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Gender und Konsorten in der Pastoral?

4. Februar 2019 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Die Seelsorge der Kirche ist sakramental oder sie ist nicht - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Die Konsorten seien hier variabel zu verstehen. Da ist zum Beispiel die Diversität, so ein Modebegriff, unter dem man alles und nichts verstehen kann. Das ist durchaus gewollt. Man mag sich gar nicht so festlegen. Diversität aber meint in der Regel eine Unschärfe bei Beziehungen. Man will nicht mehr urteilen, ob etwas gut oder böse, falsch oder richtig ist. Dann gibt es so etwas wie Inklusion. Das ist voll in aller Munde. Aber was es genau ist, kann am Ende doch niemand sagen. Man könnte weiter aufzählen. Müßig ist es, denn der Modebegriffe werden es von Woche zu Woche mehr.

Die moderne Sozialwissenschaft, aus denen sich derartige Ideen- und Begriffswelten speisen, sind – zumindest vom Anspruch her - neutral. In der Praxis sind sie leider oft genug massiv ideologisch aufgeladen. Da wird idealerweise nur beobachtet und beschrieben. Wie verhalten sich Menschen? Wie stehen sie zueinander – gegeneinander? Wie versteht der einzelne Mensch sich selber. Welche Selbstbeschreibung nimmt er vor.

In den Sozialwissenschaften macht aus dieser Sicht vielleicht auch so etwas wie eine Gendertheorie einen Sinn, wenn man zwischen biologischer Realität und sozialer Wahrnehmung unterscheiden will. Da braucht es Beschreibungsmöglichkeiten. Wer wollte bestreiten, dass auch Männer Wesenszüge haben, die eher dem Weiblichen zugeordnete werden und umgekehrt. Es macht aber weder den Mann noch die Frau zu einem Zwischenwesen, wenn bestimmte Eigenschaften auftreten oder bestimmte persönliche Empfindungen vorliegen. Das sollte man festhalten. Leider wird hier Wahrnehmung und Wirklichkeit zu oft verwechselt.


Verschieden von der Sozialwissenschaft ist die Theologie. Hier geht es um absolute, der Vernunft zugängliche und von Gott geoffenbarte Wahrheiten. Schön wäre es, wenn alles so klar wäre, wie sich das auf den ersten Blick anhört. Zwar kann der Mensch die Wahrheit mit der Vernunft erkennen. Doch will er das immer? Und noch mehr, stellt sich die Frage, ob dem Menschen immer die reine Vernunft wirklich immer zur Verfügung steht.

Innerhalb dieser rein menschlichen Einschränkungen gilt dennoch der Wahrheitsanspruch der Kirche unangetastet.

Was also der Sozialwissenschaft systematisch verboten ist, nämlich zu werten und zu urteilen, ist insbesondere einem Bereich der Theologie, der Moral, geradezu unbedingt geboten. Die ganzen aus der Sozialwissenschaft kommenden Begriffswelten und die daraus in die Sozialpädagogik abgeleiteten Handlungsoptionen sind also für die Kirche in dieser Hinsicht weitestgehend unbrauchbar. Sie sollten demzufolge vermieden werden.

Wenn also nun eine Gendertheorie, die davon ausgeht, dass das soziale Geschlecht in Abweichung vom biologischen und zudem sehr viel differenzierter als ersterdie geschlechtliche Wirklichkeit des Menschen beschreibe, so ist das von der Kirche schon allein schöpfungstheologisch entschieden zurückzuweisen. Der Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen und er ist als Mann und Frau geschaffen. Sowohl der biblische Befund als auch die ungebrochene Tradition der Kirche sehen den Menschen als bipolares Wesen, wobei die beiden geschlechtlichen Pole aufeinander ausgerichtet sind.

Ein weiterer Aspekt ist zu betrachten. Die Seelsorge der Kirche ist sakramental oder sie ist nicht. Dieser Satz mag erschrecken, da doch so viel als Seelsorge bezeichnet wird, was von den Sakramenten weit entfernt ist. Dies mag seinen Sinn haben, wo der Eingang zur Seelsorge geebnet werden muss. Wo Erstkontakte stattfinden und wo die Kirche sich in Bereiche wagt, in denen sie ansonsten kaum vorkommt. Eines aber ist sicher: Die Seelsorge der Kirche geht von den Sakramenten aus. Die Handelnden sind getauft und gefirmt. Das Amt in der Kirche ist ein Sakrament. Und die Seelsorge der Kirche strebt dem Sakrament zu. Die sieben Sakramente begleiten alle Lebenswegestationen eines Menschen. Den Menschen zu den Sakramenten zu führen ist mit der Verkündigung des Evangeliums Kernauftrag der Kirche.

Wenn also nun die Sozialwissenschaften die Theologie in einem Seelsorgeamt wie zum Beispiel in Freiburg (s. Bericht auf kath.net) stark überlagern oder am Ende sogar dominieren, dann führt das zwingend von der Sakramentalität der Seelsorge weg. Denn der Geist der Unterscheidung ist geradezu zwingend geboten, wenn die Seele eines Menschen mit Hilfe der Sakramente geführt wird. Es ist aber gerade der Geist der Unterscheidung, den die Sozialwissenschaften mit der gleichen Radikalität verbieten, mit der die Moral sie einfordert. Dabei geht es nicht um ein Absolut setzen der Moral vor der Wirklichkeit des Menschen. Es geht um ein hinführen des Menschen zur Wahrheit des Glaubens und den Weg zu weisen zur Erkenntnis, dass die Moral der Weg zu einem besseren Leben ist.

Mögen die Mittel der Sozialwissenschaften vielleicht noch im Bereich der Erforschung, warum ein Mensch so oder so ist und handelt, ihren Sinn erfüllen. Mögen sie als Hilfswissenschaft der Pastoraltheologie in Grenzen hilfreich sein. In der praktischen Seelsorge der Kirche haben sie nichts zu suchen. Darum ist der Einzug sozialwissenschaftlicher Begriffe wie Gender, Diversität und ähnliches in die Seelsorge und vor allem in jene der Seelsorge vor Ort übergeordneten Behörden ein Drama sondergleichen. Es findet über den Weg dieser Sozialpädagogisierung der Pastoral quasi eine Abschaffung der sakramentalen Seelsorge statt.


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Lesermeinungen

 lesa 6. Februar 2019 

Schön bunt - aber der Sohn des Verderbers

@Zeitblick: Ihre Argumentation ist die typische für die relativistische Denkart.
"Wahrheit mit der Unwahrheit vermischt, das ist die Gefahr, die unserer Zeit droht und die Gläubigen wieder in die Katakomben treibt". (Albert oder Thomas von. Aquin)
Der Geist sagt ausdrücklich, dass in den letzten Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, da sie irreführenden Geistern und Dämonenlehren Gehör geben. 1 , Tim 4, 1)

Denn zunächst muss der Abfall kommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbar werden, der Sohn des Verderbers, der sich über alles hinwegsetzt was Gott heißt oder Gottesverehrung, und schließlich sich selbst in den Tempel setzt und vorgibt, er sei Gott. (2 Thess 2)


0
 
 zeitblick 5. Februar 2019 

Schwarzweiss- Ich bevorzuge Farbpaletten

Abgesehen davon, dass ich diese "Winnemöller-Kicks" echt mag und mich schon immer freu auf die Wort- Gedankenspiele bis sie ihren Point gefunden haben, verstehe ich zwar die Kern-Aussage empfinde sie aber zu schwarz-weiss gedacht. Es kommt immer wieder zu Überschneidungen. Bei guter Arbeit/Begleitung reicht eine Profession der andern die Hand. Die Kirche ist nicht nur ein liturgischer oder sakramentaler Ort, sondern die Kirche sind auch Krankenhäuser, Obdachlosenheime, Gefängnisse, ect. Wie sollte man da weiterkommen, ohne Psychologie, Pflegewissenschaft und Sozialarbeit? Es braucht einfach Menschen die sich vom Geist Gottes erfüllen lassen und die so ihre Profession ausüben. Dann würde es klappen......


0
 
 Stefan Fleischer 4. Februar 2019 

Wir müssen unbedingt

die Seele wieder ins Spiel bringen, sonst laufen wir Gefahr, dass die Seelsorge zur Psychohygiene degeneriert. (Um Psychiatrie zu sein, dazu fehlt den allermeisten Seelsorgenden die entsprechende Ausbildung.) Die Psyche sucht das irdische (vergängliche) Heil, die Seele strebt nach dem ewigen. Oder anders ausgedrückt: Die Psyche sucht den Frieden mit sich selbst, die Seele sucht den Frieden mit Gott. Wahre Seelsorge sorgt sich also um das ewige Heil des Menschen. Sie weiss, dass der Friede mit Gott der wohl wichtigste Erfolgsfaktor für den Frieden mit sich selbst ist. Für die Seelsorge gilt also: "Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. (vgl. Mt 6,33)


8
 
 lesa 4. Februar 2019 

Korrektur

Mögen Ihre Beiträge Verständnis wachsen lassen für diese für Liturgie und Verkündigung unabdingbaren, wesentlichen, lebensnotwendigen Zusammenhänge, derEN Missachtung das Beiseiteschieben des kostbaren Gutes der Offenbarung bedeutet.


1
 
 Adamo 4. Februar 2019 
 

IRRWEG - GENDER in der Pastoral Freiburg!

Die Seelsorge der Kirche geht von den Sakramenten aus. Das ist richtig.

Die Sozialpädagogisierung der Pastoral geht den Weg der Abschaffung der sakramentalen Seelsorge!

So wie die jüngste Entwicklung in Freiburg im Breisgau.

Erzbischof Stefan Burger tut nichts dagegen und läßt alles so laufen wie es kommt. Dabei hätte er mit einwenig Mumm als Erzbischof die Möglichkeit dieser Fehlentwicklung Einhalt zu gebieten und Ordnung in seinem Erzbistum zu schaffen.

Weshalb tut er das nicht?


11
 
 lesa 4. Februar 2019 

Wesentliche und lebensnotwendige Zusammenhänge

Danke, Peter Winnemöller!!!

Im Anfang war das Wort … (Joh)

Sie haben verstanden. Mögen Ihre Beiträge Verständnis wachsen lassen für diese für Liturgie und Verkündigung unabdingbaren, wesentlichen, lebensnotwendigen Zusammenhänge, der Missachtung das Beiseiteschieben des kostbaren Gutes der Offenbarung bedeutet.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt … (Joh)

"Im Altarssakrament kommt der Herr dem als Abbild Gottes (vgl Gen 1, 27) geschaffenen Menschen entgegen und wird sein Weggefährte. In diesem Sakrament macht sich der Herr nämlich zur Speise für den Menschen, der nach Wahrheit und Freiheit hungert." (Benedikt XVI., Bari)

Ohne Wahrheit keine Freiheit.

Heiliger Blasius erflehe uns Rettung vor der geistigen Erstickung an der Gendersprache!


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