Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. ,Wir dienen immer irgendeinem Herrn!‘

Der Papst und der König: Ein Ziel, unterschiedliche Wege

30. März 2019 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Süße Datteln gab es zur Ankunft des Papstes in Marokko, dann ging es thematisch zur Sache: Religionsfreiheit, Migration, Dialog mit dem Islam, aber auch die Jerusalem-Frage spielte eine Rolle - Kathpress-Korrespondentenbericht von Stefanie Stahlhofen


Rabat (kath.net/ KAP)
Beide fahren gemeinsam vom Flughafen zum Hassan-Turm in Rabat, jedoch jeder im eigenen Gefährt. König Mohammed VI., einer der reichsten Könige der Welt, kommt per Limousine, der Papst im Papamobil. Dass beide auch inhaltlich in einigen Punkten das gleiche Ziel haben, zeigte sich auch in den anschließenden ersten Reden.

Das Wetter ist getrübt, die Stimmung nicht: Schon an den Zufahrtswegen sind Menschen versammelt, trotz des Nieselregens. Beim Hassan-Turm, wo der erste Programmpunkt stattfindet, sind es nach staatlichen Angaben 12.000. Das Publikum ist bunt gemischt: Migranten, Diplomaten, Marokkaner und Angehörige verschiedener Religionen, etwa des Judentums, sind gekommen, um die Ansprache des Papstes zu hören.

In den vorderen Reihen ist es voll, weiter hinten noch etwas Luft, dort funktionieren einige der Zuhörer auch schon mal kurzerhand freie Stühle zum Regenschutz um. Für den Papst und den König gibt es hingegen echte Regenschirme, damit sie die letzten Meter Fußweg zum Hassan-Turm trocken erreichen.

König Mohammed VI., Staatsoberhaupt und religiöser Führer in Personalunion, tritt erster ans Rednerpult. Gehüllt in einen schlichten erdfarbenen Kaftan wechselt er fließend zwischen Arabisch, Spanisch, Französisch und Englisch.


Vier Sprachen, eine klare Botschaft: "Als König von Marokko und Führer der Gläubigen bin ich der Garant der freien Religionsausübung. Ich bin der Führer aller Gläubigen", sagt er. Als dieser könne er nicht über das Land des Islam reden, als ob dort nur Muslime lebten - so der König, in dessen Land der Islam Staatsreligion ist und 99 Prozent der Bevölkerung dem sunnitischen Islam angehören. Explizit sagt er: "Ich schütze marokkanische Juden, wie Christen aus anderen Ländern, die in Marokko leben."

Vom Publikum bekommt der König großen Applaus für seine Rede, in der er auch Radikalismus verurteilt. Auch Papst Franziskus stimmt ihm in seiner anschließenden Rede in diesem Punkt zu, verurteilt die Instrumentalisierung der Religionen um "Mord, Exil, Terrorismus oder Unterdrückung" zu rechtfertigen. Was die Religionsfreiheit angeht, macht der Papst hingegen deutlich, dass sich Gewissens- und Religionsfreiheit "nicht auf die Kultfreiheit allein beschränkt, sondern jedem erlauben muss, entsprechend der eigenen religiösen Überzeugung zu leben." In Marokko gibt es bei der Religionsfreiheit nämlich noch Luft nach oben, besonders Konvertiten werden geächtet. Dennoch gab es auch vom König zum Ende der Rede Franziskus' leisen Applaus.

Bei einem anderen wichtigen Thema zeigten Franziskus und Mohammed VI. sich hingegen sehr einig: In der Jerusalemfrage. Beide unterzeichneten am Nachmittag im Palast eine Erklärung, die den Sonderstatus Jerusalems als heilige Stätte betont. Der spezifisch "multireligiöse Charakter" müsse gewahrt werden, friedliches Zusammenleben, gegenseitiger Respekt und Dialog der drei Weltreligionen gefördert. In der Erklärung fordern beide daher auch freien Zugang aller Gläubigen und freie Glaubensausübung. Gerade angesichts der erneut angespannten Situation im Nahen Osten setzen beide damit ein deutliches Zeichen für interreligiösen Dialog und Frieden.

Welche Bedeutung dabei Bildung spielt, hatte der König in seiner Rede auch betont. Umsetzen will er dies mit einem 2015 eröffneten Ausbildungszentrums für Imame, Prediger und Predigerinnen in Rabat, das beide im Anschluss besuchten. Papst Franziskus hatte bereits am Nachmittag bei seiner ersten programmatischen Rede auch das Thema Migration angesprochen. Er ging auf die Rolle Marokkos als "natürliche Brücke Afrikas nach Europa" ein. Die Kirche in Marokko wird stark von Migranten geprägt, zudem ist der Mahgreb-Staat sowohl Ziel-, und Transit- wie auch Ursprungsland von Migranten.

Zum Ende seines ersten Besuchstages zeigt Franziskus, wie wichtig ihm das Thema ist - da trifft er am Sitz der Caritas der Erzdiözese Rabat mit Migranten zusammen. Allein das ist ein erneutes Zeichen von Solidarität. Mehrfach gab der Papst schon in der Vergangenheit seine Maxime für den Umgang mit Migranten aus: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 31. März 2019 

Zufälle gibt's

In einem Artikel von heute hier:
http://www.kath.net/news/67477
steht die Aussage:
"Eine erloschene Christlichkeit kann ihre Leere mit sozialer Aktivität überspielen. Sie wird weiter 'funktionieren', aber die Quelle ist versiegt. So besteht die Versuchung, das Leiden organisatorisch zuzudecken. Oder das Leiden abzuschaffen, indem der Leidende selbst beseitigt wird".
Ob nicht unser Heiliger Vater und viele andere christliche Weltverbesserer diese "Lebensrealität" mehr berücksichtigen sollten?


8
 
 introibo 31. März 2019 
 

Jerusalems Status

als multireligiöse Stadt soll unterstrichen werden. Das wird aber irgendwann nicht mehr so sein. Spätestens nach der Wiederkunft unseres HERRN JESUS CHRISTUS ist da nix mehr mit "multireligiös".
Vor dem Hintergrund der Prophezeiungen zur Wiederkunft Jesu Christi und den damit verbundenen Ereignissen zeigt sich mal wieder im Verhalten von PF eine Ignoranz dem Willen Gottes gegenüber. Ernsthaftes Bibelstudium im Vatikan wäre da vielleicht hilfreich


8
 
 Eliah 30. März 2019 
 

Wie schön!

Wie schön, daß Majestät die Christen schützen. Wieso ist sein Land dann nach Angaben der Hilfsorganisation Open Doors innerhalb eines Jahres von Platz 99 auf Platz 35 auf der Liste der Länder mit der schlimmsten Christenverfolgung geklettert?


11
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Marokko

  1. Papst besucht kirchliches Sozialzentrum in Marokko
  2. Marokkos vergessene Christen
  3. Vatikan veröffentlicht Reiseprogramm des Papstes nach Marokko






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz