50 Jahre Antibabypille – kein Grund zum Feiern

20. August 2010 in Aktuelles


Die Pille hat uns nicht die "Befreiung", sondern die ausweglose Sackgasse gebracht. Was uns herausführt, sind Umdenken und Umkehr. Ein Gastkommentar von Hubert Gindert.


München (kath.net) Am 18. Aug. 1960 kam die erste Antibabypille in den USA auf den Markt. Diese Pille ist kein „Gottesgeschenk“, sondern „Menschenwerk“! Hat sie der Frau die große „Freiheit“, die grenzenlose Selbstverwirklichung, die Befreiung von den Abhängigkeiten von Haushalt, Ehe und Kindern gebracht?

Selbstverwirklichung geschieht, wenn sich die eigenen Fähigkeiten, Eigenschaften und Anlagen entfalten können. Die Verbindung von Familie und beruflicher Tätigkeit in und außer Haus setzt das Zusammenstehen von Mann und Frau und eine kreative und flexible Organisation der Arbeit voraus.

Was hat die Pille tatsächlich gebracht?

Die Pille ist ein Verhütungsmittel gegen Kinder mit gesundheitlichen Nebenwirkungen. Von der Frau wird die ständige sexuelle Verfügbarkeit erwartet.

Die Pille hat dazu beigetragen, die Kinderzahl drastisch zu reduzieren und damit zur Vergreisung der Bevölkerung mit allen negativen Folgen für die Sozialkassen und für das Rentenalter. Die Pille ist mitverantwortlich für die sexuelle Freizügigkeit, die Erosion der Familie, die hohen Scheidungszahlen und das Elend der Scheidungswaisen.

Die Behauptung, die katholische Kirche habe „die Pille als Mittel der Geburtenkontrolle stillschweigend als gesellschaftliche Realität anerkannt“, ist falsch. Die Kirche hat jedoch stets vor der Sackgasse, in die uns die Pille geführt hat, gewarnt und andere Möglichkeiten der Geburtenregelung aufgezeigt.

Die Lehre der Kirche ist viel menschenfreundlicher und naturgemäßer als die Pille. Abgefunden mit der Pille haben sich die politischen Parteien. Auch katholische Frauen- und Familienverbände haben dazu vielfach geschwiegen.

Die Pille hat uns nicht die „Befreiung“, sondern die ausweglose Sackgasse gebracht. Was uns herausführt, sind Umdenken und Umkehr!

Professor Dr. Hubert Gindert ist Initiator und Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken und Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift Der Fels.


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