehre zieht immer die Korruption der Moral nach sich“
Das gilt auch hier. Wo Gott alles unter den Teppich kehrt, da gilt nur noch eins: "Do sollst dich nicht erwischen lassen!" | 7
| | | Vögeli 18. September 2018 | | |
Genau so müsste in Missbrauchsfällen umgegangen werden. Polizei einschalten und alle Unterlagen offen legen. Dass das nicht so gemacht wird, glaube ich liegt daran, dass so viele mit involviert sind. Bis an die Spitze. | 9
| | | doda 18. September 2018 | | | Je mehr die Kirche verweltlicht werden kann, um so mehr kann sie korrumpiert werden. | 7
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