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"Was die Medien über den Unabhängigkeitsmarsch in Polen sagen"

14. November 2018 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
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Was die Medien über den Unabhängigkeitsmarsch in Polen sagen: „Faschisten, Neonazis, Rechtsradikale, Antisemiten…“, und wie es tatsächlich ist. Von Viktoria Samp


Warschau (kath.net/vs) Am 11.11. hat Polen den 100. Jahrestag seiner Unabhängigkeit gefeiert. Die Feierlichkeiten wurden – wie jedes Jahr – sehr kritisch gesehen, sowohl im Vorfeld als auch in der Berichterstattung. Selbst in Polen gab es von Seiten der Opposition starke Kritik, und die Präsidentin Warschaus, Hanna Gronkiewicz-Waltz, die ebenfalls der Oppositionspartei angehört, hatte den Marsch unberechtigterweise untersagt. Große Aufregung, viele Diskussionen und Streit folgten. Das Gericht hob das Verbot der Präsidentin auf und kurzerhand entschied die Regierung, den Marsch unter seine Obhut zu nehmen. Somit wurde der diesjährige Marsch zu einem offiziellen Teil der Feierlichkeiten und die Diskussionen im Vorfeld führten vielleicht dazu, dass sich umso mehr Menschen mobilisierten, am Marsch teilzunehmen, um ihre vor 100 Jahren hart erkämpfte Freiheit demonstrativ zum Ausdruck zu bringen.

Am Ende sollen es rund 250.000 Menschen gewesen sein, die sich versammelten und gemeinsam zum Nationalstadion gingen. Das Motto der Organisatoren lautete: „Gott, Ehre, Vaterland“ und wurde immer wieder von der Menge ausgerufen. Kinder, aber auch viele ältere Herrschaften, Frauen und Männer jeden Alters waren anzutreffen. Auch Nonnen, Priester, Rollstuhlfahrer, Ausländer oder Juden waren zu sehen. Ein Meer von Hundert Tausenden von weiß-roten Flaggen, laute Knalle und bengalische Feuer sorgten für ein beeindruckendes Farbenspiel und viel Rauch.


Neben dem Marsch gab es an diesem Wochenende noch zahlreiche andere Attraktionen, nicht nur in Warschau. In zahlreichen Heiligen Messen für die Nation haben die Menschen für ihr Vaterland, seine Helden und die künftigen Generationen gebetet. Damit alle Bürger den Tag ehrenvoll begehen konnten, wurde das Wochenende zum Montag verlängert – anlässlich des 100. Unabhängigkeitstages hat die Regierung einen arbeitsfreien Tag gewährt.

Zum Verständnis des polnischen Patriotismus, ist ein Blick in die Geschichte erforderlich. Am 11. November 1918 erlangte das Land nach 123-jähriger Teilung seine Unabhängigkeit wieder. Insgesamt waren die Polen immer eine Nation, die im Spannungsfeld zwischen Ost und West standen. Ihren Ursprung sehen die Polen im Jahr 966, als sich Prinz Mieszko I. taufen ließ, womit die ganze Nation zu einem „katholischen Land“ wurde. Die Geschichte Polens ist eng mit dem Glauben verbunden. So sieht Polen die Muttergottes als ihre Königin und hat auch Christus als ihren König offiziell inthronisiert. Das Gebet begleitete Polen in schwierigen Zeiten des Krieges und der Kämpfe. Viele Siege werden der Wirkung Gottes und dem Gebet zugeschrieben. Es hat sich auch eine Gruppe gefunden, die sich während des Marsches dem Rosenkranzgebet widmete.

Der Ausdruck „Liebe zur Nation“ bedeutet eine Liebe zum eigenen Land, die die Liebe zu Menschen anderer Nationalitäten nicht ausschließt. So hat es auch schon der heilige Johannes Paul II. definiert. Im polnischen Patriotismus ist die Freiheit inbegriffen, der Kampf um den Erhalt der eigenen Kultur und insbesondere der Religion. Es geht um die Sorge für das gemeinsame Wohl derjenigen, die zu dieser Nation gehören, was allerdings nicht die Sorge um das Wohl der Anderen ausschließt. Darin eingeschlossen ist auch die Sorge um das Wohl der künftigen Generationen, weshalb die meisten Menschen auch Abtreibung entschieden ablehnen. Die politische Unterteilung der Welt in Nationen soll helfen, dass innerhalb dieser Einheiten Ordnungen geschaffen werden. Je kleiner diese Einheit ist, desto einfacher ist es, das Wohl des Einzelnen im Blick zu behalten. Dies kann man bereits bei der kleinsten Gemeinschaft, der Familie sehen: Jeder Vater, jede Mutter wird zuerst für ihr eigenes Kind sorgen. Ihm oder ihr aus diesem Grund vorzuwerfen, ignorant gegenüber anderen Kindern zu sein, wäre Hypokrisie. Extremer Patriotismus nach diesem Verständnis beinhaltet auch die Bereitschaft, für die Nation das Leben hinzugeben. Je kleiner die Einheit, mit der Menschen sich identifizieren, desto eher die Bereitschaft, für sie einzustehen. Ein „Weltbürger“ wird sich weniger verantwortlich fühlen, die Welt zu retten als ein Familienvater, seine Familie zu retten. Ein Patriot ist demzufolge alles andere als auf sich selbst gerichtet, sondern auf das Wohl seiner Nachfolger, so auch auf das Wohl der Ungeborenen.

Bei dem Kampf um die Unabhängigkeit Polens geht es um den Kampf für die christlichen Werte, die dieser Nation inhärent sind. In Aktionen wie dem patriotischen Marsch werden diese Werte zum Ausdruck gebracht, es wird gezeigt, dass eine geordnete Nation für geordnete Werte sorgt, und es wird den zahlreichen Helden gedacht, die ihr Leben dafür geopfert haben, dass die Menschen bis heute frei leben und auch frei ihren Glauben ausleben können. Ein von den Polen sehr verehrter Patriot ist der selige Priester Jerzy Popiełuszko, der von den Kommunisten umgebracht wurde, weil er für ein freies Polen und die freie Ausübung der Religion kämpfte. Auch der heilige Johannes Paul II. wird als Patriot gefeiert, weil er einen großen Anteil an der Bekämpfung des Kommunismus hatte. Patriotismus ohne Werte ist ungesund. Sehen wir in unserer Nation aber eine Sicherstellung unserer Werte, so wird eine Bejahung dieser Nation auch zur Bejahung unserer Werte, unserer Kultur, unserer Geschichte. Patriotismus wird häufig in Deutschland mit ungesundem Nationalismus verwechselt, mit dem Hass von Fremden. Gesunder Patriotismus ist jedoch vor allem auch Verantwortung für die zukünftigen Generationen, damit unsere Werte auch in Zukunft für diese erhalten bleiben. Damit kann auch die Sorge um die rechte Weitergabe des Glaubens inbegriffen sein.

Foto (c) Viktoria Samp


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Lesermeinungen

 Bialas 14. November 2018 
 

Und bei uns in Deutschland ein Patriot ist gleich ein Nazionalist. Eine verkehrte Welt.


6
 
 Stephaninus 14. November 2018 
 

Westeuropäische Berichterstattung

Was sich die westeuropäischen Medien in Bezug auf die Kundgebung von über 200'000 Polen in Warschau geleistet haben, ist ein Lehrstück der Manipulation.


13
 
 cosserat 14. November 2018 

Ichwürde mich nicht wundern, wenn...

dieser schreckliche Film "Kler" von der EU mitfinanziert wurde.


11
 
 Michael F. 14. November 2018 
 

Ein Katholik ist...

...vor allem erst mal Katholik.


13
 
 martin fohl 14. November 2018 
 

Es lebe Polen 🇵🇱

Schon immer wurde Polen mit Argusaugen beobachtet!
Sobald Polen gegen den Mainstream (gegen Abtreibung, Ehe für alle usw.) der europäischen Politik war, wurde es betitelt als rechtsradikal, reaktionär usw. Ganz im Sinne des noch starken Kommunismus in Polen, der die Kirche und damit alles Patriotische in Polen vernichten will ...
Beten wir für Polen aber auch für eine Bekehrung Deutschlands 🇩🇪


15
 
 nicodemus 14. November 2018 
 

Felix Polonia!

Glückliches Polen, denn es hat ein
festes Fundament: Und dieses Fundament ist die K i r c h e!
Wir Deutsche haben kein Fundament mehr.Viel Geld haben wir Deutsche und eine schwache Kirche - das ist kein Fundament! Infelix,armes Deutschland!

Die kath. Kirche wird überall verfolgt.
Auch Polen wird von der EU absichtlich schlecht gemacht und bedrängt!
Gibt es niemanden, der die verblendeten
EU-Bonzen aufklärt?
@Magdalena77, danke!


17
 
 Laus Deo 14. November 2018 

ein Katholik kann niemals Sozilaist sein, er ist immer Patriot


13
 
 Magdalena77 14. November 2018 

@Liebe Frau Samp,

für diesen Artikel möchte ich Ihnen von Herzen danken! Er beschreibt ganz genau den Kern des polnischen Patriotismus. Es schmerzt mich zu sehen, was deutsche und andere westliche Medien über Polen und den Unabhängigkeitsmarsch schreiben und sagen. Ich möchte diesen Leuten zurufen: Ihr versteht gar nichts!! Ihr selbst habt jegliche ausgewogene und gesunde Einstellung zu den Begriffen "Patriotismus, Vaterlandsliebe" verloren und könnt diese nicht von zerstörerischem Faschismus unterscheiden - oder ihr wollt es nicht! Polen passt euch einfach nicht in euer Weltbild, welches ganz ohne persönliche Verantwortung für den anderen, für die Familie, und somit auch für das eigene Land auskommt! Und ihr meint, Gott nicht nötig zu haben! Und das alles nennt ihr dann Toleranz und Freiheit! In Wahrheit ist es ein Feigenblatt für eure Gleichgültigkeit anderen gegenüber, und für eure Dekadenz!
Mit patriotischem Gruß auch an die Weltverbesserer in Brüssel mit ihren gegen Polen erhobenen Zeigefingern!


19
 

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