Papst Franziskus bezahlt seine Rechnung im Gästehaus

14. März 2013 in Aktuelles


Vatikansprecher Lombardi: Am Donnerstagvormittag hat Papst Franziskus seinen Koffer persönlich aus dem Gästehaus abgeholt und seine Rechnung bezahlt - Die Sicherheitsbeamten müssten sich an den informellen Stil des neuen Heiligen Vaters gewöhnen


Vatikan (kath.net/VIS/pl) Papst Franziskus ist Vormittag nach seiner Wahl zum Papst in das Gästehaus gegangen, in dem er vor dem Konklave gewohnt hatte, und hat die Rechnung für seinen Aufenthalt bezahlt. Dies berichtete der Pressesprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi, heute bei einer Pressekonferenz. Der neue Papst nutze die Gelegenheit, nachdem er am Donnerstagvormittag einen Besuch in der Marienbasilika Maria Maggiore gemacht hatte. Dorthin war er nur mit minimalster Eskorte und Entourage unterwegs gewesen, dabei war er von Erzbischof Georg Gänswein und von Monsignore Leonardo Sapienza begleitet worden. Auf der Rückfahrt überraschte Papst Franziskus zuerst dadurch, dass er Kindern einer nahegelegenen Schule seine Grüße ausrichten ließ. Dann bat er seinen Fahrer, beim Gästehaus Paul VI. anzuhalten. Dort stieg der Papst aus, begrüßte die Angestellten, nahm seinen zurückgelassenen Koffer mit und bezahlte seine Rechnung.

Um 17 Uhr wird Papst Franziskus mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle eine Messe feiern. Vorgesehen ist, dass die Messe „Für die Kirche“ in lateinischer Sprache zelebriert wird, die Lesungen sollen in Italienisch vorgetragen werden, die Kardinäle werden konzelebrieren.

Der Pressesprecher des Vatikans kommentierte den ersten öffentlichen Auftritt von Papst Franziskus am Abend nach seiner Wahl. Lombardi erläuterte, dass die Gesten sparsam aber bedeutsam gewesen seien und die Schlichtheit und den Ernst jener Begegnung betont hätten. Besonders wies Lombardi auf die Bitte des Papstes um das Gebet für ihn hin sowie auf seine Wahl der Bekleidung. „Der neue Papst trug weder die rote Mozetta noch eine Stola, sein Brustkreuz war das schlichte Kreuz, das er als Bischof und dann als Kardinal und Erzbischof von Buenos Aires, Argentinien, getragen hatte. Die Namenswahl Franziskus, nach dem Heiligen Franz von Assisi, ruft die evangeliumsgemäße Spiritualität und radikale Armut stark in Erinnerung.“

Lombardi wies außerdem darauf hin, dass Papst Franziskus die Huldigung der Kardinäle in der Sixtina nicht, wie eigentlich vorgesehen, sitzend auf dem Papstthron, sondern im Stehen entgegengenommen habe.

An den informellen Stil des neuen Papstes müssten sich seine Sicherheitsbeauftragten erst noch gewöhnen und ihre Methoden daran anpassen. Dies sei aber bei jedem Papst so, erläuterte Lombardi und erinnerte daran, das beispielsweise auch Johannes Paul II. gern ohne Vorabsprache zu Menschen hingegangen sei und sie begrüßt habe.

Jorge Mario Bergoglio sei in seiner Jugend wegen einer Lungenkrankheit ein Teil eines Lungenflügels entfernt worden, sagte Lombardi, doch habe er bei der Leitung der Diözese Buenos Aires seine Belastbarkeit bewiesen, er habe in seiner Arbeit, seinem Leben oder seine pastoralen Sorge nicht eingeschränkt gewesen.

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