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Bischof Holley sieht Amtsentfernung als Racheakt von Kardinal Wuerl

26. Oktober 2018 in Weltkirche, 14 Lesermeinungen
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Der erst 63-jährige US-Bischof nimmt nach Amtsenthebung durch Papst Franziskus Stellung


Memphis (kath.net/pl) Am Tag nach der offenbar unfreiwilligen Emeritierung des erst 63-jährigen Bischofs von Memphis, Martin Holley, durch Papst Franziskus äußerte sich der Bischof gegenüber der „Catholic News Agency“ über die Gründe für seine Entfernung aus dem Amt. Er wolle transparent sein, stellte er fest und erläuterte, dass die Ursache nicht Missmanagement oder frühere Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens war. Vielmehr vermutet er, dass er auf Geheiß des ehemaligen Erzbischofs von Washington, Kardinal Donald Wuerl, entfernt wurde. Dieser habe, so die Darstellung Holleys, den Apostolischen Nuntius Erzbischof Christophe Pierre beeinflusst oder sogar mit ihm zusammengearbeitet, um Holley aus dem bischöflichen Amt zu holen. Außerdem sagte Holley, dass er vor seiner Amtsenthebung keine Möglichkeit für ein Gespräch mit Papst Franziskus erhalten habe.

Holley selbst sieht die Amtsentfernung als Nachwirkung eines Vorfalls im Jahr 2012. Er war seinerzeit Weihbischof in Washington D.C. gewesen und Erzbischof Wuerl war vom Vatikan als Staatssekretär in Erwägung gezogen worden. Er sei, so erläuterte Holley, von Papst Benedikt XVI. um eine Stellungnahme zu dieser möglichen Ernennung gebeten worden, in dieser Stellungnahme habe er sich besorgt über diese Beförderung geäußert. Wuerl wurde nicht als Kardinalsstaatssekretär berufen, 2013 aber von Papst Franziskus zum Mitglied der Bischofskongregation ernannt. Die Entfernung aus dem Bischofsamt von Memphis bezeichnete Holley wörtlich als Wuerls „Racheakt“, der Kardinal verachte ihn seit seiner ungünstigen Stellungnahme.


Holley, der selbst Afroamerikaner ist (wie auch sein Vorgänger), sprach auch von „rassistischen Vorurteilen einiger weniger Priester“ gegen ihn.
Gegen Holley liegen Vorwürfe wegen sexuellem Belästigung von Männern vor, allerdings nur vereinzelt, nicht in solchen Mengen wie gegen Ex-Kardinal Theodore McCarrick (wegen Missbrauchsverdachts) und gegen Wuerl (wegen Verutschungsverdachts). Holley selbst sagt mit Bezug auf das massenhafte Fehlverhalten des Ex-Kardinal McCarrick: „Ich bin kein Teil der Lavendel-Mafia. Ich würde nie zu diesen Bösen gehören.“ Als Washingtoner Weihbischof hatte Holley zwei Jahre mit McCarrick zusammengearbeitet. Er habe von dem berüchtigten Strandhaus zwar gehört, aber er wusste zunächts nichts über das „raubtierhafte“ Fehlverhalten McCarricks gegenüber jungen Männern. Als er dann um 2009/2010 von einem Seminaristen genauere Informationen gehört habe, habe er Wuerl und andere Bischöfe/Weihbischöfe informiert, doch sei weiter nichts passiert, als dass sich Wuerl für diese Informationen bedankt habe. Wuerls Sprecher wiederum sagte gegenüber CNA, dass sich Wuerl über kein diesbezügliches Gespräch mit Holley erinnern könne.

Vor der Amtsentfernung Holleys hatte der Vatikan eine Apostolische Visitation der Diözese Memphis vorgenommen. Zuvor war Kritik an der Amtsführung Holleys lautgeworden, beispielsweise an seiner Ernennung eines kanadischen Priesters zum Generalvikar des Bistums, obwohl dieser dem Bistum kaum bekannt gewesen war und ungewöhnlich schnell inkardiniert wurde. Generalvikar Machado trat aber unmittelbar nach der Visitation zurück. Außerdem hatte Holley innerhalb von wenigen Monaten etwas 75 Prozent der Priester seines neuübernommenen Bistums dazu gedrängt, zurückzutreten, ihnen dann eine neue Stelle verliehen, wo sie künftig nur noch „Pfarradministrator“ statt „Pfarrer“ waren.

Vatikansprecher Greg Burke hatte vorgestern nach Reporteranfrage erläutert, die Ursache für Holleys Amtsentfernung liege in seinen „Management des Bistums“ und seien „nicht missbrauchsbezogen“.

Die Frage über die Ursache für den kanonischen Prozess, der zur Amtsentfernung Holleys führte, bleibt seitens des Vatikans unbeantwortet.

Archivfoto Bischof Holley (c) Diözese Memphis


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Lesermeinungen

 Raspunatz 27. Oktober 2018 
 

Schaut Sie sich euch an, wie sie sich lieben! (Ironie off)


5
 
 Thalelaios 26. Oktober 2018 
 

Bischof Holley ist mE ein vollkommen integrer Mann, das Bistum Memphis

hat er von einem der ganz großen Strippenzieher der Homolobby in den USA, Bischof Terry Steib, übernommen. Holley hat dann mit drastischen Maßnahmen versucht, das Bistum zu rekonsolidieren und Homobruderschaften zu zerschlagen. Dazu zählten sehr viele Versetzungen von homophilen Priestern, die zusammen mit Altbischof Steib und Wuerl daraufhin eine Rebellion angezettelt haben. Im Grunde war Memphis ein "versautes" Bistum und der neue Bischof auf verlorenem Posten gegen die übermächtige Homolobby.


9
 
 Herbstlicht 26. Oktober 2018 
 

zweierlei Maß, wie schon so oft!

Selbst wenn Bischof Holley schuldhaftes Verhalten vorgeworfen werden könnte, ein Treffen mit Franziskus wäre dennoch sinnvoll gewesen.
Dem Beschuldigten, falls an den Vorwürfen etwas dran ist, die Möglichkeit einzuräumen, ein klärendes Gespräch führen zu können, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, gerade in der Kirche.
Wo ist da die vielgerühmte Barmherzigkeit des Franziskus?


13
 
 Kurti 26. Oktober 2018 
 

Bei diesem Papst wird kein Bischof vor einer Entscheidung angehört.

das ist nicht das erste Mal. Aber den Dialog propagiert der Papst laufend, um vor der Welt gut dazustehen. Wenn eine Firma einen Mitarbeiter entlässt, dann wird diesem der Grund mitgeteilt. Das ist doch das mindeste, was ein Vorgesetzter tun muss, wenn es schon nicht zum Gespräch kommt. Aber wie jemand geschrieben hat, hat der Papst schon als Bischof in Argentinien Personalpoltik mit dem Schlachtermesser betrieben. Diejenigen, die entlassen werden müssten, behält er aber.


18
 
 Kurti 26. Oktober 2018 
 

Daß ein Bischof

nur vermuteten Gründen umstritten ist


0
 
 winthir 26. Oktober 2018 

JohannBaptist, danke für das ins-Gedächtnis-rufen.

ich lese gerade ein sehr schönes Buch,
mit dem Titel "Diktator Papst" (handelt von Papst Franziskus).

sollte sich jemand wundern über meinen Beitrag: Das Buch gibt es wirklich.


13
 
 Wunderer 26. Oktober 2018 
 

Sollte hier

unbilligerweise ein Sündenbock gefunden werden?
Sind die mutmaßlichen Vergehen von Bischof Holley wirklich so dramatisch schwerwiegend, daß er umgehend abgesetzt werden mußte?
Warum aber ließ die ehrenvolle Pensionierung von Kardinal Wuerl so lange auf sich warten, dem aber nach wie vor wichtige Aufgaben anvertraut sind?


15
 
 winthir 26. Oktober 2018 

Ein weiterer möglicher Grund

dass Priester mit intrigiert haben. Pfarradministratoren kann man versetzen. Pfarrer gegen ihren Willen nicht. In manchen Diözesen eine beliebte Methode, um das Kirchenrecht auszuhebeln.


10
 
 Ginsterbusch 26. Oktober 2018 

Lavendel Mafia?

Oha!
Es kommt immer mehr ans Licht. Nach einer St. Gallen Mafia scheint es auch eine Lavendel Mafia zu geben.
Was in diesem Pontifikat alles so rauskommt...
Liebes kath-net Team: hängt euch doch mal bitte an den Begriff „Lavendel-Mafia“.
Ich befürchte, der aktuelle Albtraum ist nur die Spitze eines Eisbergs, der Torwächter vom Abgrund.


19
 
 JohannBaptist 26. Oktober 2018 
 

Der Diktator-Papst läßt grüßen


18
 
 Selene 26. Oktober 2018 
 

@antony

Dasselbe dachte ich mir auch.


13
 
 Sebi1983 26. Oktober 2018 
 

Dass ein Angeklagter (hier der Bischof) keine Möglichkeit hat,...

... mit seinem Richter (hier der Papst) zusammenzutreffen, ist schlimm und ungerecht.

Dafür muss sich ein Papst Zeit nehmen. Aber Papst Franziskus empfängt Hinz und Kunz, telefoniert mit allen möglichen Leuten, gibt alle möglichen Interviews.... Die aber, die ihn kritisieren oder von ihm abgesetzt werden, erhalten nicht einmal die Möglichkeit sich zu verteidigen. So etwas gibt es sonst nur in totalitären Systemen.

SCHANDE!


36
 
 Dottrina 26. Oktober 2018 
 

Mir drängt sich hier der Verdacht auf,

dass mal wieder ein glaubensstarker Bischof "unschädlich" gemacht werden soll. Wie ich aus einigen Artikeln englischsprachiger Seiten herauszulesen vermag, hat Bischof Holley ziemlich in seinem Bistum aufgeräumt. Es müssen chaotische Zustände auch in der Verwaltung geherrscht haben; diesen ist er mit Durchgreifen begegnet. Dass das einigen Leuten natürlich nicht passte, war vorauszusehen. Ein "Racheakt" Wuerls ist natürlich nicht auszuschließen, da Benedikt ja anscheinend auf Bischof Holley gehört hat.


25
 
 antony 26. Oktober 2018 

So richtig beruhigend klingt ds hier aber nicht:

"Gegen Holley liegen Vorwürfe wegen sexuellem Belästigung von Männern vor, allerdings nur vereinzelt, nicht in solchen Mengen wie gegen Ex-Kardinal Theodore McCarrick..."

Natürlich gilt erst einmal die Unschuldsvermutung.

Aber ich frage micht, wass der Zusatz "allerdings nur vereinzelt" soll. "Er war nicht so schlimm wie McCarrick" ist ja nun kein Argument, was wirklich für ihn spräche.


19
 

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