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„Bis jetzt verstecken sich Bischöfe und offizielle kirchliche Medien“

8. November 2018 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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Spanien: Das große katholische Internetmagazin „Religión Digital“ erläutert, warum die Redaktion intensiv über den kirchlichen Missbrauchs- und Vertuschungsskandal berichtet – „Täter haben mehr Angst vor den Medien als vor der Hölle.“


Madrid (kath.net/pl) Das große katholische Internetmagazin „Religión Digital“ mit Sitz in Madrid arbeitet mit vielen spanischen und internationalen Kardinälen (darunter sogar der umstrittene Kardinal Oscar Romero/Honduras) und mehreren kirchlichen Universitäten zusammen. Jetzt erläuterte die Redaktion in einem Editorial, man habe zur Berichterstattung über den sexuellen Missbrauchs- und Vertuschungsskandal sowohl ermutigende wie auch kritische Leserbriefe erhalten und man wolle sich zum weiteren Vorgehen äußern.

- „Religión Digital“ sei keine offizielle kirchliche Website und man unterstehe nicht der kirchlichen Hierarchie. „Die meisten katholischen Medien unseres Landes schweigen auch weiterhin zur Geißel [des Missbrauchs und seiner Vertuschung], ja, manchmal werden sie sogar von den Bischöfen oder anderen zu dieser Selbstzensur aufgefordert. Bisher verstecken sich die Bischöfe und die offiziellen katholischen Medien und halten noch immer an den alten … Vertuschungsgewohnheiten fest.“ Man selbst wolle sich aber auf die von Papst Franziskus geforderte Mentalitätsänderung einlassen und dies bedeute, sich in erster Linie auf die Missbrauchsopfer zu konzentrieren.


- Bei den Mitarbeitern von „Religión Digital“ handle es sich um eine „Gruppe katholischer Laien, die selbständig einen wichtigen und notwendigen Dienst für die gesamte kirchliche Gemeinschaft (von der Hierarchie bis zum letzten Gläubigen) erbringen“ wolle. Dazu gehöre, alles und aktuell zu berichten.

- Tatsächlich würden sich Medien mehr dem Negativen als dem Positiven zuwenden. Allerdings „nicht aus ungesundem Interesse, sondern weil es eine alte Erkenntnis ist, dass die Nachricht ‚Ein Hund beißt einen Mann‘ keine Meldung wert ist, dagegen die Nachricht ‚Ein Mann beißt einen Hund‘, berichtenswert“ sei. Die bedeute, dass es keinen Angriff auf die Institution der Kirche darstelle, wenn man Negativberichte über klerikale Pädophilie veröffentliche, sondern es gehe hier um die Kriterien des Informationsinteresses.

- Natürlich ziehe das Negative mehr Aufmerksamkeit auf sich und bleibe auch eher im Gedächtnis der Leser haften. Allerdings sei die Mehrzahl der Nachrichten, die man in „Religión Digital“ veröffentliche, positiv und drehten sich um den Einsatz kirchlicher Gruppen für Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Frieden sowie um die Lehre und den Dienst von Papst Franziskus.

- Über „die Pest von Missbrauch durch Kleriker nicht zu berichten“, würde allerdings bedeuten, die Massivität des „Dramas klerikaler Pädophilie“ zu unterschätzen. Obendrein, wo „sich viele in der Hierarchie wie im ganzen Klerus dazu entschieden haben, sich zu verstecken und [alles] zu vertuschen“. Doch gerade „diese alte Dynamik“ habe in der Kirche „viel Schaden angerichtet und richte ihn weiterhin an, sie können nur zu neuen Wunden, Skandalen und Krisen“ führen.

- Diese „sehr ernste Krise trifft das Herz der ganzen Kirche“ und führe zu einem „ständigen Blutverlust an Gläubigen, die angewidert sind“. Der Glauben einfacher Katholiken sei „erschüttert“, es bestehe die Gefahr, dass sich die junge Generation radikal von der Institution Kirche abwende und die Kirche ihre Glaubwürdigkeit vollständig einbüße. Hier müsse die Kirche Vertrauen zurückgewinnen, sie müsse allen – besonders den Minderjährigen – ein sicheres Zuhause bieten.

- Es gehe nicht um Homosexualität oder Promiskuität, „wie Traditionalisten gern behaupten“ (so die Einschätzung von „Religión Digital“), sondern um Macht und um Klerikalismus. Die einzige Gegenwehr bestehe hier in scharfer, radikaler Denunziation von klerikalem Missbrauch. „Täter haben mehr Angst vor den Medien als vor der Hölle.“

Jene unter den eigenen Lesern, die „Religión Digital“ mit dem Vorwurf angreifen, man berichte zuviel über klerikale Schande, bitte man, sich vor dem beliebten „Mord am Nachrichtenüberbringer“ zu hüten. Medien erfinden diese Fälle nicht, sondern sie berichten, weil es diese Fälle eben gibt. Außerdem wisse jeder, dass man meist nur über „die Spitze des Eisbergs“ berichten könne.

Symbolfoto: Jemand verlässt ein Kirchengebäude



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Lesermeinungen

 Stanley 9. November 2018 
 

Widerspruch in sich selbst

- Es gehe nicht um Homosexualität oder Promiskuität, „wie Traditionalisten gern behaupten“ (so die Einschätzung von „Religión Digital“), sondern um Macht und um Klerikalismus.

Diese Einschätzung ist ein Widerspruch in sich selbst, denn ausgelebte Homosexualität und Promiskuität (häufig wechselnder Geschlechtsverkehr) sind jeweils ja schon Formen von Machtmissbrauch.
Und "Kleikalismus" ist in diesem Zusammenhang ein völlig falscher Begriff.
Der Begriff Klerikalismus wurde im 19. Jahrhundert in den Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirche geprägt und seitdem besonders von Liberalen, Sozialisten und entschieden die Staatsautorität verfechtenden Kreisen auf diejenigen Kräfte bezogen, die ihrer Auffassung nach Weisungen und Dogmen der (katholischen) Amtskirche im politisch-gesellschaftlichen Raum umzusetzen suchten. (Wikipedia)

Klerikalismus ist ein völlig anderes Thema, das mit dem hier besprochenen Thema überhaupt nichts zu tun hat!


8
 
 bücherwurm 9. November 2018 

@Zeitzeuge: ja, ich stufe Religión Digital auch als eher nicht klassisch-konservativ-kath. Medium

ein. Um so bemerkenswerter ist das Statement. Es belegt obendrein, dass die offenbar von Papst Franziskus (und mancher Kirchenverantwortlichen, die ihm nahestehen,) vertretene Theorie, dass manche der Enthüllungen über den kirchlichen Missbrauchs- und Vertuschungsskandal nur Angriffe auf Papst Franziskus seien, nicht in dieser Einseitigkeit vertreten werden sollten.

Ich selbst fand das Editorial jedenfalls wirklich beachtlich. Und Diskussion und Aufarbeitung sollte - so vertrete ich ja schon länger - in dieser furchtbaren Sache eh auch über den schmerzlichen binnenkirchlichen Graben hinweg geschehen! Auf deutsch: keiner kann sich drücken, wir müssen innerkirchlich jetzt zusammenarbeiten, allein schon um der Missbrauchsopfer willen. Egal, wo man ich selbst kirchlich und theologisch einordnet!


5
 
 Herbert Klupp 8. November 2018 
 

Selbstanzeige

Ich bin diese vielen Winkelzüge leid. Jedes Bistum sollte sich selbst anzeigen und dann "macht" das die Staatsanwaltschaft. DANN käme die Wahrheit auf den Tisch, nämlich die Tatsache, daß es fast NICHTS NEUES anzuklagendes oder gar zu verurteilendes gibt. Alles alter aufgerührter Kaffeesatz - und die Bischöfe sind zu feige, auch mal dagegenzuhalten. Gegen den Zeitgeist ! Jawohl, das ist möglich wenn man mit Gott nur gemeinsame Sache machen würde !


3
 
 Raspunatz 8. November 2018 
 

die Wahrheit wird ans Tageslicht kommen

solange sie die Wahrheit suchen, werden sie irgendwann auf sie stossen. Seien die Gründe von Missbrauch nun Klerikalismus oder einfach nur ein aus dem Ruder gekommene Gier nach Sex inklusive Homosexualität. Ich denke der Klerikalismus taugt nur zum Amtsmissbrauch, aber nicht für sex. übergriffiges Verhalten. Missbrauch geschiet da, wo Menschen ihre Verantwortung nicht übernehmen wollen. Lieber wird die Verantwortung verdrängt, runter gespielt und ausgessesen. Und gnau dies geschieht jetzt wieder. Arme Katholische Kirche, ich dachte in dir gäbe es mehr Kämpfer für die Wahrheit.


4
 
 Zeitzeuge 8. November 2018 
 

"..........deine Sprache verrät dich.....(Math. 26,73)

Mehr über Radio Digital und seine Betreiber stand bei

katholisches.info vom 08.11.18

unter dem Titel

Peitsche für Kirchentreue - Zucker für
Kirchengegner.

Gewisse Formulierungen und Pauschalierungen im Artikel
lassen denkende, konservativ-gläubige Katholiken schon aufhorschen!

Jede einzelne Tat im innerkirchlichen Bereich ist besonders schrecklich und jeder überführte Täter muss kirchen- und strafrechtlich hart bestraft werden, wie übrigens auch im innerweltlichen Bereich, z.B. bei Missbrauch an Schulen, Sportvereinen oder großen Firmen, nur hört man da nicht viel darüber in den Medien.

Wer lediglich die schrecklichen, innerkirchlichen Fälle fokussiert
muss sich fragen lassen, ob er nicht
doch auch aus anderen Motiven handelt!

Wer will, kann sich über "Religion Digital" im o.a. Artikel informieren und dann selbst seine Schlüsse ziehen.

Niemand unterstelle mir jetzt Verharmlosung, aber die Gefahr der
antikirchlichen Instrumentalisierung ist leider nicht zu bestreiten.


5
 
 SpatzInDerHand 8. November 2018 

... und wie heißen die offiziell-katholischen Medien in Deutschland

und wie berichten sie über Missbrauch und Vertuschung in unserer Kirche...? Gut, dass es auch "freie" katholische Medien gibt!


12
 
 doda 8. November 2018 

Jetzt wird es tatsächlich besser? Nein keine Sorge, es geht weiter wie bisher ;)

"Man selbst wolle sich aber auf die von Papst Franziskus geforderte Mentalitätsänderung einlassen und dies bedeute, sich in erster Linie auf die Missbrauchsopfer zu konzentrieren."
Es gehe nicht um Homosexualität oder Promiskuität, „wie Traditionalisten gern behaupten“, sondern um Macht und um Klerikalismus. Die einzige Gegenwehr bestehe hier in scharfer, radikaler Denunziation von klerikalem Missbrauch."

Das bedeutet:
Die Ursache soll sein und bleiben:
Klerikalismus.
Zum Handeln für Opferschutz und Opferhilfe wird es ganz sicher nicht kommen.
Für diejenigen, die sich an Papst Franziskus orientieren war das bisher keine Option.
Weiter geht es wie bisher:
Scharfe, radikale Denunziation von Priestern- die eben keine Sozialarbeiter oder Politiker sein wollen- als 'Traditionalisten' und 'Klerikalisten'.
'Religion Digital'='Papolatrie Digital'?
Langweilig.


8
 
 JuM+ 8. November 2018 
 

Ganz falsch...

- Es gehe nicht um Homosexualität oder Promiskuität, „wie Traditionalisten gern behaupten“, sondern um Macht und um Klerikalismus.

Klerikalismus=Macht zur Vertuschung?


5
 
 JuM+ 8. November 2018 
 

Frage an P. Franziskus...

Wann kommt endlich die progressive Reform der kirchlichen Vertuschungsgewohnheiten?


8
 
 mphc 8. November 2018 

Die Arbeit von "Religión Digital"

ist wirklich ein guter Dienst an und für die Kirche,
sowie die Arbeit von kath.net ein guter Dienst für die Kirche ist. Vielen vielen Dank und Gottes Segen.


10
 

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