22. November 2011 in Weltkirche
Die katholische Diözese will das Gebäude der überschuldeten evangelikalen Gemeinde in Garden Grove zu ihrer Bischofskirche machen.
Los Angeles (kath.net/KNA) Die katholische Diözese Orange in Südkalifornien hat den Zuschlag zum Kauf der sogenannten Kristallkathedrale erhalten. Wie die Tageszeitung «Los Angeles Times» (Freitag) berichtet, muss das Bistum 57,5 Millionen Dollar (Tageskurs 42,7 Millionen Euro) für das extravagante kristalline Gotteshaus überweisen. Dies habe ein US-Bundesrichter für Insolvenzen entschieden. Die katholische Diözese wolle das Gebäude der überschuldeten evangelikalen Gemeinde in Garden Grove zu ihrer Bischofskirche machen.
Der Entscheidung war laut dem Bericht ein wochenlanges zähes Ringen zwischen den aussichtsreichsten Bietern vorangegangen. Die Chapman University habe zuletzt 59 Millionen Dollar (43,8 Millionen Euro) geboten. Sie habe der Gemeinde die Option einräumen wollen, die Gebäude wiederum zu leasen. Allerdings habe der Gründer und Spiritus rector der Gemeinde, Robert Schuller, am Ende dem katholischen Gebot den Vorzug gegeben. Er habe den Gedanken nicht ertragen können, dass die Universität den Gebäudekomplex eines Tages womöglich für rein weltliche Zwecke nutzen könnte, zitiert die Zeitung aus einem Brief Schullers an das Gericht.
Die katholische Diözese räumt der evangelikalen Gemeinde laut Bericht das Recht ein, einige zentrale Gebäude für die nächsten drei Jahre zu mieten. Danach müsse sie eine neue Bleibe finden.
Die Crystal Cathedral wurde Ende der 70er Jahre neben einem bereits vorhandenen umfassenden Gebäudekomplex errichtet. Sie besteht aus einer 142 Meter langen und 40 Meter hohen Stahlkonstruktion mit 10.000 Glasfenstern. Im Inneren befinden sich 3.000 Sitzplätze und Raum für 1.000 Sänger und Musiker. Das Glasgebäude wird flankiert von einem 73 Meter hohen Glockenturm. Von dem Gelände der Megachurch aus wird das in den USA bekannte TV-Evangelisierungsprogramm «Hour of Power» ausgestrahlt.
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