Indonesien: Muslime verurteilt, weil sie christliche Mädchen köpften

25. März 2007 in Weltkirche


Die Täter entgingen der Todesstrafe, weil sie geständig waren und Reue zeigten.


Jakarta (www.kath.net / idea)
Weil sie christliche Schulmädchen geköpft haben, sind drei muslimische Extremisten in Indonesien zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Sie entgingen dem Tod durch Erschießen, weil sie geständig waren und Reue zeigten. Der 34-jährige Anstifter Hasanuddin wurde am 21. März in Poso (Sulawesi) zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, seine Komplizen Lilik Purnomo (28) und Irwanto Irano (29) müssen 14 Jahre hinter Gitter.

Die Männer standen mit der zu El Kaida zählenden Terrororganisation Jemaah Islamiyah in Verbindung. Sie wollten nach eigenen Angaben den Tod vieler Muslime rächen, die bei gewalttätigen Unruhen zwischen 1999 und 2001 auf Sulawesi ums Leben gekommen waren. Ursprünglich hatten sie sechs christliche Mädchen töten wollen.

Am Tag der Tat im Oktober 2005 seien jedoch nur vier auf ihrem Schulweg durch eine Kakaoplantage gekommen. Die Täter schlugen drei Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren die Köpfe ab, ein viertes konnte schwer verletzt entkommen. Die Köpfe der Opfer fand die Polizei eingewickelt in Plastiktüten mehrere Kilometer vom Tatort entfernt in drei überwiegend von Christen bewohnten Dörfern.

Die Täter hinterließen auch eine handschriftliche Rachebotschaft: „Blut für Blut, Leben für Leben, Kopf für Kopf.“ Die Eltern der ermordeten Schülerinnen vergaben den Angeklagten während des Gerichtsprozesses. Von den rund 220 Millionen Einwohnern Indonesiens sind 80 Prozent Muslime, 16 Prozent Christen, zwei Prozent Hindus sowie ein Prozent Angehörige von Stammesreligionen.


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