WDR: 'Über präpubertären Fäkal-Humor muss man nicht diskutieren'

11. Juli 2012 in Deutschland


Thomas Goppel, der Sprecher der Christsozialen Katholiken (CSK) in der CSU: "So geht man mit Menschen nicht um, mit dem Papst schon gar nicht" - KKV: Papstfoto auf der Titelseite der „Titanic“ ist Verhöhnung pur


München (kath.net)
Thomas Goppel, der Sprecher der Christsozialen Katholiken (CSK) in der CSU, hat im Zusammenhang mit der geschmacklosen Papst-Satire scharfe Kritik an Leo Fischer, dem Chefredakteur des Magazins "Titanic", geübt. "So geht man mit Menschen nicht um, mit dem Papst schon gar nicht", sagte Goppel gegenüber der Nachrichtenagentur dapd wie die "Welt" berichtet. Das sei eine dekadente Art und Weise des Umgangs mit Persönlichkeiten. Hier werde nicht nur die Person des Papstes verunglimpft, sondern auch das Amt und die Institution Kirche. Der Chefredakteur der "Titanic" wisse nicht, was sich gehöre. Goppel würde ihm persönlich "die Lizenz zum Schreiben entziehen".

Mehre deutsche Medien haben inzwischen auch Kritik an der "Titanic"-Satire geübt. Im WDR heißt es in einem Kommentar: "Der Auslöser ist nämlich – ähnlich wie das Heft – viel zu unrelevant. Über präpubertären Fäkal-Humor muss man nicht diskutieren. Um beim Thema zu bleiben: Die Schlagzeile im aktuellen Titanic-Heft lautet ja, die undichte Stelle sei gefunden. Inzwischen wissen wir auch, wo. In der Titanic-Chefredaktion, die wie es scheint auch nicht ganz dicht ist."

In der "Welt" heißt es in einem Kommentar: "Doch wer so argumentiert, verkennt nicht nur das Selbstverständnis des Papsttums, sondern ignoriert auch die religiösen Gefühle von Katholiken (von denen es weltweit mehr als eine Milliarde gibt, Tendenz steigend). Vielen Christen ist es nicht egal, wenn ihre Religion ins Lächerliche gezogen wird. Deshalb bedeuten Aufklärung und Meinungsfreiheit nicht, dass kirchliche Würdenträger moralisch dazu verpflichtet sind, Schmähungen und Verhöhnungen über sich ergehen zu lassen. Sie haben im Gegenteil auch eine Verantwortung ihrem Amt gegenüber und müssen darauf achten, dass das Ansehen dieses Amtes nicht in unzumutbarer Weise beschädigt wird."

KKV: Papstfoto auf der Titelseite der „Titanic“ ist Verhöhnung pur – „Sie sollten die Größe haben und sich entschuldigen“

"Was muss wohl in den Köpfen der Verantwortlichen des sogenannten Satiremagazins Titanic vorgehen, dass sie unter dem Titel ‚Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden’ das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer schamlosen Weise darstellen, die nicht nur geschmacklos und unterste Schublade ist, sondern schlicht und ergreifend eine unsagbare Verhöhnung des Papstes und damit auch von mehr als einer Milliarde Katholiken weltweit darstellt.“

Mit diesen Worten protestiert Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, gegen die aktuelle Ausgabe des Magazins und begrüßt gleichzeitig die einstweilige Verfügung, die der Vatikan gegen das Blatt erwirkt hatte. Offenbar gebe es noch immer Leute, denen nichts heilig sei und die sich unter dem Deckmantel der "künstlerischen Freiheit" erdreisteten, Papst Benedikt XVI. in dieser geschmacklosen Weise in den Schmutz zu ziehen. Anscheinend treffe Sigmund Freuds Befund zu, dass Schamlosigkeit und Schwachsinn Geschwister seien, so der KKV-Bundesvorsitzende. Man stelle sich nur vor, ein ähnliches Bild würde vom Propheten Mohammed veröffentlicht.

Der katholische Sozialverband appelliert an den Herausgeber des Magazins, die aktuelle Ausgabe nicht auf den Markt zu bringen. „Sie sollten die Größe haben und sich für ihre Entgleisung entschuldigen. Damit würden Sie ein wohltuendes Zeichen setzen, dass Sie auch die Persönlichkeitsrechte des Papstes achten und für eine Kultur des Miteinander eintreten", so Wehner wörtlich.

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