Bistum Chur bringt umstrittene Causa "Landeskirchen" vor den Vatikan19. Februar 2019 in Schweiz, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Katholische Landeskirche überweist jährlich 15.000 Franken an die Schwangerschafts-Beratungsstelle adebar, die Beratungen zu Verhütung und Abtreibung durchführt Bistum Chur wird Apostolischen Stuhl über Einzelheiten ins Bild setzen
Chur (kath.net) Das Bistum Chur wird nach der Ablehnung der Klage durch das Schweizer Bundesgericht die Causa "Katholische Landeskirchen" nach Rom bringen. Dies berichtet die "Aargauer Zeitung". Bischof Vitus Huonder hatte wegen eines Entscheids des Parlaments der katholischen Landeskirche Graubünden geklagt. Das sogenannte «Corpus catholicum» beschloss Ende 2012, der Schwangerschaftsberatungsstelle adebar jährlich 15 '000 Franken zu überweisen. Der Verein führt unter anderem Beratungen zum Thema Verhütung und Schwangerschaftsabbruch durch, Abtreibungen wurde für legitim gehalten.
Das Bistum Chur wird den Apostolischen Stuhl über die Einzelheiten des Falls ins Bild setzen. Dann liege es am Vatikan, zu entscheiden, ob das vom Bundesgericht «Staatskirchenstruktur» genannte Konstrukt für die katholische Kirche noch tragbar sei. Diese teilte Sprecher Giuseppe Gracia auf Anfrage mit. Laut dem Sprecher störe sich das Bistum daran, dass eine Organisation wie das «Corpus catholicum», die unter dem Label «katholisch» segelt, Aktivitäten unterstütze, die der Lehre der katholischen Kirche widersprechen. Die Schweizer Bischofskonferenz hat vor einiger Zeit in einem Vademekum daran festgehalten, dass die staatskirchlichen Organisationen nur dann legitim sein, wenn sie gegenüber der katholischen Kirche "helfender sowie unterstützender Natur sind und auxiliaren Charakter haben". Daher dürfen laut Gracia die Landeskirchen die Steuergelder nur für kirchliche Aufgaben und Interessen ausgeben.
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Lesermeinungen | Stefan Fleischer 20. Februar 2019 | | | Die Landeskirchen in der Schweiz und ähnliche Konstrukte befinden sich irgendwie in einem rechtfreien Zustand. Gegenüber dem Staat können sie sich hinter der Kirche verstecken, gegenüber der Kirche hinter dem Staat, und beiden gegenüber hinter demokratischen Entscheiden, welche de facto "im engsten Familienkreis" der "Engagierten" getroffen werden. | 5
| | | Liberaler 19. Februar 2019 | | | Nuntius Und was macht der Nuntius in der Sache? Denn hier wird die kath Kirche gemäss Bundesgericht in eine Zwangslage gestossen. Hier geht es um mehr als ein Bistum! | 3
| | | studiosus 19. Februar 2019 | | | Solidaritaetsfonds Bistum Chur Zur Erhaltung mehr Informationen sei hier geklickt:
https://www.bistum-chur.ch/bischoefliches-ordinariat/solidaritaetsfonds/was-ist-der-solidaritaetsfonds-der-dioezese-chur/ | 4
| | | athanasius1957 19. Februar 2019 | | | Kirchensteuer D-A-CH Diese 3 Länder kennen staatlich eingehobene Kirchensteuern.
Benedikt XVI hat schon als Kardinal klargestellt, dass der Austritt aus der staatlichen Organisation kirchenrechtlich NICHT automatisch den Austritt aus der Kirche nach sich zieht. Es muss der Austritt aus der kirchlichen Gemeinschaft auch explizit bei der Pfarre hinterlegt werden. | 5
| | | Stefan Fleischer 19. Februar 2019 | | | Ich finde es positiv dass das Verhältnis zwischen "Landeskirche" und Bistum endlich einmal sauber ausdiskutiert werden soll. Es betrifft nämlich auch das Verhältnis zwischen Kirchgemeinde und Pfarrei. Ursprünglich war das gar keine so schlechte Lösung. Dann aber begannen diese weltlichen Gremien immer mehr sich als DIE Kirche zu fühlen und sich entsprechend zu gebärden. "Wir sind Kirche" ist symptomatisch dafür. Ich hoffe, dass man sich dabei bewusst wird, dass es nicht einfach um Strukturen (und Macht) geht, sondern um das katholische Kirchenverständnis als solches, wenn nicht gar um das Gottesverständnis. Unsere Zeitung spricht in diesem Zusammenhang sogar von der Möglichkeit einer Kirchenspaltung. Das ergäbe dann eine demokratische Kirche von uns Menschen, irgendwie ein Staat im Staat, einerseits und eine hierarchische,staatsunabhängige Kirche Gottes. Wir stehen vor der Frage: Was wollen wir? | 8
| | | Stephaninus 19. Februar 2019 | | | Ich vermute es wird zu keiner verbindlichen, ganz klaren Entscheidung kommen...so wie die Lage nun mal in Rom ist. | 6
| | | studiosus 19. Februar 2019 | | | sehr zu empfehlen: sehr zu empfehlen: der Churer Solidaritaetsfond.
funktoiniert ganz einfach und zuverlaessig in nur 2 Schritten:
1) aus der Landeskirche austreten
2) einen frei waehlbaren Betrag direkt an das Bistum ueberweisen.
(Sakramente und Sakramentalien koennen selbstverstaendlich weiterhin uneingeschraenkt empfangen werden!) | 9
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