Kolumbien: Bombenexplosion beschädigt Bischofssitz

28. Mai 2009 in Chronik


Eine Bombenexplosion hat in der vergangenen Woche erheblichen Schaden am Bischofssitz in der südwest-kolumbianischen Stadt Guapi verursacht


Kolumbien (kath.net/KIN)
Eine Bombenexplosion hat in der vergangenen Woche erheblichen Schaden am Bischofssitz in der südwest-kolumbianischen Stadt Guapi verursacht. Das berichtet das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“. Ziel des Anschlags sei eine neben dem Bischofssitz gelegene Zentrale der Nationalpolizei gewesen. Als Täter kämen nach Polizeiangaben verschiedene linksradikale Terrorgruppen in Frage.

Das Bischofhaus von Guapi in Cauca, einem der ärmsten Regierungsbezirke Kolumbiens, war 2004 mit Hilfsgeldern von „Kirche in Not“ erbaut worden. Wie der Apostolische Vikar der Diözese, Msgr. Hernan Alvarado, dem Hilfswerk berichtete, seien unter anderem die Fenster, Türen und Zwischendecken des Hauses durch die starke Explosion völlig zerstört worden. Auch Teile des Daches sowie die Wasser- und Stromversorgung seien beschädigt worden.

Der Konflikt zwischen linksradikalen Rebellen und den Streitkräften in Kolumbien hält nach Angaben von „Kirche in Not“ schon seit Jahrzehnten an und habe bisher mehr als 200 000 Menschenleben gekostet. Unter den bewaffneten Rebellengruppen zählen die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und die ELN (Nationale Befreiungsarmee) zu den Bekanntesten. Am 27. Mai jährte sich die Gründung der FARC zum fünfundvierzigsten Mal.

Mittlerweile werden diese linksradikalen Gruppen nach Informationen von „Kirche in Not“ kaum noch von der Bevölkerung unterstützt. Sie finanzieren sich durch Drogenschmuggel, -anbau und -verkauf, insbesondere von Kokain. Eine andere lukrative Einnahmequelle der Terroristen seien die Lösegelder für die bis zu 3000 Menschen, die jährlich entführt werden.

Foto: (c) KIN


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