Kulinarische Kirchengeschichte: Die Bretzel

in Weltkirche


Die Entstehung des beliebten Kleingebäcks geht auf das Fastengebot der katholischen Kirche zurück.


Linz (www.kath.net)
In der frühen Kirche wurde das Fastengebot durchaus strengerpraktiziert als dies heute der Fall ist. Viele Teile der Kirche nahmenin der Fastenzeit nicht nur von Fleisch, sondern auch von anderenTierprodukten Abschied. So ist in einem Brief von Papst Gregor (+604) and den heiligen Augustinus von Canterbury folgendes zulesen: "Wir enthalten uns von Fleisch und allem, was vom Fleischekommt, wie Milch, Käse und Eier." Weiters galt die Regelung, nureine Mahlzeit am Tag einzunehmen und zwar um drei Uhr nachmittagsoder abends. Ansonsten gab es nur kleine Mahlzeiten.

Die Stunde der Bretzel

Und hier feiert nun die Bretzel den Einzug in die Geschichte.Gesucht wurde eine einfache Speise, mit der man zwar demFastengebot treu bleiben konnte und doch ausreichend Kraft für dasTagewerk hatte. Es war im frühen 7. Jahrhundert, als ein Mönch einbesonderes Fastenbrot aus Wasser, Mehl und Salz zubereitete. Umseine Mitbrüder daran zu erinnern, dass die Fastenzeit eine Zeit desGebetes war, schnitt er den Teig in dünne Streifen und überkreuztedie Enden in der uns bekannten Form, um die damaligeGebetshaltung zu imitieren. Manche Traditionen verlegen dieGeschichte sogar ins 4. Jahrhundert.

Da diese "Brote" in der Form der gekreuzten Hände gestaltetwaren erhielten sie den Namen "bracellae", das lateinische Wortfür "kleine Arme". Von daher kommt auch unser deutschesWort "Bretzel".


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