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Kardinal Ouellet: Kirche braucht Stimmen der Missbrauchsopfer

21. September 2018 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Bischöfe bei Europa-Bischofsversammlung in Posen: "Wenn diese Menschen über das ihnen Widerfahrene nicht reden können, kann das ihr Leben zerstören"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Mehr Sorgfalt bei der Auswahl von Bischöfen hat Kurienkardinal Marc Ouellet bei der Vollversammlung des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) im polnischen Poznan (Posen) gefordert. Eine weitere Maßnahme, um Missbrauch in der Kirche einzudämmen, solle die stärkere Einbeziehung von Frauen bei der Eignungsprüfung von Priesterkandidaten sein. Innerhalb der Kirche müsse mehr getan werden, um die Ursachen der Missbrauchsfälle anzugehen, die "die Institution erschüttern", sagte der Präfekt der vatikanischen Bischofskongregation. Die aktuelle Situation in der Kirche bezeichnete Ouellet als "Krise".
Die Kirche müsse künftig besser auf die Stimmen der Opfer von Missbrauch hören. Zu immer neuen Skandalen im Lauf der Jahrzehnte wäre es vielleicht nicht gekommen, wenn man die Opfer von Anfang an ernst genommen hätte, sagte der Kardinal: "Die Betroffenen sollten ihren Standpunkt in aller Freiheit klar ausdrücken können. Wir brauchen diese Stimmen, damit die Probleme angegangen werden. Die Bischöfe sollten Menschen, die gelitten haben, nicht nur anhören, wenn sie ihnen einmal begegnen, sondern sie aktiv einladen. Denn wenn diese Menschen über das ihnen Widerfahrene nicht reden können, kann das ihr Leben zerstören."


Die Kirche habe in den letzten Jahrzehnten viel gelernt über die Leiden und die Folgen von sexuellem Missbrauch, vor allem "wenn Kleriker die Täter waren", beteuerte Kardinal Ouellet: "Die angerichteten Schäden sind enorm", darum sei "viel Reparatur- und Versöhnungsarbeit" zu leisten. "Dabei gibt es eine psychologische, aber auch eine geistliche Dimension - und eine Dimension des Versöhnens."

Mit Blick auf die Diskussion um Papst Franziskus sprach Ouellet von "Rebellion". "Das ist eine sehr ernste Sache, mit der es nicht nur politisch, sondern auch spirituell umzugehen gilt." Die Angriffe auf den Papst seien "ungerecht".

Der Kanadier Ouellet ist seit 2010 Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, die unter anderem mit der Auswahl der Kandidaten für die Besetzung von Bischofsstühlen betraut ist. Zuvor war er acht Jahre lang Erzbischof von Quebec.
Erzbischof Charles Scicluna aus Malta, der lange an der vatikanischen Glaubenskongregation mit dem Dossier Missbrauch zu tun hatte, sagte, dass "wir von den Worten zur Tat übergehen" müssten; "Die Leute müssen sehen, dass wir nicht nur schöne Worte und Versprechungen machen, sondern wirklich Verantwortung übernehmen - zusammen mit allen in der Kirche."

"Dass Papst Franziskus die Initiative ergreift und alle Vorsitzenden von Bischofskonferenzen im Februar nach Rom einlädt, um mit ihnen über die Prävention von sexuellem Missbrauch zu sprechen, ist ein sehr starkes Zeichen für die Verteidigung der Würde und des Schutzes von Minderjährigen in der Kirche. Diese Einladung sagt in wenigen Worten etwas Grundlegendes: dass nämlich die Prävention von Missbrauchsfällen und der Kinderschutz die ganze Kirche und alle in der Kirche etwas angehen", so Scicluna laut "Vatican News" (Dienstag).
Der Erzbischof erinnerte, dass die Glaubenskongregation 2011 an alle Bischofskonferenzen der Welt einen Rundbrief geschrieben habe. Darin werde erklärt, wie auf die Fälle von sexuellem Missbrauch reagiert werden müsse: "Schon damals wurde angeordnet, dass alle Bischofskonferenzen ein Regelwerk für den Umgang mit solchen Fällen erstellen sollten. Ein großer Teil der Bischofskonferenzen ist darauf eingegangen, und diese Regelwerke wurden von der Glaubenskongregation approbiert."

Aber Papier alleine reiche eben nicht, so Scicluna: "Man muss die ganze Gemeinschaft sensibilisieren, denn dieses traurige Phänomen kann nicht nur von der Hierarchie gelöst werden. Dazu müssen alle beitragen."
Schon Johannes Paul II. 1992 habe in "Pastores Dabo Vobis" gefordert, dass die Priesteramtskandidaten einem "psychologischen Screening" unterzogen werden müsst. ob sie in affektiver Hinsicht reife Persönlichkeit seien, erinnerte der Erzbischof.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 lesa 22. September 2018 

Einfach und klar

@karued: Verstehe Sie schon. "Der Ton macht die Musik". Das stimmt natürlich. Aber "In Liebe in Wahrheit sagen". Unumwunden, klar und einfach, gelegen oder ungelegen. "Euer Ja, sei ein Ja, euer Nein ein Nein." Ohne falsche Zwischentöne.


2
 
 karued92 21. September 2018 
 

@lesa

Deshalb habe ich den Ausdruck auch in Klammern gesetzt. Das sind natürlich alles politische Floskeln-link,recht,mitte aber man muss trotzdem zugeben dass es auch Unterschiede gibt sagen wir mal vom Stil oder Ansatz her-siehe dubia vs. Scola. Beide haben das gleiche Anliegen, bringen es aber anders rüber. Was dann "effektiver" ist weis ich nicht- zumindest gebracht hat beides nichts-zumindest beim Adressaten.


0
 
 lesa 21. September 2018 

Mitte ist etwas anderes als political correctness

@karued: "Mann der Mitte" - die Mitte ist Christus und die Wahrheit.
Political correctness - das ist oft geradezu das Abweichen von dieser Mitte.


5
 
 Einsiedlerin 21. September 2018 
 

Die Kirche braucht Stimmen der Missbrauchsopfer

Das klingt wie ein Wahlkampfslogan!

Sehr verlogen! Die Missbrauchsopfer, die ihre Stimme erhoben, hat man einfach mundtot gemacht!
Auf Blabla kann verzichtet werden, Taten müssen folgen, und zwar schleunigst!


8
 
 J.g.Ratkaj 21. September 2018 
 

Ein nichztssagendes Statement Quellets

So kann ein Politiker sprechen aber von einem hohen Mann der Kirche kann man gerade bei diesem hochbrisanten Thema des Mißbrauchs tiefergehendes erwarten. Das tut er freilich nicht weil das Telos seiner Stellungnahme nichts als eine billige Beschwichtigung bildet.


7
 
 karued92 21. September 2018 
 

Ouellet

Ouellet will ja auch noch Papst werden und ist sicherlich ein Top Kandidat der Kurie als "Mann der Mitte" und Verteidiger von Bergoglio sei es sein Amoris Laetitia im Osservatore oder den Umgang mit Vigano! Er wäre die Brücke zu einem Pontifikat von Tagle-denn ansonsten haben die Kurialen ja keinen außer vll noch Parolin.


3
 
 7.Oktober1571 21. September 2018 
 

Neben den Stimmen

der Missbrauchsopfer bedarf es vor allem der entschlossene Verkündigung der Bischöfe gegen die Sünde, gegen den satanischen Zeitgeist und gegen die Versuche, die Kirche von außen und neuerdings besonders von innen zu zerstören. Außerdem sollten wir unsere Gebetsbemühungen für den Klerus verstärken, so wie es auf der Startseite von marianisches.de aktuell empfohlen wird: heiliger Pfarrer von Ars, bitte für unsere Priester!


8
 
 JuM+ 21. September 2018 
 

Die aktuelle Situation in der Kirche bezeichnete Ouellet als "Krise".

Es herrscht tatsächlich CHAOS und zwar von der Vatikanpitze weg!


12
 

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