Loginoder neu registrieren? |
||||||||||||||
| ||||||||||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| 2019 war eines der blutigsten Jahre für Christen23. Dezember 2019 in Weltkirche, 1 Lesermeinung Das weltweite päpstliche Hilfswerk Kirche in Not wurde im zu Ende gehenden Jahr von zahlreichen Meldungen erschüttert, wonach Christen weltweit wegen ihres Glaubens angegriffen und getötet werden. München-Wien (kath.net/KIN) Das weltweite päpstliche Hilfswerk Kirche in Not wurde im zu Ende gehenden Jahr von zahlreichen Meldungen erschüttert, wonach Christen weltweit wegen ihres Glaubens angegriffen und getötet werden. Es bilden sich neue Schwerpunkte der Christenverfolgung heraus. Der Geschäftsführer von Kirche in Not Deutschland, Florian Ripka, zieht anlässlich des Gebetstags für verfolgt und bedrängte Christen am 26. Dezember Bilanz. Das Gespräch führte das Online-Jugendmagazin f1rstlife". "f1rstlife": wie sicher war es 2019 für Christen weltweit? Florian Ripka: Leider war 2019 eines der unsichersten und blutigsten Jahre für Christen. Fast wöchentlich erreichten uns bei Kirche in Not neue Horrormeldungen. Viele Menschen erinnern sich noch an die Anschläge auf Ostergottesdienste in Sri Lanka mit über 250 Toten. Meistens vollzieht sich die Christenverfolgung jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Zum Beispiel die islamistische Gewalt auf Christen in Burkina Faso. Dort sind allein in diesem Jahr mehr als 60 Christen ums Leben gekommen. Darüber wurde kaum berichtet. Der jüngste Anschlag in Burkina Faso ereignete sich am ersten Advent. Jetzt blicken viele Christen weltweit mit Angst und Sorge auf die bevorstehenden Weihnachtstage. Wo hat sich die Situation für Christen am gravierendsten verschlechtert? Ein neuer Brennpunkt der Christenverfolgung ist Südostasien. Dort hat der Islamische Staat offenkundig neue Terrorzellen gebildet. Das verheißt nichts Gutes für die Zukunft. Große Sorgen macht uns die Entwicklung in China, wo der Staat die Repressionen gegenüber Religionsgemeinschaften verschärft hat. In Indien gehen Hindu-Nationalisten vermehrt auf Christen los. Angespannt bleibt die Lage auch in zahlreichen Ländern Afrikas, besonders in Nigeria. In keinem anderen Land wurden mehr Christen getötet nicht nur durch die Terrormiliz Boko Haram, sondern auch vermehrt durch islamistische Fulani-Hirten. Im Nahen Osten hat sich nach einem regelrechten Völkermord an den Christen durch den IS die Lage zwar etwas entspannt. Doch die Zahl der Christen in Syrien oder im Irak ist um bis zu 90 Prozent geschrumpft und niemand weiß, ob ein neuer Islamismus wieder aufflammt. Die Lage für Christen, aber auch für andere religiöse Minderheiten, ist in vielen Regionen der Welt sehr ernst. Für und in Deutschland sind solche Gefahren oft nicht präsent. Welches Ereignis im Rahmen Ihrer Arbeit hast Sie 2019 am meisten bewegt? In positiver Hinsicht bewegt hat mich, dass der Freispruch der pakistanischen Christin Asia Bibi höchstrichterlich bestätigt wurde und sie ausreisen konnte. Sie hatte Jahre wegen eines falschen Blasphemievorwurfs in der Todeszelle gesessen. Kirche in Not und viele andere Organisationen hatten sich hartnäckig für ihre Freilassung eingesetzt. Das zeigt, was internationaler Druck in Sachen Religionsfreiheit erreichen kann! Das war neben den Berichten von den Anschlägen auf Sri Lanka die Meldung von dem erst 34-jährigen Priester Simeon Yampa in Burkina Faso. Er wurde am 12. Mai von Islamisten erschossen, als er gerade die heilige Messe feierte. Mit ihm starben fünf Gottesdienstbesucher. Nur einen Tag später wurde ebenfalls in Burkina Faso eine Marienprozession überfallen - erneut vier Tote. Diese Brutalität und Intensität der Gewalt erschüttert mich immer wieder aufs Neue. Wir haben Kontakte und Augenzeugenberichte von Partnern in rund 140 Ländern der Welt. Ihnen wollen wir Gehör verschaffen. Das tun wir zum Beispiel mit unseren regelmäßigen Berichten zu Christenverfolgung und Religionsfreiheit, durch den Dialog mit Politikern und Entscheidungsträgern. Das allerwichtigste ist die konkrete Hilfe vor Ort, aber auch das Gebet. Beides tragen unsere Wohltäter entscheidend mit. Können Sie ein Beispiel nennen, wo das Engagement von Kirche in Not die Situation von Christen nachhaltig verbessert hat? Wir unterstützen jedes Jahr rund 5000 Projekte. Jedes davon bringt eine konkrete Verbesserung, weil es den Christen hilft, standzuhalten. Eines der größten Projekte in jüngster Zeit war der Wiederaufbau der zerstörten Dörfer in der irakischen Ninive-Ebene. Sie waren seit Jahrhunderten hauptsächlich von Christen bewohnt und vom IS niedergewalzt worden. Jetzt sind viele Gebäude wieder in Stand gesetzt, rund die Hälfte der vertriebenen Christen konnten heimkehren. Das sendet trotz aller Probleme ein wichtiges Signal: Die Christen sind gekommen, um zu bleiben. Auf welche Herausforderungen müssen sich Christen weltweit im neuen Jahr einstellen? Religiöser Fundamentalismus, Nationalismus und autoritäre Regime sind und bleiben die Hauptursachen für das Leid vieler Christen. Leider sind aller drei Strömungen nicht gerade im Rückgang begriffen - ganz im Gegenteil. Aber auch die Christen in vergleichsweise sicheren Regionen müssen sich eine wichtige Frage stellen. Mit ihr ist der jüngste Report zum Thema Christenverfolgung von Kirche in Not überschrieben: Verfolgt und vergessen? Ja, leider ist das viel zu oft immer noch der Fall. Der Gedenktag für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember ist ein Anlass, diese Frage einmal für sich selbst zu beantworten. Um den weltweiten Einsatz für verfolgte und bedrängte Christen weiterhin fortsetzen zu können, bittet Kirche in Not um Spenden - entweder online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto: Foto: Die Kirche St. Sebastian in Colombo/Sri Lanka nach dem Bombenanschlag an Ostern 2019. © Roshan Pradeep & T Sunil Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuKirche in Not
| Top-15meist-gelesen
| |||||||||||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |