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Wer ist Jesus?

16. September 2018 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus: das Bekenntnis des Glaubens an Christus darf nicht bei Worten stehen bleiben. Er verlangt Entscheidungen und konkrete Gesten. – Bedürftige verteilen 40.000 Kruzifixe: das Geschenk des Papstes zum Fest Kreuzerhöhung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Für wen haltet ihr mich? Du bist der Christus!“ – „Der Menschensohn muss vieles erleiden“: Angelus am vierundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis. In seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet kommentierte Papst Franziskus das Evangelium vom Tag (Mk 8,27-35).

In diesem Abschnitt kehre die Frage wieder, die das ganze Markusevangelium durchziehe: „Wer ist Jesus?“. Doch diesmal sei es Jesus selbst, der sie den Jüngern stelle und ihnen allmählich helfe, sich der grundlegenden Frage nach seiner Identität zu stellen. Bevor er die Zwölf direkt frage, wolle Jesus von ihnen hören, was die Leute von ihm hielten – und er wisse sehr gut, dass die Jünger sehr sensibel für die Popularität des Meisters seien. So frage er: „Für wen halten mich die Menschen?” (V. 27).

Es zeige sich, dass Jesus vom Volk als großer Prophet angesehen werde. Aber in Wirklichkeit interessiere er sich nicht für Umfragen und Gerüchte. Er akzeptiere ebenso wenig, dass seine Jünger seine Fragen mit vorgefertigten Formeln beantworteten, indem sie berühmte Menschen der Heiligen Schrift zitierten, „denn ein auf Formeln reduzierter Glaube ist ein kurzsichtiger Glaube“.


Der Herr wolle, „dass seine Jünger von gestern und heute eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen und ihn so im Mittelpunkt ihres Lebens willkommen heißen“. Daher ermutige er sie, sich vor sich selbst in aller Wahrheit zu fragen, und fragt: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (V. 29).

Jesus richte heute diese Frage so direkt und vertraulich an jeden von uns: „Wer bin ich für dich?". Jeder sei aufgerufen, in seinem Herzen zu antworten und sich dabei vom Licht leiten zu lassen, das der Vater uns gebe, um seinen Sohn Jesus erkennen. Dabei könne es uns wie Petrus ergehen, dass wir mit Begeisterung sagten: „Du bist der Christus“.

Doch wenn Jesus uns klar sage, was er zu seinen Jüngern gesagt habe, dass sich seine Mission nicht auf dem breiten Weg des Erfolgs, sondern auf dem schwierigen Weg des leidenden, gedemütigten, gekreuzigten Dieners erfülle, dann könne es auch uns geschehen, wie Petrus zu protestieren und zu rebellieren, weil das unseren weltlichen Erwartungen widerspreche. In diesen Augenblicken verdienten auch wir die gesunde Zurechtweisung Jesu: „Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen“ (V. 33).

Das Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus dürfe nicht bei Worten stehen bleiben, sondern verlange nach Authentizität durch Entscheidungen und konkrete Gesten, durch ein von Liebe zu Gott und zum Nächsten geprägtes Leben. Jesus sage uns, dass, um ihm zu folgen, um seine Jünger zu sein, man sich selbst verleugnen, das heißt die Ansprüche des eigenen selbstsüchtigen Stolzes, und sein eigenes Kreuz auf sich nehmen müsse.

Dann gebe er allen eine Grundregel: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten“ (V. 35). Um dieses Paradoxon zu verstehen, müssten wir uns daran erinnern, dass unsere tiefste Berufung die Liebe sei, weil wir nach dem Ebenbild Gottes geschaffen seien, der Liebe ist. Oft verfehlten wir aus vielerlei Gründen den Weg im Leben auf der Suche nach Glück in Dingen oder in den Menschen, die wir als Dinge behandelten. Doch wir fänden Glück nur, „wenn die Liebe, jene wahre, uns begegnet, uns überrascht, uns verändert. Die Zeugnisse der Heiligen zeigen dies“.

Nach dem Angelus wurden rund 40.000 Kruzifixe an die Gläubigen auf dem Petersplatz verteilt. Es handelte sich um das Geschenk von Papst Franziskus zum Fest der Kreuzerhöhung. Die Verteilung der Kruzifixe wurde erneut unter der Regie des Päpstlichen Almosenamtes von Armen, Obdachlosen und Immigranten zusammen mit Ehrenamtlichen und Ordensleuten übernommen.

„Im Kreuz Christi ist die ganze Liebe Gottes, seine unendliche Barmherzigkeit“ steht in drei Sprachen auf einem kleinen, die Kruzifixe begleitenden Kärtchen. Es handelt sich dabei um Worte, die der Papst beim Kreuzweg am Kolosseum 2013 gesprochen hatte. Franziskus betonte: das Kreuz sei kein Schmuckgegenstand, sondern ein religiöses Zeichen zur Betrachtung und zum Gebet. Nach der Verteilung der Kruzifixe wurde den über 300 bedürftigen Ehrenamtlichen ein Sandwich und ein Getränk im Namen des Papstes angeboten.


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 17. September 2018 

@ Montfort

Herzlichen Dank
Ich versuche zu verstehen. Ganz einfach ist das alles für einen Laien nicht. Wenn ich mir vorstelle, ein Prediger würde das in der Homilie so sagen, ich weiss nicht, wie viele ihn verstehen würden. Also vor dieser Diskussion hätte ich nicht verstanden.


1
 
 Montfort 17. September 2018 

@St. F. - Wenn wir uns dem Leben in der Nachfolge des Gekreuzigten und Auferstandenen verweigern,

werden wir zum "Gegner" des göttlichen Erlösungsweges.

"Weshalb spricht Christus Petrus hier mit "Satan" an, wenn es darum geht, ihn zur Nachfolge aufzufordern? Satan als Jünger des Herrn kann ich mir schwer vorstellen. Müsste hier vielleicht auch "Satan" anders übersetzt werden?"

In der Jüngerschaft braucht es - je "höher", desto mehr! - immer neu die Bekehrung vom "menschlich" denkenden und empfindenden "Gegner" ("Satan") des Kreuzesweges Jesu zum Jünger, der wirklich "hinter Jesus hergehen will", sich entscheidet, nicht eigenem Wollen und Verstehen zu folgen, sondern im Vertrauen den Weg zu gehen, den "Gott will", der mit Kreuzaufnahme verbunden und nicht auf vorhersehbare "Erfolge" aus ist, sondern auf das Mitgehen mit dem Christus.

Erst in der Begegung mit dem Auferstandenen wird Petrus endgültig aus seiner "Flucht ins Menschliche" herausgeholt, als er in Jesu Liebe die Vergebung seiner Verleugnung erfährt, geführt wird "wohin er nicht will" und hört: "Du aber folge mir nach!"


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 Montfort 17. September 2018 

@Stefan Fleischer - Gerne, Ihre Frage ist ja keine Kritik, sondern führt tiefer

Hebräisch/Aramäisch Satan bedeutet„Gegner, Ankläger", wohl vom Verb „feindlich sein/anklagen“.

Petrus macht ja Jesus ganz energisch ersthafte Vorwürfe, als Jesus von der Notwendigkeit seines Leidens und gewaltsamen Todes und von der Auferstehung spricht (letztere überhören die Jünger aus Unverständnis): "Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen." Mk 8,32

Petrus ist der Jünger, Freund, Apostel, der sich "von hinten", also aus dem engsten Jüngerkreis heraus (!) "freundschaftlich" Jesus entgegenstellt, zum internen "Gegner" (Satan) des erlösenden Leidensweges des Messias wird.

Petrus wird zum Hindernis (skandalon) des von Gott her als notwendig gewählten Leidensweges zum Heil der Menschen, weil er nur menschlich denkt, "nicht im Sinn" hat, "was Gott will".

So werden für die Gläubigen jene Verkündiger zum "Satan" und Nachfolgehindernis, die eine "erfüllende Nachfolge light" ohne Selbstverleugnung und ohne Kreuztragen propagieren.


2
 
 Montfort 17. September 2018 

@Stefan Fleischer - Verschiedene Bibel-Übersetzungen

Entschuldigung. Ich hatte fälschlich Mk 8,34 und Mt 16,24 geschrieben, richtig ist: Mk 8,33 und Mt 16,23 für die angeführten Zitate.

Die "alte" Einheitsübersetzung finden Sie hier: http://www.bibelwerk.de/Bibel.12790.html/Einheitsübersetzung+1980+online.12798.html

Die "neue" revidierte Einheitsübersetzung ist - neben vielen anderen Ausgaben, auch der Vulgata - hier zu finden: www.bibleserver.com/start?translation=27

Die Vulgata übersetzt:
Mk 8,33: "Vade retro me Satana, quoniam non sapis quae Dei sunt, sed quae sunt hominum."

Mt 16,24: "Vade post me Satana, scandalum es mihi : quia non sapis ea quae Dei sunt, sed ea quae hominum."

Interessant ist, dass Jesus sich zu Petrus "umwendet", um ihn aufzufordern, sich ihm nicht in den Weg zu stellen, sondern "hinter ihm herzugehen". Anscheinend kommt der "Skandal" oft aus der treuesten Gefolgschaft, von denen, die als "Apostelsprecher" soeben Jesus als den Christus bekannt haben.


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 Montfort 16. September 2018 

@Stephan Fleischer - Nur ist die Übersetzung "Geh mir aus den Augen" oder "weg von mir" irreführend!

Jesus weist Petrus - der sich ihm entgegengestellt, als Jesus vom Leidensweg spricht, um ihn "menschlich verständlich" abzuhalten - ja nicht von sich weg, sondern fordert ihn auf, "hinter ihn" zu gehen, also wieder in seine Nachfolge zu treten.

Für "nachfolgen" gibt es im Hebräischen und Aramäischen kein eigenes Wort, sonder nur die Wortkombination: "(her)gehen hinter".

Petrus soll sich dem Leidensweg Jesu, der "sein muss" zur Erlösung der Welt, nicht entgegenstellen (als Versucher, als Hindernis) - sosehr das für einen Freund menschlich verständlich ist -, sondern "hinter ihm hergehen", in die Kreuzesnachfolge eintreten.

Mk 8,34: "Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen."

Mt 16,24: "Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis (skandalon, Hindernis) bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen."


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 Stefan Fleischer 16. September 2018 

In keinem anderen Zeichen ist Heil!

Danke, Heiliger Vater, dass Sie das uns wieder einmal so deutlich in Erinnerung rufen. Es gibt kein Heil, weder irdisches noch ewiges, für uns Menschen ohne das Kreuz, am Kreuz vorbei. Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken und seine Wege sind nicht unsere Wege. Wir müssen uns immer bemühen, das im Sinn zu haben, was Gott will, und nicht das was wir Menschen wollen, was ich selber will. Christus hat das Petrus überdeutlich zu verstehen gegeben: "Geh mir aus den Augen, Satan!"
„Im Kreuz Christi ist die ganze Liebe Gottes, seine unendliche Barmherzigkeit“ So unbegreiflich das für unser kleines Hirn auch sein mag, es ist jene Lebenswirklichkeit, auf der wir unseren Glauben und unser Vertrauen aufbauen, auf welcher unsere Hoffnung auf das ewige Leben gründet.


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