Grüne stören sich an Kreuz in Bundesministerium

10. Jänner 2013 in Deutschland


Forderung: Aus Besucherraum entfernen – Sprecher: Das Kreuz bleibt. Die Räume der Ministerien dürften nach Belieben der Minister gestaltet werden.


Berlin (kath.net/idea) Darf im Besucherraum eines staatlichen Ministeriums ein Kreuz hängen? Nein, meinen einige Politiker von Bündnis 90/Die Grünen und forderten die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner (CSU), deshalb auf, das Kreuz abzunehmen.

Was war geschehen? Im Dezember hatte der hessische Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour einem Bericht der „tageszeitung“ (taz) zufolge eine Gruppe aus seinem Wahlkreis nach Berlin eingeladen. In einem Besucherraum des Ministeriums fiel dieser ein etwa 30 Zentimeter großes Kreuz an der Wand auf. Zwei Grünen-Politikerinnen aus der Gruppe verfassten daraufhin einen Brief an Ministerin Aigner. Darin baten sie sie „nachdrücklich“ darum, das Kreuz abzunehmen. Schließlich sei der Besucherraum öffentlich und müsse deshalb neutral gehalten werden. In einer Antwort erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Ole Schröder (CDU), das Kreuz beeinträchtige die Religionsfreiheit nicht, „solange es nur beiläufig von einer unbestimmten Allgemeinheit wahrgenommen wird“. Wie ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage mitteilte, habe es keine weiteren Beschwerden gegeben. Die Räume der Ministerien dürften nach Belieben der Minister gestaltet werden. Das Ministerium sei ein Dienstgebäude und kein öffentlicher Raum. Aus diesem Grund werde das Kreuz weiterhin in dem Besucherraum hängen.


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