Prozess gegen brutale Kirchenräuber eröffnet

26. März 2013 in Deutschland


Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren. Beide Geistliche leiden bis heute unter den Folgen der Tat.


Traunstein (kath.net/KNA) Vor dem Landgericht Traunstein hat am Dienstag der Prozess gegen zwei mutmaßliche Räuber begonnen. Den Angeklagten, 26 und 25 Jahre alt, aus Eggenfelden wird zur Last gelegt, im Sommer 2012 innerhalb von vier Wochen zwei Priester jeweils in deren Wohnungen nachts überfallen und ausgeraubt zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren. Beide Geistliche leiden bis heute unter den Folgen der Tat. Die Angeklagten sitzen seit Ende Juli 2012 in U-Haft.

Laut Staatsanwaltschaft überfielen die beiden vermummten Männer am 17. Juni 2012 zunächst den Pfarrer des oberbayerischen Wallfahrtsortes Tuntenhausen, fesselten ihn an einen Heizkörper und stahlen ihm unter weiteren Drohungen Bargeld sowie die EC-Karte. Am 20. Juli ereignete sich nach demselben Muster ein weiterer Raubüberfall auf den Pfarrer der weltberühmten Wies-Kirche bei Steingaden im Pfaffenwinkel. Diesmal fesselten sie nicht nur den Priester, sondern auch seine Haushälterin.

Am Dienstag schilderte zunächst der Tuntenhausener Pfarrer als Zeuge den Überfall. Am 11. April sollen der inzwischen pensionierte Wies-Pfarrer und seine Haushälterin aussagen. Außerdem wird ein medizinischer Sachverständiger gehört. Er soll prüfen, ob die Fesselung der beiden, unter anderem die Fixierung mit einem Klebeband am Hals, lebensgefährlich war. Dann könnte sich die Strafforderung der Anklage auf mindestens fünf Jahre erhöhen. Einer der Priester tritt auch als Nebenkläger auf.

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